Topic: Ist meine Enttäuschung gerechtfertigt? (Read 856 times)

Es gibt auch einen Patch der aus Bitcoin-QT die Feezahlung rausnimmt, wenn man das will. Ist aber nur dann empfehlenswert, wenn man sich auskennt und weiß, dass gerade wenig Transaktionen rumschwirren. Sonst riskiert man, dass die Dinger erstmal eine ganze Zeit lang festhängen.

Nö,
ich selbst benutze hauptsächlich Bitcoin-QT und zahle nur seltenst Fees.   

Ist es aber aktuell nicht so dass der Bitcoin-QT einen zwingt TX Gebühren zu bezahlen? Ich dachte es sei garnicht mehr möglich mit Bitcoin-QT für umme zu verschicken.
Mit anderen Walletprogrammen geht das ja einwandfrei.

Und vor allem damit, dass Du die Kontrolle über das Geld abgibst und die Bank es für einen vergleichweise hohen Zins verleihen kann.

Das ist vielleicht nicht jedem klar, aber sobald sich die Kunden einer Bank auf einen Tag einigen und ihr Geld abheben - genauer: versuchen es abzuheben - wird die Sache sehr schnell klar.

Da hast Du wohl was falsch aufgefasst.

Die "zur Zeit Standard-Transaktionsgebühr" von 0.0001BTC (pro 1kB Transaktions-Größe) ist lediglich ein Vorschlag (des Standard-Clienten Bitcoin-QT),
aber keineswegs ein von einer zentralen Autorität festgelegter Zwang.
Es steht jedem Nutzer jederzeit frei, die Transaktionsgebühr selbst zu bestimmen, oder gar auf 0 zu senken.

Was im Vergleich zu bspw. einer PayPal-Transaktion, die ~30cent+3% (?) kostet, ja immernoch äußerst wenig ist.

Das wird Dir nur vorgegaukelt, Bankster machen nichts für umme,  
Du zahlst vielleicht nicht direkt, in Form von Tx-Gebühren, dafür dann indirekt in Form von Kontoführungsgebühren, horrenden Dispo-Zinsen, etc.pp.

Wenn Artikel A irgendwann nurnoch 0.000001 BTC kostet, wird auch die (Standard-)Tx-Fee nichtmehr 0.0001 betragen, diese wurde ja mit steigendem BTC-Kurs schon einige male nach unten korrigiert,
aber wie gesagt, es handelt sich dabei nur um einen Vorschlag, Du kannst einfach weniger, oder sogar keine Fee zahlen.

Nein, "die Entwickler" haben sich nicht zu Beginn 6Millionen BTC erstellt, das ist totaler Unfug
und die Tx-Fee geht nicht an den Miner des transferierten Bitcoins, sondern an den Miner des Blockes, in dem Deine Transaktion gespeichert wird.


Jeder Miner kann, wenn er einen Block erstellt, selbst entscheiden, welche Transaktionen er in diesen Block speichert.
Er kann einfach alle Transaktionen nehmen, die er kennt und soviele in den Block schreiben, wie rein passen.
Er kann auch alle Transaktionen, die keine Tx-Fee enthalten, ignorieren, dann hat er mehr Platz für Transaktionen mit Fees und verdient so ein paar Satoshis mehr.
Er kann auch einfach alle Transaktionen ignorieren und nur seine eigenen verwenden.

Der Miner hat die Wahl, nicht irgendeine zentrale Autorität, die sich einen bestimmten Betrag ausdenkt.
Um Minern einen Anreiz zu geben, Deine Transaktion mit in einen Block zu schreiben, kannst Du die Fee zahlen,
wie hoch sie sein sollte und ob Du überhaupt etwas zahlen willst, oder lieber wartest, bis sich ein netter Miner findet, der die Transaktion auch ohne Fee abspeichert, kannst Du selbst entscheiden.

Die Höhe der Gebühr geht ebenso wie das Alter ein Transaktion in die Übertragungspriorität mit ein.
Die Transaktionen mit der höchsten Priorität kommen in den Block, bis dieser voll ist.

Wenn sich das Netz drauf einigt, durch stillen Mehrheitsbeschluss z.B., das 0,0001 zu viel ist, und alle jetzt nur noch 0,00001 bezahlen, so gibt es ja trotzdem "höchste", und alles ist gut.
Und wenn sich jemand wichtig nimmt, und 0,1 Fee bezahlt, ist er eben als erster dran.
Freiheit des Marktes und so.
Das reguliert sich also ganz von alleine.

Hallo, ich habe mich die letzten Tage mit Bitcoins beschäftigt, in der Hoffnung, eine tatsächlich alternative Währung zu unseren Fiat-Währungen gefunden zu haben und bin jetzt ziemlich enttäuscht. Ich hoffe aber ernsthaft, dass ihr mir aufzeigt, dass die Enttäuschung unbegründet ist. Um meine Enttäuschung zu erklären, muss ich etwas ausholen:

Die Transaktiongebühr (tx-fee) beträgt 0,0001 BTC. Soweit ich verstanden habe, ist dieser Betrag willkürlich festgelegt, ohne zugrundeliegendem Algorithmus (ich verstehe durchaus, wozu die tx-fee sein soll, Schutz vor einer penny flood(?) Attacke). Das bringt mich zum ersten Punkt, zwar ist das Netzwerk dezentral, aber es gibt eine zentrale Autorität, die bestimmt, wie die Dinge funktionieren und die willkürlich die tx-fee festlegt (wie eine Zentralbank, die nach gutdünken den Zinssatz festlegt). Nun liest man in Forenbeiträgen von Anfang des Jahres, dies sei ja nicht mal ein Cent, mittlerweile sind das aber schon 4 Cent, Tendenz steigend (während die Bankster, bei denen ich mein Konto führe, nichts berechnen).

Jetzt lasst uns mal Spinnen und annehmen, Millionen Leute nutzen BTC als tägliches Zahlungsmittel, dann ist es ja notwendig, mit sehr kleinen Bruchteilen eines BTC zu zahlen, da es ja max. 21 Millionen geben kann. Dann kostet z.B. Artikel A 0,000001 BTC, die tx-fee ist 100-mal höher als der Kaufpreis, es sei denn, die zentrale Autorität ist barmherzig und senkt die tx-fee, was ich mir nicht vorstellen kann, da ich gelesen habe, dass die Entwickler sich zu Beginn 6 Millionen BTC erstellten und die tx-fee ja an den Miner des transferierten Bitcoins geht(?).

Führt das genannte nicht zu einem System wie wir es jetzt haben: Es gibt Profiteure (Entwickler (zentrale Authorität) / Miner) und die "dummen", die Nutzer des Systems, die jedoch, im Gegensatz zum jetzigen System, nicht "nur" eine zeitabhängige Gebühr (Zinsen), sondern sogar eine Gebühr pro Transaktion zu zahlen haben, welche dann "nach oben" wandert?