Was gerade auf der Welt, vor allem im Westen, abläuft, hat schon was religiöses. Ich kann mir vorstellen, dass die Eliten wirklich an das glauben, was sie entscheiden. Zu den Eliten zählt sich ja auch das gehobene Management, die zwar gut verdienen, aber nicht merken, wie sie sich selbst beim durchlaufen der immer schneller rotierenden Tretmühle zerstören.
Ich lese gerade ein sehr schönes Buch von Max A. Höfer: "Vielleicht will der Kapitalismus gar nicht, dass wir glücklich sind". Ich zitiere aus dem Inlay:
Max A. Höfer, geboren 1959 in Stuttgart, Wirtschaftswissenschaftler, Historiker und Politologe, hat viele Jahre für das Kapital gearbeitet - als leitender Redakteur des Wirtschaftsmagazins Capital und als Geschäftsführer der arbeitgebernahen Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft. Weil er es leid war, dass wir trotz allen Wohlstands nicht zufrieden sein können, hat er sich auf die Suche nach den Gründen gemacht.
Die INSM ist ein neoliberaler Thinktank, von der Arbeitgeberseite bezahlt. Und wo sozial draufsteht, ist asozial drin.
Er hat scheinbar die Seite gewechselt, das Buch ist sehr zu empfehlen.
Nach Calvin hat Gott den Großteil der Menschen von Anbeginn verdammt, nur wenige verdienen das ewige Leben (Prädestination). In ihrer großen Verzweiflung, vielleicht doch nicht zu den Erwählten zu gehören, entwickelten die Puritaner die "rastlose Berufsarbeit". Wer arbeitet, sündigt nicht. Der Beruf ist eine "konsequente asketische Tugendübung" in Fleiß und Gewissenhaftigkeit. In jedem harten Arbeitstag, in jedem Profit zeigt sich Gottes Wohlwollen. Die evangelikalen Mega-Churches predigen heute: "Gott will, dass du reich bist".
Das ist natürlich schlecht für die Südländer, deren Bevölkerung arbeitet, um zu leben. Während wir Puritaner leben, um zu arbeiten. Es wird noch richtig scheppern, Kriege und Bürgerkriege (wegen Verteilungsfragen aller Art) werden auch für uns wieder normal.
But who the hell cares.