Als das Bitcoin-Konzept erstmals in einer Kryptographie-Mailingliste von Satoshi Nakamoto vorgestellt wurde, behaupteten gewisse Entwickler, bereits „bewiesen zu haben, dass ein dezentraler Konsens unmöglich ist“. Heute bringen dieselben Entwickler ähnlich irreführende „Beweise“ dafür vor, dass die Implementierung lang veröffentlichter ASIC-Optimierungen eine Art „Angriff“ auf das Bitcoin-Netzwerk darstellt.
Wir würde die Sache gern aus der Welt schaffen.
Bitmain hat ASICBOOST zwar im Testnet ausprobiert, aber zu keinem Zeitpunkt im Mainnet, wie in Gregory Maxwells Proposal angedeutet. Wir fordern schlüssige Beweise von jedem, der unsere Aussage als unwahr bezeichnet, da solche haltlosen Anschuldigungen die Bitcoin-Szene vergiften. Des Weiteren sind wir davon überzeugt, dass Gregory Maxwells Berechnungen fehlerhaft sind und dass seine vorgeschlagene Methode für Produktionsbedingungen nicht praktikabel ist.
Wie die Pendants einiger anderer Hersteller auch verfügen unsere ASIC-Chips über ein Schaltungsdesign, das ASICBOOST unterstützt. Wir möchten aber nochmals betonen, dass die ASICBOOST-Methode von uns nicht im Mainnet eingesetzt wurde. Wir haben bisher auch keinerlei Anzeichen dafür entdecken können, dass irgendjemand sie auf die patentierte Art und Weise verwendet hätte.
Bitmain ist Inhaber des ASICBOOST-Patents in China. Aus rechtlicher Sicht könnten wir in unseren eigenen Mining-Farmen in China darauf zurückgreifen, um davon zu profitieren und Cloud-Mining-Kapazitäten an den Rest der Welt zu vermieten. Obwohl das sicher äußerst einträglich wäre, kommt es für uns nicht in Frage, da es der Bitcoin-Gemeinde schaden würde.
Es ist in keinster Weise beabsichtigt, dass die Mining-Hardware, die Bitmain für den Einsatz im eigenen Unternehmen herstellt, sich hinsichtlich technischer Qualität oder Energieeffizienz von der Hardware unterscheidet, die wir an den Rest der Welt verkaufen. Bitmain hat die ASICBOOST-Methode nicht dazu eingesetzt, um die Stromkosten seiner eigenen Mining-Farmen zu senken und sich so einen Vorteil zu verschaffen.
Bitcoin-Mining-Hardware verliert schnell an Wert. Bitmain hat in der Vergangenheit ununterbrochen neuere, effizientere Miner-Modelle für jedermann entwickelt.. Angesichts dieser Tatsache ist die Aussage falsch, dass sich der Einsatz von ASICBOOST, durch den die Energieeffizienz um 20 % verbessert werden kann, auf irgendeine Art negativ auf Bitmains Geschäftsmodell auswirken würde. Bitmain hat bewiesen, dass es in der ständigen Veränderungen unterworfenen und extrem herausfordernden Bitcoin-Mining-Branche am Ball bleiben und äußerst erfolgreich sein kann. Ob ASICBOOST nun zum Einsatz kommt oder nicht, Bitmain wird auch weiterhin immer effizientere Mining-Hardware herstellen.
Bitmain hat von Anfang an das Abkommen von Hongkong unterstützt, und damit SegWit und eine Hard Fork zu 2MB Blockgröße, bis wir die Hoffnung aufgaben, dass diese Pläne in absehbarer Zukunft umgesetzt werden würden. Und in der Tat ist hier für alle Welt nachzulesen, dass sich Bitmain in der Vergangenheit im Rahmen des Abkommens von Honkong für SegWit und das Lightning Network stark gemacht hat. Gegenteilige Anschuldigungen sind irreführend und entbehren jeder Grundlage.
Miner lieben Multi-Layer-Lösungen wie das Lightning Network. Um diese Off-Chain-Lösungen zu unterstützen, ist Bitmain sehr darauf bedacht, Malleability-Probleme zu beheben. Gleichzeitig sind wir der Meinung, dass die Layer 1, die den Test der Zeit bestanden hat, von äußerster Wichtigkeit ist und nicht beschnitten werden sollte. Wir sind besorgt über die Marschrichtung, die diesbezüglich von Bitcoin Core eingeschlagen wurde.
"Tothemoon", ein vor kurzem von Purse.io vorgelegtes Proposal für Extension-Blocks, das auf einer neuen Implementierung des Bitcoin-Protokolls namens Bcoin beruht, könnte so angepasst werden, dass es inkompatibel mit ASICBOOST ist, ähnlich wie das auch schon bei SegWit der Fall ist. ASICBOOST steht Bitmains Unterstützung für SegWit oder Tothemoon nicht entgegen. SegWit wird noch nicht für die Bitcoin-Produktion eingesetzt, weil die im Abkommen von Hongkong gesetzten Rahmenbedingungen noch nicht erfüllt wurden, in denen wir davon ausgehen, dass es zusammen mit SegWit zu einem Wachstum der Nicht-Witness-Blockgröße kommt. Bitmains Co-CEO Jihan Wu hat sich kürzlich klar für Tothemoon ausgesprochen. Tothemoon ist eine echte Standard-Block-Vergrößerung, die ohne beliebige Witness-Discounts auskommt.
Gregory Maxwell schlägt in seinem jüngsten Proposal vor, die Schwierigkeit des Bitcoin-Protokolls von 2^32 auf 2^64 zu ändern, um ASICBOOST das Finden von Kollisionen ebenfalls zu erschweren. Das wäre ein Verlust für die Patentinhaber und das Bitcoin-Protokoll gleichermaßen. Die Patentinhaber gehen leer aus und das Protokoll wird komplizierter. Die einzigen Profiteure wären die Technik-Bürokraten, die daran arbeiten. Je komplizierter das Protokoll ist, desto höher fallen die Kosten und Hürden für die Nutzung mehrerer Implementierungen aus. Wir bekräftigen, dass wir alternative Implementierungen befürworten, weil sie mehr Innovationen und eine verbesserte Sicherheit für das Netzwerk bedeuten, während Sie die Monopolstellung gewisser Entwickler bedrohen.
Bitmain setzt sich von jeher für eine Erhöhung der Bitcoin-Blockgröße ein. Eine solche Vergrößerung würde das Finden von Kollisionen noch viel schwieriger machen und die potzenziellen Vorteile größtenteils zunichte machen, die Bitmain aus dem in Maxwells Proposal vermuteten privaten ASICBOOST ziehen würden. Hier stellt sich die Verschwörungstheorie selbst ein Bein.
Es gibt bessere Möglichkeiten, die Probleme zu lösen, die Gregory Maxwells Proposal angehen möchte. Lagerdenken ist hier beileibe nicht der einzige Weg. Wir schlagen vor, in Zusammenarbeit mit den Patentinhabern darauf hinzuarbeiten, dass die Öffentlichkeit das Patent nutzen kann. Wenn sämtliches Mining-Equipment ASICBOOST einsetzen könnte, würde das die J/GH-Kosten senken und die Total Network Hash Rate würde ansteigen, wodurch das Bitcoin-Netzwerk gestärkt würde. Daran kann man erkennen, dass die ASICBOOST-Methode kein „heimlicher Angriff“ auf die Bitcoin-PoW-Funktion ist. Sie ist eine Prozessoptimierung.
Die beste Methode, ASICBOOST einzusetzen, ist die Nutzung der Version-Bits des Bitcoin-Block-Headers. Das hat Patent-Inhaber Timo in selbigem geschrieben. Gregory Maxwells Proposal scheint diesen Punkt zu übersehen. Die Verwendung dieser Bits wurde von Timo Hanke mittels Bitcoin Cores BIP-Prozess vorgeschlagen, aber von Gregory Maxwell und Core-Entwicklern abgelehnt.
Bitcoin Core wird mittlerweile fast ausschließlich von einem kleinen, heimlichtuerischen Komitee gelenkt.Jeder, der sich auch nur am Rande mit der Geschichte der Menschheit befasst hat, erkennt hier die Anfänge einer Diktatur. Eine Optimierung als „Angriff“ an den Pranger zu stellen, ist ein politischer Schachzug, um Macht zu gewinnen.
Im Proposal steht, dass das „Reverse Engineering eines bestimmten Mining-Chips zwingend ergeben hat, dass ASICBOOST implementiert wurde.“ Diese Aussage scheint auf Bitmain abzuzielen. Wir sind der Ansicht, dass die Bitcoin-Gemeinde eher von Personen profitiert, die sich konstruktiv einbringen, als von derartigen Kontrollaktionen.
Das Proposal nennt Bitmain nicht beim Namen. Trotzdem konnte eine gezielt agierende Troll-Armee innerhalb der Community Gerüchte rund um Bitmain streuen. Unter den meisten Bitcoin-Firmen herrscht derzeit eine große Angst vor diesen berüchtigten Handlangern, die für gewisse Leute arbeiten. Bitcoins Freiheit ist in Gefahr.
Die Bitcoin-Gemeinde hat einen großen Verlust erlitten, als Maxwell den Putsch gegen Gavin Andresen angeführt und dessen Zugang zum Github Commit gelöscht hat. Es ist nun an uns als Gemeinschaft, herauszufinden, wie wir eine neues Kernteam von Entwicklern aufbauen können, das sich nicht damit die Zeit vertreibt, einen von Bitcoins größten Investoren (Ver), eine seiner größten Tauschbörsen (Coinbase) und seinen größten Anbieter von Mining-Hardware anzugreifen (Bitmain).
In der Vergangenheit sahen sich Personen, die SegWit oder die Core-Roadmap infrage stellten, schon oft Rufmordkampagnen ausgesetzt. Gregory Maxwells neueste Attacken folgen einem altbekannten Muster. Maxwell hat bereits einen von Bitcoins wichtigsten Unterstützern, Gavin Andresen, einen der frühesten öffentlichen Bitcoin-Fürsprecher und Investoren, Roger Ver, den Gründer und CEO einer der größten Bitcoin-Tauschbörsen, Brian Armstrong, den ersten Entwickler des Lightning Netzwerks, Joseph Poon und jetzt Bitmains Co-CEO JihanWu angegriffen.
Er ist sogar so weit gegangen, Kollegen, die sich ebenfalls bei Core engagierten und das Abkommen von Hongkong unterzeichneten als „Dipshits“ zu beschimpfen. Derartige Feindseligkeit ist zerstörerisch für Bitcoin.
Wir sind absolut überzeugt davon, dass die Blockgröße der Bitcoin erhöht werden wird. Das ist die Bitcoin, die unsere Mitgründer überzeugt hat, das ist die Roadmap, die Satoshi entworfen hat und das ist das Schicksal von Bitcoin. Wir werden es bewahren, koste es, was es wolle.