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Topic: Diskussion: erwartete Rendite von Bitcoin (Read 302 times)

hero member
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April 08, 2024, 12:41:21 PM
#17
Deine Idee: Statt im Bullen (= z.B. Bitcointrend +750 Tage) Bitcoin zu verkaufen und im Bären (= z.B. Bitcointrend * e⁻0.5) Bitcoin zurück zu kaufen, shorten wir im Bullen strebende Coins und schließen unseren Short im Bären.

Genau so meinte ich das. Für mich müssen die Varianten auch kein entweder oder sein, sondern die eine Strategie kann die andere ergänzen um eine zusätzliche "Glättung" hinzubekommen.
Ich habe hier schon einen neuen Faden dazu aufgemacht und werde dort näher darauf eingehen. Wink


sr. member
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Wenn wir Altcoins zum shorten aussuchen, müssen wir Projekte wählen, die zuverlässig langsam vor sich hinsterben. Eher sowas wie iOta, Cardano, ETH classic. Eher keine Memecoins, die sind durch die Preisspikes zu unberechenbar.

Genau so meinte ich das. Cheesy
Schauen was an Coins per CFD handelbar ist, z.B. auf Kraken. Dann alle Coins von "soliden" Projekten raus streichen, wobei man durchaus diskutieren kann ob man das an der Technik des Projektes oder an der Kursentwicklung im Bullen festmacht. Dann noch Coins raus streichen, denen man enorme Spitzen zutraut (z.B. Memecoins) und fertig ist das Portfolio der langfristig gedacht langsam sterbenden coins.     

Deine Idee: Statt im Bullen (= z.B. Bitcointrend +750 Tage) Bitcoin zu verkaufen und im Bären (= z.B. Bitcointrend * e⁻0.5) Bitcoin zurück zu kaufen, shorten wir im Bullen strebende Coins und schließen unseren Short im Bären.

Vorteile:
- Bitcoin, die wir non KYC gekauft haben, rühren wir nicht an. Wir schonen so unsere Bankverbindung und schützen unsere Privatsphäre.
- Theoretisch erreichen wir ein besseres Rendite-Risiko-Verhältnis. Eine Einheit Risiko bringt uns bei Bitcoin mehr Ertrag als bei strebenden Coins.
- Der Verlust aus den CFDs lassen sich mit Gewinnen aus Aktien verrechnen, während die Gewinne aus Bitcoin steuerfrei sind.

Nachteile:
- Liquiditätsmanagement: Wer 50.000€ Bitcoin long mit 25.000€ CFDs sterbende Coins short absichert, muss mindestens 25.000€ Liquidität in der Hinterhand haben. Initiale Margin ist optimistisch 0. Aber im Bullen kann Bitcoin auch noch +50% steigen während die sterbenden Coins +100% machen. Dann hast du 25.000€ Liquiditätsbedarf, evtl. noch mehr. Operativ kostet dies Zeit. Du hast ein gewisses Risiko, dass die sterbenden Coins schneller steigen als deine Überweisung bei der Börse ankommt.
- Kosten der Liquidität: Die auf der Börse vorgehaltene Liquidität hat Opportunitätskosten. Zusätzlich musst du ggf. Aktien verkaufen, um Liquidität zu schaffen. Dabei realisierst du hohe Gewinne, was deine Steuerlast vorzieht. Besser wäre es hier, einen Kredit auf sein Depot aufzunehmen.
- Kontrahentenrisiko der Börse: In der Krise gehen Börsen pleite und du verlierst dein gesamtes eingesetztes Kapital.
- Der Gewinn aus den CFDs müssen wir versteuern, während die Verluste aus Bitcoin steuerfrei sind.
- Eine Bilanzverlängerung ist immer risikoreicher als eine kurze Bilanz.

Für jeden 1€ Kursverlust bei Bitcoin müssen wir bei den CFDs 1,36€ verdienen, um den Steuernachteil zu kompensieren. Wir brauchen für diese Geschichte 1€ zusätzliche Liquidität, das kostet uns mindestens nochmal 0,1€. Auf der Börse liegen durchschnittlich 0,5€ mit einer Ausfallwahrscheinlichkeit von 10%, das macht dann nochmal 0,05€. Weil sich diese Verluste schwer steuerlich verrechnen lassen, sind wir bei 0,07€. Damit müssen wir mit den CFDs 1,36€+0,1€+0,07€ = 1,53€ verdienen. Und dabei haben wir die Zeit noch nicht mal berücksichtigt.

Als Steuerdeutsche haben wir auch einen komparativen Nachteil. Bitcoin halten ist steuerfrei während sich Kapitalerträge, bezahlte Zinsen usw. schwierig verrechnen lassen.
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Wenn wir Altcoins zum shorten aussuchen, müssen wir Projekte wählen, die zuverlässig langsam vor sich hinsterben. Eher sowas wie iOta, Cardano, ETH classic. Eher keine Memecoins, die sind durch die Preisspikes zu unberechenbar.

Genau so meinte ich das. Cheesy
Schauen was an Coins per CFD handelbar ist, z.B. auf Kraken. Dann alle Coins von "soliden" Projekten raus streichen, wobei man durchaus diskutieren kann ob man das an der Technik des Projektes oder an der Kursentwicklung im Bullen festmacht. Dann noch Coins raus streichen, denen man enorme Spitzen zutraut (z.B. Memecoins) und fertig ist das Portfolio der langfristig gedacht langsam sterbenden coins.     
sr. member
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Es ist mal wieder eine wahre Freude dir bzw. deinem Gehirn beim arbeiten zuzuschauen. Ich war beim lesen richtig begeistert.

Ich finde den Ansatz sehr überzeugend, würde lediglich in "betting against beta" statt in Gold wechseln, um näher an den Peak ranzukommen und auch vom Kollaps zu profitieren.

Lass uns das Modell doch bitte in einen Indikator gießen und eine Trading Strategie fürn Bot draus machen.  Grin

Wenn wir Altcoins zum shorten aussuchen, müssen wir Projekte wählen, die zuverlässig langsam vor sich hinsterben. Eher sowas wie iOta, Cardano, ETH classic. Eher keine Memecoins, die sind durch die Preisspikes zu unberechenbar.

Oder wir packen uns einen short in unser Aktienportfolio, das wäre einfach vom Margin-Management. Im letzten Hype ging Tesla durch die Decke, ein Short auf Nikla, Workorse oder QS hätte sich gelohnt. In diesem Zyklus könnte man AI aus der zweiten Reihe shorten, also nicht Nvidia sondern ein offensichtlich schlechtes Unternehmen, die AI nur als Marketing nutzen.
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Es ist mal wieder eine wahre Freude dir bzw. deinem Gehirn beim arbeiten zuzuschauen. Ich war beim lesen richtig begeistert.

Ich finde den Ansatz sehr überzeugend, würde lediglich in "betting against beta" statt in Gold wechseln, um näher an den Peak ranzukommen und auch vom Kollaps zu profitieren.

Lass uns das Modell doch bitte in einen Indikator gießen und eine Trading Strategie fürn Bot draus machen.  Grin
sr. member
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Ich habe meine Gedanken mal auf englisch weiter geführt, wie wir den Zyklus von Bitcoin bei unserer Kaufentscheidung mit berücksichtigen.

Can we time the Bitcoin cycle?
sr. member
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February 17, 2024, 07:01:08 AM
#11
Danke für dein Feedback. Ich werde die Steuerungsgrößen mal implementieren.

... Die Nebenbedingungen passen denke ich gut für das Beispiel bzw. deine Lebensbedingungen. Ich denke aber dass Sicherheitsfaktor und Puffer voneinander und vom Alter abhängen. Junge Leute dürfen gerne etwas Frugalistischer unterwegs sein und ein Sicherheitsfaktor von 2-3 anstreben. ... wen  das Einkommen hoch ist, das Nettovermögen aber noch nicht (dann kann BTC bis zu 100% Nettovermögen werden)....

Alter = 22, Studium abgeschlossen, angestellter beim Finanzamt (d.h. hohe Jobstabilität). Hohes Einkommen bei sehr niedrigem Vermögen.
Hier würde ich mehr als 100% meines Nettovermögens in Bitcoin stecken. Ich würde Kredite aufnehmen und hierfür Bitcoin kaufen. Im vergleich zum Lebensvermögen ist das trotz Kredit eine kleine Wette.

hero member
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February 16, 2024, 01:58:48 PM
#10
Ich finde den Ansatz und das Beispiel schon sehr stimmig.

Persönlich würde ich wohl eher Immos/Aktien/BTC/Gold grob im Verhältnis 30/30/30/10 aufteilen, aber das sind ja nur unwesentliche Abweichungen. Zumal ein 5x im bullen dann die Aufteilung eh wieder durcheinander wirft, also da müsste man wohl auch mal überlegen wie man das rebalancing angeht.

Was hältst du von folgender Zielfunktion?

Bitcoin-Vermögen maximieren unter den Nebenbedinugnen
1.) Sicherheitsfaktor > 1.2
2.) Puffer > 24 Monate
3.) Bitcoin < 50% * implizites Vermögen


Die Nebenbedingungen passen denke ich gut für das Beispiel bzw. deine Lebensbedingungen. Ich denke aber dass Sicherheitsfaktor und Puffer voneinander und vom Alter abhängen. Junge Leute dürfen gerne etwas Frugalistischer unterwegs sein und ein Sicherheitsfaktor von 2-3 anstreben. Gleichzeitig könnte der Puffer dann auch kleiner sein (sprich höherer Anteil an illiquiden / volatilen invests).
Für ältere Leute kurz vor der Rente wäre ein Puffer von 24M für mich zu niedrig angesetzt. Beim Puffer bzw. den liquiden Mitteln würde ich dann auch nochmal unterteilen: 3-6 Monate in Fiat, 6-18 Monate in Gold und alles weitere dann in Aktien...
Was das implizite Vermögen angeht ist das ähnlich, das Beispiel passt aber die Formel wird in den Grenzbereichen unstimmig wen  das Einkommen hoch ist, das Nettovermögen aber noch nicht (dann kann BTC bis zu 100% Nettovermögen werden)....
sr. member
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February 16, 2024, 08:50:47 AM
#9
Hintergrund: Bitcoin ist im Erwartungswert mit Abstand die beste Assetklasse. Deswegen sollten wir einen möglichst großen Teil unseres Vermögens in Bitcoin stecken.
Bitcoin ist aber volatil, mit vorübergehendem Drawdown (-> Liquidität steuern) und ggf. dauerhaftem Totalverlust (-> Positionsgröße beschränken).

Arbeitsauftrag: Wir brauchen deswegen Steuerungsgrößen zum Steuern der Liquidität und zum Steuern der Positionsgröße. Anschließend müssen wir Grenzen für diese Steuerungsgrößen festlegen



Bitcoin ist im Erwartungswert mit Abstand die beste Assetklasse.

... die log. Regression nur ein Modell ist was exponentielles Wachstum annimmt und mit dieser Annahme die beste Kurve durch vergangene Kursdaten legt. D.h. das im Vergleich exzellente Ergebnis wird indirekt schon mit der Annahme des exponentiellen Verlaufes vorgegeben.

Genausogut können sich durch den Markteintritt großer Player oder Regulierungsbestrebungen die Spielregeln aber auch substanziell ändern, was den exponentiellen Verlauf auch schnell zur Fehlannahme machen kann.

Bei einer Änderung der Regulatorik oder der Preisentwicklung werde ich meinen Erwartungswert für Bitcoin anpassen. Die Schätzung oben ist nur meine persönliche Schätzung unter den aktuellen Informationen. Ich finde ein Totalverlustsrisiko von über 5% pro Jahr aktuell schon ausreichend konservativ. Vereinfacht hatte ich dieses Risiko mit dem "Risiko Scheitern" berücksichtigt.



Bitcoin ist aber volatil, mit vorübergehendem Drawdown (-> Liquidität steuern) und ggf. dauerhaftem Totalverlust (-> Positionsgröße beschränken).

Selbst wenn der Erwartungswert positiv ist, nützt das nichts wenn man im Einzelfall alles verliert und vor dem Nichts steht.

Ich lebe so, dass meine Frau und meine Kinder nicht merken, wenn Bitcoin vorübergehend oder dauerhaft (fast) vollständig an Wert verliert. Ich lebe zwar unabhängig von Bitcoin, aber nur temporär unabhängig von meinem Arbeitseinkommen. Dauerhaft arbeitslos plus Bitcoin am Boden plus Kreditrefinanzierung steht an, das würde mich umhauen. Aber hierfür benötigen wir gute Steuerungsgrößen.



Steuerungsgrößen zum Liquiditätssteuerung

Wenn die Sicherung der Grundbedürfnisse das eigentliche Ziel ist würde ich vereinfacht dargestellt Sicherheit als Verhältnis von Einnahmen/Vermögen zu den Ausgaben verstehen.
Bsp.
Laufende Kosten 2.000€ pro Monat, Haushaltseinkommen netto 6.000€ macht einen Sicherheitsfaktor von 3.
Bei 50.000€ Vermögen wären es 25 Monate Puffer.

Sicherheitsfaktor = Einzahlungen / Auszahlungen
Puffer = Vermögen / Auszahlungen
Beides finde ich sehr gute Ideen zur Steuerung der eigenen Liquidität.

Der Zweck des Puffers ist, wenn einen Ausfall der Einnahmen zu kompensieren
Bei einem Sicherheitsfaktor von >1 (besser >1.2), können wir einen Ausfall des Puffers kompensieren.

Wenn ich jetzt die Optionen habe entweder durch Investition in ein Eigenheim die laufenden Kosten um 1.000€ zu senken oder durch andere Assets das Einkommen um 1.500€ zu steigern, dann würde ersteres trotz geringerem Ertrag die Sicherheit im Sinne von Autarkie stärker erhöhen.

Ausgaben senken ist noch das einfachste. An passives Einkommen aus Vermögensgegenständen glaube ich nur im Sinne von Liquditätszufluss [Einnahmen +100€, Vermögen -100€] aber nicht im Sinne von Ertrag [Einnahmen +100€, Vermögen +0€].
Fazit: Selbst bei einem guten Management deiner Vermögensgegenstände (Aktien, Immobilien zum aktuellen Zeitpunkt oder Gold) wirst du realistisch gerade mal mit der M2-Inflation mithalten. Bei Bonds wirst du systematisch verlieren. Nur bei Bitcoin kannst du realistisch temporär die M2-Inflation überkompensieren.

Die Betrachtung laufender EUR-Zuflüsse greift zu kurz, wenn diese EUR-Zuflüsse aus einem Wertverzehr deines Vermögensgegensatandes stammen, deswegen weicht meine Definition von passiven Einkommen von der Lehrbuchdefinition ab.


Liqudität = Gesamtvermögen minus illiquides Vermögen (dein Haus) minus volatiles Vermögen (deine Bitcoin)
gestresste Liquidität = Liquidität (Aktien mit geringer Volatität, Gold) minus maximum historiescher Drawdwon für den jeweiligen Zeithorizont

Vorschlag für Liquidäts-Steuerungsgrößen:
Sicherheitsfaktor = (Gehalt + Kindergeld + Mieteinnahmen + Dividenden) / (Lebenshaltungskosten + Kreditraten)
Puffer = gestresste Liquidität / (Kindergeld - Lebenshaltungskosten - Kreditraten)


Beispiel:
Sicherheitsfaktor = (3.250€ Gehalt +250€ Kindergeld) / (1750€ Lebenshaltung) = 2
Puffer = 15.000€ / (-250€ Kindergeld + 1750€ Lebenshaltung) = 10 Monate

Kredite können Liquidität und Rentabilität verbessern:
200.000€ Kredit zu 4% Zins und 2% Tilgung = 1000€ Anuität pro Monat
100.000 von den 200.000 investieren wir in Bitocin
100.000 von den 200.000 investieren wir in unseren Liquiditätspuffer (nach Drawdown 70%)

Sicherheitsfaktor = (3.250€ Gehalt +250€ Kindergeld) / (1750€ Lebenshaltung + 1000€ Anuität) = 1.27
Puffer = 85.000€ / (-250€ Kindergeld + 1750€ Lebenshaltung + 1000€ Anuität) = 34 Monate

Wenn der Sicherheitsfaktor knapp über 1 liegt, dann reicht mir das. Wichtiger hier ist der Puffer. 2-5 Jahre wäre schön.



Positionsgröße beschränken: nicht alles auf ein Pferd setzten

⚠ Abnehmender Grenznutzen von Geld
Materielles Vermögen hat einen abnehmenden Grenznutzen. Bei einem Gesamtvermögen von 5.000€ nützen dir zusätzliche 10.000 EUR mehr als bei einem Gesamtvermögen von 1.000.000 EUR:
 ⓐ 10.000€ = Mieten + Fahrrad = Leben ok
 ⓑ 100.000€ = Reihenmittelhaus und Fiat Kleinwagen = gut leben
 ⓒ 2.000.000€ = Einfamilienhaus und VW und 1.400.000 EUR übrig. = sehr gut leben
Szenario: Du lebst von Reis und Bohen in deiner Mietwohnung. Du steckst jeden freien EUR in Bitcoin. Du ersparst 100.000 EUR. Durch Wertzuwächse steigt dein Bitcoinvermögen bis auf 500.000 EUR im Jahr 2032. Im Jahr 2035 geht etwas schief und dein Bitcoinvermögen sinkt auf 0. Du denst: "Verdammt, hätte ich doch einen Teil verkauft."

Um die Auswirkungen im Worst Case Sezanrio zu reduzieren (Bitcoin sinkt auf 0€, Vermögen sinkt auf 0€), kaufst du z.B. Gold oder eine Immobilie. Damit wirst du zwar fast immer schlechter abschneiden, als wenn du 100% deines Vermögens in Bitocoin angelegt hättest, aber falls Bitcoin scheitern sollte, hast du noch etwas übrig..



Positionsgröße beschränken: Steuerungsgröße

Ein 65jähriger sollte weniger riskant investieren als ein 25jähriger, weil der 25jährige einen Totalverlust durch zukünfitge Gehälter leichter kompensieren kann. Wir müssen also neben dem aktuellen Nettovermögen auch das zukünfitge Nettovermögen berücksichtigen (z.B. Nettovermögen plus abdiskontierte Gehaltsüberschüsse bis zur Rente).

Nettovermögen = 200.000€
Gahaltsüberschüsse = 2000€ Gahalt minus 1100€ Kosten = 900€ pro Monat = 10.800€ pro Jahr = 300.000€ bis zur Rente.

implizites Vermögen = 200.000€ Nettovermögen + 300.000€ zukünftige Gehaltsüberschüsse

Bitcoin soll maximal in Höhe von 50% des impliziten Vermögens gekauft werden, d.h. maximal 250.000 EUR.

Bitcoin < 50% * implizites Vermögen


Beispielbilanz
Haus: 300.000€
Gold/Aktien: 75.000€
Bitcoin: 75.000€
Buttovermögen: 450.000€

Immobilienkredit: 250.000€
Nettovermögen: 200.000€





Was hältst du von folgender Zielfunktion?

Bitcoin-Vermögen maximieren unter den Nebenbedinugnen
1.) Sicherheitsfaktor > 1.2
2.) Puffer > 24 Monate
3.) Bitcoin < 50% * implizites Vermögen



Danke für deine produktive Rückmeldung. Als Folge dieser Diskussionen wird sich meine Bilanz und Liquiditätssteuerung voraussichtlich verbessern.
legendary
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February 15, 2024, 05:59:07 AM
#8
Rendite in Vergleich zu was? Mir ist es egal wie hoch BTC im Vergleich zu FIAT steigt, denn ich habe nicht vor BTC auszucashen. Ich bin froh, das ich Crypto ohne KYC besitze und werde die Cyptos eher gleich in Waren umtauschen, wenn FIAT den Bach runter gegangen ist.
[...]
Das ist auch für mich hier der springende Punkt. Gehen wir bspw. von einer Hyperinflation aus, dann bringt dir auch ein exponentieller Bitcoin-Kurs nichts wenn der Wert eines Bitcoins dem eines Laib Brotes entspricht.

Ich persönlich bin in Bitcoin investiert um neben Aktien, Gold und Immobilien noch ein viertes Standbein als Krisenvorsorge zu haben - wobei hier Aktien die vermutlich schlechtestgeeignete Klasse ist. Die Performance ist mir da "egal" solange ich BTC in Zeiten von Krisen auch entweder als Wertsicherung verwenden kann oder zumindest als Tauschmittel einsetzen könnte. Letzteres ist aber zugegebenermaßen alles andere als gesichert, vor allen bei Ereignissen, wo wir bspw. längere Zeit keinen Strom und/oder Internet zur Verfügung haben.
hero member
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February 15, 2024, 04:23:29 AM
#7
Das sind gegenüber Aktien und Immobilien absolut exzellente Werte.

Überschätze ich Bitcoin? Ich denke ich war schon recht streng bei der Schätzung der Funktion der Wahrscheinlichkeit des Scheiterns und dann noch zusätzlich mit der Option des 50% Preiseinbruchs.

Immobilienkredite und Konsumentenkredite bekommt man in Deutschland für unter M2-Wachstum. Wenn ich diese Werte sehe, ist es fast unverantwortlich nicht so viel Bitcoin zu kaufen, wie man nur aushält ohne zwischenzeitlich verkaufen zu müssen.

Die Methode gefällt mir gut, aber trotzdem muss man hier nochmal ausdrücklich betonen, dass die log. Regression nur ein Modell ist was exponentielles Wachstum annimmt und mit dieser Annahme die beste Kurve durch vergangene Kursdaten legt.
D.h. das im Vergleich exzellente Ergebnis wird indirekt schon mit der Annahme des exponentiellen Verlaufes vorgegeben.

Genausogut können sich durch den Markteintritt großer Player oder Regulierungsbestrebungen die Spielregeln aber auch substanziell ändern, was den exponentiellen Verlauf auch schnell zur Fehlannahme machen kann.

Dennoch würde ich vermuten, dass das Modell den Hoffnungen und Erwartungen vieler Marktteilnehmer entspricht und dadurch zunindest auf der psychologischen Ebene wirken könnte.



Die Schlussfolgerung finde ich dennoch aus zwei Gründen nicht richtig:

1. Statistik sagt nichts über den Einzelfall:
Selbst wenn der Erwartungswert positiv ist nützt das nichts wenn man im Einzelfall alles verliert und vor dem Nichts steht. Insofern sollte aus meiner Sicht mindestens der aktuelle Lebensstandard unabhängig von krypto abgesichert werden und krypto ist dann eher das Wachstumspotential.

2. Punkt geht in die selbe Richtung. Wenn die Sicherung der Grundbedürfnisse das eigentliche Ziel ist würde ich vereinfacht dargestellt Sicherheit als Verhältnis von Einnahmen/Vermögen zu den Ausgaben verstehen.
Bsp.
Laufende Kosten 2.000€ pro Monat, Haushaltseinkommen netto 6.000€ macht einen Sicherheitsfaktor von 3.
Bei 50.000€ Vermögen wären es 25 Monate Puffer.
Wenn ich jetzt die Optionen habe entweder durch Investition in ein Eigenheim die laufenden Kosten um 1.000€ zu senken oder durch andere Assets das Einkommen um 1.500€ zu steigern, dann würde ersteres trotz geringerem Ertrag die Sicherheit im Sinne von Autarkie stärker erhöhen.

Insofern müssten autarkieerhöhende Investitionen nochmal etwas anders betrachtet werden.
sr. member
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February 11, 2024, 09:01:46 AM
#6
"past performance is no indicator of future returns" Tongue

Volatilitäten sind Autokorreliert. Hohe Volatilität gestern, beutet die Volatilität heute ist wahrscheinlich auch überdurchschnittlich.
Renditen sind i.d.R. nicht Autokorreliert, außer bei Immobilien gibt es eine Autokorrelation von etwas über einem Jahr.

Solange die Geldmenge deutlich stärker steigt als die Gütermenge UND wir Märkte haben, werden die Preise steigen. Außer der Staat ändert die Regeln deutlich. Regeln sind aber recht stabil, besonder auf hoher Flughöhe. BASF mag zwar schrumpfen, aber der MSCI-World oder Gold werden sich wohl ganz ok entwickeln und noch "zuversichtlicher" bin ich für ein strukturelles Fortbestehen der Inflation von Gütern & Assets im Fiat-System. Zusätzlich verwende ich einen Erwartungswert bei Bitcoin mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit eines Preises von 0 in jedem Jahr.



sr. member
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February 11, 2024, 08:44:00 AM
#5
Bitcoin: erwartete Rendite

Wie viel Bitcoin soll ich unter Portfoliogesichtpunkten kaufen? Das hängt u.a. von der Rendite von Bitcoin ab.

gemäß Portfoliotheorie ... Rendite ... einfließen lassen, um von den Gewichtungen her zu einem Effizienten Portfolio zu kommen? Überhaupt fließt die erwartete Rendite ja nur in Form eines Faktors 0,7-2 ein und nicht in Form der tatsächlich durchschnittlich erzielten Renditen, was ich unglücklich finde, weil dieser Faktor ja dann wiederum mit der impliziten Volatilität ins Verhältnis gesetzt wird.

Die stark steigende Geldmenge macht Fiat als Wertaufbewahrung ungeeignet. Deswegen kaufen wir Immobilien, Aktien, Gold und Bitcoin. Die optimale Beimischung von Bitcoin ist neben der erwarteten Rendite von Bitcoin auch abhängig von der erwarteten Rendite anderer Assetklassen. In diesem Beitrag schätze ich deswegen die Rendite von Bitcoin.



Methode

Zu Beginn habe ich mir den Bitcoinpreis in gezogen und in EUR umgerechnet (blau) sowie um das USD-M2-Geldmengenwachstum adjustiert.



Wir können erkennen, dass der Bitcoinpreis im Zeitverlauf mit abnehmender Geschwindigkeit und abnehmender Volatilität ansteigt.

Die zunehmende Geldmenge führt zu Inflation von Gütern, Gold, Aktien und meiner Einschätzung auch Bitcoin. Zusätzlich gibt es eine zunehmende Bitcoinadoption, die den Bitcoinpreis über das M2-Wachstum hinaus treibt.



Bitcoin wächst, daher habe ich den Bitcoin-EUR-Preis logarithmiert. Das Wachstum nimmt aber ab, daher habe zur Schätzung des Bitcoinpreises im Zeitverlauf eine logarithmische Funktion y = a*ln(x)+b geschätzt.

Diese Funktion ist etwas zu konservativ. Vor 2008 liegt die Funktion etwa im durchschnittlichen Bitcoinpreis. Nach 2008 liegt die Funktion tendenziell eher um die Tiefpunkte des Bitcoinpreises. Das heißt der Bitcoinpreis steigt zwar zunehmend langsamer, aber die Schätzfunktion bremst ihr Wachstum hier noch stärker.

Ich habe mich trotzdem für diese Funktionsform entschieden, weil weil auch diese konservative Schätzung trotzdem noch sehr hohen geschätzten Renditen führt. Eines Tages in ferner Zukunft wird Bitcoin sein maximales Level an Adoption erreicht haben und der Preis von Bitcoin wird nur noch auf M2 liegen, d.h. wir brauchen eine flacke Kurve. Während die Schätzfunktion einen zunehmenden Anstieg unterstellt. Weil dieser Punkt in ferner Zukunft liegt und wir nicht wissen, wie stark Bitcoin die monetäre Prämie anderer Assetklassen vereinnahmt, bleibe ich bei dieser Funktionsform.



Der geschätzte EUR-Bitcoinpreis (ohne Adjustierung der Inflation) dürfte innerhalb der kommenden 10 Jahren um 10x ansteigen. Weil wir aktuell schon über dem Schätzwert leigen, dürfte Bitcoin in 10 Jahren 6x so viele EUR wert sein, wie heute. Unterstellt habe ich hier ein M2-Geldmengenwachstum von 7.5%, was dem Durchschnitt der vergangenen 23 Jahre entspricht.



Der EUR-Preis von Bitcoin interessiert mich eigentlich nicht besonders. Interessanter ist, wie viel Essen und Wohnen ich dafür leisten kann. Deswegen rechne ich die M2-Geldmengeninflation wieder heraus. Die erwartete jährliche Rendite von Bitcoin sinkt in den kommenden 10 Jahren von 24% auf 14% pro Jahr. Das ist ziemlich viel.

Natürlich kann Bitcoin noch scheitern. Dieses Risiko war 2011 wohl höher als heute. Je länger ein System lebt, desto weniger Wahrscheinlich ist, dass es im kommenden Jahr scheitert. Wenn Bitcoin scheitert sinkt der Preis auf 0. Für das 2. Lebensjahr von Bitcoin habe ich eine Scheiterwahrscheinlichkeit von 1/2 = 50% unterstellt. Für das 3. Lebensjahr 1/3 usw.
Berücksichtigt man die Scheiterwahrscheinlichkeit in der Bitcoin-Rendite sinkt die erwartete Rendite in den kommenden 10 Jahren von M2 +16% auf M2 +9% jährlich.

Selbst, wenn ich annehme, dass wir noch zusätzlich einen Crash von 50% bei Bitcoin bekommen, der sich nicht wieder erholt, dann bleibt die durchschnittliche jährliche Rendite bei Bitcoin 4.5% über M2.



Das sind gegenüber Aktien und Immobilien absolut exzellente Werte.

Überschätze ich Bitcoin? Ich denke ich war schon recht streng bei der Schätzung der Funktion der Wahrscheinlichkeit des Scheiterns und dann noch zusätzlich mit der Option des 50% Preiseinbruchs.

Immobilienkredite und Konsumentenkredite bekommt man in Deutschland für unter M2-Wachstum. Wenn ich diese Werte sehe, ist es fast unverantwortlich nicht so viel Bitcoin zu kaufen, wie man nur aushält ohne zwischenzeitlich verkaufen zu müssen.
qwk
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Shitcoin Minimalist
February 10, 2024, 10:32:27 AM
#4
Als Anhalt würde ich die Hochs und Tiefs des BTC Kurses bzw. den "alten" BTC rainbow Chart (log Regression) nehmen.
"past performance is no indicator of future returns" Tongue
hero member
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February 10, 2024, 09:38:26 AM
#3
Als Anhalt würde ich die Hochs und Tiefs des BTC Kurses bzw. den "alten" BTC rainbow Chart (log Regression) nehmen.

Die Vervielfachung pro Zyklus wird zwangsläufig abnehmen, ich würde pro 4-Jahreszyklus vielleicht ein 2-2.5x annehmen, dann landet man grob bei 20-25% p.a.
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Hodler
February 10, 2024, 09:13:33 AM
#2
Rendite in Vergleich zu was? Mir ist es egal wie hoch BTC im Vergleich zu FIAT steigt, denn ich habe nicht vor BTC auszucashen. Ich bin froh, das ich Crypto ohne KYC besitze und werde die Cyptos eher gleich in Waren umtauschen, wenn FIAT den Bach runter gegangen ist. Das Vermögensregister wird vielen noch die Augen öffnen, denn viele vergessen, das Schenkungen 10 Jahre zurück gefordert werden können. Also geben die Großeltern was zum Auto dazu und gehen dann ins Altersheim und können die monatlichen Kosten nicht selbst decken, fordert das Sozialamt alle Schenkungen der letzten 10 Jahre zurück. Wenn ich Cryptos verschenke/vererbe dann ist der Staat blind  Wink
sr. member
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February 10, 2024, 07:49:16 AM
#1
Bitcoin müssen wir nicht nur als Element der Krisenvorsorge kaufen sondern es muss als wichtige Assetklasse auch Teil einem effizienten Anlageportfolio beigemischt werden. Der Grad der Beimischung hängt u.a. von der erwarteten Rendite ab.

Wie hoch ist die Rendite von Bitcoin auf Sicht der kommenden 10 Jahre?

Im weiteren Verlauf der Diskussion werde ich ebenfalls eine Schätzung vornehmen. Ich freue mich zuvor bereits auf eure Ideen, die ich dann Wink in meine Schätzung einfließen lassen kann.
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