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Topic: [Wegweiser] bitcoin-sozialsystem (Read 1493 times)

sr. member
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July 08, 2013, 06:02:05 AM
#9
Wenn dich so etwas interessiert, dann wäre Staatsphilosophie das Stichwort. Das behandelt die rein mechanischen Abläufe in einem Staat oder Gruppierung.
Wenn du wissen willst, wer die Teilnehmer sind, wäre das Sozialwissenschaft. Die fragen sich, wer der Mensch wirklich ist, und wie er sich in einem kulturellen Rahmen verhält.
legendary
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July 08, 2013, 03:52:15 AM
#8
Frage dich mal selbst folgendes:

Wenn du dir ein Haus baust und viel Eigenleistung einbringst, damit du aus deinem Geld das größtmögliste und bestmögliste haus rausholst, würdest du da jeden Abend nochmal 3-4std dran hängen auch wenn du schon totmüde von der Arbeit heimkommst?

Und würdest du das selbe für irgendeinen deiner Mitmenschen machen(ohne Bezahlung, freiwillig)?

Man würde nicht, man bringt für seine eigene Zukunft enorme Opfer, aber nicht für die wage Hoffnung das der andere mir irgendwann mal genauso kräftig hilft wie ich ihm jetzt. Da setzt man Prioritäten. Und da steht die freiwillige Hilfe gegenüber Anderen nicht an erster Stelle. An dieser Stelle wird es also bereits zu abstrichen kommen.

Der nächste Bruch findet statt, weil man Subjektiv seine eigene Arbeit immer höher ansetzt als die von anderen. Den bei der eigenen Arbeit sieht man, auf was man alles verzichtet um diese freiwillige Tätigkeit zu machen. Macht ein Mitmensch etwas für mich, fehlt diese Empfindung und reist derjenige auch noch paar Witze, denkt man innerlich: der hat so einen Spaß, das ist keine Arbeit für ihn, das ist fast schon Freizeitgestaltung.

Diese subjektiven Fehleinschätzungen verhindern das solche Systeme funktionieren. Man wird seinerseits nun die eigene Leistung an das anpassen was man meint erhalten zu haben. Und der gegenüber denkt genau umgedreht und dreht seinerseits die Leistung runter. Das System würde nur funktionieren, wenn du bereit wärst folgendes Angebot anzunehmen:

ich bin gerade dabei eine Mietwohnung auszubauen, hänge am Bad Fliesen fest. Brauche jede Hand die ich bekommen kann. Ich werde sicher irgendwann auch mal helfen können. Und du musst nun fragen, wo ich wohne und wann wir heute abend anfangen. Wenn du das hinbekommst, wäre es der entscheidende Schritt für eine Gesellschaft wie sie sich die Leute hier vorstellen.

Es müsste schon verdammter Zufall sein, das du im selben Ort wohnst um dieses Angebot überhaupt in Erwägung zu ziehen. Ansonsten würde dich die Anreise schon abschrecken, weil das weder zeitlch noch vom Aufwand gerechtfertigt wäre und du ja auch nicht drauf bauen kannst das ich es ehrlich meine.

Würden wir uns schon 1-2 Jahre kennen, wäre das vieleicht anderes.

Wird dir nun klar, warum freiwilligkeit nur ausserhalb der Anonymität funktioniert?
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June 29, 2013, 04:36:49 PM
#7
schreib lieber einen Science Fiktion Roman und probiere deine Ideen darin aus.

Genau das habe ich gemacht. Wenn auch eher eine Kurzgeschichte  Shocked

http://globalefreiheit.de/2084.html


Aber nun zum Thema: Also ich finde die Idee von Bachsstelze gar nicht mal so schlecht.
Entscheidend dabei war für mich nur ein Satz von ihm - "jeder der mitmacht ..."

Die Freiwilligkeit ist das A und O !

Warum ? ...

http://globalefreiheit.de/fge.htm

"... es zumindest zu Motivationsproblemen kommen kann, wenn man für andere Menschen Leistungen erbringen muss, niemals jedoch, wenn man diese Leistung für andere Menschen freiwillig erbringt."


anregende Grüsse
iso


sr. member
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May 24, 2013, 01:57:25 PM
#6
schreib lieber einen Science Fiktion Roman und probiere deine Ideen darin aus.
legendary
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May 24, 2013, 12:29:18 AM
#5
In der ganzen Aufzählung sind alles nur logische Fakten, wo sind die Emotionen? Menschen sind emotional gesteuert. Lass 10 Euro fallen in einer belebten Strasse und zähle wieviel Menschen dir das Geld wiedergeben und wieviel nicht. Dann hast du eine ungefähre Vorstellung welche Faktoren man in einer wie auch immer gearteten Gemeinschaft mit berücksichtigen muss. Und erst danach kommt die Logig.

Aber du hast glück: auf Vulcan funktioniert deine Gemeinschaft. Allein schon die Idee von ehrenamtlicher Gemeinschaftsarbeit ist ne Lachplatte. Sobald auch nur einer ausschert und nichts macht, bricht in wenigen Wochen das System zusammen, weil jeder Mensch sich einen Präzedensfall der zu seinen Gunsten wirkt nicht entgehen lässt und ebenfalls anfängt weniger mitzuwirken.

Solche Dinge funktionieren nur in Gemeinschaften die nicht anonym sind, also wo jeder jeden kennt und jeder für die Gemeinschaft unersetzlich ist. Sobald 2 gleichwertige Menschen in einer Gruppe sind und der Ausfall eines Menschen nicht das Ziel gefährdet, funktioniert Freiwilligkeit nicht mehr, weil man dann abwägen wird und egal was die restlichen der Gruppe machen, aufgrund der subjektiven Wahrnehmung wird es immer dazu führen, das einer(meist sogar beide) sich benachteiligt fühlen. Und schon gibts Spannungen und Leistungsverlust. Jetzt braucht man eine Führungsperson die Regeln aufstellt und durchsetzt. Und ab dann ist es nicht mehr freiwillig und wir kommen in 100 oder 1000 oder 10.000 Jahren zum selben Punkt den wir heute haben. Dann können wir doch gleich hier weiter machen.

Jeder der solche Vorstellungen hat, sollte sich zuerst fragen ob er jemanden kennt, den er in einer solchen Gemeinschaft nicht haben will. Existiert auch nur eine Person, die er nicht in seine Weltvorstellung drin haben will, ist das ganze schon gescheitert. Und zwar deswegen weil diese Person existiert. Wenn diese Person sagt: ich will mitmachen und man wäre dagegen, braucht man eine Macht um das auch durchzusetzen. Und dann sind wir wieder da wo wir jetzt schon sind.
newbie
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May 21, 2013, 05:03:33 PM
#4
Das Konzept erinnert mich sehr stark an einen Film den ich mal auf einem Flug gesehen habe. "In Time - Deine Zeit läuft ab"

Dort war es Lebenszeit die als Startkapital, Lohn und Zahlungsmittel verwendet wurde. Jeder Bürger hatte ab Geburt ein Zeitkonto, alterte nur bis zum 25. Lebensjahr und musste ab diesem Zeitpunkt von seinem Konto weiterleben. Für Arbeit wurde Lebenszeit gutgeschrieben, bei Einkäufen hat man mit Lebenszeit bezahlt. Jede Person blieb 25 Jahre jung solange noch ein Guthaben vorhanden war und starb sofort beim Kontostand von 00:00:00.

Das Problem und zugleich der Auslöser für Spannungen und den Zusammenbruch war die fehlende Absicherung gegen soziale Ungerechtigkeit. Wenn etwas als Sozialsstem im Wortsinn dienen soll dann muss man zwangsläufig auch ungerechte Verteilungen durch Reglementierung ausgleichen können. Tut man das nicht dann wird Leben zur reinen Ware. Wer geschickter, sparsamer, klüger oder auch skrupelloser als andere war hat gewonnen, wem Talente oder Glück fehlen oder wer einfach aus moralischen Grüden nicht betrügt der hat verloren.

Wie würde man das sicher und gerecht verhindern?
newbie
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May 06, 2013, 03:09:13 AM
#3
soll ja auch keine blackbox sein. verstehe nicht, wo genau du die blackbox siehst. und noch weniger eine, die befehle erteilt...

das mit der anonymität der beiden handelspartner fordere ich ja auch nicht. weil sobald man einen handel tätigt muss man ja (zumindest zum teil) seine anonymtät aufgeben. ich will nur, dass die ggf. resultierende dna-datenbank anonym ist. ähnlich der blockchain. jede adresse ist an sich anonym, bis sie für einen handel benutzt wird. und danach ist sie nur für den 2. handelspartner nicht mehr anonym.

[edit]

passt gut in das konzept: http://www.youtube.com/watch?v=jTYkdEU_B4o&list=HL1367741393
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May 04, 2013, 03:58:32 AM
#2
Vielleicht solltest Du politsiche Zielsetzungen und technische Realisierung doch ein wenig voreinander trennen? Dann kannst DU nämlich nach der Zielsetzung Dich daran machen das ganze  (wenn auch nur auf dem Papier) technisch umzusetzen. Anonymität und 'ist dem Handelspartner bekannt' schliesen sich so ziemlich aus, und ob man wirklich eine  autonom arbeitende Blackbox haben will die nur noch Befehle erteilt möchte ich bezweifeln.
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May 04, 2013, 03:31:33 AM
#1
Hi.

Ich hatte eine Idee für die nahe und (sehr)weit entfernte Zukunft. Könnten sich das ein paar von den Profis mal anschauen, durchdenken und mir sagen, ob die Richtung eine gute Idee ist, oder ich nur zu viel träume? Dankeschön. :-)

Also die grundlegende Idee is eine Art Staat der auf bitcoin funktioniert. (Oder halt p2p-Institution, die sich z.b. Staat nennt. Ich bin ziemlich unkreativ in Namensfragen, also nenne ich es einfach weiter Staat.)
Ziele:
- ein funktionierendes sozialsystem
- einen pool mit adressen, denen man vertrauen kann. (jeder mensch kann nur eine haben und wenn er damit leute betrügt/verbrechen begeht ist das für die andere partei des handels sichtbar)
- (sehr weite zukunft) jeder mensch der geboren wird hat einen initalen wert und es kann niemand mehr aufgrund seiner geburtsumstände diskriminiert werden.

Das sind die Eckpunkte:
- jeder der mitmacht bekommt eine mit seiner DNA verbundenen/verschlüsselten Bitcoinadresse
- jeder mensch bekommt bei geburt einen fixen betrag in bitcoin an eine durch seine dna-autentifizierte adresse (durch z.b. eltern bezahlt. später dann durch den staat finanziert, insofern ein elternteil ein bürger ist)
- bürger kann ab 14 jahren überall darüber frei verfügen
- erst ab dem 14ten lebensjahr werden zahlungen daran/davon akzeptiert
- bis zum 14. lebensjahr kommt der staat vollkommen für die gesundheit des kindes auf. (falls dies die eltern nicht können. worst case: ein heim, falls sich die eltern nicht um die ernährung kümmern können.)
- jeder bürger ist verplichtet zahlungen an seine dna-adresse zu aktzeptieren
- alle funktionen im staat sind ehrenamtlich und geben als reward höchstens reputation (falls man sie mit seiner echten identität macht)
- der staat existiert ohne land (ähnlich wirtland) und speziell in den ersten jahren zählen die gesetze des hostlandes
- alle f(x) jahre wird der initialbetrag angepasst (einfachst: halbiert mit jeder generation schwerst: er generiert sich aus dem geburtszeitpunkt, z.b. durch aktuellen pizzaindex und anzahl der bürger im staat)
- wenn jemand stirb, geht alles geld, dass noch auf der dna-adresse, des verstorbenen liegt zurück an den staat.
- bürger verpflichten sich keine zahlungen von adressen von unter14-jährigen anzunehmen/zu zahlen. (sonst erlischt staatsbürgerschaft)
- wenn man bürger werden will, muss man irgenwann seinen eigenen geburtswert zahlen. aber im moment eher fixe summe (1 btc?), die sich über die anzahl der mitbürger an den eigenen geburtswert annähert. (z.b. der 21 millionste bürger wird der erste sein, der seinen geburtsvert zahlen muss)
- bürger, die "rausgeflogen" sind und wieder rein wollen, müssen den doppelten betrag zahlen (beim zweiten mal, den 3-fachen usw.)
- man kann jeden zum mitglied des staates machen
- in der dna-adresse ist das alter des zahlendem (bzw. empfangendem) erkennbar. (bessere unterstützung von hostländern in der illegalitätsfrage von waren und dienstleistungen)


man benötigt:

- einen starken investor(bzw. gruppe von investoren), der die benötigten startbedingungen stellt. d.h.:
   finanzielle mittel um z.B. einen flug von
   ort A zu ort B zu kaufen und ggf. ein krankenhaus o.ä. zu bezahlen
- ein miningzentrum um neue bitcoin zu erstellen (für zukünftige generationen als initialgeld)
- ein paar enthusiasten, die die idee verstehen, gut finden und investiern wollen (zeit, arbeit, geld) um so schnell wie möglich von den startinvestoren weg zu kommen.
- einen sicheren "ort" für die privaten schlüssel der dna bzw. die dna-datenbank. (das sicher und vormissbrauch welcher art auch immer gespeichert wird und im idealfall auch 100% anonym ist, aber trotztdem keine anderen kriterien verletzt werden)
- einen server, der illegale transaktionen monitort und resultierent staatsbürgerschaften annuliert. (speicherfrage)
- der server sollte auch eine einfache api haben um die mitgleidschaft/das alter der adresse zu prüfen. (und wie oft die adresse dem staat
 beigetreten ist)
- sämmtliche hardware muss so konzipiert sein, dass sie sich auf lange sicht selber versorgt.


Also das ist noch alles recht unausgefeilt und nur grob konzeptiert. Aber ich habe ja auch keine Lust, da ganz viel Zeit und arbeit rein zu stecken, wenn es sowieso nur eine Träumerei bleibt.

BachsStelze
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