Es gibt keine echten Tauschgeschäfte. Wenn ich als Privatmann jedes Wochenende gegen Waren oder Wertgegenstände Arbeite muss ich das genauso als Einkünfte meinerseits angeben.
Zwar gibt es Nachbarschaftshilfe, aber die gilt eben nur in engen Grenzen. Also, wenn jemand meint er tauscht ja nur Dienstleistung gegen eine Art Ware und hat somit garnichts mit euro am Hut, dann sollte er sich auf lautes Lachen und fröhliche Schenkelklopfer einstellen, wenn er das so dem Finanzamt erzählt.
Ne, im Ernst: Bitcoins sind inzwischen bereits auf dem radar der behörden, sie lernen auch schon damit umzugehen. Das Problem mit dem Bezahlen und umtauschen ist wirklich ein noch ziemlich schwieriges Problem, wenn der Kurs stark schwankt. Ich spreche aus Erfahrung, ursprünglich wollte ich nur Bitcoin auszeichnen. Aber das hat nicht funktioniert. Als ich angefangen habe, waren wir bei 10Euro/btc gestanden und ich wollte 0,8btc für eine Flasche Met. Dann kamen die Bestellungen, ich produziere jedoch frisch auf Vorbestellung, zwischenzeitlich jagte der Kurs auf 150Euro. Eine Flasche wären dann bei 0,8btc locker bei 120Euro gewesen.
Naja..der Kurs ist ruhiger geworden.
Zu deinem Problem: du kannst das nicht lösen, wenn du Bitcoin auszeichnest. Du musst in diesem Fall Euro auszeichnen und auf sofortige Bezahlung bestehen. Sollte der Kunde Verzögern wollen, müsst ihr einen Indikator für den Kurs festlegen, zb mtgox avg am Zahlungstag. Ich würde mich da auch nicht lange auf Zahlungsziel einlassen, entweder sofort btc zahlen oder Euro mit Zahlungsziel x Tage. Verbuchen musst du dann das was auf der Rechnung steht, die du dann schreibst. Rechnung schreibt man normal wenn geliefert wurde. Alles andere wäre nur ein Angebot oder Kostenvoranschlag. Am Rechnungstag wird der Kurs festgelegt und in btc umgerechnet. In der Rechnung muss dann beides stehen, Euro fürs Finanzamt und Bitcoins als Zahlungsmittel.
Das ausschliessliche benutzen von btc wird momentan noch nicht funktionieren. Vorallem nicht in der Buchhaltung gegenüber dem Finanzamt.
waoh vielen Dank für Deinen wirklich sehr qualitativen Beitrag! Find es super das man sich wirklich Zeit nimmt und mir so ehrlich antwortet.
Also ist meine beschriebene Vorgehensweise die im Moment einzig Richtige. Ich möchte das Ganze ja auch die nächsten Jahre weitermachen und habe wirklich absolut kein Interesse, das Ganze an den Behörden vorbei zu machen, da ich denke das solche Services genau die sind, die den BTC und seinen Ruf kaputt machen. Und auch weil ich einfach keinen Nerv darauf habe, irgendwann und ich bin mir sicher, das dauert gar nicht mehr solange wie manche hier denken, Post vom FA zu bekommen. Denn ich stehe gut meinem Berater dort und möchte, das dies auch so bleibt.
Es gibt wirklich nix unangenehmeres als Stress mit Behörden.
Gut um mal wieder am Thema anzuknüpfen. Dies bedeutet auch für mich das mit derjenige der zB ein Logo haben möchte, seine Identität preisgeben muss, oder kann ich auch Rechnung auf Nicknames oder dergleichen austellen?
Ich beantworte die Frage glaub ich direkt mal selber... Ne man braucht quasi auch STNR etc. sprich auch Name Adresse usw.Diese würde für mich denke ich hier aber auch bedeuten, das viele meinen Service gar nicht erst in Anspruch nehmen werden, oder was meint ihr?
Würde es nicht gehen, wenn ich Rechnung in EUR auf Nickname austelle und dann einfach diese Rechnung einreiche und darauf meine Steuern zahle!?
oder mal anders gefragt.
Hättet Ihr, wenn ich ein Projekt mit euch realisieren würde, Probleme damit das ganze auf Rechnung abzuwickeln!?