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Topic: Corona-Umfrage: Wie hat Deutschland auf Corona reagiert? (Read 350 times)

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Ich denke so lässt sich die zurzeit führende Position "vollkommen überzogen" erklären. Gottseidank ist diese Position - außerhalb der Filterblase Bitcointalk - in unserer Gesellschaft kein Konsens.
Komischerweise höre ich das in den sozialen Medien oft nur von Leuten, die in der Fußballblase leben.

"überzogen" ist in meinem Bekanntenkreis ein geschmeichelter Begriff. Kann aber auch sein, dass es von der Region ab hängt, wir waren 1989 schon die ersten, die aufgestanden sind. Im Westen wollten einige Parteien 1990 noch keine Vereinigung.
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Manchmal kann ich bei den ganzen Beiträgen hier und im anderen Thread nur noch den Kopf schütteln. Es werden polemische Sprüche in die Tasten gehämmert und neunmalkluge Ratschläge verteilt - oft mit gefährlichem Halbwissen, wirren Quellen und manchmal auch mit eindeutigen Unwahrheiten. Die freien Medien werden vielfach massiv angegangen und unsere Politik zum Teufel gejagt. Dass unsere Regierung aber aktuell insbesondere im Vergleich mit anderen Staaten weltweit ein ausgesprochen gutes Bild abgibt, wird nicht gesehen oder gezielt verschwiegen, weil es nicht in das eigene politische Weltbild passt. Die Maßnahmen in Deutschland werden mit Maß und Umsicht getroffen - und das ist gut. Wir haben keinen Präsidenten der auf den Pressekonferenzen haarsträubende Thesen verbreitet oder Corona als Wahlkampfmittel missbraucht. Wir leben nicht in einem chinesischen Überwachungsstaat in dem lebenswichtige Informationen gezielt zurückgehalten und gefärbt werden, bis sie ins eigene Weltbild passen. Wir leben in keinem autoritären Staat in dem das Virus seitens der Regierung immer noch geleugnet oder als harmlose Grippe abgetan wird.

Bei uns in Deutschland wird versucht die bestmöglichste Entscheidung für uns alle zu treffen und das ist nicht einfach. Den einen geht die Öffnung nicht schnell genug, die anderen würden gerne noch weiter abwarten. Die Wirtschaft drängt. Die Menschen mit Vorerkrankungen zögern. Die Menschen in einem Landkreis beschweren sich, dass es doch hier gar keine Fälle mehr gäbe. Die Menschen in einem anderen bangen darum sich selbst nicht anzustecken, weil dort ein größeres Ausbruchsgeschehen herrscht.

All diese Positionen gilt es seitens der Regierung unter einen Hut zu bringen und das gelingt ihr meiner Meinung nach gut. Die Antworten auf die Krise sind überzeugend. Insbesondere die gestern beschlossenen Maßnahmen, die sich auf unser viel gescholtenes föderales System stützen, lassen eine schrittweise, gut durchdachte Öffnung zu.

Letztlich ist aber auch an der vorliegenden Umfrage ist wieder schön zu erkennen, dass wir oft nach einfachen Antworten suchen. Ein komplexer Sachverhalt soll möglichst leicht beantwortet werden, Schwarz und Weiß eben, gut und böse. Vielschichtige Verflechtungen werden vergessen, essentielle Zusammenhänge ausgeblendet - Hauptsache markig und einfach.

Ich denke so lässt sich die zurzeit führende Position "vollkommen überzogen" erklären. Gottseidank ist diese Position - außerhalb der Filterblase Bitcointalk - in unserer Gesellschaft kein Konsens.
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Da auch die Frau Bundeskanzlerin immer wieder betont, wie wichtig die Reproduktionszahl (wieviele Personen ein Covid-19 Infizierter im Schnitt ansteckt) ist, möchte ich die Sinnhaftigkeit bzw. die Angemessenheit der getroffenen Entscheidungen anhand dieser Zahl betrachten:


[Quelle: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2020/Ausgaben/17_20.pdf?__blob=publicationFile]

1) Großveranstaltungen wurden ab 09.03. verboten.
So wie ich das mitbekommen habe, fand das letzte Bundesligaspiel vor Publikum am 8. März statt. (wie hier nachzulesen)
Am selben Tag hat Spahn auch empfohlen größere Events künftig abzusagen.

Bereits ~2 Tage später beginnt die Kurve abzuflachen.
Da die Inkubationszeit 5-6 Tage beträgt, hätte die Kurve noch länger ansteigen müssen.
Schlussfolgerung: die Kurve wäre auch ohne diese Maßnahme abgeflacht.

2) Schulen wurden geschlossen
Über Sinn und Unsinn lässt sich hier streiten.
Fakt ist: die Kurve fällt völlig unbeeindruckt von dieser Maßnahme weiter.

3) Der "Lockdown"
Als der Lockdown mit all seinen Beschränkungen ausgerufen wurde, lag die Reproduktionszahl bereits unter 1.
All die Folgen, die mit einem wirtschaftlichen Shutdown einhergehen wurden hier anscheinend völlig ignoriert.

Zusammengefasst: Das Absagen von Großveranstaltungen kann ich grundsätzlich auf jeden Fall nachvollziehen, über das Schließen der Schulen lässt sich streiten, aber spätestens beim Lockdown muss man sich eingestehen, dass hier völlig am Ziel vorbeigeschossen wurde.
Meiner Ansicht nach wird der Lockdown als einer der schlimmsten Fehler des 21. Jahrhunderts in die Geschichte eingehen.

Da es keine "Anfangs angemessen (Großveranstaltungen verbieten) spätestens ab dem Lockdown VÖLLIG ÜBERZOGEN" Stimme gibt, geht meine Stimme an "Vollkommen überzogen".

Übrigens wird die Reproduktionszahl vom RKI aktuell sogar auf 0,65 geschätzt.
Kann hier nachgelesen werden: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Projekte_RKI/Nowcasting.html?nn=13490888

Als Vergleichswert, die saisonale Influenza hat eine Reproduktionszahl von 0,9 - 2,1.

[Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Basisreproduktionszahl#cite_note-Coburn2009-38]
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Aber es sagt schon einiges über deine Einstellung. Ist jemand nicht deiner Meinung oder kommst du argumentativ nicht weiter, ist der andere gleich ein Populist.
Hast du den Begriff eigentlich verstanden? Ich fürchte nicht.  Cheesy


Das zeigt, das du den Begriff nicht verstanden hast. Denn nach deiner Aussage darf er nur in eine Richtung verwendet werden.

Und zu meinen Beiträgen im anderen Thema. Ich bin mir fast sicher, das meine Beiträge da näher an der Wirklichkeit kommen, als was du da verbreitet hast. (hab es gerade noch mal überflogen)

Jetzt versuchst du es schon wieder mit Wortverdrehungen... du hast den Begriff einseitig verwendet und nicht ich.
Basierend auf der Falschaussage "warst du voll auf der Merkel-Drosten-Wieler-Welle".

Das mit dem Überfliegen scheint ein anderes Problem von dir zu sein, du solltest LESEN!
Ich habe NIE explizit ALLE Maßnahmen befürwortet. Ich habe immer gesagt, daß ich nicht sagen kann, welche Maßnahmen gut sind und welche nicht.
Ich habe mich sogar kritisch zu den Tracing Apps, zu den Verboten von Versammlungen und Demonstrationen geäußert, ich habe die Datenweitergabe durch Gesundheitsämter an Polizeibehörden kritisiert und so weiter.

Richtig ist:
Ich habe selbstverständlich auf das plumpe Medienbashing, wie wir es schon von der AfD oder von den Trump Fans kennen, reagiert.
Und ich habe auf die Verschwörungstheorien "WHO und Gates übernehmen mit China die Weltherrschaft" reagiert.
Und ich habe Drosten gegen die Angriffe der Anti-Wissenschaftlichen-Vereinfacher verteidigt.
Wenn du darunter Populismus verstehst - bitte, es sei dir unbenommen.


Hier mal eine unserer Unterhaltungen, meine Standpunkte habe ich extra für dich unterstrichen:

Hier scheinen auch nur Schafe rum zu rennen, die alles glauben, was einen die Medien vor setzen.

Ich frage mich nur, was soll das ganze bringen? Sterben oft nur Leute, die um die 80 sind, oder Vorerkrankungen haben. Wenn die Corona jetzt überleben, sind sie eben bei der nächsten Grippewelle dabei. Vor 20-30 Jahren war die Lebenserwartung nicht mal so hoch. Dazu heißt infiziert, nicht gleich tot. In China gelten 80% schon wieder als geheilt.

Wir sehen ja, das einige Länder nicht mit machen und deren Fallzahlen sind auch nicht anders. Nur weil man jetzt bei jedem einen Test macht, der nicht mal 100% ist, sondern eine Fehlerquote von 30-50% hat, machen wir die Weltwirtschaft kaputt.

Wenn die Politik so an den Menschenleben gelegen ist, dann sollten sie eher mit den Waffenexporten aufhören.


Was die staatlichen Maßnahmen angeht, so bin ich auch nicht der Meinung, daß Ausgangssperren sinnvoll sind. Denn dann kommem die nächsten Probleme... wie lange soll die dauern und vorallem, wie will mein eine evtl. Lockerung oder ein Aufheben einer solchen begründen? Das geht momentan doch gar nicht. Und ich bin auch nicht der Meinung, daß sich der wirtschaftliche Shut down lange durchhalten lässt. Denn mir erschließt sich nicht, wie man das alles abfangen will. Auch bei den finanziellen Programmen bin ich skeptisch. Zuschüsse, um über eine bestimmte Zeit zu kommen, Kurzarbeitergeld für einen überschaubaren Zeitraum sind ja schön und gut. Aber was sollen die ganzen Darlehen? Sollte die Krise vorbei sein, würden die Unternehmen riesige Schuldenberge vor sich herschieben, Kleinunternehmer und Mittelständler wären bis auf alle Ewigkeit überschuldet. Kann ich mir jetzt auch nicht vorstellen.

Der umgekehrte Fall, also alles fein laufen lassen, erschließt sich mir aber auch nicht.
...
Mit Sicherheit suchen viele nach einem gesunden Mittelweg. Jedenfalls nach einer Mitte. Ob gesund oder ungesund, würde sich zeigen.



Wenn du jetzt trotzdem weiterhin sturr das Gegenteil behauptest, dann bist du schlichtweg ein Lügner. So einfach ist das.
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Aber es sagt schon einiges über deine Einstellung. Ist jemand nicht deiner Meinung oder kommst du argumentativ nicht weiter, ist der andere gleich ein Populist.
Hast du den Begriff eigentlich verstanden? Ich fürchte nicht.  Cheesy


Das zeigt, das du den Begriff nicht verstanden hast. Denn nach deiner Aussage darf er nur in eine Richtung verwendet werden.

Und zu meinen Beiträgen im anderen Thema. Ich bin mir fast sicher, das meine Beiträge da näher an der Wirklichkeit kommen, als was du da verbreitet hast. (hab es gerade noch mal überflogen)
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Guten Morgen,


mir persönlich fehlt bei der Abstimmung noch der Punkt "Weiß ich nicht, kann ich nicht beurteilen".
Denn so geht es mir.

Was ist hier los? Account gehackt?  In dem anderen Beitrag warst du voll auf der Merkel-Drosten-Wieler-Welle, du hast sogar geschrieben, das du Leute anderer Meinung, auf "ignorieren" stellst. Der größte Populist hat auf einmal keine Meinung mehr?

Ich ignoriere Leute höchstens, wenn sie dauerhaft dummes Zeug schreiben in der Absicht zu trollen, wenn sie beleidigen oder rumpöbeln.
Ist man einfach nur "unwissend" oder zu faul die Beiträge richtig zu lesen, so wie du - ich erinnere mich nämlich noch an dein merkwürdiges Auftreten, an deine Wortverdrehungen und Windungen, dann lasse ich fünfe gerade sein.

Aber es sagt schon einiges über deine Einstellung. Ist jemand nicht deiner Meinung oder kommst du argumentativ nicht weiter, ist der andere gleich ein Populist.
Hast du den Begriff eigentlich verstanden? Ich fürchte nicht.  Cheesy

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Im Corona Thread habe ich mehrfach geschrieben, daß ich nicht weiß, welche Maßnahmen angebracht sind und welche nicht. Das ist Fakt, das ist meine Meinung und da kannst auch du nichts verdrehen.
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Guten Morgen,


mir persönlich fehlt bei der Abstimmung noch der Punkt "Weiß ich nicht, kann ich nicht beurteilen".
Denn so geht es mir.

Was ist hier los? Account gehackt?  In dem anderen Beitrag warst du voll auf der Merkel-Drosten-Wieler-Welle, du hast sogar geschrieben, das du Leute anderer Meinung, auf "ignorieren" stellst. Der größte Populist hat auf einmal keine Meinung mehr?
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mir persönlich fehlt bei der Abstimmung noch der Punkt "Weiß ich nicht, kann ich nicht beurteilen".
Denn so geht es mir.

Erweitert.

+1
Ja danke.  Smiley
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Vollkommen überzogen.
Der verengte Fokus auf ein Problem war nicht gut, weil unnötiger (!) Schaden angerichtet wurde und kein Ende erkennbar ist.
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mir persönlich fehlt bei der Abstimmung noch der Punkt "Weiß ich nicht, kann ich nicht beurteilen".
Denn so geht es mir.

Erweitert.
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Guten Morgen,


mir persönlich fehlt bei der Abstimmung noch der Punkt "Weiß ich nicht, kann ich nicht beurteilen".
Denn so geht es mir.

Jetzt wird schon wieder über die Lockerungen nachgedacht mit der Begründung, daß wir Corona unter Kontrolle haben. Da denke ich mir: kann ja eigentlich aus epidemiologischer Sicht nicht sein. Dazu sind viel zu wenig Leute infiziert gewesen bzw. genesen, dazu ist viel zu wenig getestet. Wenn das aber so ist, ich meine auch in bezug auf das Gesundheitssystem, welches bei uns offenbar nicht überlastet ist und deutlich Kapazität nach oben hat, dann stellt sich doch die Frage, ob es nicht einfach nur dashalb so ist, weil die Menschen sich schützen, Abstand einhalten, vermehrt Mundschutz tragen, Desinfektionsmittel benutzen und so weiter. Wenn ich das weiter spinne, so drängt sich mir natürlich auch die Frage auf, ob das auch ohne die Schließung der Restaurants und Geschäft so geklappt hätte. Wenn man mit "Schutz" im Supermark an der Kasse stehen kann, dann kann man auch, zwar ohne Mundschutz, mit Abstand im Restaurant sitzen. Eigentlich lassen sich die Regeln auf fast alle Bereiche im Arbeitsleben, sicher gibt es Ausnahmen, übertragen.
Im umgekehrten Fall müssten eigentlich die Zahlen mit den Lockerungen wieder steigen. Dann könnte man sagen, daß die Maßnahmen angebracht waren. Ist dem aber nicht so, dann müßte man zu dem Schluß kommen, daß Schutz- und Abstandsregeln der wichtigste Faktor sind und die strengen Maßnahmen überzogen waren. Na ja, ich weiß es halt nicht.

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Bin gespannt ...
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