Topic: Studie: Immer mehr biometrische Massenüberwachung in Deutschland​ (Read 129 times)

Die "echte" und anlasslose Massenüberwachung von Ausländern ist laut BND Gesetz quasi erlaubt, die eigenen Bürger sind längst auf dem Präsentierteller.
Was für den BND gilt, gilt aber auch für den GCHQ oder die NSA. EU-Bürger oder Journalist - ist jeweils für Dienst A tabu, nicht aber für die Partner.
Jetzt kommt der Clou, man nennt das strategische Partnerschaft und updatet sich jeweils selbst. Das Kanzleramt nennt das lediglich "Hilfegesuch".

Also für mich ist das der Weg des Versuches einer echten Massenüberwachung. Legal und illegal wird hier geschickt umgangen, kontrollieren will und wird das niemand.
Und daß sich solche Dienste an Gesetze halten, na so naiv kannst du auch nicht sein. Das wäre ja so, als würde jeder Vorgeladene beim Untersuchungsauschuß nichts als die Wahrheit sagen.  
Der ehemalige Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Hans-Jürgen Papier, hat den BND Zugriff auf den De-Cix sogar als verfassungswidrig eingestuft.
Mit Graubereich oder Duldung hat das für mich nicht mehr viel zu tun.



Das ist ja das Thema, Corona machts möglich.
Begründet wird alles mit dem "kontaktlosen" Betreten des Flughafens, mit dem Schutz vor dem Coronavirus.
Nun bin ich überzeugt, daß klappt auch mit Nahfeldkommunikation oder oder irgendwelchen digitalen Schnickschnack im Smartphone. Der Luca-Code lässt sich auch aus etlichen Metern Entfernung fotografieren und verarbeiten, bevor man ins Möbelhaus darf. Da braucht es keine Gesichtserkennung.

Aber gut daß es Corona gibt, so hat man immerhin mal den Hauch einer Begründung. Solche Systeme werden nämlich nicht mehr verschwinden.
Und wenn Snowden mal wieder auf der Flucht sein sollte, werden die Kameras und Scanner einfach gekapert.

Mal der lieben Ordnung halber: einen Reisepass benötigst du als Bürger der EU nicht, er ist nicht erforderlich für Reisen oder dergleichen.
Andere Länder verlangen den Reisepass, und hier eben mittlerweile den biometrischen für die Einreise, weshalb die EU dir einen solchen aushändigt.
Dass Grenzkontrollen schon vom Prinzip her wenig mit "Massenüberwachung" zu tun haben, steht dann nochmal auf einem anderen Blatt.

Die zu kritisierende Massenüberwachung bezieht sich auf die verdachtsunabhängige massenhafte Erfassung von im Kern geschützten persönlichen Daten.
Nicht darunter fallen üblicherweise anlassbezogene Aufnahmen, bspw. der Einsatz von Bodycams oder "Blitzer".
Ebenfalls nicht darunter fallen anonymisierte Sammlungen von nicht personenbezogenen Daten, wie sie für Staumeldungen gebraucht werden, allerdings besteht hier stets die Gefahr der De-Anonymisierung.
Einen Graubereich stellen Systeme wie "Toll Collect" dar, da ihre Daten leicht missbraucht werden können.

Ebenfalls in einen Graubereich fallen IMHO Systeme, die temporär an "Hotspots" zum Einsatz kommen, wie bspw. die weiter oben erwähnten Kameras in Freiburg, weil diese in gewisser Weise als "anlassbezogen" gelten können, aber da scheiden sich die Geister.

"Echte" Massenüberwachung ist in Deutschland illegal und wird in der Tat auch nicht praktiziert.
Grenzüberschreitungen im Graubereich sind leider häufig, und es ist wichtig, darauf aufmerksam zu machen, dass es genau die "Duldung" der Grenzüberschreitung ist, die so problematisch ist.

An verschiedenen Flughäfen werden Gesichter gescannt und zugeordnet/gespeichert. Also mit Sicherheit geht das noch stärker ins Detail: „Hallo Herr xxx, wir benötigen kein Passbild von Ihnen, wir haben einen Scan vom Flughafen XYZ am xx.xx.2021 gemacht“.

Flughafen Frankfurt: Lufthansa-Passagiere reisen jetzt mit Gesichtserkennung
Quelle: https://www.fnp.de/frankfurt/corona-flughafen-frankfurt-lufthansa-reisen-fliegen-biometrisch-star-alliance-gesichtserkennung-90110828.html

Oder einen Reisepass muss mit Fingerabdruck erstellt werden, den entnehmen sie dann aus unseren Smartphone Touch-Id‘s?

  
Na glücklicherweise klappt in Neuland nicht immer alles... In Freiburg hängen 500.000 Euro in der Luft.

Aber es ist schon erschreckend, welche Ausmaße das mittlerweile angenommen hat.
Und daß die Corona-Maßnahmen dazu beitragen, ja wer hätte das gedacht?!  

Digitalisierung hat sich durch Corona massiv entwickelt.

Etwas weiteres sehr bedenkliches:
Quelle: https://www.heise.de/news/Apple-AirTags-Schutz-vor-Stalking-und-Ueberwachung-voellig-unzureichend-6069686.html

Wenn man bedenkt was diese Airtags kosten und das die Nutzer sogar dafür bezahlen von „jedem“ anderen getrackt zu werden, dass hätte man vor 10 Jahren nicht gedacht…evtl. aber vermutet. Smartphones sind für viele weitere Produkte gute Informationsquellen.

Ein Beispiel - Stauwarnungen:
- Google Maps nutzt Standortdaten von Android-Geräten
- Tomtom Traffic nutzt verschiedene Quellen. Angeblich Verkehrslagedaten von rund 600 Millionen vernetzten GPS-Geräten.

Wundert das noch jemanden?
Mich nicht denn es war schon länger klar in welche Richtung div. Maßnahmen gehen... aber trotzdem immer wieder interessant zu lesen was alles passiert bzw. mit welchen Tricks hier gearbeitet wird




Quelle: https://www.heise.de/news/Studie-Immer-mehr-biometrische-Massenueberwachung-in-Deutschland-6131367.html