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Topic: Bitcoin: Was tun mit der neuen Freiheit? (Read 188 times)

legendary
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November 27, 2024, 11:51:13 AM
#9
Das beeindruckt mich sehr! Deine gewählte Aufgabe erfüllt aus meiner Sicht in jeder Hinsicht den Anspruch einer sinnvollen und bedeutungsvollen Tätigkeit. Es ist sicherlich eine äußerst anspruchsvolle Aufgabe, die nicht unwesentlich persönliche Belange in den Hintergrund rücken lässt.
Freut mich.
Ich würde sagen, das fast jeder mit der Verantwortung für ein Kind seine Wünsche erstmal in den Hintergrund stellt. Das passiert bewusst oder unbewusst. Eine alleinerziehende Person hat es sehr schwer, in einer Familie mit 2 oder mehr Personen ist es einfacher.


Zu deinen Fragen:

Leben auch größere Kinder bei euch?
Mit „größere Kinder“ meinst du bestimmt das Alter. Aktuell ist das älteste Kind unter 10 Jahre. Und wenn sich nichts ändert, bleiben die Kinder bei uns, bis sie volljährig sind, also bis zu 18 Jahren.

Wie viele Kinder habt ihr maximal gleichzeitig aufgenommen?
Maximal gleichzeitig können 4-6 Kinder bei/mit uns leben, das kommt auch auf die Situation aller in der Familie an. Zusätzlich achtet man aus pädagogischer Sicht darauf, wie alt die Kinder sind und wie man ein neues Kind in die Familie behutsam integriert. Es gibt Anbahnungsphasen und eine Art Struktur, dass die anderen Kinder nicht darunter leiden. Des Weiteren muss beachten werden: Wie groß ist das Haus, sind alle gesund, sind es Geschwisterkinder, bekommen alle Kinder ausreichend Hilfestellung in Bezug auf die Zeit im Kindergarten, der Schule und dass was danach noch kommt. Die Thematik FAS (Fetales Alkoholsyndrom) oder ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit / Hyperaktivitätsstörung ) ist zu beachten, weil während der Schwangerschaft Alkohol und Drogen möglicherweise eine Rolle gespielt haben. Das muss nicht sein, aber jeder sollte sich bewusst sein, was es bedeuten kann: Lernschwierigkeit, Verhaltensstörungen, Hyperaktivität oder Impulsivität.

Aktuell stellen wir alle unsere Mittel zur Verfügung. Es gibt aber auch Projekte in Zusammenarbeit mit Jugendämtern oder SOS-Kinderdörfern, schau mal hier:
https://www.sos-kinderdorf.de/paedagogik/fachthemen/familiale-betreuung/sos-kinderdorffamilie

Wir haben also unsere eigene kleine Kinderdorffamilie gegründet und ich werde kommendes Jahr dafür nutzen, das wir es intensiver machen können. Die Verantwortung der Bereitschaftspflege werde ich ausbauen wollen und dafür die Basis optimieren. Das birgt eine finanzielle Herausforderung und wenn Bitcoin noch ein wenig mitspielt, dann wird es "einfacher".

Und wie kam es dazu, dass ihr euch entschieden habt, eine Pflegefamilie zu werden?
Es ist in meiner Familie nichts Neues. Und nach harter Arbeit über viele Jahre haben wir uns etwas erschaffen, welche die Basis dafür bildet. „Wir“ haben Hilfe bekommen und irgendwann ist es so weit etwas zurückzugeben. Es gab vor einigen Jahren eine Zeit, in der ich viele Berichte zum Thema Pflegefamilie gelesen habe. Vermutlich war es der Google Algorithmus, der mich manipuliert hat, oder war es doch Siri?  Cheesy Wenn man danach sucht, dann findet man einen symbolischen „Schrei nach Hilfe“. Also auf gehts, dass es ein wenig ruhiger wird.
 
Durch unsere Wirkung nach außen, haben sich 2 weitere Familien dazu entschieden, dass gleiche zu tun und eine dritte möchte im kommenden Jahr „beginnen“ die Anerkennung zu vollenden. Wenn wir unseren Kids zeigen wie wir das geschafft haben, dann wäre es toll, wenn sie es weiterführen.

Meine Traumvorstellung:
Aus den X Kindern bei uns, werden in Zukunft XX Kinder und dadurch in den nächsten Generationen XXX Kinder.
legendary
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November 27, 2024, 11:37:43 AM
#8
Es soll darum gehen, wie ihr mit finanzieller Freiheit umgeht, was es für euch bedeutet, ob es erstrebenswer ist und welche Auswirkungen es hat.
Finanzielle Freiheit gibt es nicht wirklich und wird es nie geben , irgendwo und wo auch immer ist man verpflichtet was abzugeben , vom Staat (Steuern , usw ) ist man nie frei.
Erstrebenswert ist nur das man Gesund ist und bleibt.

- Wie beeinflusst Bitcoin und andere Vermögenswerte eure Ansichten zum Leben?
Ganz ehrlich , beeinflußt meine Ansicht zum Leben überhaupt nicht.
Meiner Meinung nach sollte nichts das tun.

- Ändert sich eure Einstellung zu eurem derzeitigen Job oder dem Arbeitsleben generell?
Nicht wirklich
- Tauscht ihr euch in eurem Umfeld dazu aus? Wissen Familie und Freunde Bescheid?
Der engste Bekanntenkreis (Familie) weiß bescheid aber auch nur grob , genaue Details bleiben Privat.
- Hat es Einfluss auf euren Renteneintritt?
Nein , der einzige der einen Einfluß auf den Renteneintritt hat ist wieder der Staat , eventuell gibt es in 10 oder 20 Jahren keine Rente mehr  Cheesy
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Wheel of Whales 🐳
November 27, 2024, 09:52:44 AM
#7

Wie hier schon einmal von mir erwähnt hat das mit der finanziellen Freiheit schon gut geholfen als ich covid-bedingt 3 Jahre in Taiwan festhing und es kaum andere Wege für mich gab bezahlt zu werden ausser eben via Bitcoin und anderen Kryptowährungen.
Daher hatte ich also nur gute Erfahrungen machen dürfen. Die einzigen "negativen" Erfahrungen waren ein kleiner Scam dem ich zum Opfer fiel und dumme Fehler die man halt so macht. Aber da es nie teuer war habe ich das als Lehrgeld abgesetzt.

Neid etc ist mir nie widerfahren, ehr Fragezeichen wenn ich in Japan mit Leuten über Krypto rede bzw es erwähne. Erst letztens musste ich x mal erklären das es kein physischer Coin ist, schon lustig manchmal. Kommt schon echt selten vor das ich hier in Kyoto/Osaka mal Leute treffe die aktiv Kontakt mit Krypto haben, in Tokyo war das schon etwas mehr aber hier ist das wohl noch "Neuland".  Cheesy


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November 27, 2024, 04:57:14 AM
#6
Wir sind eine Pflegefamilie.
Ich versuche mich kurz zu fassen.

Wir nehmen Kinder in unsere Familie auf. Wir erziehen sie nach unserer Vorstellung zum Leben und mit den Vorgaben des jeweiligen Jugendamts. Das machen wir stets mit dem Gewissen, das das Kind zurück zu seinen leiblichen Eltern kommen kann. Das ist eine schwierige und emotional Aufgabe für uns und auch für die anderen Kinder in unserer Familie. Als Pflegefamilie in Vollzeit ist eine Rückführung zu wenigen Prozent möglich. Als Bereitschaftspflegefamilie ist von Anfang an klar, das Kind, welches wir aufnehmen, bleibt nur temporär bei uns. Das sind Kinder die nur wenige Tage/Wochen oder Monate alt sind. Als Mama oder Papa weiß man was das in den ersten Jahren bedeutet. Kurzfassung: Wenig Schlaf, viel Geschrei, zurückschrauben eigener Hobbys, X.XXX Windeln wechseln und tägliche Herausforderungen der eigenen Stressresistenz. Das Positive: Viele emotionale Situationen, in der bedingungslose Liebe zu spüren ist (also das ist mein persönliches empfinden). Dazu die ersten Worte, Schritte, das erste Eis und immer wieder lächelnde Gesichter.
Das beeindruckt mich sehr! Deine gewählte Aufgabe erfüllt aus meiner Sicht in jeder Hinsicht den Anspruch einer sinnvollen und bedeutungsvollen Tätigkeit. Es ist sicherlich eine äußerst anspruchsvolle Aufgabe, die nicht unwesentlich persönliche Belange in den Hintergrund rücken lässt.

Falls du dazu noch weitere Fragen beantworten möchtest, würde mich Folgendes interessieren: Leben auch größere Kinder bei euch? Wie viele Kinder habt ihr maximal gleichzeitig aufgenommen? Und wie kam es dazu, dass ihr euch entschieden habt, eine Pflegefamilie zu werden?
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November 26, 2024, 05:49:10 AM
#5
Danke vorweg euch allen für eure Einblicke. Das sind alles sehr vernünftige Ansichten die ihr habt. Vieles kann ich nachvollziehen und sehe ich gleich oder sehr ähnlich.

Quote
Ich war als Kind schon recht sparsam und bin es wohl bis heute. Ich habe eine gute (Aus-)Bildung genossen, sodass meine Einnahmen die Ausgaben immer deutlich überwogen haben. Ich komme dem nahe was man heute einen Frugalisten nennt, auch wenn ich mir das nie aktiv als Ziel gesetzt habe und auch beileibe nicht so streng bin.

Das triftt so auch auf mich zu. Ich habe nicht das Gefühl mich beschränken zu müssen in meinen Ausgaben, weil ich gar nicht das Bedürfnis habe viel zu konsumieren. Wenn ich allerdings Sinn in etwas sehe, dann gebe ich auch gerne was aus. Grundsätzlich habe ich das Ziel, mit jedem Jahr mehr Bereiche zu finden, die mich glücklicher und zufriedener machen, gleichzeitig aber nicht monetär sind. Ohnehin gibt es da außer Reisen und die Sicherheit die einem ein finanzielles Polster bietet, wenig, was ich besitzen möchte. Ggf. eine Immobilie irgendwann. Ansonsten ist aber die Sicherheit definitv der entscheidenste Faktor der mich ansport sowie möglichst frei über meine Zeit verfügen zu können.

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Reisen sind für mich praktisch irrelevant, der Reiz liegt hier für mich weniger darin neue Leute kennen zu lernen als vielmehr mit Freunden und Familie schöne Erlebnisse zu haben. Da in meinem Umfeld aber alle Arbeiten müssen gibt es da nicht mehr Gelegenheiten zum Reisen als früher (eher weniger wenn zunehmend familiäre Verpflichtungen mit ins Spiel kommen). Wenn du jung und ungebunden bist und deine Partnerin mitzieht, dann mach es solange es noch geht!

Für mich macht dabei schon viel aus, neue Leute aus unterschiedlichen Kulturen kennenzulernen und Einblicke in ihre Weltsicht und Alltag zu bekommen. Dabei viel in der Natur unterwegs zu sein und die unterschiedliche Flora und Fauna zu entdecken und zu spüren. Die familären Verpflichtungen sind im Moment nicht allzu groß in meinem Umfeld, daher nutze ich die Zeit im Moment recht intensiv.

Quote
Materialistisch veranlagt war ich nie, aber im Grunde haben die letzten knapp 2 Jahre eher bewirkt, dass ich da noch zurückhaltender geworden bin und tendenziell eher aktives understatement betreibe, mich also explizit gegen Statussymbole entscheide um ungewollte Aufmerksamkeit zu vermeiden.

Genau. Mir fällt es schwer, überhaupt nachzuvollziehen, was genau daran reizvoll sein soll. Meine Frage zielt daher etwas darauf ab, ob es irgendjemanden hier im Forum gibt, der dem Klischee "When Lambo?" gerecht wird. Grin

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Mit der besseren Hälfte zu verreisen und die Welt zu entdecken folgt wohl am ehestem dem parkinsonschen Gesetz: Es wird soviel Geld ausgegeben wie zur Verfügung steht. Ob das die Erlebnisse besser und das miteinander glücklicher macht lasse ich mal offen.

Würd ich so nicht unterschreiben. Die Welt zu entdecken bedeutet ja nicht, ohne Sinn und Verstand Geld herauszublasen. Mich und meine Partnerin reizt die einfache Reise mit Rucksack Wink Aber du hast natürlich recht, das Miteinander wird dadurch nicht automatisch besser.

Quote
Also nimm die gewonnene Sicherheit gerne als Anlass dir die Frage zu stellen was du vom Leben eigentlich erwartest und was deine persönlichen big 5 for life sind. Aber gib dich nicht der Illusion hin, dass solche Entscheidungen eines gewissen Mindestkapitals bedürfen, auf mehr Geld zu warten ist nicht anderes als die Entscheidung zu prokrastinieren und glaub mir damit kenne ich mich aus... Wink

100%. Vorerst ist mein Plan, bei meinem Job zu bleiben, der mir auch größtenteils Spaß macht. Meine Stunden würde ich gerne innerhalb der nächsten Jahre reduzieren, sodass mehr Zeit für Hobbys bleibt und Gehaltserhöhungen eher gegen mehr Urlaubstage eintauschen. Auch die haben wie alles einen Grenznutzen, aber in meiner momentanen Situation macht es einfach Sinn. Grundsätzlich bin ich mit meinem Leben auch zufrieden und kann mich nicht beklagen. Da wie gesagt materielles nicht auf meiner Wunschliste steht, ist mein Bedarf an Vermögen ohnehin stark begrenzt nach oben, sodass ich versuchen werde, mit allem über einem bestimmten Betrag positives für meine Familie und Gesellschaft zu bewirken. Ein Beispiel wäre, eine Immobilie zu kaufen, um sie an Angehörige zu vermieten, die sich schon länger eine Wünschen aber es sich nicht leisten können. Diese würde ich gerne so günstig wie möglich vermieten. Ich wohne im Süden Deutschlands und hier sind die Immobilienpreise einfach sehr hoch. Vorstellen kann ich mir aber auch, international an Projekten mitzuwirken um das Leben anderer Menschen besser zu machen und gleichzeitig meine Lust zu Reisen zu befriedigen. Da gibt es viele Möglichkeiten aber noch habe ich keine konkreten Vorstellungen. Durch meine vielen Reisen erhoffe ich mir vielleicht unterbewusst auch etwas, den richtigen Einfall zu haben, der zu mir passt.
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November 26, 2024, 04:58:50 AM
#4
Ich würde behaupten die "finanzielle Freiheit" wie sie durch diverser Influencer propagiert wird ist ein Trugbild, welches an eine meist junge und/oder unerfahrene Zielgruppe gerichtet ist um Begehrlichkeiten zu wecken (Reisen, hübsche Frauen, tolle Autos...) und schließlich ein Produkt zu verkaufen.

Jedenfalls habe ich meine finanzielle Freiheit ganz anders wahrgenommen.
Ich war als Kind schon recht sparsam und bin es wohl bis heute. Ich habe eine gute (Aus-)Bildung genossen, sodass meine Einnahmen die Ausgaben immer deutlich überwogen haben. Ich komme dem nahe was man heute einen Frugalisten nennt, auch wenn ich mir das nie aktiv als Ziel gesetzt habe und auch beileibe nicht so streng bin.

Mit genug finanziellem Puffer hab ich auf Teilzeit reduziert, allerdings war das im Angestelltenverhältnis durchaus auch mit Konflikten verbunden. Insofern hab ich mich dann selbstständig gemacht um mein eigener Herr zu sein. Was von der Zeitgestaltung her auch echt gut funktioniert. Man verfolgt Projekte die einem Spaß machen und sucht sich seine Arbeit aus. Und wenn man finanziell kein Druck hat kann man sich auch mal Wochen und Monate mit einem Projekt befassen wo am ende nicht zwingend was raus kommen muss. Auch wenn ich seit 2017/18 bei kryptos dabei bin, so richtig befasst und in den Kaninchenbau hinabgestiegen bin ich erst 2023 wo ich viel zeit hier im Forum verbracht habe. Aus heutiger Sicht war es wohl nicht ganz verkehrt in 2022/23 den Fokus auf Kryptos zu legen, aber damals war ein einfach nur Interesse. Die Freiheit das tun und lassen zu können was man will ist für mich das schönste an finanzieller Unabhängigkeit.

Paar Erfahrungen kann ich noch teilen:
- Reisen sind für mich praktisch irrelevant, der Reiz liegt hier für mich weniger darin neue Leute kennen zu lernen als vielmehr mit Freunden und Familie schöne Erlebnisse zu haben. Da in meinem Umfeld aber alle Arbeiten müssen gibt es da nicht mehr Gelegenheiten zum Reisen als früher (eher weniger wenn zunehmend familiäre Verpflichtungen mit ins Spiel kommen). Wenn du jung und ungebunden bist und deine Partnerin mitzieht, dann mach es solange es noch geht!
- Der Cocktail am Strand ist ein beliebtes Bild für finanzielle Freiheit, entsprach in meiner Realität aber eher dem Bier auf der Couch und der Entscheidung den Tag mal nix zu tun. Anfangs war das echt cool wie im urlaub sinnlos zeit zu verdödeln, aber auch das verliert seinen Reiz. Je mehr zeit ich verschwendete, desto unzufriedener wurde ich über das "sinnlos vergeudete Potential". Wenn ich mal eine Phase intensiv gezockt habe und das Spiel nach 100h-200h durch hatte war ich eher froh es geschafft zu haben und mich wieder "sinnvolleren" Sachen widmen zu können. Das gehört für mich eher zu den negativen Seiten, wie meine Oma sagen würde: Müßiggang ist aller Laster Anfang. Auch konnte ich das mit meinem Ego schwer akzeptieren wenn andere mit ihrer Karriere an mir vorbei gezogen sind, wohlwissend dass es die Konsequenz meiner Entscheidung ist, da war also schon etwas kognitive Dissonanz vorhanden.
Schließlich bin ich wieder dazu übergegangen mehr zu arbeiten und die Auszeiten auf wenige Wochen bis Monate zu beschränken um das Urlaubsfeeling zu erhalten.
- Übrigens sind bei mir mit dem Kapital auch unerfahrene Investmententscheidungen mit sich anschließenden jahrelangen Rechtsstreitigkeiten gekommen, auch das durchaus eine Schattenseite zu Beginn der Lernkurve.
- Materialistisch veranlagt war ich nie, aber im Grunde haben die letzten knapp 2 Jahre eher bewirkt, dass ich da noch zurückhaltender geworden bin und tendenziell eher aktives understatement betreibe, mich also explizit gegen Statussymbole entscheide um ungewollte Aufmerksamkeit zu vermeiden.
- Auch mein Umfeld weiß nur in Ansätzen bescheid. Meine Eltern sind eher vom Kaliber: Ohne Fleiß kein Preis. Da wären Konflikte mit meiner Lebensweise vorprogrammiert. Und im Freundeskreis lasse ich das eher im vagen um Neid?Kommentaren wie "Kannst uns ja ruhig mal einladen." vorzubeugen. Ich versuche mein "normales" altes Leben weiterzuführen nur eben mit mehr Freizeit, muss aber auch dazusagen, dass ich bei cryptos bislang noch keine lebensverändernden Gewinne hatte, dazu bin ich zu spät eingestiegen. Hab mir alles "erarbeitet".
- Insofern macht das Guthaben auf dem Konto finanzielle Entscheidungen von Immobilienkauf bis Renteneintritt einfacher, aber wirklich substanziell verändert sich das bei mir nicht.

Ich glaube persönlich auch, dass man die wirklich wichtigen Entscheidungen auch ohne dickes Guthaben fällen kann.
Den Job zu kündigen und stattdessen das zu machen wofür man brennt, braucht sicherlich Mut aber es geht auch ohne Kapital.
Mit der besseren Hälfte zu verreisen und die Welt zu entdecken folgt wohl am ehestem dem parkinsonschen Gesetz: Es wird soviel Geld ausgegeben wie zur Verfügung steht. Ob das die Erlebnisse besser und das miteinander glücklicher macht lasse ich mal offen.
Sich für einen festen Wohnsitz zu entscheiden ist sicherlich nicht primär vom Kapital abhängig. Ob das Haus am See oder in der Pampa, glücklich wird man nicht durch das Haus sondern die Menschen die es bewohnen.

Also nimm die gewonnene Sicherheit gerne als Anlass dir die Frage zu stellen was du vom Leben eigentlich erwartest und was deine persönlichen big 5 for life sind. Aber gib dich nicht der Illusion hin, dass solche Entscheidungen eines gewissen Mindestkapitals bedürfen, auf mehr Geld zu warten ist nicht anderes als die Entscheidung zu prokrastinieren und glaub mir damit kenne ich mich aus... Wink

Auch wenn das jetzt alles bei mir nicht so viel mit BTC zu tun hat bietet es dir ja vielleicht zumindest eine andere Perspektive...  

  




 
legendary
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November 25, 2024, 03:14:58 PM
#3
So, um ein paar Fragen zu nennen, die mich interessieren: ...
Ich komme deiner Bitte wie versprochen nach. Ich hab mich nun etwas offenbart.

Quote
- Wie beeinflusst Bitcoin und andere Vermögenswerte eure Ansichten zum Leben?
Ich bin nicht im Reichtum geboren, ich habe mir fast alles selbst erarbeiten. Deswegen empfinde ich mich als sehr bodenständig.
Ein Beispiel: Ich gebe kein Geld für eine Rolex aus, wenn eine Casio mir die gleiche Uhrzeit anzeigt.

Quote
- Ändert sich eure Einstellung zu eurem derzeitigen Job oder dem Arbeitsleben generell?
Ein Job, oder Arbeitsplatz habe ich nie gerne gehabt. Ich habe mir in Vergangenheit eher für Aufgabe hinter einem Arbeitgeber entschieden. Also so, dass ich nie das Gefühl hatte wirklich zu arbeiten, sondern einer sinnvollen Aufgabe gerne nachgehe. Das funktioniert nicht jeden Tag, das wäre eine Illusion. Aber im Großen und Ganzen habe ich mit diesem Gefühl ein viel entspanntere Sichtweise zum Leben. Im kommenden Jahr werde ich einer meiner Aufgaben viel intensiver machen und dabei geht es primär nicht ums Geld verdienen.

Quote
- Welchen Bezug habt ihr zu Reisen?
Es gibt ein Reisebüro in der Nähe…. ich war noch nie da Smiley

Quote
- Denkt ihr über euren Wohnsitz nach?
Mit meiner aktuellen Aufgabe, ist das Verlegen des Wohnsitzes nicht sinnvoll.



Quote
- Gibt es den Wunsch, etwas positives für die Gesellschaft zu bewirken?
Den habe ich/wir.

Wir sind eine Pflegefamilie.
Ich versuche mich kurz zu fassen.

Wir nehmen Kinder in unsere Familie auf. Wir erziehen sie nach unserer Vorstellung zum Leben und mit den Vorgaben des jeweiligen Jugendamts. Das machen wir stets mit dem Gewissen, das das Kind zurück zu seinen leiblichen Eltern kommen kann. Das ist eine schwierige und emotional Aufgabe für uns und auch für die anderen Kinder in unserer Familie. Als Pflegefamilie in Vollzeit ist eine Rückführung zu wenigen Prozent möglich. Als Bereitschaftspflegefamilie ist von Anfang an klar, das Kind, welches wir aufnehmen, bleibt nur temporär bei uns. Das sind Kinder die nur wenige Tage/Wochen oder Monate alt sind. Als Mama oder Papa weiß man was das in den ersten Jahren bedeutet. Kurzfassung: Wenig Schlaf, viel Geschrei, zurückschrauben eigener Hobbys, X.XXX Windeln wechseln und tägliche Herausforderungen der eigenen Stressresistenz. Das Positive: Viele emotionale Situationen, in der bedingungslose Liebe zu spüren ist (also das ist mein persönliches empfinden). Dazu die ersten Worte, Schritte, das erste Eis und immer wieder lächelnde Gesichter.

Ich habe in den letzten Jahren „viele" Pflegekinder und deren Familien gesehen/kennengelernt und ich bin der Meinung, sie sind etwas Besonderes. Ich kann mich natürlich täuschen, aber so ist mein Empfinden. Wir haben einen langfristigen Plan als Bereitschaftspflegefamilie noch mehr Zeit den Kindern zu widmen und weniger Zeit einer Arbeitsstelle nachzugehen. Wir sind auf einem guten Weg dahin, damit wir noch mehr Kindern eine Chance geben können. Ein Bericht aus 2022: 210 000 junge Menschen wuchsen 2021 in Heimen oder Pflegefamilien auf

Ich könnte noch viel mehr dazu schreiben, weil das für mich/uns eine Lebensaufgabe geworden ist. Ich würde nicht unbedingt sagen, dass ich es zu 100% liebe, aber es ist verdammt nah dran.
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November 25, 2024, 08:38:26 AM
#2
Vielen Dank für das Eröffnen dieses spannenden Threads! Ich bin sehr gespannt, ob wir hier eine lebhafte Diskussion entwickeln können. Um den Anfang zu machen, beantworte ich gerne einige der gestellten Fragen.

Quote
Ändert sich eure Einstellung zu eurem derzeitigen Job oder dem Arbeitsleben generell?
Relativ bald nach dem Bullenrun 2017 habe ich meinen Job in der Industrie gekündigt und anschließend ein Jahr lang nicht gearbeitet. Diese Zeit war anfangs nicht einfach für mich, da ich mit meinem Lebensstil und mir selbst nicht besonders zufrieden war. Doch mit der Zeit hat sich das geändert. In dieser Phase wurde mir klar, dass Wissenschaft und Forschung meine wahren Interessen sind und eine berufliche Tätigkeit in diesem Bereich gut zu meiner Lebenssicht passt. Glücklicherweise ergab sich eine sehr gute Gelegenheit, eine Promotion in einer Naturwissenschaft zu beginnen. Seitdem konnte ich an Veröffentlichungen mitarbeiten, jedes Semester ein Tutorium leiten und sogar einige Vorlesungen übernehmen. Diese Zeit neigt sich nun dem Ende zu. Ich bin äußerst dankbar für die gemachten Erfahrungen und freue mich darauf in Zukunft etwas mehr Freizeit zu genießen.

Quote
Denkt ihr über euren Wohnsitz nach?
Aktuell plane ich meinen Hauptwohnsitz von Deutschland in die Schweiz zu verlegen. Warum? Ich mag Deutschland sehr und fühle mich hier wohl, jedoch beeunruhigen mich die teilweise negativen wirtschaftlichen Entwicklung und die damit einghergehenden potentiellen Gefahren. Es ist gut möglich, dass ich die Situation zu negativ einschätze und es bald wieder aufwärts geht. Das hoffe ich auf jeden Fall. In naher Zukunft möchte ich gerne Kinder haben. Dafür suche ich einen Ort, der langfristig eine stabile Heimat für unsere Familie bietet. Hier erscheint mir die Schweiz als optimale Wahl. Ob es uns in der Schweiz gefällt und wir dort gut aufgenommen werden, kann ich nicht vorhersagen. Ich bin natürlich bereit mich bestmöglich zu integrieren und einzubringen.

Quote
Welchen Bezug habt ihr zu Reisen?
Ich fliege nicht gerne. Aber meine Partnerin will die Welt sehen. Das wirkt sich positiv auf meine Reiselust gut. Intrinsisch wäre da nicht viel passiert aber dank ihr war ich dieses Jahr bereits in Asien. Kanada und ein längerer Aufenthalt in Neuseeland sind geplant.

Quote
Spendet ihr?
Ja. Aber noch nicht ausreichend. Ich plane weitere Spenden zum Jahresende hin.  
Der Verein Kindernothilfe e.V. scheint mir eine gute und effektive Spendengelegenheit. Ich habe und werde dort Patenschaften übernehmen.
Krebsfoschung/-betreuung finde ich ebenfalls wichtig und auch Tierwohl ist ein Bereich der meine Aufmerksamkeit hat.
full member
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Merit: 226
November 25, 2024, 05:04:42 AM
#1
Würde gerne das Forum nutzen, um mich einmal zu einem Thema auszutauschen, was in meinem Umfeld schwierig ist. Es soll darum gehen, wie ihr mit finanzieller Freiheit umgeht, was es für euch bedeutet, ob es erstrebenswer ist und welche Auswirkungen es hat. Die Fragestellung ist sehr offen gewählt und ich möchte sie auch bewusst nicht eng definieren. Grundsätzlich gehen mir viele Fragen dazu durch den Kopf und mich interessieren eure Erfahrungen/Ansichten dazu. Gefragt sind hier alle, die bereits finanziell frei sind oder auf dem Weg dorthin sind. Natülich gibt es keine allgemeingültige Definition was das bedeutet, daher gerne eure Ansicht teilen und wie ihr es definieren würdet.

So, um ein paar Fragen zu nennen, die mich interessieren:

- Wie beeinflusst Bitcoin und andere Vermögenswerte eure Ansichten zum Leben?
- Ändert sich eure Einstellung zu eurem derzeitigen Job oder dem Arbeitsleben generell?
- Tauscht ihr euch in eurem Umfeld dazu aus? Wissen Familie und Freunde Bescheid?
- Hat es Einfluss auf euren Renteneintritt?
- Welchen Bezug habt ihr zu Reisen?
- Denkt ihr über euren Wohnsitz nach?
- Erfahrt ihr Neid in eurem Umfeld?
- Welche Dinge werden leichter dadurch?
- Welche negativen Folgen könnte es haben oder hat es bereits?
- Sehen eure Lebensrealitäten ähnlich aus zu denen eures Umfelds?
- Fühlt ihr euch von eurem Umfeld verstanden?
- Sind eure sozialen Beziehungen unberührt davon oder macht auch ggf. der finanzielle Unterschied zu schaffen?
- Habt ihr eine Immobile oder plant ihr eine anzuschaffen?
- Wie sehr bindet ihr euch an einen Standort? Habt ihr eine starke Bindung oder versucht ihr möglichst mobil zu sein?
- Beeinflusst es euch, euer Leben noch mehr auf Zufriedenheit und Glück auszurichten oder tut ihr das schon immer?
- Spendet ihr?
- Gibt es den Wunsch, etwas positives für die Gesellschaft zu bewirken?
- Habt ihr bereits Pläne zur Vererbung?
- Seid ihr materialistisch veranlagt, oder könnt ihr damit nichts anfangen? Oder hat es euch erst materialistischer gemacht?
- Zeigt ihr Wohlstand/Reichtum nach außen hin, oder sieht man euch nicht an, dass ihr vermögend seid?


Spontan sind das alle Fragen die mir gerade einfallen. Versteht es lediglich als Denkanstoß. Persönlich möchte ich sagen, dass ich noch nicht an dem Punkt bin, an dem ich mich schon als finanziell frei betrachten würde. Für mich bedeutet finanzielle Freiheit, seine täglichen Ausgaben komplett aus Vermögen bestreiten zu können, so viel Reisen können wie man möchte und bis ins hohe Alter theoretisch keiner Arbeit nachgehen müsste (nicht dass das zielführend wäre), und man ein vernüntiges, aber dennoch bodenständiges Leben führen kann. Ohne viel Luxus. Ggf. einen Zweitwohnsitz und die Gewissheit, im Ernstfall irgendwo auf der Welt einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen, sollte es die Situation erfordern.

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