Die NFC-Transponder laufen meist ohne Strom, weil das Handy ihn liefert.
So ein Transponder ist aber nur ein kleiner Datenspeicher, auf dem einige zig Bytes abgelegt werden können.
NXP TagInfo ist eine gute App, um zu sehen, was da eigentlich draufsteht.
Im Grunde so eine Art URL, nur das eben statt http: ein anderes Protokoll gewählt wird, anhand dessen das Betriebssystem die Art der URL erkennen kann, und das kann neben einer echten URL (also einem Link) auch eine Visitenkarte oder eine BTC-Adresse oder sonstwas sein.
Daneben hat jeder NFC-Transponder eine weltweit einmalige Seriennummer (sofern nicht jemand mit einem kleinen Mikrocontroller einen Transponderemulator gebaut hat
), und die wird z.B. für solcherlei Schlüsselimplantate genutzt.
Und ja, RFID bezeichnet den Vorgang der kontaktlosen Identifikation, NFC eine Technik zur kontaktlosen Datenübertragung.
NFC kann RFID sein (auch wenn es das eigentlich nicht war), RFID ist jedoch nicht zwangsweise NFC.
Die Hundeseriennummer ist auch eine RFID-Technik, aber kein NFC, z.B.
Das Türschloss ist im Gegensatz dazu ein aktiver Teilnehmer, wie das Handy auch.
Im besten Fall tauschen die beiden Geräte Schlüssel aus, die die gegenseitige Echtheit bestätigen.
Das verhindert das klonen des Handyschlüssels per gefaktem Türschloss und ebenso die anschließende Simulation des Handies an der echten Tür.
Leider wird meist nur ein einfacher Austausch der Seriennummer vorgenommen, und das ist sehr *meh*.
Da hilft ein leerer Akku nur im negativen Sinn, weil die App einfach auf die Erscheinung des angegeben Schlosses wartet und ihm dann die Parole nennt, ohne Akku geht das nicht, denn das Schloss kann den NFC-Chip im Handy nicht mit Strom versorgen.
Ein einfaches Transponderschloss z.B. mit Schlüsselanhängern usw. wird von einer Versicherung nicht als Schloss akzeptiert, es gilt wie eine Klinke.
Es ist also auf dem Level einer nicht ganz offen stehenden Tür, persönlich etwas Sicherheit, weil nicht wirklich jeder reinkommt, aber technisch gesehen kann jeder doch rein, also kein Schutz.
NFC wurde mal für eine einfache Kurzstreckenkommunikation gebaut und basiert auf dem HiTAG-Standard von NXP, die einzig implementierte Sicherheit ist die kurze Reichweite.
Das Beamen einer Visitenkarte von Handy zu Handy basiert z.B. darauf, Stupsen halt.
Gibts auch als Paymentanwendung und Schlüsselaustausch, beides hat der Markt aber nicht angenommen.
Aktuelle Anwendung, die wirklich über die Bedeutungslosigkeit gestiegen ist (aber schon wieder versinkt) ist die Anwendung der ID, ich wie gesagt hab so einen Sticker an den verschiedenen Punkten der Ladeschalen abgelegt, damit das Gerät weiß, in welcher Schale es steckt.
So wird im Auto per Tasker das GPS aktiviert usw.
Die App NFC ReTag nutzt dazu die Seriennummer, in den Daten wird nur abgelegt, das NFC Retag weiß, was man mit diesem Sticker machen kann.
Android startet dann nach dem lesen der Daten das angegeben Programm, das wiederum erkennt in seiner Datenbank die Nummer und führt die dazu gespeicherten Aktionen aus.
Lustig ist, das man auch SMS und Telefonnummern inkl. automatischer Wahl speichern kann.
Ist eine Mörderanwendung: Die haben sich wirklich ausgedacht, das jemand einen NFC-Transponder in seiner Visitenkarte unterbringt, die z.B. die Telefonnummer wählt.
Karte nehmen, ans Telefon halten, es klingelt, der Kerl ist dran.
Das man da auch 0190 666666 anrufen oder "Leck mich" an die 110 SMSen kann, daran hat keiner gedacht.
Und ja, die Bestätigung dieser Aktion ist erst später von Google eingepflegt worden, NFC an sich sieht das ernsthaft nicht vor.
Denn: Das würde bedeuten, das der Nutzer ja doch noch "ein Knöbbsche drügge" müsste, und genau da wollte man ja weg. Sonst könnte er ja auch einfach den Kontakt suchen und wählen.