Immer wieder lese ich von Menschen, die Kryptowährungen, ICO's, Aktien oder andere Anlagen suchen, die in kurzer Zeit x10, x100 oder gar x1000 abwerfen. Mittlerweile sogar im Dönerladen um die Ecke.
Die Investitionen in solche Produkte erweist sich meist als sehr risikobehaftet und wird begleitet von Gefahren wie eines möglichen Scams.
Bei ICO's gibt es Statistiken zum ROI: Als Beispiel sei diese Quelle erwähnt:
https://icodrops.com/ico-stats/. Es gibt sicher Leute, die diese Zahlen besser zu interpretieren wissen als ich. Was ich aber sagen kann: Mit ICO's gut Gewinn zu machen hat viel mit Glück und/oder dem Beitritt zu einem Pump/Dump Prinzip zu tun. Irgendwie scheint diese Zeit vorbei zu sein.
Nun aber:
Einstein wusste es bereits: Das ist alles komplett
unnötig. Das Prinzip, das alle diese Faktoren weit in den Schatten stellt ist der
Zinseszins.
Im Ernst, das Zitat ist aller Wahrscheinlichkeit nach nicht von Einstein, wurde ihm aber wohl untergeschoben.
Quelle:
https://falschzitate.blogspot.com/2017/07/der-zinseszins-war-die-grote-erfindung.htmlAuf die Frage nach der stärksten Kraft im Universum antwortete er (Albert Einstein) spontan: „Das ist der Zinseszins.”Lassen wir mal beiseite, ob das historisch so genau stimmt - ob er das wirklich so gesagt hat? - und rechnen ein bisschen und lassen das Zitat etwas wirken, bevor wir loslegen.
Beispiel 1 - ein "Daytrader"
Ein Promille Gewinn pro Tag. 0.001 oder 0.1%. Wenn man sieht, wie sehr der BTC schwankt, so erscheinen 0.1% realistisch als täglichen durchschnittlichen Gewinn - Verluste auch mit eingerechnet. Rechnet man damit, dass man dies ein Jahr durchhält, so ergibt das 1.44 oder 44%. Hält man das 20 Jahre durch, so ergibt das ~1475.
1000$ Startinvestition ergeben 1.4Mio. $. Gut genug, um sich selbständig zu machen. Oder?
Beispiel 2 - ein "Hodler"
Annahme Der Hodler hält sich an Zyklen vom Bitcoin. Sagen wir mal, er macht pro Zyklus ein 3x. Realistisch? Rechnet selber. Auch hier machen wir das 20 Jahre, also 5 Zyklen lang. Ergibt 243.
1000$ Startinvestition ergeben 243'000. Mit x4 wären es 1.024 Mio. $. Auch in DE steueroptimierbar
Vielleicht ist das für einige noch nicht "prickelnd" genug. Machen wir also noch eine Rechnung.
Beispiel 3 - der "Sparplaner"
Pro Jahr investiere ich 1000$ .Ich bin faul, möchte nicht daytraden, also folge ich den Zyklen wie in Beispiel 2. Die Rechnung auf 20 Jahre wird komplizierter. Nehmen wir an, wir sparen uns den Betrag auf und investieren erst jeweils auf den Beginn des Zyklus. Also 1x 4000$ alle 4 Jahre. Der Rechnung willen. Real können wir das besser.
Das ergibt:
1000*3^5+4000*3^4+4000*3^3+4000*3^2+4000*3=243'000+324'000+108'000+36'000+12'000 = 723'000.
Mit x4:
1000*4^5+4000*4^4+4000*4^3+4000*4^2+4000*4= 1'024'000+1'024'000+256'000+64'000+16'000= 2'384'000.
Mehr als x1000.
Natürlich habe ich nicht berücksichtigt, dass man wohl das eine oder andere Mal Gewinne rausziehen möchte und nicht alles reinvestiert. Das Herausnehmen von Gewinnen reduziert die Marge. Durch Aufstocken beim Bären, z.B. durch DCA kann man das wiederum ausgleichen. Ebenso sollte man beachten, dass diese Mechanismen ein gewisses Handelsvolumen voraussetzen. Deshalb habe ich es beim Bitcoin platziert. Bei kleineren Währungen kommt man mit dem Mechanismus je nach Volumen an Grenzen. Ich meinerseits habe dieses Prinzip nun genau 1 Jahr getestet und (mit einem Bot) jeden Tag 1.0016 oder 0.16% Gewinn erwirtschaften können. Randnotiz: In diesem Jahr nicht wirklich ein Wunder, der BTC-Preis hat sich ja verdoppelt. Aber immerhin: 0.16% ergibt fast ein x2 - mit etwas gutem Willen.
Bei Aktien redet man von guten "Compoundern". Ich halte BTC für einen sehr guten "Compounder". Ich glaube sogar, es gibt keinen besseren, bin aber zu kurz im Geschäft, um das am eigenen Leibe verifizieren zu können.
Ich bin sicher, einige im Forum haben diesen Mechanismus in der Vergangenheit ebenfalls ausgenutzt und dadurch letztlich Gewinne erwirtschaften können. Gibt es in der Praxis Dinge, die gegen dieses Prinzip sprechen? Bitte postet eure Erfahrungen, ich bin neugierig, ob das erwähnte Statement verifiziert oder allenfalls auch falsifiziert werden kann und ob es auf Kryptos wirklich so einfach anzuwenden ist.
Also folgend: Hände weg von riskantem Zeugs wie ICO's - mit stabilen Werten ist mehr zu holen. Das einzige, was es braucht ist Zeit. qed.