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Topic: Anonymität mit Blockchain - Anwendungsfall (Read 1267 times)

legendary
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June 01, 2016, 02:30:18 AM
#2
Von der Idee her gut, aber ich denke nicht, dass das anwendbar ist. Du musst bedenken, dass 99% der Facebook user eher das Verhalten eines Einzellers aufweisen und mit Argumenten kommen wie: "Ich habe ja nichts zu verbergen" oder "Sollen sie meine Daten ruhig haben" etc.
Jemand der seine Daten nicht preisgeben will, ist entweder nicht bei Facebook angemeldet oder zumindest mit einem Psyeudonym. Die Idee mit dem Tresor finde ich nicht übel, aber für den gemeinen Einzeller wird es zu auswändig sein, da dieser die Notwendigkeit darin nicht erkennt. Ob ich es nutzen würde, weiss ich nicht, da ich mit Angaben zu meinen Daten eher sparsam umgehe.
jr. member
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Hallo,

Wenn man den Blockchain Gedanken folgt dann dreht sich die IT Welt heraus aus der Cloud zu einem dezentral organisierten System. Dass nun in Zukunft alle Blöcke auf  unseren Client laufen wird bezweifle ich  - aber ich denke im Endeffekt werden die zentralen Daten Institutionen wie Google, Apple etc. stark angegriffen und werden neue Lösungen anbieten müssen.

Der große Added Value von BlockChain ist ja dass man "nur" mit einem Public Key (der keine Hintergrundinformationen über die Identität des User hat) Transaktionen mit völlig Fremden durchführen kann. Wenn man dies nun in Verbindung bringt mit unserem personenbezogenen Daten bringt - die wir auf den Sozialen Plattformen eingeben und die für immer ewig dort gespeichert sind  - und von denen wir nicht wissen wie sie weiterverarbeitet werden - so kommt hier ein völlig neues Konzept das dies maßgeblich verändern kann.
Vor einigen Tagen wurde über den Einbruch bei LinkedIn berichtet wo 12 Mio Userdaten auf einer Plattform verkauft wurden - eigentlich massiver Einschnitt in unsere Privatsphäre. Welche Konsequenzen hat dies nun für Linkedin? Wird die Plattform nun verklagt? Geht sie offline - nein! Es läuft weiter wie bisher. Was wäre wenn HSBC ihre Kundendaten samt Kontostand verliert - und dies auf einer Plattform verkauft werden - oder wenn IBM alle ihre CRM Daten samt Kundenverträge "verliert" - hier wäre schon etwas anderes los.

Ich denke das Problem ist dass der Enduser zu wenig Sensibilität auf personenbezogene Daten und Security haben- erst wenn ein Schaden entsteht werden diese aufmerksam. Daher ist der need beim Enduser nur bedingt gegeben hier ein anderes System zu verwenden um seine Daten sicher zu verwalten - ich denke daher dass in Zukunft ein technisches System (wie Blockchain) hier eine neue Vorgaben geben kann.

Hier nun eine mögliche Lösung wie dies aussehen könnte (bitte um Feedback):
In Facebook haben wir bereits folgende Daten vermerkt: Vorname, Nachname, Geburtsdatum, Ort, Passwort, Vorlieben, Personen im Freundeskreis und alle Tätigkeiten die wir so posten
In LinkedId unseren Beruflichen Werdegang, Geschäftskontakte und wo eventuell alle Beruflichen Erfolge und Tätigkeiten
Diese Plattformen bieten auch zahlreiche APIs an sodass andere Plattformen direkt mit diesen Interagieren könne um so noch mehr Daten zu generieren.

Das heißt wir haben unsere Daten x-mal auf y-verschiedenen Plattformen eingegeben und haben keine Kontrolle darüber wie diese weiterverarbeitet werden bzw. wie sie gespeichert werden.

Drehen wir man den Spieß um - wie wäre es wenn:
 - wir uns auf einer Plattform registrieren  - sagen wir IdentityTresor und im ersten Schritt nur eine ID erhalten
 - über diese Plattform loggen wir uns dann auf Facebook und LinkedIn ein

Im ersten Schritt posten wir dort nur mit einer ID und können Beiträge lesen. Wenn wir mehr Nutzen aus diesen Plattformen ziehen wollen (Freunde hinzufügen etc.) müssen wir weitere Parameter übermitteln.
 - wir tragen Vorname und Nachname im Tresor ein und erlauben Facebook diesen zu verwende (dieser Trust erfolgt auf der Tresor Plattform)
 - Facebook ruft über eine API die Daten von Tresor ab - und wir können weiteren Nutzen aus Facebook ziehen
Dies löst zwar noch immer nicht das Problem dass die Daten auf Facebook gespeichert werden - aber zumindest weiß der User nun welche Plattform welche Daten verwendet. Durch einen einfache Klick können wir steuern welche personenbezogenen Daten wir an welche Plattform weitergegeben haben.
Des weiteren wird die API Logik gedreht  - Facebook muss sich darum kümmern die Personenbezogenen Daten aus dem Tresor zu bekommen.

Ich hoffe ich habe dies nun verständlich erklärt - was meint ihr zu diesem Anwendungsfall?


Thx für euer Feedback
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