Das System ist "Netzwerkgebunden", oder die Geschwindigkeit, mit der Transaktionen ausgeführt werden können, ist an die Topologie des Netzwerks gebunden.
Danke schon mal für die Antwort. Ich stehe aber weiter etwas auf dem Schlauch:
Netzwerkgebunden bedeutet, dass Iota sich nicht vollständig auf PoW verlässt, um bösartige Transaktionen zu verhindern, sondern sich darauf verlassen kann, dass man nicht gleichzeitig das gesamte Netzwerk durch Überflutung mit Transaktionen beeinflussen kann. Man kann einen einzelnen Knoten mit Transaktionen überschwemmen, wodurch dieser Knoten möglicherweise gestört wird, aber andere Knoten erhalten nur sekundäre Effekte von dem Spam und der Spam selbst wird länger und länger zur Bestätigung benötigen.
Grundsätzlich lese ich hier heraus, dass rein theoretisch ohne Koordinator eine Spam-Attacke möglich ist, die das ganze System sozusagen zum Halten (also in einen Zustand des längeren Nicht-Konsens) bringt, wie Lior schrieb. Dies läge aber nur daran, dass es noch zu wenig (schnelle?) Nodes gäbe, denn:
Die Natur der Netzwerkkommunikation besteht darin, dass, je mehr Knoten vorhanden sind, die schnelleren Knoten relevante Daten von ihren Peers erhalten (oder an diese verweisen können).
Aber bei IOTA validieren doch alle Knoten, die eine Transaktion durchführen, frühere Transaktionen mit. Der allergrößte Teil von denen werden langsame Knoten sein. Gerade diese sind doch gefährdet, auf "falsche" Transaktions-Ketten "hereinzufallen".
Stellen wir uns ein Szenario vor, in dem ein Angreifer einen Double Spend mit zwei in Konflikt stehenden Transaktionen TX1 und TX2 durchführen möchte. Er sendet also TX1 an eine große Zahl von Nodes und TX2 an eine andere große Gruppe von Nodes. Irgendwann werden die Nodes den Konflikt bemerken, dann müssen sie ihre Kette neu organisieren. Dabei müssen sie je nach Throughput aber Tausende Transaktionen "neu organisieren". Und der Angreifer kann längst weitere "passende" (also noch mehr Verwirrung stiftende) Spam-Transaktionen herausschicken, um das Netzwerk weiter zu verlangsamen.
Wie sollen da die "schnellen" Nodes (die trotz des "Transaktions-Salats" zum Konsens kommen) eingreifen und für Ordnung sorgen? Sie sind ja selbst in einem "reifen" Netzwerk in der Minderheit. Die TX1-Gruppe wird so lange wie möglich behaupten, dass sie den "richtigen" Tangle hat, genauso wie die TX2-Gruppe. Wenn die schnellen Nodes zu dem Schluss kommen, dass TX1 früher versendet und damit "legitim" ist, dann vergrößern sie die TX1-Gruppe ja nur unwesentlich (und der Angreifer könnte vorsorgen, indem er die "objektiv" spätere TX2 an mehr Nodes schickt).
Die Schlussfolgerung wäre für mich: IOTA braucht eine ziemlich große Anzahl leistungsfähiger Nodes, die solche "Reorgs" schnell bearbeiten und die richtige Version der Kette an ihre Peers verteilen - während eine Blockchain durch die künstliche Verlangsamung der Kommunikation (Blocks) schon mit weniger auskommt. Ist dieses Fazit richtig oder falsch?