Du hast kein Problem damit zwei BitBox02 zu kaufen, möchtest aber unbedingt die Wiederherstellungswörter deines Ledger NoNo S weiternutzen, weil du sie in eine Metallplatte gestempelt hast, die natürlich etwas gekostet hat und jetzt nicht "wertlos" werden soll? Naja, kann man machen, aber du hast ja gewisse Vorbehalte oder Gründe, warum du der Drecksfirma Ledger das Vertrauen entziehst.
Es ist zwar unwahrscheinlich, daß der Ledger-Müll 'nen "schlechten" Seed generiert hat, aber da closed-source Firmware, weiß auch keiner, was diese Ledger NoNos so intern treiben. Auf das Werbe-Blabla (und Lügen) von Ledger kann man nichts geben.
Mit Zweifeln an Ledger, und ich bin so garkein Freund dieser Firma, hätte ich einen Schlussstrich hinter Ledger gemacht. Du musst natürlich nicht tun, was ich an deiner Stelle getan hätte. Du verwendest den Ledger-Seed in der Hoffnung weiter, daß Ledger schon keinen Mist damit irgendwie gemacht hat. Wird schon gutgehen, oder?
Erstens sollte man jede Wallet, die man je verwendet hat, nicht vollständig zerstören. Man kann ja nie wissen, wozu man die vielleicht doch nochmal brauchen könnte. Für geleerte Wallets kann man ja, die Sicherheit beim Aufbewahren reduzieren, um dafür die Sicherheit der aktiven Wallets zu maximieren. Also das bereits vorhandene metallene Backup ist nicht völlig umsonst, auch wenn du die Ledger-generierte Wallet aufgäbest.
Zweitens traue ich einer Hardware-Wallet eher, deren Firmware offen gelegt ist. Ich habe selber eine BitBox02 und es bisher nicht bereut.
~~~
Im Grunde genommen kannst du beliebig viele BIP85-Kind-Wallets erstellen, deren Wiederherstellungswörter du nicht zwingend sichern müsstest, weil sich diese stets aus der Eltern-Wallet über einen Index ableiten lassen.
Ich habe dieses Feature allerdings noch nicht bei meiner BitBox02 ausprobiert. Steht noch auf der ToDo-Liste...
~~~
Eine normale Wallet für Bitcoin verwaltet Adressen stets so, daß normalerweise ein Maximum an Privacy herauskommt. D.h. Empfangsadressen werden nur einmal verwendet und ansonsten stets neue generiert. Adressen von denen man gesendet hat, werden normalerweise auch nicht wieder von der Wallet genutzt. Die Maxime ist, eine Adresse der Wallet nur genau zweimal zu verwenden und dann nie wieder: 1x Empfang und 1x Versenden, Finito. Das ist das Paradigma von UTXO-basierten Coins, wie Bitcoin.
Eine
HD-Wallet kann dir technisch mehr als 2 Milliarden Empfangs- und genauso viele Wechselgeldadressen pro Ableitungspfad/Account generieren, mehr als man je brauchen wird. Du sprichst so, als hätte eine Wallet nur eine Adresse. Ist nicht so, jedenfalls für Coins wie Bitcoin.
Da ich die BitBox-Walletsoftware eher weniger benutze, sondern Electrum mit der BitBox02, kann ich nur für Electrum sagen, daß ich dort Coins, also UTXOs, und Adressen separat für die Nutzung einfrieren kann.
Eingefrorene Adressen z.B. werden nicht als Empfangsadressen angeboten, auch wenn sie noch unbenutzt sind.
Eingefrorene Coins werden nicht zum Versenden verwendet und sind quasi gesperrt. So kann ich easy Haltefristen einhalten, ohne mir Gedanken machen zu müssen. Coin Control ist natürlich auch möglich, man kann eingefrorene Coins aber z.B. nicht zum Coin Control hinzufügen, das wird von Electrum geblockt.