Hi Leute,
als Bitcoinbegeisterter Webentwickler gehen mir in letzter Zeit natürlich viele Ideen durch den Kopf mit welchen Online-Services man die Bitcoin-Ökonomie unterstützen könnte.
Die meisten dieser Ideen (Treuhandservice, BTC2EUR und Zurück, Bitcoin-Online-Wallet) erzeugen in mir allerdings einiges an Unsicherheit was die rechtlichen Gefahren angeht.
Nehmen wir zum Beispiel einen Bitcoin Treuhandservice.
Person A überweist X Bitcoins an den Treuhandservice.
Person B sieht dass das Geld verfügbar ist, schickt den Tauschgegenstand an Person A.
Person A klickt auf freigeben und Person B erhält dann die X Bitcoins.
Ihr kennt das bestimmt schon von ClearCoin.
Technisch ist das sehr simpel und recht schnell fertiggestellt, wäre da nur nicht das deutsche Gesetz.
Das Geldwäschegesetz fordert, dass man, sobald man für eine Person Waren oder Werte im Wert von 2.500 € verwaltet diese Person identifizieren muss. Gängige Euro-Treuhandservices führen hierzu das PostIdent-Verfahren durch. Siehe
http://www.iloxx.de/net/iloxxag/hilfe/versandlexikon.aspx?prm=Postident-Verfahren als Beispiel.
Wenn nun jemand auf einer Bitcoin-Treuhand-Webseite eine Transaktion über 500 BTC anlegt, ist der Betreiber dann verpflichtet ihn eindeutig zu identifizieren? Oder fallen Bitcoins nicht unter "Werte und Waren" und sind somit nicht von dem Geldwäschegesetz betroffen?
Genauso frage ich mich das bei Online-Wallets wie z. B. mybitcoin.com. Ist sowas in Deutschland überhaupt machbar, ohne gleich Probleme mit Bankenaufsicht usw zu bekommen? Siehe Heise-Artikel:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Neues-Gesetz-Reale-Bankaufsicht-fuer-virtuelle-Waehrungen-846090.html.
Sollte das wirklich die genannten Probleme verursachen, könnte man wirklich versucht sein die Webseite nich in Deutschland, sondern in der Türkei oder sonstwo zu hosten und kein Impressum anzugeben.
Oder was meint ihr?
Ps. Ich hab die anderen Threads über Bitcoin und das Gesetz gelesen (»Sind Bitcoins legal« usw.), aber da gings mehr um Bitcoins als Zahlungsmittel und nicht aus der Perspektive eines Dienstanbieters.
Update: Titel angepasst wegen des leichten Abschweifen des Threads vom Ursprungsthema.
Viele Grüße,
Asyn