Ich bin gespannt, wenn dann erstmal einige Banken ausreichend Infrastruktur für den Handel und die Verwahrung bereitstellen, inwiefern harte Gesetze kommen, dass evtl. sogar nur noch auf den lizenzierten innerdeutschen Plätzen bezogen bzw. verkauft werden darf und anderweitig einfach der Herkunftsnachweis extrem verkompliziert wird.
Da gefällt mir ehrlich gesagt der umgekehrte Weg deutlich besser: Crypto-Börsen suchen um eine Banklizenz an und bekommen diese auch. Den Weg ging ja bspw. Bitpanda vor einiger Zeit, man kann nun bei Bitpanda auch FIAT lagern (mit durchaus konkurrenzfähigen Zinsen).
Meine Coins würde ich aber da wie dort nur so lange wie unbedingt (technisch) notwendig lagern wollen, eine zentrale Verwahrung widerspricht für mich doch deutlich dem "be your own bank"-Leitsatz von Cryptowährungen.
Aber Du bringst es ja im Grunde auf den Punkt: diese gesamte Idee von "be your own bank" wird definitiv langsam ausgehöhlt. Nun kann man darüber streiten, dass im Grunde einiges an Aufsicht und Regulierung auch nötig ist, denn keinem ist geholfen, wenn Börsen wie FTX so dermaßen in die Luft gehen, dass da Milliarden einfach verpuffen. Durch diese Infrastrukturen aus lizenzierter Kryptobörse + Kooperation mit Banken werden allerdings verschiedene verabschiedete und zukünftige Gesetze derart Wirkung entfalten, dass die "be your own bank" Idee dann irgendwann passé ist. Denn "be your own bank" impliziert jedenfalls nach meinem Verständnis auch eine gewisse individuelle Datenhoheit, also Kontrolle über die Privatsphäre. Da bin ich mir sehr sicher, dass Börsen Bitpanda in der Hinsicht bereits ihren Preis bezahlt haben, um bspw. an Kooperation wie die mit den Raiffeisenbanken zu kommen.
Kann mich auch nur wiederholen, dass das alles nicht immer was Schlechtes heißen muss. Ich bezieh mich eigentlich immer nur so auf die Kernidee wie alles mal entstanden ist. Aber der wilde Weste konnte es natürlich auch nicht bleiben.
