Also ich habe mich gerade hier angemeldet um Euch davor zu warnen bei btcdirect.eu zu kaufen! Ich habe mich dort angemeldet und auch mit IBAN und SMS verifiziert. Ich habe mich auch vorher über diese Webseite genau informiert auch hier im Forum aber jetzt zu den Fakten: Ich dachte jetzt ok 2 Tage später bin ich also auf Rang newbie und kaufe einfach mal für 100 EURO BITCOINS also etwa 0,4 BTC und was passiert: NICHTS! Am nächsten Tag habe ich direkt über die Webseite versucht HilfeChat benutzt und Sie sagen ich soll mich vor der WEBCAM zeigen und meinen PERSONALAUSWEIS vorzeigen oder mit meinem Smartphone per SKYPE beweisen dass ich der bin der ich bin obwohl ich mit SOFORT also BANKÜBWESEISUNG DIREKT mit Pin/Tan gezahlt habe und sie mich auch schon bereits über IBAN identifiziert haben. Da ich aber keine Webcam habe und auch niemals meinen PERSONALAUSWEIS bei SKYPE (NSA) reinhalten würde. Und solange ich das nicht mache sagen sie dass ich auch keine (meine bereits bezahlten) Bicoins bekomme. Was haltet Ihr von diesen Machenschaften? Support ist auch nur auf Englisch und per Email (
[email protected]) was Alles noch sehr viel schwieriger macht. Ich werde später auch noch Bilder hochladen als Beweis.. Kann mir jemand schonmal sagen wie ich weiter vorgehen soll ? ich habe denen schon 3x geschrieben dass Sie mir endlich auf meine BitcoinWallet die Bitcoins oder mir das Geld zurück überweisen sollen Ich komm nicht weiter Soll ich einen Anwalt einschalten etc??
Hallo btcnewbee,
leider kommt es vermehrt zu solchen Forderungen Seitens der Betreiber von Webseiten auf denen Bitcoins gekauft werden können.
Ich kann dich da sehr gut verstehen und ich hätte da genau die gleichen bedenken. Die erste und wichtigste Frage an dich wäre aber, ob man dich vor dem Kauf darüber informiert hat, dass das alles gefordert werden würde.
Ich gehe jetzt hier mal davon aus, dass du darüber nicht informiert wurdest, da du ja selbst meintest, dass du dich komplett verifiziert hast mit IBAN und SMS. Es ist also wohl zu erwarten dass du dich mit dem verifizierungssystem der Website auseinander gesetzt hast.
Sollte also ein privates Videotreffen über Skype, in dem du deinen Ausweis zeigst, nicht Vertragsbestandteil sein, so musst du dem auch nicht nachträglich zustimmen. Der Vertrag über den Kauf der Bitcoins bleibt davon selbstverständlich unberührt.
Jetzt wäre die Frage, ob ein vertrag überhaupt zustande gekommen ist. Bei Online-Shops ist es üblich, dass diese einen Artikel und einen Preis anzeigen und der Kunde den Shop-Betreiber dann ein Angebot macht. Erst wenn der Shop-Betreiber das Angebot annimmt, kommt ein Kaufvertrag zustande.
Dass du direkt auf SOFORT weitergeleitet wurdest und bezahlen kontest ist ein Indiz dafür, dass ein Vertrag bereits zustande kam, aber kein Garant. Schauen wir also mal in die AGB:
Dort heißt es z.B.:
"4. Durch die Überweisung eines Betrags an BTCDirect geben Sie BTCDirect den Auftrag, Bitcoins für Sie zu kaufen im Wert des von Ihnen überwiesenen Betrags. Sie stimmen dem Wert des Bitcoins zu, so wie er von BTCDirect berechnet und festgestellt wird. Nachdem die Transaktion ausgeführt ist, empfangen Sie unmittelbar eine Bestätigungsmail von BTCDirect mit dem durch BTCDirect ermittelten Kurs."
BTCDirect hat also von dir einen Auftrag erhalten. Wodurch genau dieser angenommen wird, ist in den AGB nicht festgelegt. Wohl aber steht hier, dass du eine Bestätigungsmail von BTCDirect mit dem ermittelten Kurs erhältst wenn die Transaktion ausgeführt ist. Hast du diese Bestätigungsmail mit dem ermittelten Kurs denn erhalten? Das würde ja bedeuten, dass die Transaktion ausgeführt wurde.
Nun, welche Transaktion wurde ausgeführt? Da kommen für mich 3 Transaktionen in Frage:
Entweder die Zahlung von dir an BTCDirect, oder die Zahlung der Bitcoins, die du gekauft hast, an dich, oder die "Kaufbestellung an der Börse", zu der man BTCDirect nach Punkt 3. der AGB beauftragt:
"3. BTCDirect vermittelt den Kauf Ihrer Bitcoins, was bedeutet, dass BTCDirect direkt nach dem Empfang des von Ihnen überwiesenen Betrags und nach Annahme der Bestellung eine Kaufbestellung an der Börse tätigen wird."
Da Unklare AGB nicht zum Nachteil des Kunden ausgelegt werden dürfen, kann der Kunde hier meiner Meinung nach also davon aus gehen, dass die in Punkt 3. genannte "Kaufbestellung" die gemeinte Transaktion ist, nach deren ausführung die du die Bestätigungsmail von BTCDirect mit dem ermittelten Kurs bekommst.
Ebenfalls nach Punkt 3. wird diese Transaktion (die "Kaufbestellung") aber erst nach Annahme des Bestellung gemacht.
Somit ist Meiner meinung nach dann Vertrag zustande gekommen, wenn du nach Zahlung eine Email von BTCDirect mit dem ermittelten Kurs erhalten hast.
Und das alles ist noch wohlwollend für BTCDirect aufgefasst.
Kommen wir also zur Forderung ein Videotelefonat mit dir führen zu dürfen. In den AGB heißt es:
"9. Um Betrug und/oder Missbrauch zuvor zu kommen, hat BTCDirect jederzeit das Recht, eine Transaktion zu verschieben und/oder zu annullieren, um sie zu untersuchen und/oder zusätzliche Informationen von Ihnen einzuholen. Erst nach der Zustimmung von BTCDirect wird die Transaktion zu dem dann von BTCDirect festgestellten Kurs ausgeführt."
Diese Klausel halte ich weitgehen für unwirksam. Selbstverständlich kann BTCDirect bei einem entsprechenden Verdacht nochmal vorsichtig nachfragen und die Auftragsausführung auch entsprechend verzögern, wollen sie aber aus irgendwelchen Gründen kein Geschäft mit dir machen, so sollen sie es doch einfach nicht tun. Erst einen Vertrag zu schließen in dem man sich einseitig das recht einräumt idesen zu annulieren ist natürlich nicht möglich; schon gar nicht bei Kaufverträgen über Dinge, die an der Börse Schwankungen unterliegen auf die keiner der Beteiligten einen Einfluss hat.
Auch dieses "Zusätzliche einholen von Informationen" zwingt den Käufer nicht zur Mitarbeit. Gerne kann BTCDirect Informationen einholen, aber den Käufer wird hier nicht zur mitwirkung verpflichtet. Evtl. Könnte BTCDirect bei Einwohnermeldeamt eine anfrage stellen ob es dich dort auch wirklich gibt. Die kosten dafür trägt BTCDirect allerdings selbst.
weiterhin heißt es in den AGB:
"10. BTCDirect hat jederzeit das Recht, nach eigenem Ermessen einen Auftrag nicht anzunehmen oder zu annullieren. BTCDirect ist in diesem Fall lediglich verpflichtet, den empfangenen Betrag zurück zu überweisen. BTCDirect ist Ihnen gegenüber nicht schadenspflichtig."
Natürlich kann BTC den Auftrag annehmen oder nicht annehmen. Haben sie ihn aber einmal angenommen, wovon ich hier stark ausgehe, so ist der entstandene Vertrag nicht einseitig annulierbar.
Seht interessant hier auch, dass BTCDirect in letzten Satz klar stellt, dass sie nicht verpflichtet sind dir Schaden zuzufügen xD
Zuletzt heißt es in den AGB:
"14: Der niederländische Text dieser Allgemeinen Bedingungen hat Vorrang vor den Übersetzungen."
Die Vertragssprache ist hier eindeutig deutsch. Die Website ist in deutsch verfügbar, die AGB auf dieser sind in deutsch. Einen Niederländischen Text muss der Kunde nicht verstehen und somit kann dessen Inhalt nicht Vertragsbestandteil werden. Zumal hier auch ein Verweis auf diesen angebliche Niederländischen Text fehlt.
Im Großen und Ganzen halte ich die Position von BTCDirect für sehr schwach. Wenn du die o.g. E-Mail bekommen hast, so können die sich vermutlich nicht rausreden.
Eine Rückzahlung des Geldes statt der Bitcoins musst du nicht akzeptieren, und wenn du diese akzeptierst, dann sollen die den gesamten bezahlten Betrag zurückerstatten ohne abzug der Gebühren für SOFORT.
Schlag denen doch vor dir einen Brief zur Adressverifizierung zu schicken, das sollte doch kein Problem sein.
Sollten die sich weiterhin quer stellen, so wäre ein Mahnschreiben mit einer angemessenen Frist an folgende Adresse vermutlich der beste nächste Schritt:
BTC DIRECT EUROPE B.V.
Binderskampweg 29-U5
6545CA Nijmegen
The Netherlands
Wenn dir daraufhin die Bitcoins nicht ausgezahlt werden, dann wäre nach verstreichen der Frist ein gang zu einem Anwalt nicht schlecht. Am besten einen, der sich sowohl im deutschen als auch im niederländischen Recht aus kennt.
Es wird echt mal zeit das solche Leute in ihre Schranken gewiesen werden. Einen Kunden nicht zu wollen sit eine Sache, aber diesen erst mit einem Angebot locken, ihn bezahlen lassen, und hinterher seine Ware nicht rausrücken wenn er nicht spurt ist einfach unter aller Sau.
Und du bist bei weitem nicht der einzige mit genau diesem Problem und BTCDirect ist auch bei weitem nicht der einzige Bitcoinanbieter der so verfährt.
Ich hoffe die Sache klärt sich für dich.
Viel Glück.