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Topic: Fidorbank: Ebay-Betrüger nutzen Fidor-Konto für dusslige Verkaufsagenten (Read 3513 times)

hero member
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Sehe ich nicht so. KYC ist ein weiterer Mosaikstein des Überwachungsstaats, der nicht dazu dient, Straftaten zu verhindern (denn die Kriminellen umgehen die Gesetze sowieso (siehe oben)), sondern die finanziellen Verhältnisse und das Verhalten der Allgemeinbevölkerung zu politischen und fiskalischen Zwecken auszuspähen und zu kontrollieren.

"Geldwäsche" ist ein Sekundärdelikt. Der Staat ist unfähig, die ursprüngliche Straftat aufzuklären, weshalb er versucht, diese indirekt zu unterdrücken. Das ist grundsätzlich bedenklich, weil es einen großen Verdachtsraum für unbescholtene Bürger eröffnet.

Schöner Gedankengang, danke für die Denkonspiration.
legendary
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KYC/AML heisst nicht automatisch Selfie und Perso-Kopie!
KYC ist völlig in Ordnung und wird auch in den meisten zivilisierten Ländern per Geldwäsche-Gesetz gefordert.
Sehe ich nicht so. KYC ist ein weiterer Mosaikstein des Überwachungsstaats, der nicht dazu dient, Straftaten zu verhindern (denn die Kriminellen umgehen die Gesetze sowieso (siehe oben)), sondern die finanziellen Verhältnisse und das Verhalten der Allgemeinbevölkerung zu politischen und fiskalischen Zwecken auszuspähen und zu kontrollieren.

Auch das kann ich so unterschreiben. Wer anderer Meinung ist, macht mir bitte die KYC/AML Unterlagen über einen kriminellen Geldwäscher mit Namen Schäuble zugänglich. Wenn ich damit das bisher ungeklärte Verbrechen aufklären kann, werde ich meine Meinung vielleicht nochmal überdenken.
legendary
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KYC/AML heisst nicht automatisch Selfie und Perso-Kopie!
Genau.

KYC ist völlig in Ordnung und wird auch in den meisten zivilisierten Ländern per Geldwäsche-Gesetz gefordert.

Sehe ich nicht so. KYC ist ein weiterer Mosaikstein des Überwachungsstaats, der nicht dazu dient, Straftaten zu verhindern (denn die Kriminellen umgehen die Gesetze sowieso (siehe oben)), sondern die finanziellen Verhältnisse und das Verhalten der Allgemeinbevölkerung zu politischen und fiskalischen Zwecken auszuspähen und zu kontrollieren.

"Geldwäsche" ist ein Sekundärdelikt. Der Staat ist unfähig, die ursprüngliche Straftat aufzuklären, weshalb er versucht, diese indirekt zu unterdrücken. Das ist grundsätzlich bedenklich, weil es einen großen Verdachtsraum für unbescholtene Bürger eröffnet.
sr. member
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KYC/AML heisst nicht automatisch Selfie und Perso-Kopie!
Genau.

KYC ist völlig in Ordnung und wird auch in den meisten zivilisierten Ländern per Geldwäsche-Gesetz gefordert.

Aber es besteht eben aus zwei Dingen:
1. Feststellen der Identität
2. Verifizieren der festgestellten Identität

Für 1. ist es völlig ausreichend, dass ich meine persönlichen Daten in eine E-Mail einklimpere und zur Bank/Börse schicke.
Für 2. ist schon einiges an Aufwand nötig, um es gerichtsfest zu machen. Dazu ist persönlicher Kontakt Auge in Auge notwendig. Per Umweg funktioniert das ebenfalls über PostIdent oder qualifizierte digitale Signatur. Jedenfalls ist "ID-Selfie" in diesem Sinne nur Spass. Das werden die Banken/Börsen entsetzt feststellen, wenn der Staatsanwalt anklopft. Dann können sie sich notfalls noch damit herausreden, nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt zu haben - und werden wahrscheinlich sogar damit durchkommen.

Das gefährliche an diesen "ID-Copies" und "ID-Selfies" ist ja gerade, dass Lieschen Müller und auch Dr. Lieschen Müller glaubt, dass es eine wirksame Verifizierungsmethode sei! Denn so lassen sich mit gefälschten und gestohlenen "Identitäten" wunderbar anonyme Geschäfte betreiben .......
Bei dem im Topic beschriebenen Betrugsfall ist genau das passiert.

Ich möchte jedenfalls nicht, dass mein Konterfei in einer Fahndungsakte der Bundespolizei auftaucht. Deshalb wird niemand eine Ablichtung meines Ausweises bekommen.
Punkt.
legendary
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Wie lange würden die Exchanges wohl den Selfie-Scheiss durchhalten, wenn die Kunden es einfach verweigern?! KYC/AML heisst nicht automatisch Selfie und Perso-Kopie!

Klar, wenn Du ohne Cryptsy nicht leben kannst, können die alles mit Dir machen. Du bist dann sozusagen ihr Sklave.
legendary
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Du hast natürlich recht... jetzt ist die auswahl an exchanges die nicht regelmäßig delisten und mir die auto trade optionen die ich brauche bieten irgendwie dünn (zumindest als ich zuletzt geschuat habe), bzw haben immer mehr KYC. alternativ vorschlag für mich? Damits weiter schon einfach ist Wink
legendary
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All jenen ins Stammbuch geschrieben, die sich auf diesen ID-Selfie-Käse einlassen. Mit wem auch immer ...
Wenn ich auf Cryptsy einen geschäftliches Konto betreiben möchte, muss ich das machen um verifiziert zu werden.

Dann betreibe auf Cryptsy kein (geschäftliches) Konto. So einfach kann die Welt sein!  Wink

Mal im Ernst, niemand erzwingt das Konto dort und die haben auch kein Monopol. Aber so lange die Menschen dabei mitmachen, kann man es ja mal versuchen.
legendary
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Zitat aus o.g. Artikel:

All jenen ins Stammbuch geschrieben, die sich auf diesen ID-Selfie-Käse einlassen. Mit wem auch immer ...

Wenn ich auf Cryptsy einen geschäftliches Konto betreiben möchte, muss ich das machen um verifiziert zu werden. So verallgemeinert ist das "unfug". Auf den beschriebenen betrug jedoch richtig. Das nur btw...
hero member
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Was ich an deiner Liste aber nicht verstehe: Warum saust das Opfer zur Post um ein Fidor-Konto freizuschalten, dass es gar nicht bestellt hat?
Der Betrüger wird dem Opfer irgendeine Lügengeschichte erzählen und Geld dafür bieten. Selbe wird auch mit Packstationen gemacht. Es handelt sich meistens um einfache/ungebildete Leute, die sich vom einfachen Geld blenden lassen.

Das Problem könnte man einfach lösen, in dem man Leute die so leichtsinning einen PI durchführen, haftbar macht.
Man sollte bei der Durchführung des PIs unterschreiben müssen, dass man haftbar gemacht werden kann, wenn man den PI im Auftrag einer anderen Person duchführt.
hero member
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So mancher wundert sich, warum die Fidoretten es so mit den Kontosperren haben. Das hier könnte eine mögliche Erklärung dafür sein. Also noch mal für Link-Lesefaule:

Betrüger: Der Böse versendet E-Mails mit Jobangeboten als Verkaufsagent..

Opfer: Opfer sendet begeistert Scan des Personalausweises an den Betrüger. In Farbe und 3-D und Vor- und Rückseite. Vielleicht noch 'ne Runde Selfies mit Perso dazu (der Krake weiß, warum).
 
Betrüger: Der Böse richtet eine Fidorkonto online mit den Perso-Daten ein, wobei die E-Mailadresse die des Bösen ist. Die Fidorbank sendet das Postident-Formular an das Opfer. (Wobei ich nicht weiß, ob postalisch oder per E-Mail, das ist aber im weiteren Verlauf belanglos, weil der Böse E-Mails einfach weiterleiten kann).

Opfer: Opfer saust zur Post und schaltet das Konto per Postidentverfahren frei. Die Fidorbank sendet die PIN zum Freischalten des Kontos per E-Mail an den Betrüger.

Betrüger: Der freut sich sehr, denn er ist am Ziel. Nun teilt er dem Opfer mit, das die Bank leider, leider kein Konto eröffnen konnte, weil ... (hier einen Grund erfinden).

Opfer: Vergisst den Konto-Kram einstweilen, weil scheinbar nichts dabei herausgekommen ist.

Betrüger: Kontrolliert jetzt ein Konto, das einem anderen gehört. Solange er nicht gestört wird, kann er eBay-Betrügereien durchführen und mit BTC auscashen.

Die Masche ist seit 2012 bekannt. Noch Fragen?


Hab' zumindest in einem Fall gehört, dass ein Ebay-Dreiecksbetrug für eine Fidor-Kontensperrung verantwortlich war.

Was ich an deiner Liste aber nicht verstehe: Warum saust das Opfer zur Post um ein Fidor-Konto freizuschalten, dass es gar nicht bestellt hat?
sr. member
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Zitat aus o.g. Artikel:

"NIEMALS irgendwem, aus welchem Grund auch immer, eine Fotokopie des eigenen Personalausweises schicken"

All jenen ins Stammbuch geschrieben, die sich auf diesen ID-Selfie-Käse einlassen. Mit wem auch immer ...
newbie
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So mancher wundert sich, warum die Fidoretten es so mit den Kontosperren haben. Das hier könnte eine mögliche Erklärung dafür sein. Also noch mal für Link-Lesefaule:

Betrüger: Der Böse versendet E-Mails mit Jobangeboten als Verkaufsagent..

Opfer: Opfer sendet begeistert Scan des Personalausweises an den Betrüger. In Farbe und 3-D und Vor- und Rückseite. Vielleicht noch 'ne Runde Selfies mit Perso dazu (der Krake weiß, warum).
 
Betrüger: Der Böse richtet eine Fidorkonto online mit den Perso-Daten ein, wobei die E-Mailadresse die des Bösen ist. Die Fidorbank sendet das Postident-Formular an das Opfer. (Wobei ich nicht weiß, ob postalisch oder per E-Mail, das ist aber im weiteren Verlauf belanglos, weil der Böse E-Mails einfach weiterleiten kann).

Opfer: Opfer saust zur Post und schaltet das Konto per Postidentverfahren frei. Die Fidorbank sendet die PIN zum Freischalten des Kontos per E-Mail an den Betrüger.

Betrüger: Der freut sich sehr, denn er ist am Ziel. Nun teilt er dem Opfer mit, das die Bank leider, leider kein Konto eröffnen konnte, weil ... (hier einen Grund erfinden).

Opfer: Vergisst den Konto-Kram einstweilen, weil scheinbar nichts dabei herausgekommen ist.

Betrüger: Kontrolliert jetzt ein Konto, das einem anderen gehört. Solange er nicht gestört wird, kann er eBay-Betrügereien durchführen und mit BTC auscashen.

Die Masche ist seit 2012 bekannt. Noch Fragen?



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