Interessante Denkweise, sehe ich aber komplett anders.
Du hast eine gesamtgesellschaftliche Betrachtung, die gesamtgesellschaftlich auch korrekt ist. Meine Betrachtung war aus Perspektive des Sparers unter Berücksichtigung von staatlichen Vorschriften (z.B. Bauvorschriften, Mietrecht), Steuern (über 100% oder unter 0%) sowie systematischer Geldentwertung, welche EUR-basierte Buchhaltung und Steuergesetzgebung verzerrt. Während wir gesamtwirtschaftlich die Meinung teilen, kommen wir vielleicht nach Steuern Regulierung doch noch zusammen.
Ziel:Eine falsche Geldanlage ist eine Spende ins Nirvana.
Ich möchte deswegen meine Geldanlage lieber wirtschaftlich und steuerlich optimieren.
Solange ich sowieso genügend zu Essen habe, spende ich dann meine Überschüsse für sinnvolle Zwecke.
Optimum für Menschheit =/= Optimum für eine Teilgruppe von MenschenWir sind reich, weil wir Energie durch Maschinen drücken, wodurch wir Dinge produzieren.
In der optimalen Gesellschaft hätten wir ein digitales Zentralbankgeld ohne Machtmissbrauch. D.h. keine Überwachung, keine Inflation, kein Ausschluss von Personen oder Transkationen und nur minimale Steuern. Jeder verbraucht nur das Mindestmaß an Essen&Wohnen und alle Überschüsse fließen in Kinder, Wissenschaft und Investitionen. Durch den zunehmenden Kapitalstock produzieren wir mehr Sachen und werden reicher. Durch die Wissenschaft produzieren wir die gleichen Dinge effizienter und zusätzlich neue Dinge. Durch Kinder geht es weiter. Durch eine steigende Bevölkerung bei gleicher oder sogar steigernder Qualität realisieren wir Skaleneffekte bei der Produktion und der Wissenschaft. Nach 200 Jahren bauen wir die dyson sphere.
In der Praxis erobert ein Teil der Menschen eine Institution und leitet die Ressourcen, die eigentlich für etwas nützliches gedacht waren, in die eigene Tasche um. Im Beispiel von Fiat-Geld wird die Geldmenge ausgeweitet, um heimlich Dinge ohne Zustimmung der Bevölkerung zu finanzieren. Politische Gegner werden aus dem Banksystem ausgeschlossen. Die Universität produziert Blödsinn, der zwar Peer review besteht aber sich nicht replizieren lässt. Forscher deren Ergebnisse sich zwar replizieren lassen, aber unangenehmen sind, werden entlassen und eingeschüchtert. Es ist sehr schwierig für große Menschengruppen den Konflikt von persönlichen Vorteil und gesamtgesellschaftlichen Nutzen zu lösen.
Bei Geld verhindern wir Korruption durch Proof of Work. Deswegen verschwenden wir als Menschheit Ressorcen auf Gold und Bitcoin. Die Alternative zu Geld mit Verschwendung (Gold/Bitcoin) ist nicht Geld ohne Verschwendung (CDBC ohne Machtmissbrauch) sondern kaputtes Geld (mit Machtmissbrauch). Als Folge von kaputten Geld muss jeder Mensch viel Energie in den Erhalt seiner Ersparnisse stecken anstatt etwas Sinnvolles zu tun. Dies kostet am Ende noch mehr Ressourcen als Proof of Work Geld.
Wenn ich Gold oder BTC für 1 Tag oder 1 Woche verleihe, dann kann der Leihende daraus keinen großen Mehrwert ziehen. Bei Autos, Maschinen oder Immobilie sieht das anders aus.
Du hast vollkommen recht, auf gesellschaftlicher Ebene produzieren Immobilien / Autos / Maschinen nutzen. Gold und Bitcoin produziert nix. Gold und Bitcoin erleichtern nur den Handel in einer arbeitsteiligen Gesellschaft und dient als Koordinationssystem. Das Geld kostet zwar Ressourcen aber der Gewinn aus zwischenmenschlicher Kooperation übersteigt diese Kosten. Damit ähnelt Geld der Religion, die ebenfalls Kosten produziert aber die inner-gruppen-Koordination erheblich verbessert.
Auf persönlicher Ebene gibt es Investitionen, die sich gesamtgesellschaftlich auszahlen, die persönlich aber schaden. Ein Hausbau lohnt, wegen steigender Bauvorschriften und Inflation der Materialkosten, erst ab ab 20€ Miete pro m². Du darfst aber nur 8€ Miete pro m² verlangen. Dieses Haus zu bauen lohnt sich evtl. gesamtgesellschaftlich aber nicht für dich persönlich. Nach Mehrwertsteuer, Lohnsteuer für die Handwerker, Sozialabgaben, Grundsteuer und Mietpreisdeckel, lohnt es sich für dich persönlich nicht für fremde Menschen zu bauen.
Das Gold produziert nix, sondern kompensiert nur die Geldentwertung. Dies deckt sich mit der beobachteten Rendite von M2+0% sowie der theoretischen Rendite von M2-1.5%. Produktionsgüter produzieren M2
+x%, aber davon behältst du nach Steuern und Regulierung evtl nur M2
-x%.
Bei ... Immobilie sieht das anders aus
Ich habe zu 2.7% Liegenschaftszins gekauft und 10 Jahre zu 1,5% finanziert. Das lohnt sich bereits ohne Inflation. Mit 2% Inflation verdiene ich 4.7% auf mein Eigenkapital plus 3.2% auf den Fremdkapitalanteil bis zur Refinanzierung nach 10 Jahren. Zu aktuellen Immobilienpreisen / Baukosten ist Vermietung aber nicht wirtschaftlich.
In einer Marktwirtschaft würden Mieten, Zinsen, Kaufpreise und Herstellungskosten natürlich zusammen passen.
In unserem System sind die Mieten staatlich beschränkt und die Reparatur&Baukosten gehen durch die Decke. Der Neubau ist aktuell absolut unwirtschaftlich. Gebrauchte Immobilien haben Liegenschaftszinsen von 1% bei Refinanzierungskosten von über 4%. In den nächsten Jahren wirst du negative Eigenkapitalrenditen auf Immobilien sehen.
Ich würde aber behaupten, dass wenn man mit der selben Risikotragfähigkeit im Bereich Aktien unterwegs wäre, dort mitunter auch eine satte Überrendite möglich wäre.
Ich habe schon viel Geld verloren mit Geschäften, die sich vor Steuer gelohnt haben aber nach Steuer unwirtschaftlich wurden.
Ein extremes Beispiel: Wenn du dein 100.000€ in Aktien Futures steckst, alle 2 Monate rollst, dann hast du am Ende des Jahres z.B. -100.000€ und +110.000€ realisiert. Auf diese 10.000€ Gewinn zahlst du 26%*90.000€ steuern, weil du die Verluste nur zu 20.000€ mit den Gewinnen verrechnen kannst. Bei Gold hast du 100.000€ investiert und hast nach 1 Jahr 105.000€. Darauf zahlst du 0 Steuern. Aktien bringen vor Steuer 10% bei der Vola von 30. Gold bringt 5% bei einer Vola von 15. Nach Steuern hast du bei Aktien ca. -15.000€ und bei Gold +5.000€. Wenn du auf manche Assetklassen in Deutschland unter 0% steuern zahlst und auf andere Assetklassen über 100% Steuern zahlst, dann verzerrt das die theoretischen Ergebnisse von Risiko und Rendite erheblich, zumal die meisten Marktteilnehmer einer anderen Steuergesetzgebung unterlegen.
Die Gelder die gedruckt werden und die Geldmenge ausweiten werden ja vom Staat nicht einfach einbehalten, sondern damit werden Ziele subventioniert.
Vollkommen korrekt. Es handelt sich um eine intransparente Umverteilung am Staatshaushalt vorbei.
Mieter > Vermieter > Sparer -> Der Vermieter macht Verluste mit dem Mieter aber wird durch Enteignung des Sparers (meistens) kompensiert.
Arbeitnehmer > Arbeitgeber > Sparer
Aus meiner Sicht muss man hier auch unterscheiden zwischen der Rendite und der Eigenkapitalrendite. Im Hinblick auf die Rendite hast du wahrscheinlich recht, in Bezug auf die Eigenkapitalrendite denke ich das eher nicht.
Der Unterschied zwischen Eigenkapitalrendite und Gesamtkapitalrendite ist für den Sparer nur relevant bei Immobilien, weil du hier günstig hohe Kredite aufnehmen kannst, ohne Margin-call und mit steuerlicher Absetzbarkeit. Und im Immobilienmarkt liegt die Gesamtkapitalrendite für Neubau oder Kauf zum aktuellen Marktpreis unter Fremdkapitalzinsen. Das ist historisch unüblich. Deswegen kommen die Preise aktuell herunter und der Neubau liegt am Boden.
Fazit:Ich bin grundsätzlich ein Freund der gesamtgesellschaftlichen Betrachtung.
Ich finde es gut, für gute Zwecke zu spenden, Menschen in Not zu helfen, gute Wissenschaftler zu sponsorn, unwirtschaftliche aber nützliche Investitionen in den Kapitalstock zu tätigen, oder die Bildung von Kindern zu unterstützten. Das sind Spenden.
Ungünstig würde ich finden, wenn man z.B. im Aktenmarkt Geld verdienen möchte. Dann versehentlich Geld verliert. Nicht so genau weis, wo das Geld gelandet ist, und dann redet man sich die Geschichte schön. Man habe einen guten Beitrag zum Allgemeinwohl geleistet.
Steuer und Regulierungseffekte, die dann noch unterschiedlich auf verschiedene Markteilnehmer wirken, sollte man nicht unterschätzen.
Wenn du glaubst, dass ich mich ein einem bestimmten Punkt irre, lasse ich mich gerne korrigieren.