Eigentlich recht kurzer Artikel. Ist aber mal wieder einer der Artikel, wo man so richtig schön sieht wie viele Ökonomen komplett unfähig sind etwas anderes als ausschließlich den Preis oder Wert zu sehen.
Beim Thema Geld gibt’s nichts zu lachen
"Meine Vorgesetzten haben mich gebeten, zur Abwechslung einmal ein Thema zu wählen, dessen Ernsthaftigkeit unbestritten ist. Darum hier ein kurzer Post zum ernsthaftesten Thema überhaupt: die Sicherheit unseres Geldes", so Benno Weber, Leiter Obligationen bei Swisscanto.
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Bla, bla, Geldpolitik .... Monetisierung ... Abenomics ... grundsoliden Schweiz ...
... Nationalbank ... bla, bla, Eigenkapital ... Kapitaldecke ... bla ... Goldreserven ... blub, blub, ... Aufwertungsgewinn
Dann der eigentliche Punkt:
Der Preis dieser Internetwährung ist Ende 2013 explodiert und es gibt nun tatsächlich Enthusiasten, die im Bitcoin einen Anwärter für die Funktion der künftigen globalen Reservewährung sehen. Relevant für unsere Frage ist die Tatsache, dass hinter dem Bitcoin nicht nur kein Eigenkapital sondern überhaupt keine Reserven stehen. Bitcoins werden nämlich geschaffen, indem ein grosses Netzwerk von Computern höchst aufwendige, stromverzehrende und an sich vollkommen sinnlose Rechenaufgaben löst. Auf der Aktivseite der Bitcoin-Zentralbank steht folglich nichts ausser eine grosse Menge CO2 in der Erdatmosphäre. Es ist somit sinnlos, in der Preisentwicklung der letzten drei Monate eine spekulative Blase zu sehen, denn aus einer rein buchhalterischen Sicht ist bereits ein Rappen pro Bitcoin ein zu hoher Preis für heisse Luft. Dass der Bitcoin offensichtlich einen Wert hat liegt daran, dass gewisse wirtschaftliche Akteure das selbsterfüllende Vertrauen haben, dass der Bitcoin einen Wert habe. Dieses Vertrauen ist die Essenz jeder Fiat-Währung. Um eine echte Währung zu sein, müsste der Bitcoin aber zudem die drei Funktionen von Geld wahrnehmen. Hier liegt der Bitcoin gegenüber dem Franken meilenweit im Rückstand. Erstens ist der Bitcoin kein allgemein anerkanntes Zahlungsmittel. Bei meinem Dorfbeck erhalte ich für meinen Fünfer ein Weggli, aber wenn ich vorschlage, von meiner elektronischen Börse auf dem Smartphone den Betrag per Bitcoin zu begleichen, bleibt mein Frühstück in der metabolischen Balance. Die wenigen Läden, welche Bitcoins heute akzeptieren, machen dies mehr als Marketing-Gag. Zweitens ist der Bitcoin kein Wertaufbewahrungsmittel, denn wer würde schon sein Vermögen in ein so volatiles Konstrukt parkieren. Und drittens erfüllen Bitcoins nicht die Funktion als Rechnungseinheit – oder kennen Sie ein Unternehmen, das seine Buchhaltung in Bitcoins führt? Schlussfolgerung: Der Franken bleibt auch dann der Platzhirsch, wenn die Nationalbank einen riesigen Verlust auf der Bilanz einfahren sollte. Und solange das selbst-erfüllende Vertrauen in die Währung hält, gibt es auch keinen Grund zur Panik.
Toll, wie wirklich nicht mal daran gedacht wird, dass evtl. irgendeine Form von Funktion dahinter steckt.
Bitcoin pisst solche Typen offensichtlich richtig an. Das ist toll. Ich freu mich wenn ihr angepisst seit. Umso später befasst ihr euch damit und umso weniger Einfluss werdet ihr jemals darauf haben.
Und ihr könnt doch noch viel angepisster sein, oder?
http://at.e-fundresearch.com/newscenter/151-swisscanto/artikel/21454-beim-thema-geld-gibts-nichts-zu-lachen