Danke. Es steht im Zusammenhang mit meiner ursprünglichen Frage der solidinvest, für die sich offensichtlich niemand zuständig fühlt - die BaFin warnt und stellt einen Bescheid an die Münchner Firma mit einem "das dürft ihr nicht" und das wars dann. Die EU hat zeigt mal wieder keine Initiative, hat nur eine grosse Klappe zur Vergemeinschaftung der Bankhaftungen und ich fürchte, den Staatsanwaltschaften ist das alles zu kompliziert. Dazu kommt, dass es aus Sicht der Staatsanwaltschaft oft "kleinere" Beträge sind, die aber für den Einzelnen oft die gesamte Altersversorgung darstellen können. Also nicht so hoch wie das Jahresgehalt eines DAX-Vorstandes, aber die Geschädigten haben eben nicht solche Gehälter.
Ursprünglich wurde das Opfer, wie viele andere auch, dazu verleitet, mit "Hilfe" eines Betrügers gegen Beteiligung eine Wallet auf seinen Namen (aber mit gemeinsamem Zugang) anzulegen. Die anfangs recht übersichtliche Summe wurde in Bitcoins umgewandelt, es folgen die guten Nachrichten, das Opfer schiesst nach, schliesslich die gesamten Ersparnisse. Dann geht das Verwirrspiel los. Das Opfer legt eine angebliche Wallet bei solidinvest an, beim Abhebeversuch ist die Wallet blockiert, die Wallet auf binance plötzlich auch, wozu es seitens der Betrüger ausreicht, die Zugangsdaten einseitig zu ändern und dem Opfer nicht mitzuteilen. Für das Entblockieren sind dann zunächst Steuern ! und Gebühren fällig, als auch das nicht reicht, nochmal Geld an eine andere Firma. Ob solidinvest.co überhaupt eine Plattform ist oder nur fake, weiss ich nicht.
Dann legen die Betrüger, um das Geld zurückzuzahlen, eine neue Wallet auf Kraken an. Das Opfer behauptet, der Zugang sei sicher, da der Zugang nur über sein Telefon per SMS Code erfolgt.
Öffentliche Quellen zufolge ist dies eine grossangelegte Betrugsmasche einer ukrainischen Bande, und vor deren Plattformen warnen inzwischen die Aufsichtsbehörden Grossbritanniens, Belgiens, Frankreichs, Österreichs und Italiens. Die können auch nicht mehr tun, denn die oder eine Muttergesellschaft ist in München ansässig.
Meine Fragen sind die:
- Binance dürfte kein Interesse haben, diese Wallet zu blockieren, auch sind polizeiliche Ermittlungen nicht bekannt, die dazu führen könnten - also, warum die neue Wallet auf Kraken?
- ist der SMS-Zugang tatsächlich sicher, und ist er die einzige Möglichkeit, dh hat ein Betrüger nicht doch über einen anderen Weg Zugang zu der Wallet?
- oder dient diese Wallet nur zB zur Geldwäsche, und die Reputation eines anstândigen Bürgers wird benutzt, der dann die Polizei vor dem Haus stehen hat, wenn etwas schief gelaufen ist?
- eine Möglichkeit wäre es, den Betrügern zu sagen, zahlt aus, sonst gehe ich zur Polizei. Jemand hat tatsächlich ein recht komplexes Schema von Geldbewegungen um die Wallet erstellen können und den Betrügern hat das Opfer eine unkenntlich gemachte Version zugeleitet. Die Betrüger hätten natürlich gern die lesbare Version, so haben sie sich bei ihrer Antwort geäussert. Sollten sie tatsächlich bereit sein zurückzuzahlen, dann ist die Frage, wie das Geld zurückgezahlt werden soll. Sicherlich nicht über eine Wallet, auf die sie Zugriff haben und die sie blockieren können. Von Bitcois in € umgewandelt direkt auf das Konto des Opfers? Dann hat das Opfer womöglich das Problem, nachzuweisen, dass es sein Geld ist und nicht von Betrügern stammt.
Ich verstehe, dass die Materie für Staatsanwaltschaften "Neuland" ist, so wie das Internet fûr eine Frau Merkel, aber der Staat ist nur da, wenn es um Besteuerung bei Onlineplattformen geht, sonst nicht.
Vielen Dank im voraus, und haltet Abstand von solidinvest, brightfinance, Capital Letter GmbH...