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Topic: Was passiert, wenn der Block Reward noch weiter sinkt? (Read 1283 times)

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Du gehst in deiner Betrachtung davon aus, dass die User bereit sind, höhere Gebühren zu zahlen (in Fiat, nicht in BTC).
Nein, ich gehe in meiner Betrachtung nur davon aus, daß es wesentlich mehr Transaktionen geben wird (die Blöcke sind ja heute nichtmal ansatzweise voll) und das praktisch keine Transaktionen mehr ohne Gebühr versendet werden.

Bis die Gebühren den Reward überholen, dauert es ohnehin noch einen ganze Weile,

so leer sind die blöcke nicht mehr. du musst ja davon ausgehen, dass immer nur ganz wenige blöcke voll sein dürfen, weil sich transaktionen sonst ganz schnell anfangen anzustauen. 300k blöcke sind jetzt schon relativ häufig. deshalb schätze ich, dass viel mehr als 5x so viele transaktionen nicht tragbar sind bei 1mb blockgröße. ka, wieviele freie transaktionen es noch gibt, aber mehr als eine verzehnfachung der gebühren ist so nicht mehr drin. das sind dann immer noch nur 10% des aktuellen blockreward auf den ganzen tag gerechnet.

wobei die blockgröße vermutlich schon vor der nöchsten halbierung mal angehoben werden muss.

Quote
sollte das System tatsächlich solange überleben, wird es auch eine ganze Reihe Dienstleister geben, die ein Interesse daran haben, das System weiterhin funktionsfähig zu halten und schon allein deshalb Mining betreiben, ob sie damit nun direkt was verdienen, oder die Mining-Aktivitäten durch ihr eigentliches Angebot querfinanzieren.

ich vermute, dass es auch relativ viel unprofitables mining von privater seite aus geben wird. coinlabs geschäftsmodell basiert ja darauf, dass leute ohne zu kalkulieren mal ein bisschen losrechnen, um sich dann in spielen oder sonstwo irgendwann ein paar goodies leisten zu können. das ist nicht preiseffizient, aber halt schön einfach, weil man selbst nichts weiter machen muss , als den rechner laufen zu lassen.

legendary
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Du gehst in deiner Betrachtung davon aus, dass die User bereit sind, höhere Gebühren zu zahlen (in Fiat, nicht in BTC).
Nein, ich gehe in meiner Betrachtung nur davon aus, daß es wesentlich mehr Transaktionen geben wird (die Blöcke sind ja heute nichtmal ansatzweise voll) und das praktisch keine Transaktionen mehr ohne Gebühr versendet werden.

Bis die Gebühren den Reward überholen, dauert es ohnehin noch einen ganze Weile,
sollte das System tatsächlich solange überleben, wird es auch eine ganze Reihe Dienstleister geben, die ein Interesse daran haben, das System weiterhin funktionsfähig zu halten und schon allein deshalb Mining betreiben, ob sie damit nun direkt was verdienen, oder die Mining-Aktivitäten durch ihr eigentliches Angebot querfinanzieren.

imho kann man schon sinnvoll spekulieren, wenn man die technischen und ökonomischen eckdaten miteinbezieht.
Sinnvoll spekulieren über einen Zeitraum von....>30Jahren?  Roll Eyes

Übrigens sind wir immernoch in den ersten Jahren, Bitcoin kennt doch keine Sau. Grin
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2) Die Transaktionsgebühren steigen (wieder auf Fiat bezogen: Vielleicht bleibt der BTC-Betrag gleich, aber ein BTC ist um einiges mehr wert). Ich denke allerdings nicht, dass die User die höheren Transaktionsgebühren einfach so bezahlen würden. Hier sehe ich zwei Möglichkeiten:
a) Es bildet sich ein System von Bitcoin-Banken, die das Guthaben ihrer Kunden halten und Transaktionen unter sich ausmachen, in der Blockchain tauchen nur Ausgleichszahlungen auf. Die Banken verlangen wesentlich geringere Transaktionsgebühren (oder Kontoführungsgebühren).

im moment bewegen wir uns ja immer noch bei <1 cent. ich denke, die meisten user haben kein problem mit einstelligen centbeträgen. microtransactions fallen dann natürlich größtenteils weg, das müssen sie aber eh irgendwann, wenn die transaktionen die blöcke komplett füllen.

es gibt übrigens noch eine weitere möglichkeit
2c) der wert miningpower/bitcoinpreis sinkt. dann sinkt natürlich die sicherheit, aber vermutlich ist der sicherheitspuffer da im moment sowieso sehr groß.

@lassdas

die ersten jahre kannst du im prinzip gar nicht als grundlage für irgendwelche berechnungen nehmen. deine extrapolation bezieht ja noch nichtmal blockgrößen und änderungen in der gebührenberechnung mit ein.

imho kann man schon sinnvoll spekulieren, wenn man die technischen und ökonomischen eckdaten miteinbezieht. nur einfach bei einem einzelnen wert eine lineare entwicklung anzunehmen und das dann für die nächsten jahre zu extrapolieren, wird natürlich kaum zu sinnvollen ergebnissen führen. nach der rechnung müßte man mit einem bitcoin in zwei jahren ja auch 10.000 pizzen kaufen können  Wink
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Erstmal ist die nächste Halbierung erstmal was weiter weg.. des weiteren werden sich dann user über die Gebühren bezahlen lassen. Die Pools werden (hoffentlich) mal an einem Strang ziehen und nur noch TXs mit entsprechenden Gebühren (protportional zur "Größe") durchgehen lassen und das Problem ist erledigt.
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Na, wieso kommst Du dann mit Lösungsalternativen für ein Problem, das vermutlich garnicht existiert?

Die Lösungsalternativen werden sich schon von selbst herauskristallisieren. Mir geht es um Spekulation bzw. Diskussion, was am wahrscheinlichsten ist.

Du gehst in deiner Betrachtung davon aus, dass die User bereit sind, höhere Gebühren zu zahlen (in Fiat, nicht in BTC). Ich denke nicht, dass viele User bereit wären, plötzlich das 1300-fache für Transaktionen zu bezahlen.
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Na, wieso kommst Du dann mit Lösungsalternativen für ein Problem, das vermutlich garnicht existiert?

Aber gut, spekulieren wir mal fröhlich vor uns hin:
Wie bereits angemerkt hat sich der Erlöß durchs Mining in meiner aktiven Zeit etwa ver-1300-facht (in nichtmal 3 Jahren),
gehen wir also mal davon aus, das sich das bis zum verschwinden des Rewards wiederholt (was definitiv mehr als 3Jahre dauert).
Zur Zeit werden pro Block Gebühren etwa zwischen 0.05 und 0.5BTC gezahlt, gehen wir also mal von durchschnittlich 0.25BTC aus.

Dieser Spekulation folgend kommen wir somit auf einen Wert von 4225USD pro Block, das 13fache von dem was man heute bekommt, NUR durch Gebühren!

Aber wie gesagt, reine Spekulation.  Wink

 
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Daher sind sämtliche Überlegungen in diese Richtung reine Spekulation.

Das steht sowieso außer Frage.
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Es ist zwar richtig, daß sich Miner über Reward+Gebühr und später irgendwann dann nurnoch über die Gebühr finanzieren,
das war aber schon immer so.
Als ich mit Mining anfing, gab es 50BTC pro Block, ein BTC hatte einen Wert von etwa 0.5UScent, ein Block ergab also 25UScent!
Heute gibt es zwar nurnoch 25BTC pro Block, ein BTC hat aber einen Wert von über 13USD, ein Block bringt demnach 1300mal soviel ein, wie zu Zeiten, als der Reward doppelt so hoch war.

Der Punkt ist, daß heute niemand mit Gewissheit Aussagen darüber treffen kann, welchen Wert der in Zukunft reduzierte Reward und/oder die Gebühr hat. Daher sind sämtliche Überlegungen in diese Richtung reine Spekulation.

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Bekanntlich finanzieren sich Miner zur Zeit in erster Linie über den Block Reward (also über die neu generierten Coins) und nur in zweiter Linie über Transaktionsgebühren.

Nun wird es über kurz oder lang zu einer Reduktion des Block Reward kommen. Inzwischen sind es nur noch 25 statt 50 Coins, in ein paar Jahren werden es noch weniger und irgendwann sind es 0.

Das heißt, dass sich Miner in Zukunft ausschließlich oder fast ausschließlich über Transaktionsgebühren finanzieren müssen.

Ich sehe drei verschiedene Alternativen, was passieren könnte:

1) Mining wird so billig, dass sich an den Transaktionsgebühren (auf Fiat bezogen, nicht auf BTC bezogen) kaum etwas ändern wird. Das halte ich für eher unwahrscheinlich: Die Energiekosten werden in Zukunft eher steigen als sinken.

2) Die Transaktionsgebühren steigen (wieder auf Fiat bezogen: Vielleicht bleibt der BTC-Betrag gleich, aber ein BTC ist um einiges mehr wert). Ich denke allerdings nicht, dass die User die höheren Transaktionsgebühren einfach so bezahlen würden. Hier sehe ich zwei Möglichkeiten:
a) Es bildet sich ein System von Bitcoin-Banken, die das Guthaben ihrer Kunden halten und Transaktionen unter sich ausmachen, in der Blockchain tauchen nur Ausgleichszahlungen auf. Die Banken verlangen wesentlich geringere Transaktionsgebühren (oder Kontoführungsgebühren).
b) Für alltägliche Transaktionen wird eine alternative Blockchain (ich nenne sie einmal Inflation-Coins, INC) aufgebaut, in der der Block Reward konstant bleibt oder sogar mit der Zeit steigt. Es gibt Börsen, bei denen man BTC gegen INC tauschen kann; BTC werden zum Horten von Wert genutzt, INC für Einkäufe.

Ich weiß, es ist noch lange hin, aber es würde mich trotzdem interessieren, was eurer Meinung nach passieren wird.
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