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Topic: 2013-08-17 FAZ - Brauchen wir ein neues Geldsystem? (Read 708 times)

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http://www.faz.net/aktuell/finanzen/nach-der-finanzkrise-brauchen-wir-ein-neues-geldsystem-12536461.html

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Es ist viel zu viel Geld im Umlauf. Weil die Banken es aus dem Nichts schöpfen. Und die Staaten nicht genug davon kriegen können. Höchste Zeit, grundsätzlich neu zu denken.

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Bitcoins, das Geld aus dem Internet

Ein bisschen ähnlich wie ein Geldsystem mit Goldbindung funktioniert das Internetgeld. Bitcoins sind eine Art Recheneinheit, die man bei bestimmten Unternehmen im Internet zum Zahlen verwenden kann. Die Bundesregierung hat sie jetzt gerade offiziell als „privates Geld“ anerkannt.

Der Witz dabei ist: Die Währung wird nicht von einer zentralen Stelle geschöpft, einer Art Notenbank, sondern ihre Entstehung ist an die Lösung bestimmter Computerrätsel ohne weiteren Nutzen geknüpft, die sich nur mit großen Rechenkapazitäten bewältigen lassen.

Ein Unbehagen mit dem aktuellen Geldsystem bleibt

Das Ganze ist so konstruiert, dass die Menge an Bitcoins sich nur langsam ausweitet und es eine absolute Obergrenze gibt. Wer die Bitcoins schöpft (“mining“ nennen das die Internetleute, also „fördern“ wie Gold im Bergbau), kann den Gewinn daraus vereinnahmen, die „Seigniorage“. Für den Gebrauch der Bitcoins jedoch ist nur entscheidend, dass sie knapp sind, also nicht beliebig vermehrbar, dass man sie zu einem Kurs gegen Euro, Dollar oder Yen erwerben kann, der von Angebot und Nachfrage abhängt, und dass es Stellen gibt, die sie wie Geld akzeptieren.

Allerdings: An den Bitcoins lassen sich Probleme beobachten, wie es sie bei ähnlich konstruierten Geldsystemen auch außerhalb des Internets gibt. Das eine ist die Anonymität. Weil man Bitcoins weitgehend namenlos verwenden kann, ergaben sich ähnliche Phänomene wie beim Bargeld: Sie wurden für allerhand illegale Geschäfte eingesetzt. Auch Bargeld wird schließlich von vielen Ganoven lieber genommen als eine Überweisung, weil sich sein Weg schwerer nachvollziehen lässt.

Außerdem schwankt der Wert der Bitcoins extrem durch Spekulation: am 10. April 2013 etwa zwischen einem Hoch von 263 Dollar und einem Tief von 135 Dollar. Das erinnert ein wenig an die Schlusszeit der Goldbindung des Dollar: Damals wetteten Spekulanten darauf, dass Amerika die Zusage eines festen Kurses zwischen Dollar und Gold auf Dauer nicht würde einhalten können, was extreme Schwierigkeiten bereitete und am Ende zur Auflösung der Goldbindung beitrug. Auch bei den Bitcoins wird gewettet, ob sie eines Tages sehr knapp werden, weil die Schöpfungsmöglichkeit auf maximal 21 Millionen Einheiten begrenzt ist, oder ob das ganze System im Orkus der Geschichte verschwindet.

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