Worauf ich gerne hinweise, ist der folgende, einfache Umstand:
wenn ein Finanzmarktprodukt
direkt an Endkunden vermarktet wird, das nachhaltig und sicher hohe Renditen bieten soll, handelt es sich immer und ausschließlich um Betrug.
Der Grund ist relativ einfach zu erklären:
gelänge es einem Anbieter, ein solches Produkt zu schaffen, so wäre es ein leichtes, professionelle Geldgeber dafür zu finden.
Die Tatsache, dass er sich dafür entscheidet, den teureren Weg der Vermarktung an Endkunden zu gehen, lässt eigentlich nur zwei mögliche Schlüsse zu:
1. der Anbieter ist ein Idiot.
2. der Anbieter ist ein Betrüger.
Im ersten Falle würde ich dem Anbieter mein Geld nicht anvertrauen.
Im zweiten natürlich auch nicht.
Im 1. Fall ist er vor allem deshalb ein Idiot, weil er sein Produkt mit einem kleinen Nachlass ohne hohe Vertriebskosten an "Großhändler" weiterverkaufen könnte, die ihm schließlich den Vertrieb an Endkunden abnehmen, und dafür ihrerseits eine Provision kassieren.
Ganz ehrlich, schon ein Geldmarktprodukt, welches eine sichere Rendite von auch nur 3% böte, wäre heute auf den internationalen Finanzmärkten ein absoluter Kassenschlager.
Institutionelle Anleger nehmen teilweise Negativzinsen hin, weil sie keine anderen sicheren Häfen für ihr Geld finden.
1. MLM und Scam treten meist gemeinsam auf
MLM ist nur ein Marketing-Modell und das bedeutet nicht zwangsweise, dass ein Projekt direkt ein Scam ist, wenn es MLM verwendet aber in den meisten Fällen ist es so.
Vielleicht ist es nicht ungeschickt, wenn man den Leser darauf hinweist, wofür Strukturvertriebe / MLM "legal" eingesetzt werden, dann kann man aus den Erfahrungen im Umgang mit denen lernen, und auch seine Schlüsse ziehen.
Strukturvertriebe aller Art sind üblicherweise dort verbreitet, wo ein erheblicher Ertrag einem sehr niedrigen Einsatz gegenübersteht.
Versicherungen & Geldanlagen werden häufig in dieser Form vertrieben.
Ein einfaches Beratungsgespräch kann dort zu einem Abschluss führen, für den der Werber mehrere Tausend Euro Provision erhält.
Dieses Missverhältnis aus Einsatz und Ertrag ist eigentlich zwingende Voraussetzung für das Funktionieren eines Strukturvertriebs.
Damit ist im Umkehrschluss aber auch klar, dass ausnahmslos jedes Produkt, welches über einen Strukturvertrieb verkauft wird, zwangsläufig stets einen erheblichen Teil der Einnahmen kurzfristig in den Vertrieb stecken muss.
Somit sind alle Strukturvertriebe für Anlageprodukte, deren Funktionieren auf kurzfristige Renditen setzt, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Betrug.
Anhand eines einfachen BeispielsAnlageprodukt A ("normaler" Vertrieb eines Fonds):
Anleger legt 1.000 EUR an, 3% Ausgabeaufschlag o.ä. gehen weg,
970 EUR werden tatsächlich angelegt und können Rendite erwirtschaften.
Anlageprodukt B (Strukturvertrieb):
Anleger legt 1.000 EUR an, 50% Provision für den Verkäufer gehen weg,
500 EUR werden tatsächlich angelegt und können Rendite erwirtschaften.
Selbst unter idealen Bedingungen muss man, um einen
Anfangs-Verlust von 50% wieder zu wettzumachen, eine
Rendite von 100% erwirtschaften.