Puh, das wäre 2011 schon ein qualitativ minderwertiger Artikel / Kommentar gewesen.
Soviel inhaltliche, faktische, eindeutig beweisbare Fehler auf einem Haufen sind schmerzhaft.
Journalistisch ist das ein Armutszeugnis, das kaum zu überbieten ist.
Der Autor sollte vielleicht in Rente gehen, nachdem ihn mehr als 300 Bit pro Sekunde offensichtlich überfordern.
Steven J. Vaughan-Nichols schreibt für unsere US-Schwesterpublikation Computerworld. Er beschäftigte sich bereits mit Business und Technologie als 300bps noch Highspeed war.
Aus Hype mach Scam: Bitcoin ist und bleibt Betrug
"Betrug" ist ein klar definierter Tatbestand im Sinne des Strafrechts.
Betrug erfordert einen Täter.
In Ermangelung eines solchen kann es sich bei Bitcoin nicht um Betrug handeln.
Somit ist die Überschrift des Artikels bereits eine unwahre Tatsachenbehauptung, die ihrerseits eine strafbare Handlung darstellen kann, jedenfalls aber zu Regress verpflichtet für den Fall daraus resultierender Schäden.
Wenn ein Autor einer Zeitung einen Kommentar, der sich über "kriminelle Machenschaften" auslassen will, bereits mit einer eigenen kriminellen Handlung beginnt, na dann gute Nacht
(caveat: ich kann die exakte juristische Situation insbesondere in AT/US nicht einschätzen)
In den USA akzeptiert laut einer HSB-Umfrage inzwischen ein Drittel der Mittelständler Bitcoin und Co. [...]
Für mich ist es nur der Beweis dafür, dass jede Minute ein Trottel geboren wird.
"Ein Geisterfahrer? Hunderte!"
Wer allen ernstes die Auffassung vertritt, dass ohnehin alle anderen sich irren, nur man selbst sei im Besitz der absoluten Wahrheit, naja, für den haben wir (leider nicht in ausreichender Anzahl) Hilfsangebote in psychiatrischen Kliniken
Tatsächlich geht es aber am Ende auch beim Bitkom um Vereinbarungen und Vertrauen.
Naja, okay, bei "Bitkom" mag es um Vertrauen gehen, keine Frage, nur dachte ich, es geht um Bitcoin?
Falls doch Bitcoin gemeint sein sollte: äh, wie bitte?
Was läuft falsch mit Bitcoin und Co.?
Gegenfrage: was läuft falsch bei der Computerworld?
„Bitcoin mit einem Schneeballsystem gleichzusetzen, wäre ein Kompliment für das Schneeballsystem.“
Richtig.
Nur bin ich mir nicht sicher, ob der Autor da dass Zitat richtig versteht.
Wenn die Gleichsetzung mit Bitcoin ein Kompliment für ein Schneeballsystem wäre, heißt das ja, dass Bitcoin deutlich besser sein muss als das Schneeballsystem.
Wie passt das zur Aussage des Kommentars?
werde Bitcoin nicht zur Vermögensbildung, sondern als ewige Nullkuponanleihe
Äh, wie bitte? Weder noch.
Eine Anleihe benötigt zwangsläufig einen Emittenten, fehlt es an einem solchen, liegt keine Anleihe vor.
Mit anderen Worten: Niemand garantiert Ihnen eine Rendite für Ihre Bitcoins.
Doch.
Ich garantiere, dass
niemand eine Rendite mit Bitcoins einfahren wird.
Eine Wertsteigerung (und nur die sehen wir eventuell beim Bitcoin, allerdings ohne Garantie) ist keine Rendite.
Da mangelt es dem Autor erneut an Basiswissen.
Was passiert, wenn niemand mehr Bitcoins zu irgendeinem Preis kaufen will? Die Antwort: Bitcoin könnte über Nacht wertlos werden.
Was passiert, wenn niemand mehr Euros zu irgendeinem Preis kaufen will?
Was passiert, wenn niemand mehr Erdöl zu irgendeinem Preis kaufen will?
Was passiert, wenn niemand mehr einen Picasso zu irgendeinem Preis kaufen will?
Was passiert, wenn niemand mehr Gold zu irgendeinem Preis kaufen will?
Fragen über Fragen, die dem Autor offensichtlich rätselhaft sein müssen.
Genau wie bei diesem Betrugsschema wird auch bei Bitcoin die Gier der Investoren ausgenutzt.
Von wem?
Gibt es keinen Täter, kann man auch nicht von "Ausnutzen" sprechen.
Selbst bei Gold gibt es Täter, und die Gier nach Gold wird von den Goldproduzenten sehr wohl ausgenutzt, und auch systematisch angeheizt.
Trifft also die Aussage des Autors zu, dass Bitcoins deshalb ein "Betrug" wäre, wäre Gold in jedem Fall umso mehr ein Betrug.
Nur erschließt sich mir nicht, wieso der Autor Gold und den Euro und Erdöl und dergleichen so sehr hasst, dass er sie faktisch als um Größenordnungen schlimmer als den Bitcoin bezeichnet.
Das Problem ist, dass der Bitcoin Verbrechen begünstigt.
Das Problem an dieser Aussage ist, dass es wieder eine, in diesem Fall möglicherweise sogar strafbare Falschaussage handelt.
Der Autor selbst ist also dem ersten Augenschein nach selbst Verbrecher. Naja, dann muss er es ja wissen
Ohne Bitcoin und andere digitale Währungen wäre beispielsweise Ransomware deutlich weniger verbreitet.
Dafür gibt es keinerlei Hinweise, und die Strafverfolgungsbehörden widersprechen dem seit Jahren.
Ransomware gab es vor Bitcoin und wird es "nach Bitcoin" geben.
Darüber hinaus ist Bitcoin auch ein Stromfresser erster Klasse. Das Mining der Kryptowährung verbraucht jährlich etwa 91 Terawattstunden an Strom.
Egal, wie oft man diese Aussage wiederholt, macht sie das nicht ein IOTA wahrer.
Es lässt sich ökonomisch über jeden Zweifel erhaben beweisen, dass Bitcoin keinen Strom verbrauchen kann im Sinne zusätzlich produzierter "Einheiten" an Strom.
Deutlich gesagt:
wäre die Aussage "Bitcoin verbraucht Strom" wahr, wären 250 Jahre Ökonomie widerlegt.