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Topic: [21.09.2022] Bitcoin könnte bis 2024 die Netto-Null-Emissionsgrenze erreichen (Read 177 times)

legendary
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Decentralization Maximalist
Hab den Artikel verpasst, finde die Argumentation sehr interessant.

Hab mal die Originalstudie ausgegraben, sie stammt von "Batcoinz" (kenne die Seite nicht).

Als Ausgangspunkt werden folgende Daten genommen:

- 41,5% der Bitcoin-Hashrate basierten aktuell auf Elektrizität aus fossilen Energieträgern (der Autor errechnet dabei, wie viel CO2-Emissionen dadurch entstehen, auf Basis der Erzeugungsform, insbesondere Kohle/Erdgas).
- Man bräuchte 183,6 MW Leistung aus vormals abgefackeltem Gas, um Bitcoin "klimaneutral" zu machen. Denn diese Methode würde im Vergleich zur heutigen Praxis, das Gas einfach abzufackeln, sich negativ auf den Treibhausgas-Ausstoß auswirken. Das Hauptargument ist, dass beim "Abfackeln" 8% Methan übrig bleibt, das deutlich (laut dem Artikel: 84 mal) klimaschädlicher ist als CO2. Durch die Nutzung über Mining würde dieses Methan zu 100% in CO2 umgewandelt.
- In den letzten 16 Monaten vor der Studie kamen 132,5 MW Elektrizität für Mining-Leistung, die aus zuvor abgefackeltem Methan gewonnen wurde, "online". Dies entspricht 8,3 MW Leistungszuwachs pro Monat.

Der Autor schätzt, dass sich dieses Wachstum auf 6,8 MW pro Monat abschwächen wird. Selbst mit diesem Wachstum (und ohne einer verstärkten Nutzung erneuerbarer Energien) dauere es jedoch nur noch bis zum 4. Quartal 2024, bis die fehlenden 183,6 MW erreicht würden.

Jetzt zu meinen Anmerkungen:

- Erstmal der wichtigste Punkt: "Klimaneutral" im Sinne dieses Artikels bedeutet nicht, dass kein Treibhausgas durch Mining mehr ausgestoßen wird. Sondern, dass im Vergleich zur heutigen Praxis externer Industrien (nämlich der Praxis der Erdölindustrie, das Gas einfach "abzufackeln") insgesamt weniger Treibhausgase ausgestoßen werden. Mining würde also die Erdölindustrie weniger klimaschädlich machen.
- Zweitens ein weiterer kritischer Punkt: der Autor scheint von einem statischen Energieverbrauch auszugehen. Dieser steigt aber bei steigenden Preisen tendenziell an. Wenn Bitcoin natürlich auf dem heutigen Preisniveau verharrt ist dies plausibel, aber selbst jetzt steigt die Hashrate ja wieder an (wenn auch wohl eher getrieben durch Hardware-Verbesserungen). Das heißt: Ein neuer Bullenmarkt würde die schöne Rechnung wohl zunichte machen.
- Drittens: Wie schon von anderen hier angemerkt, das Gas könnte man auch für andere Anwendungen nutzen. Hier müsste genauer hingeschaut werden - wenn Mining durch die Wirkung auf die Nachfrage nach dieser Energie den Bau von Gasturbinen für dieses Gas beschleuningen würde, die dann später auch für andere Dinge genutzt werden können, wäre dies trotzdem ein positiver Effekt.
- Viertens: Es gibt andere Rechnungen, nach denen 41,5% fossiler Strom für Mining zu optimistisch ist und man eher von >60% ausgeht. Das würde natürlich den Zeitraum bis zur Klimaneutralität verlängern.

Also insgesamt eine interessante Rechnung, aber ich glaube, sie ist etwas unterkomplex. Dennoch ist die Nutzung dieser Gase sicher ein Schritt in die richtige Richtung. Und insgesamt - also mit zunehmendem Anteil EE-Strom - könnte ich mir schon vorstellen, dass in den nächsten 5 Jahren die Klimaneutralität wirklich gelingt Smiley
legendary
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Das Bashing gegen Bitcoin wird noch lange nicht aufhören wegen des Stromverbrauches bei POW. Es kommen dazu auch immer mehr Artikel dazu im Mainstream, da kann man nur mehr warten das unseren super Vertreter in Brüssel irgendein Blödsinn einfällt.

Bitcoin-Gewinnung wird immer klimaschädlicher

Quote
Gemessen am Marktpreis ist das digitale "Schürfen" inzwischen etwa so umweltschädlich wie die Ölindustrie.

Da kommt jetzt nicht mehr nur der Aspekt "Energieverbrauch" hinzu sondern da wird bald (oder wird bereits) von Klimasünder gesprochen.

Quote
"Unsere Ergebnisse legen nahe, dass das Bitcoin-Mining mit der Zeit immer schmutziger und klimaschädlicher wird", sagt Jones. Schätzungen der Universität Cambridge zufolge stammen etwa 61 Prozent des Stroms, der für das Schürfen von Kryptowährungen wie Bitcoin genutzt wird, aus nicht-erneuerbaren Energiequellen wie Kohle und Erdgas.

Das könnte man vermutlich ändern, also die Stromherkunft. In Europa ist Mining außer man hat den Strom selber schon länger nicht mehr attraktiv.
staff
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Bitcoin und Stromverbauch im gleichen Artikel ohne die Vorwürfe die es schon so lange gibt andauerd zu wiederholen? Gibt es sowas?



Grin Grin
Schön auch Mal solche News zu lesen. Danke für die Verlinkung CoinEraser.
legendary
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So wie du schon meintest, die eigentlichen Stromanbieter machen dem ganzen sicherlich ein Strich durch die Rechnung bzw. sind auch nicht offen für andere Lösungen.
Selbst wenn die Netto-Null-Emissionsgrenze erreicht wird, wird es sicherlich nicht die Kritik an Bitcoin beenden, denn man könnte die Energie ja für andere Sachen nutzen, so wie in den Artikel schon erwähnt.  Undecided
Die Stromanbieter werden mit sicherheit etwas machen das es nicht so einfach wird sonst bleiben die auf ihren sachen sitzen.
Die Kritik and Bitcoin und auch dessen mining wird immer irgendwie oder wo stehen , und die Medien sorgen schon dafür das versucht wird BTC ins schlechte bild zu rücken.
Aber ändern können wir kleinen Fische eh nichts , das machen die großen wirtschafts Geier dann untereinander aus , so wie immer .
legendary
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Ja, finde es auch sehr sportlich und bin mir auch nicht sicher, ob es bis 2024 wirklich möglich ist. Fand den Artikel trotzdem interessant und hab ihn hier mit euch geteilt, da ich selber nie darauf gekommen wäre, das Gas aus der Erdgas-Förderung dafür zu nutzen. Die Idee ist sicherlich nicht schlecht, aber ob man das auch so umsetzen kann, wäre ich mir nicht so sicher. So wie du schon meintest, die eigentlichen Stromanbieter machen dem ganzen sicherlich ein Strich durch die Rechnung bzw. sind auch nicht offen für andere Lösungen.

Selbst wenn die Netto-Null-Emissionsgrenze erreicht wird, wird es sicherlich nicht die Kritik an Bitcoin beenden, denn man könnte die Energie ja für andere Sachen nutzen, so wie in den Artikel schon erwähnt.  Undecided
legendary
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Naja ob das wirklich möglich ist die Netto-Null-Emissionsgrenze zu erreichen bezweifel ich stark und vorallem bis 2024.
Es gibt so viele möglichkeiten die benötigte energie zu gewinnen basierend auf erneuerbaren Verfahren , aber da haben dann ja wieder die eigentlichen Stromanbieter was dagegen.
Ob dieses vorhaben nur mit der Methan verbrennung ausreicht ist schwer vorstellbar.
legendary
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In den letzten Tagen wird ja wieder sehr viel über den Stromverbrauch von Bitcoin diskutiert. Daher passt dieser Artikel ganz gut dazu.  Wink

Quote
Klima-Innovationen trotz Krypto-Krise: Bitcoin könnte bis 2024 die Netto-Null-Emissionsgrenze erreichen
https://www.finanzen.net/nachricht/devisen/hoher-stromverbrauch-klima-innovationen-trotz-krypto-krise-bitcoin-koennte-bis-2024-die-netto-null-emissionsgrenze-erreichen-11722192
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