Ökonomisches optimales Strafmaß sollte bei Steuersünden so sein, dass möglichst geringe gesellschaftliche Kosten auftreten.
Personen begehen Steuerstraftaten, wenn der Erwartungswert der Straftat positiv ist. Ergo wenn gilt:
Steuergewinn*(1-p) - Strafe*(p) > 0. In diesem Beispiel lasse ich mal Kosten des Schamgefühls oder gesellschaftliches Verantwortungsgefühl außen vor.
p ist in diesem Fall die Entdeckungswahrscheinlichkeit und liegt zwischen 0 und 1. Ich treffe hier die Annahme, dass gilt p(K), wobei K = Staatskosten, also finanzielle Möglichkeiten der Strafverfolgungsbehörden. Je mehr Geld der Staat ausgibt, desto höher ist die Entdeckungswahrscheinlichkeit. Allerdings entstehen dadurch natürlich auch wieder gesellschaftliche Steuerkosten.
Beim einfachen Beispiel von p=1 muss die Strafe höher sein als der Steuergewinn. Bei anderen Fällen, wo p einen Wert zwischen 0 und 1 einnimmt wird es komplizierter und kommt stark auf die getroffenen Annahmen an.
Edit: Spannend wird es gerade dann, wenn wir unser Modell erweitern und z.B. annehmen, dass eine Gefängnisstrafe zu extrem hohen gesellschaftlichen Kosten führt:
Pro Tag kostete 2016 ein Haftplatz in Deutschland durchschnittlich etwa 130 Euro.
Quelle:
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2018-02/justizvollzug-geldstrafe-gefaengnis-kosten-ersatzNicht inkludiert sind hier natürlich noch die Opportunitätskosten, z.B. entgangene Steuereinnahmen des Häftlings und natürlich die reine Arbeitskratft.