Auch wenn bisher kein ernsthaftes Versprechen zu einer Wertdeckung abgegeben wurde, so denke ich das seine Diskussion darüber sicher kein Quatsch ist - zumindest führt sie wie wir gesehen haben dazu, unsere Vorstellung von "Wert" an sich etwas mehr zu hinterfragen.
Aber natürlich, auch ich persönlich sehe eine "Deckung" durch eine hinreichend große Bitcoin-Wirtschaft als die bei weitem sinnvollste und wahrscheinlichste Variante an.
Der Punkt: Je größer die Wirtschaft, desto stabiler kann ich auf Bitcoins bauen, finde ich richtig.
Für mich (ich wiederhole mich jetzt) ist das aber kein Vertrauen in das Zahlungsmittel Bitcoin, sondern die Einschätzung dass ich mit Bitcoins "egal was passiert" noch immer was machen kann (Socken besorgen, Licht aufdrehen, ...)
Somit ist für mich das System nicht Selbstzweck, sondern ein Tool. Und dieses Tool erlaubt mir, Dinge einen Wert zuzumessen, darüber mit anderen Menschen zu verhandeln und Tausch zu betreiben.
Und jetzt stellt sich für mich noch immer die Frage:
Kann ich dieses Tool auch noch verwenden, wenn der derzeit bekannte Markt vollkommen zusammengebrochen ist?
Ich glaube schon.
Stellen wir uns vor (rein zum Spaß): Es gibt Versicherungen/Genossenschaften die mir zusagen:
Weil du Anteilseigner bei mir bist, oder weil du einen Vertrag bei mir bezahlt hast, oder weil du Österreicher bist (Staat),
bekommts du von mir für ein Bitcoin eine festgelegte Menge von irgendwas; Socken, kWh, Weizen, Arbeitsstunden, ... .
So ein Vertrag würde auch nach vollständigen Zusammenbruch des Bitcoins-Systems die Tool-Funktionalität zur Verfügung stellen?
Ich als "Risikoscheuer" könnte dann meine Coins decken, und ich kann auch noch mein Risiko streuen, weil ich ja zu mehreren Anbietern gehen kann. Der eine liefert mir Tomaten, der andere Strom, ... der andere gibt mir Yen (weil es eine japansiche Bank ist).
Als Anbieter würde im voraus Zahlungen bekommen, mit denen ich wirtschaften kann. Und wenn alles irgendwie ex geht, dann bekomme ich zumindest wertlose Bitcoins. Und mit denen gehe ich zu meinen "Versicherern" und bekomme meine Rohstoffe.
Natürlich gibts noch immer das Problem: Wenn der Anbieter in Konkurs geht. Das Risiko kann man ja streuen. Als Genossenschafter oder bei einem Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit kann ich sogar mitbestimmen wie es weiterläuft.
So würde die Deckung anders als mit Gold aussehen.