- "rippling" steht nicht für den Abbildungsvorgang ins Ripple-Netwerk sondern für eine passive Art, Order zu erstellen. Kommt historisch von dem originalen Konzept von Ryan Fugger.
Magst du das etwas genauer erklären?
A schuldet B ein Bier, B schuldet C ein Bier.
Wenn A nun B ein Bier zahlt, sind die Schulden von A beglichen, so weit so gut.
"Rippling" wäre nun, wenn A stattdessen ein Bier für C ausgibt, wird das vom System so behandelt, als hätte A ein Bier für B gezahlt und B hätte dieses direkt an C weiter "gerippled". Damit schuldet keiner mehr den anderen etwas, obwohl nur eine Transaktion ausgeführt wurde.
- Gateways können (bzw. vermutlich: sollten) natürlich eine passende Lizenz haben (je nachdem was sie im Netzwerk repräsentieren), allerdings kann und wird dich erstmal niemand aufhalten, ein Gateway unlizensiert zu betreiben. Es gibt keine Stelle die Gateways erlaubt oder verbietet. Jeder kann hier und jetzt ein Gateway starten.
?? Jeder kann ein Gateway starten? Warum gibt es dann so wenige bzw. wie wird verhindert, dass ein Gateway einfach IOUs erfindet?
Gleich wie bei Bitcoin-Exchanges. Davon gibt es auch nicht sooo viele, obwohl die auch jeder starten kann. Ebenso können die einfach IOUs erfinden (siehe MtGox) und es ist gar nicht mal so einfach, nachzuweisen, dass man alle Kontostände korrekt aufsummiert hat (das würde im Falle von Ripple vom Netzwerk übernommen) und diese auch wirklich hat (das könnte man im Fall von einem BTC Gateway mit den bekannten auditing-Verfahren machen).
- Eingefrorene Bankkonten oder Paypalkonten kann man nicht in bar abheben, das ist im Extremfall auch ein Totalverlust.
Man kann aber von seinem Bankkonto Bargeld abheben, das nicht mehr eingefroren werden kann.
Genauso kann man von seinem "Ripplekonto" bei eigentlich jedem größeren mir bekannten Gateway auch abheben, nicht nur einzahlen. Wenn ich z.B. BTC abhebe, dann habe ich die auch in meiner lokalen Wallet auf der Blockchain - allerdings kann ich sie dort dann eben auch nur dort "lokal" transferieren, so wie Bargeld.
- Ripplegateways die eine Lizenz haben, dürfen sicher nicht fractional reserve betreiben, sondern nur full reserve (außer sie sind Banken, was momentan kein mir bekanntes Gateway ist). Die Eigenkapitalquote ist also bei 100%+, statt im einstelligen Prozentbereich. Vermutlich auch hier wieder die Verwirrung mit Ripple classic (von Ryan Fugger), das als Schuldnetzwerk geplant war (A zahlt B ein Bier, trägt das in Ripple ein und weil C auch schon mal ein Bier für A gezahlt hat, kann B die Schuld begleichen, indem B ein Bier für C zahlt).
WIe jetzt? Gerade hast du noch gemeint, niemand wird mich aufhalten, ohne Lizenz ein Gateway zu betreiben. Nun soll es eine Kontrolle geben, dass die Gateways full reserve betreiben? Wer macht das? Ripple Labs?
Aber darum geht es eigentlich gar nciht. Im System ist man auf 0 prozent reserve. Wie das die Gateways machen ist da eigentlich nebensächtlich.
http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=CELEX:32009L0110:DE:NOT z.B. ist relativ sicher auf Ripple-Gateways anwendbar, im Gegensatz zu Bitcoin (die ja keinen Gegenwert repräsentieren). Ich bin mir nicht sicher, worauf du hinaus willst. Wenn du versuchst, ein Gateway (oder eine Bitcoin Exchange, die im Endeffekt nur Gateway + Trading Engine + Account management ist, Ripple übernimmt und vereinheitlicht die letzteren beiden Punkte) in großem Stil aufzuziehen, die gültige Bestimmungen ignoriert, gibt's früher oder später Probleme mit dem Gesetz, das ziemlich klar 100% Reserve vorschreibt. Man kann also einfach darauf achten, dass von einem selbst verwendete Gateways (oder eben exchanges) den rechtlichen Anforderungen genügt oder (wie in Bitcoin derzeit eher üblich) auf Ehrlichkeit von Betreibern und Wildwestmentalität hoffen.
In z.B. bitcoin.de kann ich auch BTC auf mein Konto einzahlen, die sind dann aus meiner Kontrolle und ich bekomme nur eine Gutschrift auf mein Konto dort (die ich natürlich wieder abheben oder handeln kann). Sind das deiner Meinung nach damit 0% Reserve?
- Keine Erklärung von "Consensus", dem Konsenssystem von Ripple - aber weiter unten gleich mal die Behauptung, dass alles von Ripple Labs kontrolliert wird.
Erklär' doch mal. Ich bin gespannt.
Kurz gesagt: Wenn 80% der Leute, die du als einzigartige Entität ansiehst (im Sinne von: sie arbeiten nicht tatsächlich im Geheimen miteinander) übereinstimmen, wie aktuelle Transaktionen angewendet werden sollen, dann stimmst du ihnen ebenfalls zu.
Längere Erklärung inkl. Video, Whitepaper + Mathe gibt's auf
https://ripple.com/wiki/Consensus- Nicht jedes Gut ist gegen XRP eintauschbar.
Ich habe mal gelesen, dass man prinzipiell alles, auch Aktien udn Gutscheine, ins Ripple-System bringen kann, und man alles, wofür es einen Tauschpartner gibt, gegen XRP eintauschen kann
Genauso kann man alles gegen BTC oder Dogecoins oder Sandkörner eintauschen. Allerdings braucht es für jeden Handel 2 Leute: einen Käufer und einen Verkäufer. Wenn du also irgendwas in Ripple für XRP verkaufen willst, musst du jemanden finden, der zum gleichen oder besseren Preis dieses Ding kaufen möchte und dafür XRP anbietet. Automatisch passiert da gar nichts.
- Um ein "Konto zu eröffnen" braucht man gar keine XRP, man kann sich nämlich auch einfach selber einen Server hinstellen und hat dann 100 Milliarden XRP ganz für sich alleine. Wenn man aber am Netzwerk teilnehmen will, braucht man XRP, ja. Gleich wie man bei Bitcoin zwar mit Testnetcoins herumspielen kann, aber wenn man Bitcoin verwenden will, muss man (oh Wunder!) Bitcoins kaufen/verdienen/minen/geschenkt bekommen.
- "Man stelle sich vor, Satoshi Nakamoto hätte 17 Millionen Bitcoin für sich behalten und jeder, der die Wallet herunterlädt, müsste sich ein wenig Bitcoin kaufen." - Jeder der die Wallet verwenden will, MUSS sich ein wenig Bitcoin kaufen.
Mit der Bitcoin-Wallet kann ich Bitcoin empfangen, ohne zuvor welche gekauft zu haben.
...die du nur realistischerweise ausgeben kannst, wenn es mehr als "dust" ist. Bei Ripple ist eben "Dust" erstmal 20 XRP (
https://wiki.ripple.com/Reserves), ab der ersten Transaktion kannst du auch 0.000001 XRP ohne Probleme senden, wenn es dir gefällt.
Alles außer XRP kannst du nur empfangen, wenn du auch gewillt bist, es zu empfangen (analog bei Bitcoin: Während mir jeder Bitcoins auf der Blockchain senden kann, kann man mir keine Bitcoins auf meinen Bitstampaccount überweisen, weil ich keinen habe - es liegt also in meiner Verantwortung, diesen extra anzulegen und damit bekanntzugeben, dass ich auch Bitcoins auf Bitstamp halten möchte).
- "Um ein Konto zu eröffnen, muss man sich bei Ripple anmelden, am Code arbeitet nur Ripple Labs, und die XRP sind in der Hand von Ripple Labs." - Um ein Konto zu eröffnen braucht man nur einen private Key auf der gleichen elliptischen Kurve, die auch Bitcoin verwendet, am Code arbeiten auch Leute (wenn auch wenige), die nicht bei RL angestellt sind - wenigstens geht dort was weiter im Vergleich zu Bitcoin-core - und an XRP braucht man ungefähr so viele, wie du für 20-30 Bitcoin-Transaktionen an Fees ausgeben solltest.
Und woher bekommt ein Normaluser den Code und die Wallet, wenn nicht von Ripple nach der Anmeldung? Das Ding ist - bei Bitcoin lädt man sich eine Software runter und kann anfangen, bei Ripple muss man sich gewöhnlich anmelden.
Code:
https://github.com/ripple (und dort dann das jeweilige Projekt)
Dort liegt auch der Code den rippletrade.com verteilt, man kann also einen lokalen node-js Server aufsetzen und den Code lokal holen, wenn man will.
Auf
https://download.ripple.com/gibt es auch einen installierbaren Client, ich habe aber beide Clients nicht wirklich verwendet (die API reicht mir locker aus um quasi meinen eigenen Client zu schreiben) daher kann ich jetzt keine großen Tips geben, was wie von einem "Normaluser" zu verwenden ist.
- Welcher Slogan zuerst von wem verwendet wurde ist recht schwer zu beurteilen... zumindest ein paar Links auf Bitcoinmaterial, das älter als Ripple ist würde ich schon gerne sehen.
Die Slogans sind alle von 2012/2013, bevor Ripple mit XRP wieder eröffnet hat.
Ripple in der aktuellen Version ist seit Mitte 2012 in Entwicklung, Ripple als Konzept (und auch Software) ist älter als Bitcoin...
Links?
Mit Ripple kann ich übrigens überall zahlen, wo BTC akzeptiert werden. Außerdem gibt es eine aufladbare Kreditkarte, man kann kleinere SEPA-Überweisungen durchführen und das alles z.B. indem man Gold und Dogecoins statt EUR in seinem Konto hat. Ich finde das schon relativ praktisch, auch wenn das noch nicht "allzuviel" ist.
Wie kann man denn überall bezahlen, wo Bitcoin akzeptiert wird, ohne die Bitcoin-Schuldverschreibungen vorher durch einen Gateway zu jagen?
Gar nicht, allerdings ist das doch nichts Schlimmes? Du "jagst" deine BTC doch in den allermeisten Fällen auch durch Coinbase, BitPay und co., statt direkt zum Händler?
Rechtschreibung und Grammatik sind wichtig für jeden Text. Allerdings nicht so wichtig wie die sorgfältige Recherche oder die verständliche Erklärung von mitunter komplizierten Sachverhalten.
Vorschlag zur Güte: Willst du einen Gegenartikel schreiben? Kannst meinen gerne zitieren, klarstellen, wie was funktioniert und was ein Consensus ist. Ich würde mich freuen.
Naja, und was hab ich davon? Du wirst ja immerhin dafür bezahlt, solche Artikel zu verfassen... oder? Außerdem ist es einfach nur frustrierend im Bitcoinbereich des Internets über Ripple zu schreiben, was einem da teils entgegenschwappt, sobald man nicht Bitcoin als die ultimative Lösung aller Probleme darstellt, ist nicht schön. Ripple überlebt gut ohne Hype in der Bitcoincommunity (die scheint ohnehin oftmals rein auf XRP fixiert zu sein), ob Bitcoin ohne Gelder, die von Dritten gehalten aber von dir kontrolliert werden nützlich ist, ist fraglich. Bisher scheint es nicht der Fall zu sein, der Wert von Bitcoin kommt daher, dass sie in Massen auf closed-source Exchanges abseits jeglicher Blockchain gehandelt werden.
Edit:
Reddit? Ernsthaft?
https://bitcointalk.org/index.php?board=39.0 besteht auch zur Hälfte aus "woher bekomme ich Gratis coins?" (such einfach mal nach "faucet"). Der Subreddit ist sowieso quasi tot, da gibt's ja noch mehr Neuigkeiten über Ripple hier im Forum. Wenn man sich den Bitcoin-Subreddit (und die "Qualität" der Posts dort) anschaut, weiß man auch warum (siehe auch:
https://www.reddit.com/r/Bitcoin/new/). Um den Preis eines BigMac bekommt man derzeit ~300 XRP, diese "haste mal
'n Euro 40 cent" Posts sind einfach nur Spam. Sieht man auch daran, dass kaum einer irgendwas als Gegenleistung anbietet (natürlich wird versprochen, anderen dann mit dem eigenen Account zu helfen, was aber anscheinend selten passiert), es wird nur gebettelt.