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Topic: Stand der Blocksize Debatte und Consensus (Read 2379 times)

legendary
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March 07, 2016, 02:34:41 PM
#7
Ich nenne das einen gelungenen Putsch. Aber das ist nur meine bescheidene Meinung Wink
Die entscheidende Frage ist, wirst Du nun die Konsequenzen ziehen?!
Ich wüsste nicht, wieso.
Ein gelungener Putsch stellt in meinen Augen die Nützlichkeit von Bitcoin nicht in Frage.

Ein gelungener Putsch bedeutet, der Putschist verfügt nun über Dein Geld. Damit würde ich die Nützlichkeit von Bitcoin schon in Frage stellen.

Du und ich können uns ja gerne über weiterhin über ein Bitcoin "Vanilla" austauschen, welches nicht von den Interessen von Großunternehmen, Politik und Finanzindustrie beeinflusst ist.

Im Prinzip müsste man ja nur jeglichen Fork (egal ob Hard oder Soft) verweigern und bleibt dann Definitionsgemäss bei Vanilla.  Wink
qwk
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Wenn ich das richtig verstanden habe, will Blockstream Sidechains für diverse Anwendungszwecke anbieten, die dann quasi direkt an die Mainchain (Bitcoin Blockchain) "eingehakt" werden, aber diese kaum belasten. Also quasi ein Outsourcing der Speicherung einzelner Projekte. Das dürfte ja dann mittel- und langfristig das Wachstum der Mainchain verlangsamen.
Soweit zumindest die Theorie. Nach meinem Verständnis vom Lightning Network erwarte ich ehrlich gesagt keine besonders gute Skalierbarkeit des Systems.
Prinzipiell kann LN extrem gut skalieren, aber es ist IMHO auch möglich, dass bei geringer Kooperationsbereitschaft der Teilnehmer tatsächlich keinerlei Transaktionen auf der Haupt-Blockchain eingespart werden. Und ich sehe keinen wirtschaftlichen oder sonstigen Grund, der die Kooperationsbereitschaft angemessen belohnen würde.
Im Gegenteil erscheint es mir persönlich für den einzelnen Teilnehmer effizienter, Payment Channels so schnell wie möglich zu schließen. Damit geht dann LN an der Tragik der Allmende zugrunde.
Ich kann mich da allerdings irren, bisher ist das zumindest nach meinem Kenntnisstand nicht ausreichend "erforscht".
Oder besser gesagt: man sollte das ordentlich mathematisch modellieren und simulieren, dann kann man da eine etwas fundiertere Aussage treffen.


Ist denn bekannt wer die Geldgeber von Blockstream sind? Wenn sich Blockstream in der Debatte wirklich durchsetzt, dann nehmen ja gewisse Individuen bzw. Institutionen die hinter Blockstream stehen, wesentlichen Einfluss. Das widerstrebt grundsätzlich dem Gedanken von Satoshi  Roll Eyes
Also die ersten Venture Capital Geber sehen jetzt nicht direkt nach der Achse des bösen Finanzkapitals aus.
Allerdings sollte einem klar sein, dass ein VC nicht eine Sekunde zögern wird, seine Anteile an den Meistbietenden zu verschachern.
Ob also Blockstream vom "Kapital" kontrolliert wird, wird vor allem dadurch entschieden, wieviele Anteile die Geldgeber erworben haben.
Ich persönlich gehe nicht davon aus, dass sich das unten stehende Konglomerat mit einer kleinen Minderheitsbeteiligung zufrieden gegeben hat, aber das ist eine subjektive Einschätzung in Ermangelung harter Zahlen.

Horizons Ventures, AXA Strategic Ventures, and Digital Garage, with participation from existing investors including AME Cloud Ventures, Blockchain Capital, Future\Perfect Ventures, Khosla Ventures, Mosaic Ventures, and Seven Seas Venture Partners
Horizons Ventures gehört einem ziemlich Reichen Chinesen: Li Ka-shing
AXA dürfte klar sein
Digital Garage japanisches Internet-Unternehmen
AME Cloud Ventures is the venture fund led by Jerry Yang, co-founder of Yahoo!
Blockchain Capital = Brock Pierce und Co., Future\Perfect Ventures, Khosla Ventures, Mosaic Ventures, Seven Seas Venture scheinen eher die Junior-Partner zu sein.
qwk
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Ich nenne das einen gelungenen Putsch. Aber das ist nur meine bescheidene Meinung Wink
Die entscheidende Frage ist, wirst Du nun die Konsequenzen ziehen?!
Ich wüsste nicht, wieso.
Ein gelungener Putsch stellt in meinen Augen die Nützlichkeit von Bitcoin nicht in Frage.
Langfristig erwarte ich ohnehin, dass wir diesen Idealismus einer freien, unkontrollierten Währung für die Masse nicht aufrecht erhalten können.
Du und ich können uns ja gerne über weiterhin über ein Bitcoin "Vanilla" austauschen, welches nicht von den Interessen von Großunternehmen, Politik und Finanzindustrie beeinflusst ist.
Die Masse der "normalen" Leute aber wird früher oder später ein "Bitcoin" vorgesetzt bekommen, das nur noch wenig mit unserem heutigen kleinen Experiment zu tun hat.
Das kann man gut oder schlecht finden, verhindern lässt es sich IMHO nicht.
legendary
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Ich nenne das einen gelungenen Putsch. Aber das ist nur meine bescheidene Meinung Wink

Die entscheidende Frage ist, wirst Du nun die Konsequenzen ziehen?!
tyz
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Danke, qwk! Das macht es für mich schon klarer.

Wenn ich das richtig verstanden habe, will Blockstream Sidechains für diverse Anwendungszwecke anbieten, die dann quasi direkt an die Mainchain (Bitcoin Blockchain) "eingehakt" werden, aber diese kaum belasten. Also quasi ein Outsourcing der Speicherung einzelner Projekte. Das dürfte ja dann mittel- und langfristig das Wachstum der Mainchain verlangsamen.
Ist denn bekannt wer die Geldgeber von Blockstream sind? Wenn sich Blockstream in der Debatte wirklich durchsetzt, dann nehmen ja gewisse Individuen bzw. Institutionen die hinter Blockstream stehen, wesentlichen Einfluss. Das widerstrebt grundsätzlich dem Gedanken von Satoshi  Roll Eyes
qwk
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Sagen wir es so, es gibt einen Konsens innerhalb einer kleinen Gruppe, von Konsens zu sprechen Grin

Entschieden ist noch lange nichts, aber es sieht danach aus, als könnte sich die Gruppe um blockstream durchsetzen.
Also, keinen Hardfork in absehbarer Zeit mit Erhöhung der Blocksize, dafür aber eine zügige Umsetzung des "Komprimierungs-Tricks" Segregated Witness, und das vage Versprechen, in ca. einem Jahr dann doch noch auf 2MB zu hardforken. Und dann irgendwann das Lightning Network dazu, und alles ist in Butter.

Warum sich diese Position durchsetzt? Die Gegner sind zermürbt, blockstream hat mehr Geld und Manpower und als einziger Player ein starkes Eigeninteresse daran, jeden anderen Vorschlag abzuwehren. Man hat den Abnutzungskrieg einfach gewonnen.

Ich nenne das einen gelungenen Putsch. Aber das ist nur meine bescheidene Meinung Wink
tyz
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Ich habe bissl gesucht und wundere mich, dass es noch keinen Thread zu der Blocksize Debatte gibt (hoffe, habe nichts übersehen).

Ich muss zugeben, dass ich da langsam nicht mehr richtig mitkomme, auch wenn ich regelmäßig die Diskussionen hier auf Bitcointalk und Reddit verfolge. Ich sehe nur das Bitcoin vor wenigen Tagen massive Probleme bei Transaktionsbestätigungen hatte wegen anscheinendem Blockchain-Spamming und der Preis wieder auf Talfahrt geht.

Was ist denn eure Meinung dazu? Wie ist denn der aktuelle Stand der Diskussion und wird es Bitcoin möglicherweise massiv schaden können?

Langsam bin ich ein wenig verunsichert.
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