...
...
Vielen lieben Dank für eure beiden Antworten.
Die Kritikpunkte waren:
Kritik ❶: Verlust an Orten ist wahrscheinlichⓐ Zusätzliche OrteAuch wenn ich die Orte mit schlechten Zugriffsbedingungen verlieren sollte, bleiben mir i.d.R. die Orte mit guten Zugriffsbedingungen übrig.
Ein gleichzeitiger Verlust der Orte mit guten und mit schlechten Zugriffsbedingungen ist unwahrscheinlich.
Beispiel:
Seed Wörter Teil 1: zu Hause Ort 1, zu Hause Ort 2, Papa Ort 3, Papa Ort 4
Seed Wörter Teil 2: zu Hause Ort 5, zu Hause Ort 6, Arbeit Ort 7, Arbeit Ort 8
▶ Die Seed Wörter bei Papa und auf der Arbeit dienen nur als Backup falls den Seed Wörtern zu Hause etwas zustößt.
▶ Für einen Verlust des privaten Schlüssels müsste ich mein Haus UND [beide Orte bei Papa ODER beide Orte auf der Arbeit] verlieren.
Wer jetzt als Bitcoiner öffentlich in Erscheinung tritt, sollte seinen vollständigen privaten Schlüssel m.E. nicht zu Hause lagern.
Ein Räuber sollte mit dir UND deinem Haus nicht in der Lage sein, dich auszurauben.
Hier verlässt du dich für einen entscheidenden Teil deines Seeds vollständig auf fremde Orte.
Ich würde ich dann schon ordentlich mit Redundanz arbeiten und die Passphrase z.B. jeweils doppelt (i) beim Papa, (ii) auf der Arbeit und (iii) bei einem Freund/Bruder/Bankschließfach lagern.
ⓑ Orte mit geringem Umsatz wählenEs gibt Orte, die sich kaum ändern. Die Box mit Studienunterlagen ist zu schade zum Wegwerfen aber man schaut eh nicht mehr rein.
Es gibt auch Menschen, die Sitzen seit 10 Jahren im gleichen Büro. Im Schrank sind Akten, die hat keiner mehr seit 20 Jahren angefasst.
Kinderbücher haben einen größeren Umsatz, aber ordentlich gebundene Bücher für Erwachsene, die sind für die Ewigkeit.
Bankschließfächer gehen auch kaum verloren.
Dann hat jeder sowieso Steuer- und Bankunterlagen, Anschaffungsbelege, Ordner für Immobilien, Geburtsurkunden, Eheurkunden, etc. die haben auch einen geringen Umsatz.
ⓒ WartungIch würde 1x im Jahr alle Backups prüfen.
Kritik ❷: hoher laufender AufwandNatürlich muss man seine Bitcoin-Backups jährlich prüfen. Aber ist der Zeitaufwand hier exzessiv? Ich denke nicht.
Alles was du hast, braucht Zeit. Dein Auto musst du hin und wieder reparieren, um deine Hühner musst du dich kümmern,
deinen Immobilienkredit musst du alle 10 Jahre rollen und es geht in deinem Haus etwas kaputt.
Self-custody, non-KYC Bitcoin hat einen Versicherungsnutzen, einen Schutz gegen Geldmengenausweitung, Enteignung, du kannst es gut mitnehmen und ist weltweit unter den akzeptierten Währungen ca. auf Rang 5-10.
Im Anbetracht des Nutzens von Bitcoin und des verwalteten Vermögens halte ich meine Sicherungsstrategie nicht für zu Zeitaufwändig.
Ist bestimmt weniger Arbeit als eine Eigentumswohnung mit Mieterwechsel usw.
Anstatt mehrerer Backups mit Anleitung und jährlicher Wartung wäre ein Backup of Metall in der Schreibtischschublade noch einfacher, aber hier wäre mir das Risiko zu hoch.
Es kommt auf den Betrag an, den man sichern möchte, für 500€ lohnt sich das nicht.
Ich denke der Sweet-Spot für meie Sicherungsstrategie ist 50.000 EUR - 2 Mio. EUR.
Wobei ich nicht von 50.000€ aktuellem Vermögen rede sondern unter Berücksichtigung zukünftiger Ansparungen der kommenden Jahre auf die gleiche Wallet plus Wertzuwachs.
Damit trifft das wieder fast jeden der nennenswert in Bitcoin spart z.B. studierte Angestellte, Handwerker mit Betrieb, Unternehmer oder Vermieter.
Kritik ❸: hoher InitialaufwandDer Initialaufwand bei Bitcoin ist nicht ohne. Self-custody muss man lernen. Ohne KYC handeln musst man auch lernen.
Ein Stückweit reduziere ich den Aufwand für Dritte durch meine Forumsbeiträge und Videos.
Zusätzlich plane ich Pakete mit genauen Anleitungen zu erstellen für bestimmte "Personen-Typen".
Gerne helfe ich auch bei der individuellen Lösung. Trotzdem, das letzte Stück muss der Eigentümer von Bitcoin selbst gehen.
Etwa vergleichbar mit der Wahl einer Universität oder dem Kauf des eigenen Einfamilienhauses.
Der Initialaufwand bei Bitcoin ist weniger als eine Handwerksausbildung, ein Studium oder Finden eines Ehepartners.
Ich denke der Aufwand ist vertretbar.
Man kann sich natürlich Arbeit sparen und von einer KYC-Börse Bitcoin kaufen, die deine Anschrift kennt.
Dann spart man sich die Arbeit, in dem man sein vollständiges Backup zu Hause unter dieser Anschrift lagert.
Der Preis hierfür ist ein höhres Diebstahl- und Verlustrisiko.
Kritik ❹: Prozessermüdung - ich blicke irgendwann nicht mehr, wie ich meine Wallet wiederherstellen kannAm Ende braucht man eine gute Anleitung mit einer Beschreibung von Personen, Orten, Datenträgern für sich und seine Erben, so vergisst man keine Orte.
Die jährliche Wartung muss man durchführen. Hier habe ich noch wenig Erfahrung.
Aber es steht ja auch jährlich die Steuererklärung an, Nebenkostenabrechnungen, Vorsorgeuntersuchung beim Zahnarzt, Austausch Wasserfilter, etc.
Es gibt halt Dinge, die man machen muss.
Ich denke, das Wichtigste ist, den Aufwand für so eine Sicherungsstrategie zu senken. Kritik ❺: Der Nutzer fühlt sich mit Metall besser als mit PapierDas stimmt natürlich. Gold ist schwer und gläntz schön. Eine Metallplatte ist schwer und gläntz auch, da kannst du deine Bitcoin richitg in die Hand nehmen.
Ein Teil ist aber auch Marketing, der Hersteller von Metallplatten "Stell dir mal vor, dein Haus brennt ab".
Ich kann hier genauso gut sagen: "Stell dir mal vor, bei dir wird eingebrochen".