Das reduziert Bitcoins auf einen einzigen Aspekt: Reaktion auf Wirtschafts- bzw. Währungskrisen. Allerdings ist die seit 2009 andauernde Bankenkrise kaum mit der Weltwirtschaftskrise nach 1928 vergleichbar so wie Bitcoins nicht mit WIR-Geld vergleichbar sind. WIR-Geld ist einfach eine regionale und zentralistisch konzipierte Komplementärwährung, die durch Kreditschöpfung einer "Zentralbank" entsteht und durch Vermögenswerte der Teilnehmer gedeckt ist. Nichts davon trifft auf BTCs zu. Von daher verkennt mE unser "Währungshistoriker", mit welchen neuartigen Aspekten wir es hier zu tun haben.
Du missverstehst da was.
Der "Historiker" hat Bitcoin nicht mit WIR verglichen sondern das WIR Geld als Beispiel einer alternativen Währung der 30er genannt, welche bis heute überlebt hat.
Was man aber nicht abstreiten kann ist, das es alternative Währungen in Zeiten von Inflation und Unsicherheit leichter haben sich durchzusetzten, als in stabilen Zeiten.
Der Währungshistoriker geht in keinem Wort auf den Bitcoin ein, sondern redet von allternativen Währungen allgemein.
Er ist ja Historiker, deshalb kann er sich mit dem Bitcoin noch gar nicht befasst haben.
Hm. Soweit ich das (als Deutscher) verstehe kommt im Beitrag folgendes:
Anmoderation: "Für Währungshistoriker Tobias Straumann ist Bitcoin vor allem eines: alter Wein in neuen Schläuchen."
Straumann: "Wir sind ja immer noch im Nachgang von einer riesigen Finanzkrise. Und das Vertrauen in das Geld ist entglitten. Und in so einem Moment da sucht man natürlich nach Alternativen. Und Bitcoins sind so eine Alternative. Und wir kennen das wirklich aus der Geschichte. Das wiederholt sich immer. Ganz bekannt ist {unverständlich für einen Deutschen} verschiedene Experimente {unverständlich für einen Deutschen} das WIR-Geld." usw. usf.
Ich würde eigentlich von einem Wirtschaftshistoriker, der sich auch mit Währungsgeschichte beschäftigt hat, erwarten, dass er Geschichte und Gegenwart nicht als ewiges Spiel des immergleichen betrachtet und vorschnell eine
völlig neuartige Währungstechnologie vergleicht mit irgendwelchen Komplementärwährungen, deren Konstruktionsprinzip sich kaum von Fiatwährungen unterscheidet. Das ist mir etwas zu einfach und zu wenig Wissenschaft.