Die größte europäische Bitcoin-Konferenz in diesem Jahr fand von Donnerstag bis Samstag in einem Off-Theater in Amsterdam statt, in dem sonst Impro-Comedy gespielt wird. Wieder einmal ging es um neue technische Entwicklungen, neue Geschäftsideen und natürlich das leidige Thema Regulierung. Nach wie vor herrscht in der Bitcoin-Szene eine optimistische Aufbruchstimmung, die Jeff Garzik, einer der Core Developer, auf einem der Panels gut auf den Punkt brachte: „Bitcoin ist weit mehr als ein Zahlungssystem – es ist eine Revolution“.
Johann Gevers von Monetas führte das in einem beeindruckendem Vortrag genauer aus: über viele zehntausend Jahre lebten Menschen dezentral in kleinen Gruppen, in denen jeder jeden kannte und man sich vertrauen konnte. Durch technische Fortschritte wie die Erfindung der Landwirtschaft leben Menschen seit einigen tausend Jahren in größeren Städten und Staaten zusammen, wodurch das Vertrauensmodell kleiner Gruppen nicht mehr funktioniert und zentralistische, hierarchische Organisationsformen - mit all ihren Nachteilen - die Norm wurden.
Diese in der Menschheitsgeschichte recht kurze Periode wird nach Johann Gevers Ansicht durch den erneuten technischen Fortschritt - wie verschlüsselte Kommunikation über das Internet und Bitcoin - jetzt wieder durch intelligente dezentrale Organisationsformen abgelöst. Wir erleben nach Auffassung vieler der Konferenzteilnehmer gerade einen fundamentalen Paradigmenwechsel, und dezentrales Geld wie Bitcoin ist dabei ein sehr wichtiges Element.