So das eine Gruppe leichter ihr Geld vermehren kann, ohne nichts zu tun, während die andere hart arbeiten muss.
Ich kann deinen Einwand zur Ungleichbehandlung der beiden Gruppen nachvollziehen. Theoretisch könnte man diese beseitigen, indem man nur verzinsliche Konten hätte. Doch das würde wiederum einer grossflächigen Verbreitung der Währung im Wege stehen. Allgemein erachte ich weniger den Zins als Problem, zumal die Minter für den Erwerb eines Zinskontos ja eine Gegenleistung erbringen müssen. Stossend ist, dass die Gegenleistung an die Inhaber bestehender Zinskonten fliesst und nicht an die ganze Gemeinschaft.
Mit einer Anpassung des Modells könnte man diesbezüglich Abhilfe schaffen und gleichzeitig die zinsbedinge Geldmengenzunahme eindämmen. Anstatt die Inhaber bestehender Zinskonten mit neuen Konten zu beglücken, könnte man diese quasi aus dem Nichts erschaffen und dem Meistbietenden verkaufen. Der Kaufpreis würde dann nicht mehr an eine bestimmte Person gezahlt, sondern mittels Burn-Transaktion vernichtet. Das ganze würde komplett innerhalb der Blockchain stattfinden, indem jeder Benutzer Gebote für den Erwerb eines Zinskontos abgeben könnte. Die Gebote würden in der Blockchain registriert und mit jedem Block würde das jeweils höchste Gebot den Zuschlag für ein neues Zinskonto erhalten. Folglich würde mit jedem neu erworbenen Zinskonto die Geldmenge reduziert (zu den finanziellen Auswirkungen von Proof-of-Burn-Systemen vgl. https://bitcointalksearch.org/topic/kursstabilitat-von-proof-of-burn-coins-1576812 und http://bitcoin4all.net/index.php?topic=40977.0).
Da die Zinskonten in jedem Fall ihren Zins erhalten, müsste man ihnen einen zusätzlichen Anreiz zum Minten geben, etwa einen (einmaligen) bestimmten Prozentbetrag des jeweiligen Kontostands bei erfolgreicher Erstellung eines Blocks.