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Topic: Ray Dalio - Fiat-destabilisiert - Vermögen retten (Read 73 times)

hero member
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Sehr lesenswerter Beitrag. Als Ergänzung dazu kann ich den Film "The big short" empfehlen. Thematisch geht es um einen großen Leerverkauf vor der Lehman Brothers pleite in Antizipation der Krise 2008. Schön zu sehen ist dabei wie stabil das System noch ist, selbst wenn eigentlich alles wie ein Kartenhaus zusammenfallen sollte. Man darf eben nicht vergessen dass sowohl in den USA als auch in der EU die Wirtschaftssysteme und das Wirtschaftswachstum auf den selbstverstärkenden Feedback-Mechanismen basieren und daher alles getan wird um eine Abwärtsspirale zu vermeiden.

@virginorange: bei den Schlussfolgerungen bin ich im wesentlichen bei dir, auch wenn ich da schon eine leichte Tendenz zum Confirmation Bias vermute.



@lafu:

Thema Kredit dürfte immer auf die Konditionen ankommen. Bei immobilienkrediten mit niedrigen Zinsen und hoher Laufzeit dürfte es durchaus sinnvoll sein tendenziell höhere Kredite aufzunehmen.
Einfaches Gedankenspiel dazu: stell dir vor du hättest im Bullen 2024/25 irgendwann den Punkt erreicht wo ein BTC all out dir das Eigenheim finanzieren würde. Würdest du 100% all out gehen und das Eigenheim ohne Schulden errichten oder würdest du 20% auscashen, das Eigenheim Kreditfinanziert bauen und mit den übrigen 80% BTC noch 10 Jahre hodl bleiben?!

Thema Steuern gibt es mehr als genug schlupflöcher im System um Eigentum steuergünstig zu übertragen. Am Beispiel Schenkung vs. zinsfreies Darlehen würde bei letzterem nur die Zinsen in die Schenkung fallen. Nimmt man im Schnitt 2,5% p.a. an (also 25% in 10 Jahren) kann man folglich das 4-fache des Freibetrages übertragen.
Die egoistische Alternative von "Geld an Freunde übertragen" wäre das Vermögen in eine Firma zu übertragen und z.b. selber entsprechend "günstig" zu wohnen (bei voller Abschreibung aller kosten). Gibt noch einige andere Wege um "im brutto zu sparen". Interessante Lektüre hier wäre das Buch "Steuern steuern" von Johann C. Köber. (für DE)
legendary
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Durch Sparen versuchen wir, unseren Konsum in die Zukunft zu verlagern (= heute verzichten, um morgen mehr konsumieren zu können).
Das ist natürlich Ansichtssache was ein jeder unter Sparen versteht , das ist ja auch unterschiedlich.
Für mich trifft das mit dem " Konsum in die Zukunft zu veralgern " nicht wirklich zu , ich spare eher dafür das man einen puffer hat wenn mal was ist.
Haus , Auto , Waschmaschienen usw reperaturen meine ich damit.

Daher sollte ich meine Zeit nutzen, Dinge anzuhäufen, die man schwer besteuern kann. Beim Geld sollte ich die Inflation als Rückenwind benutzen (an der Kreditaufnahme verdienen und Schenkungssteuern legal umgehen). [/color]
Viele dinge  gibt es fast nicht mehr die man anhäufen kann die nicht oder schwer zu besteuern sind.
Zudem rate ich generel von einer Kreditaufnahme ab nur um damit eventuell etwas zu verdienen damit.
Da das Thema vor kurzem aktuell mit Kollegen in der Arbeit angeschnitten wurde kommt es immer auf den Betrag an um legal zu bleiben.

Hier mal ein paar Zahlen bezüglich Schenkung.
Quote
Eheleute können sich gegenseitig Vermögen im Wert von 500.000 Euro steuerfrei schenken.
Für Geschenke von Eltern an die eigenen Kinder liegt die Grenze bei 400.000 Euro, an Enkelkinder bei 200.000 Euro, an Eltern und Großeltern bei 20.000 Euro.

Erst oberhalb dieser Beträge fällt Schenkungsteuer an, deren Höhe ebenfalls vom Verwandtschaftsgrad zu den Gebenden abhängt.
Grundsätzlich gilt: Je näher verwandt, desto niedriger der Steuersatz – dieser reicht von 7 bis 50 Prozent.
Vergleichbar mit einem Erbfall.
Der große Unterschied ist aber, dass sich diese Freibeträge bei einer Schenkung alle zehn Jahre neu nutzen lassen.
Source : https://www.sparkasse.de/pk/ratgeber/familie/erben-und-vererben/schenkung.html

Also wenn du Bitcoin an dein Kind oder Kinder verschenkst im Wert von 400 K kannst du das in 10 Jahren wieder machen.

Finde deinen Beitrag denoch recht interessant und gut zu lesen.
sr. member
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Durch Sparen versuchen wir, unseren Konsum in die Zukunft zu verlagern (= heute verzichten, um morgen mehr konsumieren zu können). Vermögensblasen, Fiat-Blasen, wirtschaftliche Schwierigkeiten und staatliche Interventionen können unsere Ersparnisse vernichten. Ray Dalio beschreibt in seinem Buch "Principles for Navigating Big Debt Crises", wie Kreditblasen, Wirtschaftsleistung und staatliche Reaktionen zusammenhängen. Dies hilft uns nicht nur, Blasen besser zu verstehen, sondern auch, Gesetzesänderungen zu antizipieren, die unsere Ersparnisse bedrohen.



These 1: Die Kreditausweitung erhöht die Einkommen und verstärkt den Boom. Nach dem Platzen der Kreditblase gerät die Volkswirtschaft in eine sich selbst verstärkende Abwärtsspirale.

Kreditausweitung erhöht Einkommen und verstärkt den Boom

Die Kreditvergabe erhöht das Einkommen, was wiederum die Kreditvergabe erhöht. Mit der Kreditausweitung werden Investitionen (z.B. Hausbau) finanziert, die beim Produzenten Einkommen (z.B. Handwerkerlohn) erzeugen. Dieses höhere Einkommen ermöglicht einen höheren Konsum (z.B. Mietzahlungen) und erhöht damit die Rendite der Investition. Dadurch kann der Kreditgeber Zins und Tilgung leisten, was eine weitere Kreditvergabe ermöglicht. Die Kreditausweitung finanziert auch den Kauf von Vermögenswerten (z.B. eines gebrauchten Hauses). Diese zusätzliche Nachfrage führt zu höheren Preisen (z.B. für Immobilien) zu werthaltigeren Sicherheiten (z.B. Grundschuld, niedrigerer Beleihungsauslauf) und damit zu einer bereitwilligeren Kreditvergabe (Kredit wird eher genehmigt, Kreditzins ist niedriger).

ⓐ Kreditvergabe = funktion von (Einkommen, Sicherheiten und Finanzierungsstärke der Bank)
ⓑ Einkommen = f(Kreditvergabe)
ⓒ Sicherheiten = f(Kreditvergabe)
ⓓ Finanzierungsstärke der Bank = f(Kreditausfällen), Kreditausfälle = f(Einkommen, Sicherheiten)

➤ Kreditvergabe und Realwirtschaft unterliegt selbst-verstärkenden Feedback-Mechanismen (Teufelskreislauf).


Den Höhepunkt der Blase erkennen:

ⓐ hohe Vermögenspreise
ⓑ Erwartung steigender Preise
ⓒ positive Stimmung
ⓓ hoher Verschuldungsgrad
ⓔ hohe Lagerbestände / hohe Terminkäufe
ⓕ neue Käufer treten in den Markt ein
ⓖ expansive Geldpolitik droht Blase weiter aufzublähen, restriktive Politik droht Blase zum Platzen zu bringen

➤  Nach dem Platzen der Kreditblase gerät die Wirtschaft in eine sich selbst verstärkende Abwärtsspirale.

Die Kreditmenge einer Volkswirtschaft kann vorübergehend schneller wachsen als die Einkommen. Irgendwann endet dieser Verschuldungszyklus mit zwei Problemen:
❶ Weil der Schuldner seinen Kredit nicht wie versprochen bedienen kann, erleidet der Gläubiger einen Ausfall. D.h. er erhält weniger Zinsen bzw. weniger Rückzahlung als vereinbart bzw. erwartet.
❷ Wenn der Schuldner seinen Kredit nicht zurückzahlt, verglibt der Gläubiger weniger Kreidte und verlangt höhere Zinsen. Es gibt weniger Kredite, weniger gesamtwirtschaftliche Nachfrage und damit weniger Einkommen. Aber weniger Einkommen erschwert die Kreditrückzahlung zusätzlich. Ein Teufelskreislauf beginnt.

Am Beispiel der Immobilienbranche: Im Boom hat die Bank 100% der Immobilie finanziert und anschließend zu viele Kreditausfälle erlitten. Jetzt finanziert die Bank nur noch maximal bis 60% des Verkehrswerts der Immobilie. Weniger Kredite führen zu weniger Bau und weniger Lohn für die Handwerker. Die Handwerker mieten kleinere Wohnungen. Die Mieten sinken und der Vermieter können ihre Kredite nicht mehr bedienen. Die strengere Kreditvergabe senkt die Nachfrage nach gebrauchten Immobilien, was deren Verkehrswerte senkt und die Kreditvergabe weiter einschränkt (die Bank finanziert statt 100% von 500.000€ nur noch 60% von 300.000€).
Der Investor erwartete 5% Ertrag auf seine Investition und finanzierte diese mit einem 3% Kredit. Wenn die Investition dann nur 1% statt 5% Ertrag erwirtschaftet, hat der Investor einen Verlust. Er kann den Kredit dann ggf. nicht mehr bedienen und der Kreditgeber erleidet ebenfalls einen Verlust. Wenn Kredite nicht verlängert werden, müssen Vermögensgegestände verkauft werden, damit sinken Marktpreise und Beleihungsquoten steigen.


problematisch: nominales Wachstum < Schuldenstand * Nominalzins ▶ d.h. Einkommen steigen weniger als Zinslast, langfristig geht dies schief
Am Ende des Kreditzykluses: Wachstum sinkt, Nominalzins steigt ▶ volkswirtschaftliche Abwärtsspirale wird ausgelöst

Lösung gem. Dalio: Der Staat verteilt das Leid um. Von einer Person auf eine andere Person oder von kurzfristig nach langfristig.

Gefühle (Im Boom herrscht Optimismus. Im Abschwung Pessimismus.) verstärken den Zyklus sind aber nicht die Ursache des Zyklusses. Durch blinden Optimismus lässt sich kein unendlich langer Boom auslösen, weil es nur eine Frage der Zeit ist, bis eine schneller als die Einkommen steigende Kreditmenge zu Kreditausfällen führt.

Der Staat soll sowohl im Boom als auch im Abschwung frühzeitig intervenieren, um den Teufelskreislauf zu unterbrechen, denn der Eingriff wird umso teurer je später er erfolgt.

Staatliche Hebel auf das Platzen einer Kreditblase zu reagieren:
❶ weniger ausgeben
  ⚠ verschlechtert innenpolitische Stabilität
  ⚠ reduzierte Staatsausgaben senken BIP & Steuereinnahmen -> Schulden / BIP verbessert sich nicht
❷ Schulden restrukturieren (d.h. weniger und später zurückzahlen)
  ☑ Funktioniert bei schwachen Gläubigern
  ☑ Funktioniert bei starken Gläubigern, die ihre Cashflow maximieren möchten
     "Besser der Kredit wird zum Teil zurückgezahlt als der Schuldner geht hoffnungslos unter und zahlt gar nichts mehr."
  ⚠ bei starken, böswilligen Gläubigern nicht möglich
     "Je schlechter es meinem Feind geht, desto besser" z.B. bei Reparationszahlungen
  ● Tendenziell geschützte Gläubiger
     ⓐ kleine Sparer > große Sparer
     ⓑ Aktionäre und Nachrangkapital verlieren
     ⓒ IMF & BIZ > Inländer > andere Ausländer
     ⓓ Sparer in FX werden unter Wechselkurs zwangskonvertiert
❸ Geldentwertung
  ☑ Funktioniert bei Krediten in inländischer Währung
  ⚠ bei Krediten in Fremdwährung oder in Gold nicht möglich, Geldentwertung erhöht die Schuldenlast, Kreditnehmer kaufen Fremdwährung gegen Lokalwährung zur vorzeitigen Schuldentilgung, ein Teufelskreislauf entsteht
❹ Umverteilung (Sondersteuern auf wirtschaftlich starke und politisch schwache Wirtschaftssubjekte)
  ☑ Vermögensgegenstand oder Person muss im Inland sein
  ⚠ Kapitalflucht und Auswanderung verschlimmert die Situation



Was lerne ich von Dalio:
❶ Es gibt Kredit- und Konjunkturzyklen
❷ Für Märkte, in denen wir aktiv sind, sollten wir messen: teuer vs. billig und Boom vs. Panik
Ziel: nicht über seinen Kredithebel stolpern, weil man im Boom zu viel Kredite aufgenommen hat und deswegen in der Pank Assets abstoßen muss

Bitcoin-Blase erkennen:
ⓐ hoher Bitcoinpreis ggü. Trendlinie
ⓑ Erwartung steigender Preise
ⓒ positive Stimmung (Twitter)
   - Wie fühle ich mich?
   - Ist die Stimmung auf den sozialen Medien?
   - fear and greed Index
ⓓ hoher Fremdkapitalanteil (Future Funding Rate)
ⓔ hohe Lagerbestände / hohe Terminkäufe (Future-Netto-Longposition)
ⓕ neue Käufer treten in den Markt ein (Google Suchbegriffe)
➤ Urteil: Bitcoin ist neutral bewertet & aktuell im Aufwärtstrend

Immbilien-Blase erkennen:
ⓐ hohe Vermögenspreise (z.B. Liegenschaftszins plus erwartete Inflation minus langfristigner Kreditzins im Vergleich zur Historie)
ⓑ Erwartung steigender Preise
ⓒ positive Stimmung (Branchenberichte, Baugenehmigungen, Neubautätigkeit)
ⓓ hoher Fremdkapitalanteil (Kreditvergabestandards der Banken)
ⓔ hohe Lagerbestände / hohe Terminkäufe
ⓕ neue Käufer treten in den Markt ein (Google Suchbegriffe, Werbung auf YT)
➤ Urteil: Immobilien sind teuer und im Abwärtstrend

Staatschulden-Blase erkennen:
Die USA haben hohe Defizite (ca. 6% der Wirtschaftsleistung), eine hohe Verschuldung (ca. 125% der Wirtschaftsleistung plus) und hohe Versprechungen an zukünftige Rentner. Die schlechte Finanzlage der USA ist kaum lösbar (Multiplikatoreffekt, politische Fragmentierung). Europa ist wirtschaftlich schwächer, aber fiskalisch weniger schwach als die USA.

➤ Prognose: Ich erwarte als Lösung für die USA zu 20% Sondersteuern auf wirtschaftlich starke und politisch schwache Wirtschaftssubjekte und zu 80% Geldentwertung. Es gibt bereits Bestrebungen Kapitalflucht zu verhindern (höhere KYC Anforderungen, Programmierer von Privacy Tools werden verhaftet, Delisting von Monero von zentralen Börsen. Schließung der Localmonero Seite). Kapitalertragssteuern wirken bei Inflation de facto wie Vermögenssteuern. Geldvermögen werden weginflationiert. Sachwerte werden hoch besteuert.
➤ Reaktion: Man sollte nicht primär Vermögen anhäufen, sondern Fähigkeiten und Beziehungen. Mein Vermögen sollte zum Teil diskret sein (Bitcoin ohne KYC gekauft), zum Teil in Sachwerte investiert sein (Gold/Aktien/Immobilien) und Schulden sollten massvoll eingesetzt werden. Dein Sachvermögen wird zwar entwertet (hohe Steuern), aber deine Geldschulden auch (Inflation). Die Schulden sollten aber nicht so hoch sein, dass du dein Sachvermögen verkaufen musst.

❸ Diversifikation
Zyklen sind nicht vollständig synchron (der Bitcoin-Zyklus war früher als der deutsche Immobilienmarkt).
Durch Diversifikation gibt es weniger Phasen, in denen das gesamte Portfolio am Boden liegt.

❹ Prognose erstellen, welchen Hebel der Staat im Abschwung nutzt

Szenario ⓐ: Staat druckt Geld
➤ Optimum: Assets long, Fiat-Währung sort
Szenario ⓑ: Staat reduziert Ausgaben
➤ Optimum: hohe Kasse zum Erwerb von Notverkäufen

Für Deutschland erwarte ich in einer Krise deutlich höhere Steuern, eine moderat höhere Geldentwertung, höhere Kreditausfälle, ähnlich hohe Staatsausgaben (d.h. eher Seznario ⓐ).

Priorität 1: Sonderabgaben auf wirtschaftlich starke und politisch schwache Wirtschaftssubjekte
Begründung: Wir haben in den letzten Jahren in mehreren Ländern Sondersteuern auf Übergewinne von Energieversorgern gesehen, während IT und Pharma keine Sondersteuern auf ihre Übergewinne zahlen mussten. Der Staat neigt zu selektiven ad-hoc-Maßnahmen.
Erwartung: Höhere Steuern für den Mittelstand, höhere Einkommenssteuern, stärkere Belastung von Immobilienbesitz, Aufhebung der Steuerfreiheit von Gold und Bitcoin nach 12 Monaten.
Reaktion: Sollte sich ein Wegfall der Steuerfreiheit von Gold und Bitcoin, von der Altbestände ausgenommen sind, abzeichnen (ähnlich der Einführung der Abgeltungsteuer), würde ich im Vorfeld verstärkt von Aktien in Gold/Bitcoin umschichten bzw. Käufe vorziehen. Die steuerliche Schlechterstellung von Gold würde zu einer geringeren optimalen Goldquote und einer höheren Quote an Value-Aktien führen. Bei Bitcoin hätte die schlechtere steuerliche Situation (aufgrund des aktuell hohen erwarteten Rendite) keine Auswirkungen auf die Allokation.
Ein hohes Gehalt kommt über Steuern und Inflation ohnehin nicht meiner Familie / meinen Freunden zugute, sondern Fremden. Ich werde meinen jetzigen Job behalten, aber keine zusätzliche Zeit investieren, um einen besser bezahlten Job anzunehmen oder eine Beförderung anzustreben.

Priorität 2: Geldentwertung moderat höher
Begründung: Für die USA erwarte ich eine stärkere Inflation als für die Eurozone, da die USA ein größeres Schuldenproblem haben und die FED nicht nur ein Inflationsziel, sondern auch ein Beschäftigungsziel verfolgt. Dennoch hat auch die EZB Staatsschulden aus der Peripherie aufgekauft, sogar überproportional im Vergleich zum Kapitalschlüssel. Deglobalisierung, Decarbonisierung und schlechtere Terms of Trade sprechen für eine höhere Inflation in Zukunft.

Priorität 3: Kreditausfälle werden die Banken moderat belasten. Im Zweifel wird eher ein staatliches Programm aufgelegt und die Schulden erhöht als hohe Insolvenzen zuzulassen.

Priorität 4: Der Sozialstaat in Deutschland bleibt. 

➤ Am besten sind unversteuerte Werte wie Familie, Freunde, Fähigkeiten und Gesundheit. Am zweitbesten sind selbstverwahrte, anonym gekaufte Sachwerte (insbesondere Bitcoin, aber auch Gold).
➤ Inflation ermöglicht eine steuerfreie Vermögensübertragung an die Kinder. Papa leiht an Sohn 500.000€, Nominalzins = 0%, Laufzeit = 30 Jahre. Sohn kauft sich Haus/Gold/Bitcoin. Nach 30 Jahren ist der Kredit faktisch nichts mehr wert. Du kannst auch Geld an Freunde übertragen, indem zu ihnen eine Immobilie kaufst und sie mit einem extrem günstigen Mietvertrag dort wohnen lässt, ggf. auch noch unter Ausschluss einer Eigenbedarfskündigung und Mieterhöhungen.



Fazit: Generell fand ich den von Ray Dalio beschriebenen Teufelskreislauf zwischen Kredit-Blase und Realwirtschaft interessant. Ich erwarte eine Destabilisierung der Staatsfinanzen in den USA und ggf. auch in Europa mit höherer Inflation und höheren Steuern auf die Mittelschicht. Daher sollte ich meine Zeit nutzen, Dinge anzuhäufen, die man schwer besteuern kann. Beim Geld sollte ich die Inflation als Rückenwind benutzen (an der Kreditaufnahme verdienen und Schenkungssteuern legal umgehen).
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