Ich habe erarbeitet, wie viel Bitcoin und wie viel andere Vermögensgegenstände ich kaufe und in welcher Reihenfolge.
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Ich habe zudem Erwartungen über den Bitcoinpreis (Trendwachstum und Zyklus) historisch abgeleitet.
Jetzt frage ich mich: "Was muss mit Bitcoin passieren, damit ich meine Bitcoin-spar-Strategie ändere? Und wie ändere ich meine Strategie je nach Szenario?"
Ausgangslage:Bitcoin bietet Diversifikation und Krisenschutz. Deswegen würde ich 10%-20% meines Gesamtvermögens in Bitcoin halten, selbst wenn Bitcoin eine marginal negative Rendite aufweisen würde. Weil Bitcoin aber mit Abstand die beste Rendite aller verfügbaren Vermögensklassen hat, investiere ich mehr als 20% meines Lebensgesamtvermögens im Bitcoin. 100% meines Vermögen in Bitcoin zu stecken, wäre mir aber zu riskant, deswegen halte ich Gold/Aktien zur Liquditätssteuerung und perspektivisch auch zur Diversifikation. Mittel bis Langfristig strebe ich aktuell an, 66% meines Lebensgesamtvermögens in Bitcoin zu stecken. 66% meines Lebensgesamtvermögens ist eine ordentliche Wette, also sollte ich mir vorher festlegen, wie ich mich in Stress-Situationen verhalten werde.
Was passiert wenn Bitcoin sich nicht so entwickelt, wie erwartet?Szenario 1: Im schlimmsten Fall wird Bitcoin über Nacht für immer wertlos. In diesem Fall verfüge ich über eine ausreichende Liquiditäskasse, um eine Privatinsolvenz zu vermeiden. Und ich habe noch genügend Lebensrestvermögen, damit meine Frau und meine Kinder nichts von unserem finanziellen Unglück erfahren müssen.
Szenario 2: Bitcoin sinkt innerhalb von 3-6 Monaten um 99,9% und erholt sich in den nächsten 10 Jahren von -99.9% auf -99.5%. (z.B. USA und EU verbieten Bitcoin mit 10 Jahren Haft bei Nutzung, Bitcoin bleibt in wenigen 3. Welt Staaten erlaubt).
Hier hätte ich ausreichend Zeit auf die Änderung der Situation zu regieren.
1.) Ich muss entscheiden, ob wir in einen normalen Bärenmarkt sind oder Bitcoin gerade scheitert.
Trigger-Ereignis: Der Bitcoinpreis fällt auf unter [Trend * e^-1] und die (implizite) Volatilität ist höher als in vergangenen Bärenmärkten (z.B. über 100).
2a) falsche Reaktion: "Dump on believers"
Wenn der Bitcoinpreis unter Trend * e^-1.5 fällt, dann ist klar "Irgendetwas stimmt mit Bitcoin nicht." Es ist aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar, ob wir uns wieder erholen werden oder nicht. Sollte ich in diesem extremen Bärenmarkt Bitcoin gegen EUR verkaufen z.B. durchschnittlich zu Trend * e^-2 (= 87% unter Trend und 95% unter Peak), dann ist sowieso kaum noch etwas von meiner Investition zu retten. Ein Verkauf lohnt sich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr.
2b) richtige Reaktion: Diversifikation in andere Kryptowährungen
Aus dem Bauch heraus würde ich die Hälfte in Bitcoin lassen und die andere Hälfte in Monero tauschen, solange dies rechtlich legal ist.
Konkret würde ich vor einer Diversifikation in andere Kryptowährungen die TOP 50 Altcoins durchsuchen nach Coins, die weniger stark als Bitcoin verlieren und fundamental einigermaßen Vernünftig aussehen. Hierhin würde ich versuchen zu diversifizieren.
Szenario 3: Der Bitcoinpreis wächst viel langsamer
Trigger-Ereignis: Wir kommen innerhalb von 4 Jahren im Hochpunkt nicht mehr über Trend+500 Tage oder wir sehen abnehmende Tiefpunkte im Bärenmarkt von z.B. e^-1.2 dann e^-1.4, dann e^-1,8. Der einzelne Bärenmarkt hätte allerdings eine normale oder sogar unterdurchschnittliche Bärenmarkt Volatilität.
Hier würde ich in aller Ruhe eine neue Funktion für den Preistrend von Bitcoin schätzen. Mit der erwarteten Rendite von Bitcoin, der Verbotswahrscheinlichkeit, meinem Lebensvermögen und meiner Nutzenfunktion, würde ich eine neue nutzenoptimale Bitcoinallokation schätzen. Diese Allokation läge dann vermutlich unter 66% aber über 20%.
Kritik: KryptoArche, der Bitcoinpreis ist kein sinnvolles Kriterium Bitcoin zu beurteilen, Hauptsache Bitcoin funktioniert.
Antwort: Wenn sich der Bitcoinpreis anders verhält als in den vergangenen 14 Jahren, dann hat das wahrscheinlich einen guten Grund. Zumindest müssen wir hier genauer analysieren. Wenn unsere Analyse lautet "Bitcoin ist top", aber der Preis den Bach herunter geht, dann hat der Preis ggf. unrecht aber evtl. haben wir mit unserer Analyse auch unrecht.
Diese Lehre habe ich aus Wirecard gezogen. Die Bilanzkennzahlen waren gut, das Wachstum war gut, der Jahresabschluss war durch eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft testiert, die Bafin gab Rückendeckung nur der Aktienpreis wurde immer billiger. Gute Fundamentaldaten, billiger Preis, also habe ich gekauft. Am Ende waren die Jahresabschlüsse gefälscht, der Preis hatte recht und mein Geld war verloren.
Monero ist fundamental gut, die Entwickler bemühen ihr Produkt technisch zu optimieren, es ist kein Scam. Auch wenn wahre Bitcoiner sagen es gibt Bitcoin und den Rest, gibt es innerhalb vom Rest Unterscheide. Monero wünsche ich viel Erfolg auf ihrem Weg. Ich bin aber nicht nennenswert in Monero investiert, weil sich der Preis schlecht entwickelt. Wenn dies drehen sollte, komme kann ich ja etwas Bitcoin in Monero tauschen.
Feedback:
Was haltet ihr von den Trigger-Marken und von den daraus abgeleiteten Strategien?