Lieber Turbatuluk, ich erlaube mir mal ein kleines Zitat meiner selbst aus unseren PMs:
"es geht mir um das Aufstellen einer Gleichung zu der Hypothese, dass Fundamentaldaten und technische Indikatoren voneinander abhängige Einflüsse auf die Preisbildung haben. Technische Indikatoren werden und wurden über sehr lange Zeit institutionalisiert, sodass sie sich zu Schelling Points und Self-fulfilling prophecies entwickelt haben. Genau das ist auch z.T. das Ziel dieser technischen Indikatoren. Wenn aber der Informationsgehalt hoch und häufig ist und nach informationseffizienzhypothetischen Gesichtspunkten relevant ist, dann dürfte der Einfluss von institutionalisierten technischen Indikatoren zu Gunsten der Einflüsse nach der Informationseffizienzhypothese weichen.
f(β,Frequency,Entropy)= 1/ 1+e −k(β−0.5+(1−Frequency)⋅Entropy)
β stellt hier den Einfluss von Informationen auf die Preisbildung da. Ich habe mich für die Modellierung für eine Sigmoid-Funktion entschieden, weil sie die Intensität der Wechsel und Übergänge von der Dominanz eines Faktors zum anderen gut darstellt.
Ist aber alles noch in Arbeit und ich bin dran. Die exakte zentrale Fragestellung samt Hypothese werde ich dann beim Post aufführen. Man kann die Gleichung noch erweitern um bspw. den Faktor T (Zeit) oder W (Gewicht), weil eine Nachricht, dass China Bitcoin banned in 2014 andere Auswirkungen hatte als ich 2020/21/22 wann auch immer. Also damit könnte man sehr interessant arbeiten und es gibt dazu noch keine Forschung. Schauen wir mal! Wink"
Witzig, "Wink" ist hier
, aber wird bei copy-past scheinbar anders übertragen
Also exogene Ereignisse bzgl. des Einflusses zu quantifizieren wäre interessant. Alles was virginorange und d5000 ausgeführt haben, bezieht sich überwiegend auf Ereignisse in t0 und die Auswirkung von t0 bis t
n (n= >=0). Sehr wichtige Fragestellung und man könnte sogar alle möglichen Annahmen prüfen, wie bspw. hier schon erwähnt: Regionalität oder dann auch globale Spilling-Effekte. Und da wir über Bitcoin sprechen, gibt es fast nur globale Effekte. Sehr selten, wie bspw. bei dem Inflationsrisiko, stellen wir klare Preisfindungsunterschiede fest, wenn wir unterschiedliche Länder anschauen (
scheinbareArbitrage-Möglichkeiten Türkei, Venezuela, etc.).
Ich habe mich noch dafür interessiert, inwieweit Nachrichten auch im Hinblick auf ihre Wirkung in der Vergangenheit im Vergleich zur Gegenwart einem Delta unterliegen. Deshalb das Beispiel: China banned Bitcoin. Das juckt heute kaum noch einen, aber ich war dabei, als die Nachricht das erste mal kam.
Also an welcher Stelle weicht die doch sehr in der Aussagekraft eingeschränkte technische Analyse denjenigen Daten (Fundamentaldaten im weiteren Sinne), die die Informationseffizienz signifikant beeinflussen? Technische Analyse ist ein Spiel aus Schelling Points und Self-fulfilling prophecies, aber wenn es wirklich zu
- Einschneidende positive/negative Ereignisse für die Weltwirtschaft allgemein (z.B. Corona)
- Entwicklung des Leitzinssatzes
- Bestimmte Nachrichten aus dem Bitcoin- und Krypto-Umfeld, die sich nur regional auswirken (also die allgemeine Adoption nicht beeinträchtigen) aber den Preis beeinflussen können (z.B. China-Mining-Bann, Anerkennung als gesetzliches Zahlungsmittel in El Salvador, Terra/Luna)
kommt, wie verschiebt sich dann graduell und messbar die Preisfindung zu Gunsten der Fundamentaldaten, in diesem Fall sinnvollerweise abgebildet durch eine Sigmoid-Funktion?
Die Sigmoid-Funktion arbeitet mit Sättigungen und das ist deshalb interessant, weil exogene Ereignisse sich wortwörtlich "ersättigen" können und auf den Preis keinen Einfluss mehr haben. Elon Musk war mal sehr relevant für den Bitcoinpreis, jetzt nicht mehr so. China und der Bitcoinban, auch mal sehr relevant, jetzt nicht mehr so.
Aber Ereignisse wie Corona, Leitzinssatz, usw. da gibt es durchaus krasse Effekte.
Insgesamt eine sehr interessante Angelegenheit. Eine meiner wissenschaftlichen Arbeiten habe ich mal über Wertverlustrisiken und Montecarlo-Simulationen usw. geschrieben. Super interessant, weil man auch lernt, wie viel einfach verdammt nochmal dem Zufall (also wahrgenommener Zufall) überlassen ist, aber gleichzeitig die exogenen Ereignisse, insbesondere bei >95% Eintritts
UNwahrscheinlichkeit schon so manchen klugen Player zerstört haben. Deshalb ist diese Diskussion hier sehr interessant und ja, @Turbatuluk, ich schulde noch meine vollständigen Gedanken und Ausführungen dazu. Ich bin auch schon eine Ecke weiter. Aber ich leider unter dem Problem, dass ich das Pareto-Prinzip noch nicht so ganz akzeptieren kann, obwohl ich es richtig finde!
Hau auch gern mal 80%ige Sachen raus, ansonsten behältst du zu viel für dich.
Sehe ich so, aber ich hatte - wie nicht allzu selten - immer wieder Nebenschauplätze, die eigentlich die Vorsilbe "Neben-" nicht so ganz korrekt abbilden.
Will mal zusehen, dass ich dann auch mein Zeug hier formuliert bekomme und klar, ich freue mich dann sicher über jeden Input, gern auch fernab der Mathematik. Einfach nur Diskussion. Es wird dann aber etwas mathematischer.
Seid alle nett miteinander! Ihr wisst schon!