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Topic: Betting against Beta - Eine Alts short + BTC long Strategie (Read 266 times)

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Schade, dass sich Kraken nicht früher dazu entschlossen hat, meine Re-Verification Frist zu verlängern. Die letzten 3 Tage hätten knapp 10% und mich damit wohl auch nach Fees ins Plus gebracht.... Cheesy



Naja, der Lerneffekt war ja trotzdem da...
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Sehr interessant zu lesen.

Anhand deiner Grafik entnehme ich, dass sich die Altcoins in den letzten Wochen deutlich schlechter entwickelt haben als Bitcoin. Hättest du denn Gewinn gemacht, wenn du bis heute mit deiner Wette durchgehalten hättest?

Also mit einem Einstieg vor 2-3 Wochen hätte die Strategie super funktioniert, das stimmt. Tatsächlich habe ich meine Positionen auch noch relativ lange offen gehalten, weil ich mir bis zuletzt unschlüssig war nicht doch noch KYC zu machen.

In den letzten 2 Wochen war es dann ein sukzessives abbauen der Bestände. BTC long habe ich am 11.6. bei der 2. roten Kerze noch bei 68k / ca. +5% geschlossen und hatte dann volles short exposure. Einzelne coins wie AVAX oder ADA haben tatsächlich den TP bei -15% erreicht, andere LTC habe ich eher nach Gefühl bei ca. -5% im Gewinn geschlossen. Ein paar coins wie UNI, ETH oder LINK sind aber noch deutlich im Plus (UNI aktuell bei +50%), sodass da noch einiges an unrealisierten Verlusten schlummert. Da werden jetzt täglich 5-10% des Gesamtvolumens geschlossen, sodass die bis 10.07. auch alle weg sind.

Also im Hinblick auf die Kursgewinne/-Verluste die mir beim schließen der Positionen angezeigt werden, werde ich wohl im Plus landen. Aber mit den Fees die kontinuierlich "unbemerkt" vom Konto abfließen (und das sind bei 2-3 Monaten Laufzeit ja mal eben 10%), werde ich mich wohl definitiv in der Verlustzone wiederfinden.
sr. member
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1. Der Einstieg in die Alts-Short muss noch vor dem Peak erfolgen, da die erste kleine BTC-Korrektur schon erheblich schlechtere Einstiege bei den Alts bedeutet.

2. Die Fees und damit die Dauer der offenen Positionen sind wichtiger als ich dachte, ggf. lässt sich hier die Volatilität als Indikator nutzen um die Strategie zeitlich zu begrenzen und nur in Zeiten hoher Kursschwankungen zu handeln. Ich denke das ließe sich möglicherweise auch gut mit den Volatilitätsbetrachtungen von @virginorange kombinieren.

3. Die "schwachen" Altcoin sind für den Erfolg der Strategie essentiell. Im Zuge meiner Überlgungen zum Altcoin "Weltportfolio" bin ich ja damals zu dem Schluss gekommen eine Gewichtung zu wählen, welche die Marktkapitalisierung berücksichtigt und auf ein Rebalancing zu verzichten um die starken coins nicht auszubremsen und deren Momentum zu erhalten. Zwischenzeitlich kam mir die Idee für das Alts-Short Portfolio einfach den gegensätzlichen Ansatz zu fahren, also ein "equal weight" Portfolio mit Rebalancing. Das erscheint mir jedoch gleichermaßen logisch wie kontra-intuitiv, weil es bedeutet im Bullen die Coins mit den höchsten Kursgewinnen und damit möglicherweise dem größten Korrekturpotential auszulassen bzw. beim Rebalancing im Bullen die coins mit den stärksten Kursgewinnen niedriger zu gewichten (=Verluste realisieren?) und coins mit schwachen Kursgewinnen (=Pump kommt vielleicht noch?) höher zu gewichten. Das fühlt sich irgendwie nicht richtig an.
Vielleicht ist es aber auch genau das fehlende Puzzleteil um Top-Performer und Memecoins mit extremer Volatilität mit einem systematischen Ansatz auszusortieren.

Was meint ihr dazu?  


Sehr interessant zu lesen.

Anhand deiner Grafik entnehme ich, dass sich die Altcoins in den letzten Wochen deutlich schlechter entwickelt haben als Bitcoin. Hättest du denn Gewinn gemacht, wenn du bis heute mit deiner Wette durchgehalten hättest?

Aktuell ist die Vola extrem niedrig, was eher für eine Long-Positionierung spricht auch wenn sich Bitcoin dafür aktuell recht schwach entwickelt (verglichen zu Nasdaq oder S&P 500).



Die Handelsidee ist Bitcoin long und Bitcoin-ähnlicher Müll short.

Statt Altcoins hätte ich an Bitcoin Miner gedacht.

Auf Interactive Brokers / Captrader lassen sich Aktien i.d.R. zu vertretbaren Kosten shorten.
Außerdem hast du im Depot kein Kontrahentenrisiko für deine Margin.
Beim Leerverkauf von Aktien bekommst du sogar USD, die du dann z.B. in den S&P oder Gold investieren kannst.

Miner haben eine schlechte Rendite


bei höherer Volatilität und höherem Drawdown



Meistens aber nicht immer müsste Bitcoin long, Miner short funktionieren.




Mit wöchentlichem Rebalancing bin ich Bitcoin long, Miner short gegangen:





Leider ohne Erfolg. Die Beimischung von Miner short führt zu einer Underperformance.



Entgegen meiner Erwartung hat eine moderate Miner long Beimischung zu einer Outperformance geführt.



Zu viel Miner-Beimischung lohnt sich aber nicht.

Vielleicht kann man nur die Underperformance-Phasen der Miner shorten, d.h. wenn die Miner in den vergangenen 3 Monaten schlechter performt haben als Bitcoin, nur dann shorte ich die Miner.



Das sieht erst mal schön aus.






Leider bleibt die Underperformance bestehen.

Ein großes Problem ist, dass die Miner viel volatiler sind als Bitcoin. Manchmal verdoppeln sich die Miner innerhalb kurzer Zeit noch bevor ich reagieren kann (entweder durch wöchentliches Rebalancing oder durch schließen der Shortposition bei Outperformance). Das haut richtig rein.





Bei anderen Minern haben wir das gleiche Trauerspiel. Shorten lohnt sich leider nicht.  

Ggf. könnten wir der Shortpositoin ein Budget zuordnen. Wenn die Shortposition zu teuer wird wird sie geschlossen und frühestens nach 1-2 Monaten wieder geöffnet.

Das einzig positive ist, dass Bitcoingewinne Steuerfrei sind während sich die Aktienverluste verrechnen lassen.

Eine andere Idee wäre gegen Bitcoin irgendwann NVIDIA zu shorten. AI ist ziemlich im Hype und Nasdaq ist normalerweise auch positiv mit Bitcoin korreliert. Die hohe Marktkapitalisierung von NVIDIA begrenzt das Downside. Leider ist NVIDIA an sich kein schlechtes Unternehmen. Vielleicht gibt es noch ein müll-Unternehmen im Bereich AI.
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Mit den Fees hast du Recht, da muss man bei Kraken noch 0,02% pro 4 Std bzw. 44% pro Jahr einkalkulieren. Hab das ehrlich gesagt bisher nicht hinterfragt, weil das gegenüber den Kursschwankungen beim normalen Traden über kurze Zeiträume nicht groß ins gewicht fällt. Bei einer Hedge Strategie wirkt sich das schon stärker aus, gerade wenn die langfristig angelegt ist. Muss ich mal durchrechnen.

Ich habe für mich mal ergründet warum ich die Fees intuitiv so falsch eingeschätzt und im Endeffekt so stark unterschätzt habe. Dabei ist mir aufgefallen das ich bislang mit Hebel immer nur long war und es einen erheblichen Unterschied macht ob man long oder short geht.

Der Hintergrund ist relativ simpel:
Ist man long und der Kurs steigt in einem Jahr auf 10x (z.B. $10 -> $100), hat man 900% Gewinn gemacht, da fallen 44% Fees pro Jahr nur bedingt ins Gewicht.
Ist man short und der Kurs fällt in einem Jahr auf 0,1x (z.B. $100 -> $10), hat man bezogen auf das Anfangsinvest nur 90% Gewinn gemacht, wovon fast die Hälfte für Fees abginge. Selbst wenn der Kurs auf 0 fällt hat man nur 100% Gewinn gemacht, das ist eine gravierende Einschränkung, die mitunter die Profitabilität der Strategie als ganzes in Frage stellt.



Mal an Beispielen (für Kraken) gerechnet:
Crash nach 1. Peak 2021 von 14. April bis 20. Juli als "Idealfall"
- Alts ca. -65%, Fees knapp 12%, Gewinn 53%
- BTC ca. -45%, Fees knapp 6%, Verlust 51%
Bei gleicher Positionsgröße in Summe nach Fees gerade noch positiv.

Crash nach 2. Peak von 10. Nov 2021 bis 24. Jan 2022
- Alts ca. -51%, Fees 9%, Gewinn 42%
- BTC ca. -44%, Fees 4,5%, Verlust 48,5%
Bei gleicher Positionsgröße vor Fees im Gewinn, nach Fees im Verlust.

Bär nach dem ATH von 10. Nov 2021 bis 10. Nov 2022
- Alts ca. -81%, Fees ca. 44%, Gewinn 37%
- BTC ca. -77%, Fees ca. 22%, Verlust 99%
Die Fees fressen alles was an Gewinnen mal da war und noch mehr.

Fazit: Solch ein Portfolio mit 1:1 Gewichtung macht nur als Hedge Sinn, wenn man merkt dass der Markt heiß gelaufen ist. Als Strategie für den Bären wäre es absehbar nicht profitabel, hier muss zwingend eine Gewichtsverlagerung zugunsten der Short-Anteile erfolgen. Für längere Zeiträume nähern sich die Verluste von BTC und Alts an, wohingegen die Fees immer weiter auseinander laufen. Aufgrund der geringeren Fees bei BTC würde es wohl ab 3-6 Monaten mehr Sinn machen BTC statt der Alts zu shorten.
Für ein entsprechendes Rebalancing würde das im Grunde bedeuten, dass man bei 1x BTC long : 1x Alts short anfängt und die BTC long Anteile sukzessive abbaut und die Alts short Anteile sukzessive durch BTC short Anteile ersetzt. Hier kann man sich dann auch fragen ob man nicht einfach auf die Altcoinanteile verzichtet und für BTC einen DCA Entnahmestrategie fährt um die hodl Bestände schon beim Heißlaufen auf 0 zu bringen und beim Peak dann grob bei 0,5x BTC short zu landen....  
 
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Auch hier mal wieder ein Update. Ich hab am 13.04.2024 bei ~62k in Erwartung eines Preisrutsches in Richtung 50-55k mal einen Testlauf gestartet, der eher mäßig erfolgreich verlief.

Handelsidee: Wenn BTC um 10-20% fällt, fallen die Altcoins noch stärker. Bei -15% schließt man die Alt-Shorts mit schnellem Gewinn und vergrößert per DCA die BTC-Long Position für die Erholung.

Realität: Der Ausverkauf der Altcoins fand schon am 13.4. vor meinem Einstieg statt und ich habe im Endeffekt von Emotionen geleitet in den Dip rein verkauft. BTC ist vom 13.04.-01.05. zwar tatsächlich noch auf 56,5k gefallen (ca. -8,5%), die Altcoins haben im selben Zeitraum aber nur noch minimal nachgegeben (ca. -0,5%). Die Handelsidee ist also eindeutig nicht aufgegangen.


Anmerkung: Die Zeitachse beim Chart ist verwirrend, das Bild zeigt den Verlauf der Altcoins (Blau) vs. BTC (grün) in 2024, der rote Bereich den Zeitraum 13.04.-01.05.

Dazu kam noch, dass ich mich für die Gewichtung der Short-Positionen eher an meinem Altcoin-Hodl-Portfolio orientiert habe um im Zweifel die Marigin Position durch einen Spot-Verkauf hätte ersetzen können. Nur hat sich mein Hodl-Portfolio eben besser entwickelt als das hier dargestellte gleichgewichtete Altcoin-Portfolio (was für die Short-Positionen entsprechend schlechter war). Zumindest die BTC DCA Käufe sind aufgegangen, sodass ab Mai die BTC long Position etwa doppelt so groß war wie die Summe der Alts-Short Positionen, gute Ausgangslage um auf die Erholung zu warten. Beim abwarten stellte ich fest, dass die Fees mit ~3,5% pro Monat doch ganz schön reinhauen. Zu guter Letzt kam dann noch das Thema DLT Finance und Kraken Re-Verification mit ins Spiel, sodass sukzessive alle Positionen geschlossen werden sollten.



Im Endeffekt gehe ich wohl vor Fees mit ner Schwarzen Null aus dem Experiment, nach Fees etwa -5% und außerdem ist auch der Verlustverrechnungstopf wieder etwas kleiner geworden. Im Gegenzug hat das Ganze aber auch ein paar Erkenntnisse gebracht.

1. Der Einstieg in die Alts-Short muss noch vor dem Peak erfolgen, da die erste kleine BTC-Korrektur schon erheblich schlechtere Einstiege bei den Alts bedeutet.

2. Die Fees und damit die Dauer der offenen Positionen sind wichtiger als ich dachte, ggf. lässt sich hier die Volatilität als Indikator nutzen um die Strategie zeitlich zu begrenzen und nur in Zeiten hoher Kursschwankungen zu handeln. Ich denke das ließe sich möglicherweise auch gut mit den Volatilitätsbetrachtungen von @virginorange kombinieren.

3. Die "schwachen" Altcoin sind für den Erfolg der Strategie essentiell. Im Zuge meiner Überlgungen zum Altcoin "Weltportfolio" bin ich ja damals zu dem Schluss gekommen eine Gewichtung zu wählen, welche die Marktkapitalisierung berücksichtigt und auf ein Rebalancing zu verzichten um die starken coins nicht auszubremsen und deren Momentum zu erhalten. Zwischenzeitlich kam mir die Idee für das Alts-Short Portfolio einfach den gegensätzlichen Ansatz zu fahren, also ein "equal weight" Portfolio mit Rebalancing. Das erscheint mir jedoch gleichermaßen logisch wie kontra-intuitiv, weil es bedeutet im Bullen die Coins mit den höchsten Kursgewinnen und damit möglicherweise dem größten Korrekturpotential auszulassen bzw. beim Rebalancing im Bullen die coins mit den stärksten Kursgewinnen niedriger zu gewichten (=Verluste realisieren?) und coins mit schwachen Kursgewinnen (=Pump kommt vielleicht noch?) höher zu gewichten. Das fühlt sich irgendwie nicht richtig an.
Vielleicht ist es aber auch genau das fehlende Puzzleteil um Top-Performer und Memecoins mit extremer Volatilität mit einem systematischen Ansatz auszusortieren.

Was meint ihr dazu?  
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Ach, mit dem passenden Crash sind die Fees doch nachrangig.  Cheesy

Das Testportfolio Short vs. BTC long hätte in der letzten Woche ~15% gemacht (bei 0,84-1,26% Fees).

sr. member
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Wir shorten einfach die Bitcoin Miner (RIOT, MARA). Das geht bei Interactive Brokers derzeit für 0,3% p.a. (wird im Bären wohl teurer aber immer noch billiger als die CFDs bei Kraken). Und Miner shorten ist betting against beta. Und im Depot haben wir kein Problem mit der Margin sowie kein Problem mit dem Kontrahentenrisiko. Wenn wir dann noch den Zyklus auf unserer Seite haben, dann wäre das eine durchaus vertretbare Wette.
sr. member
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Evtl. könnte man sich die sterbenden Coins über längere Zeiträume auch günstiger leihen. Z.B. bei zentralisierten Lending Anbietern, wie BlockFi (die sind aber im Bärenmarkt insolvent gegangen) oder bei Defi-Protokollen auf ETH.

FTX (auch pleite) hatte auch Indizes auf bestimmte Baskets von Coins angeboten, die man shorten könnte. https://cryptonary.com/ftxs-new-shitcoin-index-enables-traders-to-short-altcoins/

Am besten man findet Leute für bilaterale Wetten. Es gibt ja Leute, die an Bitcoin Cash glauben. Diesen Leuten könnte man 5% Rendite in BTC-Cash versprechen.
Du packst 10.000€ Bitcoin in eine Multisig. Der andere packt 5.000€ Bitcoin Cash in eine Multisig und man setzt einen Vertrag auf. Das wäre deutlich günstiger, aber wir hätten mehr Aufwand beim Suchen einer Gegenpartei und ein operationelles Risiko bei der Abwicklung.
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Mit den Fees hast du Recht, da muss man bei Kraken noch 0,02% pro 4 Std bzw. 44% pro Jahr einkalkulieren. Hab das ehrlich gesagt bisher nicht hinterfragt, weil das gegenüber den Kursschwankungen beim normalen Traden über kurze Zeiträume nicht groß ins gewicht fällt. Bei einer Hedge Strategie wirkt sich das schon stärker aus, gerade wenn die langfristig angelegt ist. Muss ich mal durchrechnen.

Was die Steuer angeht ist nicht das rollen kritisch (weil es keins gibt), sondern das zuordnen der Fees zu den Positionen. Alle 4 Std werden die Rollover Fees abgebucht, da kommt übers Jahr einiges an Transaktionen zusammen. Ohne Zuordnung werden die Fees als Verluste gewertet und rechnen auf die 20.000€ Verlustverrechnung an, was problematisch ist. Eine Zuweisung der Fees zu der jeweiligen Tradingposition (Verringern der Gewinne ohne Anrechnung auf den Verlusttopf) dürfte zwar rechtlich zulässig, praktisch aber schwierig umzusetzen sein.

Vielleicht kann ja hier jemand noch seine Erfahrungen mit anderen Börsen und/oder Steuertools beisteuern?!
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Haben wir historische Performance Zeitreihen für die CFDs? Mag sein, dass hier nochmal 20% p.a. Leihgebühren drin stecken. Man wird ja dem Verleiher die Stanking-rewards mitbezahlen müssen. Die Börse wird sich eine Marge rausschneiden. Und wir stehen im Wettbewerb mit anderen Shortstellern.

"Kraken offers stable and predictable fees for margin trades. Depending on the margin pair you’re trading, you are charged between 0.01% and 0.02% to open a position. Rollover fees of the same amount occur every 4 hours the position remains open."
0.02% in 4 Stunden sind 44% im Jahr, das ist heftig.

Ich würde auch prüfen, wie die CFDs für die Steuer ausgewiesen werden. Futures muss man beispielsweise rollen. Das ist steuerlich unangenehm, weil man Gewinne auch dem Januar-Future mit Verlusten aus dem Februar Future verrechnen muss. Hier läuft man schnell in die 20.000€ Verrechnungsgrenze.
Im worst case müssen wir die CFD-Gewinne von 0:00 - 4:00 Uhr mit dem CFD-Verlusten von 4:00 - 8:00 Uhr usw. verrechnen. Da kommen bereits ab einer shortposition von 2.000€ über unsere 20.000€ Verrechnungsgrenze.
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Deine Idee: Statt im Bullen (= z.B. Bitcointrend +750 Tage) Bitcoin zu verkaufen und im Bären (= z.B. Bitcointrend * e⁻0.5) Bitcoin zurück zu kaufen, shorten wir im Bullen strebende Coins und schließen unseren Short im Bären.

Vorteile:
- Bitcoin, die wir non KYC gekauft haben, rühren wir nicht an. Wir schonen so unsere Bankverbindung und schützen unsere Privatsphäre.
- Theoretisch erreichen wir ein besseres Rendite-Risiko-Verhältnis. Eine Einheit Risiko bringt uns bei Bitcoin mehr Ertrag als bei strebenden Coins.
- Der Verlust aus den CFDs lassen sich mit Gewinnen aus Aktien verrechnen, während die Gewinne aus Bitcoin steuerfrei sind.

Nachteile:
- Liquiditätsmanagement: Wer 50.000€ Bitcoin long mit 25.000€ CFDs sterbende Coins short absichert, muss mindestens 25.000€ Liquidität in der Hinterhand haben. Initiale Margin ist optimistisch 0. Aber im Bullen kann Bitcoin auch noch +50% steigen während die sterbenden Coins +100% machen. Dann hast du 25.000€ Liquiditätsbedarf, evtl. noch mehr. Operativ kostet dies Zeit. Du hast ein gewisses Risiko, dass die sterbenden Coins schneller steigen als deine Überweisung bei der Börse ankommt.
- Kosten der Liquidität: Die auf der Börse vorgehaltene Liquidität hat Opportunitätskosten. Zusätzlich musst du ggf. Aktien verkaufen, um Liquidität zu schaffen. Dabei realisierst du hohe Gewinne, was deine Steuerlast vorzieht. Besser wäre es hier, einen Kredit auf sein Depot aufzunehmen.
- Kontrahentenrisiko der Börse: In der Krise gehen Börsen pleite und du verlierst dein gesamtes eingesetztes Kapital.
- Der Gewinn aus den CFDs müssen wir versteuern, während die Verluste aus Bitcoin steuerfrei sind.
- Eine Bilanzverlängerung ist immer risikoreicher als eine kurze Bilanz.

Für jeden 1€ Kursverlust bei Bitcoin müssen wir bei den CFDs 1,36€ verdienen, um den Steuernachteil zu kompensieren. Wir brauchen für diese Geschichte 1€ zusätzliche Liquidität, das kostet uns mindestens nochmal 0,1€. Auf der Börse liegen durchschnittlich 0,5€ mit einer Ausfallwahrscheinlichkeit von 10%, das macht dann nochmal 0,05€. Weil sich diese Verluste schwer steuerlich verrechnen lassen, sind wir bei 0,07€. Damit müssen wir mit den CFDs 1,36€+0,1€+0,07€ = 1,53€ verdienen. Und dabei haben wir die Zeit noch nicht mal berücksichtigt.

Als Steuerdeutsche haben wir auch einen komparativen Nachteil. Bitcoin halten ist steuerfrei während sich Kapitalerträge, bezahlte Zinsen usw. schwierig verrechnen lassen.

Ein Paar Anmerkungen dazu...
1. Liquiditätsmanagment:
Mit 50.000€ BTC long (=Collateral) und 25.000€ Alts Short gleichen sich Gewinne/Verluste aus wenn BTC +50% steigt und Alts +100% hinlegen. Erst bei +300% Anstieg des Altcoinportfolios wäre hier die Collateral komplett aufgebraucht. Neben der Menge der Collateral auf der Börse ist auch das Verhältnis der Positionsgrößen zueinander somit eine Stellgröße mit der man spielen kann um die gewünschte Absicherung gegen Kursanstiege zu erreichen.
Zur Einordnung gibt es hier ein exemplarisches Altcoinportfolio des letzten Zyklusses, welches durch die Altcoinralley in Spitze BTC um den Faktor 2-3x ausperformt hat. Die Absicherung hätte also wohl ausgereicht, wobei diesen Zyklus die Besonderheit der BTC-ETFs noch zusätzliche Sicherheit bringen dürften.

2. Verlustverrechnung:
Selbe Ausgangslage 50.000€ BTC, 25.000€ Alts, nur diesmal geht es abwärts. BTC -60% (=30.000€ Verlust) und das Altcoinportfolio -90% (=22.500€ Gewinn).
Während die CFD Gewinne in jedem Fall versteuert werden müssen, hätte man bei den Verlusten 3 Möglichkeiten:
1. BTC halten -> die Verluste sind steuerfrei und nicht zu berücksichtigen
2. BTC verkaufen und neu kaufen -> Verluste können unterjährig realisiert und in voller Höhe z.B. auf Immobilien angewendet werden
3. BTC verkaufen und per CFD neu kaufen -> Verluste können pro Jahr nur bis 20.000€ verrechnet werden, von den Altcoins wären immernoch 2.500€ Gewinn zu versteuern. Bei noch größeren Verlusten macht es ggf. Sinn eine Trading UG zu gründen und die CFDs über ein Firmenkonto bei der CEX laufen zu lassen und Verluste unbegrenzt zu verrechnen. Der Rattenschwanz den das mit sich bringt verursacht dafür aber auch wieder erheblichen Mehraufwand.  

Bei kleineren Verlusten oder der Verrechenbarkeit mit Immobilien sollte das schon gehen. Hier zeigt sich dann schon dass man das Verhältnis 2:1 in im Bären nach dem Peak wohl eher auf 1:1 anpassen sollte. Ansonsten hast du mit deiner Berechnung natürlich recht, der Steuernachteil ist schon nicht ohne, wenn man Verluste nicht verrechnen kann.
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Theoretischer Hintergrund:

Zunächst einmal zur Frage was Beta eigentlich bedeutet: alpha und beta sind klassische Finanzkennzahlen.
Dabei steht alpha für die Rendite (genau genommen die Überrendite im Vergleich zum Risikofreien Marktzins) und beta steht für das Risiko, i.d.R. gemessen in Form der Volatilität. Mit Sharpe- bzw. Sortino-Verhältnis werden beide Größen ins Verhältnis gesetzt und es kann eine risikoadjustierte Rendite ermittelt werden, beides sind ebenfalls sehr verbreitete Kennzahlen.

Grundsätzlich gilt, dass man für ein größeres alpha (=höhere Renditen) auch bereit sein muss ein größeres beta (=höheres Risiko) einzugehen, ohne dabei sicher sein zu können dass Renditen auch tatsächlich eintreten.

ABER: Abweichend von diesem Grundsatz gibt es in einigen Märkten im Bereich kleiner Beta eine Renditeanomalie, wobei die Rendite trotz (oder gerade wegen) der geringeren Volatilität steigt und für sehr attraktive risikoadjustierte Renditen sorgt. Die Idee ist hier, dass solche niedrigvolatilen Produkte von der Abwärtsvolatilität höhervolatiler Produkte profitieren und im Vergleich besser dastehen.

Auf Kryptos angewendet heißt das vereinfacht: Wenn BTC im Bären bei -66% liegt ein Altcoin aber bei -95%, dann reicht BTC mit 3x (im Vergleich zu 20x beim Altcoin) ein deutlich geringeres Wachstum um wieder in die Gewinnzone zu kommen. Auf lange Sicht können die Altcoins dann nicht mehr mit der Kursentwicklung mithalten.
Statt in Altcoins einzusteigen und zu hoffen ein 100x mitzunehmen setzt diese Strategie eher auf die Masse der Altcoins die "langsam absterben". Durch die starke Korrelation von BTC und Altcoins stellt ein BTC long + Alts short eher einen Hedge dar (d.h. die Schwankungen sind deutlich geringer als bei BTC long oder Alts short jeweils einzeln).

Aufgrund der besonderen BTC-ETF Thematik könnte diese Strategie im aktuellen Zyklus ein sinnvoller Ansatz sein um sich gegen eine Korrektur (4. Elliot Welle) oder ein frühzeitiges erreichen des Peaks abzusichern. Die Idee: bei steigenden Kursen steigt BTC stärker als die (schlechten) Alts, man profitiert. Bei fallenden Kursen fallen die Alts stärker als BTC, man profitiert auch.

Einschränkungen:
Der Supergau wäre dagegen ein marktweiter Altcoinrun, bei dem selbst der letzte shitcoin massiv steigt, bzw. BTC massiv an Dominanz verliert. Da dieses Szenario mitunter zu einem margin call (=Totalverlust) führen könnte, würde ich hier gerne auch diskutieren wie wahrscheinlich das ist und wie man dieses Risiko absichern kann (z.B. durch Coinauswahl)

Weiterhin gilt es zu Bedenken, dass man Altcoins shorten können muss. Das ganze wird also vermutlich auf einer CEX ablaufen, wo man entsprechendes Kapital braucht und aus der Hand geben muss, nur eine eingeschränkte Anzahl an Altcoins fürs CFD trading verfügbar sind, diese (in DEU) einem anderen Steuertopf zuzuordnen sind welcher der beschränkten Verlustverrechnung unterliegt und man über das Trading bei CEXn natürlich auch Datenspuren hinterlässt was ggf. Privatsphäreimplikationen mit sich bringt.

Entwurf:
Als Entwurf habe ich mal ein gleichgewichtetes Portfolio aus allen bei Kraken für das margin Trading verfügbaren Altcoins (ohne StableCoins) angelegt. Einstiegszeitpunkt war der 1.1.2023 bzw. bei neueren Coins nach Verfügbarwerden (also theoretisch günstig für Altcoins?). Obwohl hier die "guten" Altcoinprojekte noch nicht aussortiert wurden, zeigt das Gesamtportfolio eine mehr oder weniger kontinuierlich größer werdende Unterperformance zu BTC (Vorsicht: Hindsight-Bias?).





Erste Erkenntnis: Ich hätte zunächst vermutet, dass Memecoins lieber aussortiert werden sollten. Allerdings muss man das vielleicht gar nicht, weil einerseits die Gewichtung und damit der Einfluss relativ gering sind und andererseits das verfügbarwerden für das Margin Trading tendenziell spät im Hype erfolgt und man ggf. gutes Abwärtspotential hat. Die Kursentwicklungen bleiben natürlich unberechenbar und damit ein potentielles Risiko.

Und nun freue ich mich auf eure Anregungen, Verbesserungsvorschläge und sonstigen Kommentare.      
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