da du immer sehr viel Wert auf die genaue Wortwahl legst
Da fühle ich mich ein wenig missverstanden.
Die genaue Wortwahl ist mir unwichtig, wesentlich ist mir, dass die Aussage im Kern schlüssig, verständlich und logisch nachvollziehbar ist.
Genau das ist meist das "Problem" in Diskussionen.
Eine Seite sagt "irgendwas", in der Hoffnung, dies sei "selbsterklärend", weil es vielleicht von anderen Vertretern einer ähnlichen Meinung unmittelbar als "richtig" verstanden wird.
Ein anderer aber, der die grundlegende Meinung nicht unmittelbar teilt, weiß häufig wenig mit diesen Aussagen anzufangen, muss "seinen Teil hineininterpretieren" und es kommt zu Missverständnissen.
Ich will dazu gerne ein sehr deutliches Beispiel geben, dein Satz
"
Sobald Macht immer mehr ohne einen Zeitliche Begrenzung zentralisiert wird, kann sich jeder selbst überlegen in welche Richtung es geht."
ist in gewisser Weise "verständlich", weil man sich irgendwie denken kann, worauf du damit hinaus willst.
Aber letzten Endes bleibt es mir als Leser überlassen, hineinzuinterpretieren, was konkret du damit meinst.
Jemand, der deine Meinung teilt, wird nun möglicherweise sagen "jawohl, so isses".
Jemand, der deine Meinung nicht unbedingt teilt, wird vielleicht zunächst die Frage stellen "worauf willst du hinaus?" oder auch "ist das denn wirklich so?", oder er wird selbst interpretieren, was du meinst, und dieser Interpretation ggf. widersprechen.
Dann aber redet ihr aneinander vorbei.
Also in diesem konkreten Fall: was genau meinst du, wenn du davon sprichst, dass "
Macht immer mehr ohne einen Zeitliche Begrenzung zentralisiert wird"?
Meine
Interpretation wäre, dass du in den Regelungen des aktualisierten Infektionsschutzgesetzes (vermutlich konkret in der Fragestellung der Neuordnung der Zuordnung bestimmter Aufgaben von den Ländern weg zum Bund) eine irgendwie geartete, unbefristete Machtkonzentration zugunsten der Bundesregierung siehst.
Das wäre diskussionsfähig, und ich würde mich dieser Sichtweise auch nicht vollständig verschließen.
Allerdings hätte ich eben auch ein paar berechtigte Einwände gegen diese Sichtweise.
Aber vielleicht meinst du das gar nicht? Dann reden wir aneinander vorbei.
Was du wiederum konkret meinst mit "
kann sich jeder selbst überlegen in welche Richtung es geht" müsstest du separat konkretisieren.
Was willst du damit sagen?
Wenn Aufgaben von den Ländern auf den Bund übertragen werden, geht es in Richtung von was?
Da du selbst hier offensichtlich Wert auf die Wortwahl "kann sich jeder selbst überlegen" legst, wäre meine Antwort:
"mir fällt nichts ein, wohin das geht", und würde dich weiters fragen, was denn deine Vorstellung ist, wohin es geht?
Wie du siehst, ich widerspreche dir an keinem Punkt, ich drehe dir kein Wort im Mund herum, ich will einfach nur wissen, was du mir eigentlich konkret sagen willst.
Nur so funktioniert Kommunikation, indem wir anfangen, das was wir sagen möchten, auch auszudrücken.
trittst meist als Oberlehrer auf und man denkt sich oft, dass du ja eh alles besser weißt.
Da fühle ich mich zwar geschmeichelt, aber in der Tat ist es so, dass ich einfach nur google und wikipedia bedienen kann, und ggf. in bestimmten Punkten einen gewissen Überblick habe, weil ich über gewisse Vorkenntnisse verfüge.
Wie es so schön heißt: "wissen heißt wissen, wo's steht"
Zumal du schon durch deine Sprachliche Gewandheit und die vermeintlich viele Zeit die du hast, einige Diskussionen gewinnst.
Das wäre jetzt der erste Satz, dem ich tatsächlich konkret widersprechen würde.
Ich persönlich denke nicht, dass sich Diskussionen einseitig "gewinnen" lassen, aber vielleicht meinst du auch damit etwas, was ich falsch verstehe?
Was konkret meinst du mit "gewinnen"?
Für mich wäre ein "Sieg" in einer Diskussion, wenn ich in einem gegenseitigen Austausch von guten Argumenten für mich selbst zu einem besseren Verständnis eines Sachverhalts gelange, und im Idealfall mein Gegenüber auch.
Sollte (wider Erwarten) eine von beiden Diskussionsparteien bereits von Anfang an vollständig "Recht gehabt haben", wäre auch ein Sieg denkbar, indem die andere Seite überzeugt wird.
Jedenfalls sollte man in meinen Augen von einem "Sieg" in einer Diskussion ausschließlich dann sprechen, wenn insgesamt mehr Menschen in einem objektiven Sinne näher an so etwas wie eine objektive "Wahrheit" gelangt sind.
Im anderen Thread wurden dir zig Belege vorgetragen, warum die Corona-Politik totalitär ist und Richtung Diktatur steuert.
Da du offensichtlich nicht in der Lage bist, auch nur einen einzigen zu quoten oder zu verlinken, obgleich du die Zeit findest, mehrere Zeilen eigenen Senf dazuzugeben, sehe ich dies als Bestätigung der Nichtexistenz solcher Belege.