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Topic: Wenn der Statistik-Analphabetismus wieder zuschlägt (Read 210 times)

qwk
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jetzt möchte ich aber "mehr erfahren"
Hinter dem Button versteckt sich leider, leider, nur ein Link zu einer allgemein gehaltenen Seite mit gutgemeinten Tipps, wie man seine Präsentation verbessern kann.
Da stehen dann so Weisheiten wie
- laden Sie mehr und besser Fotos hoch
- verfassen Sie eine gute Beschreibung in mehreren Sprachen
- bieten Sie kostenlose Zusatzleistungen wie Frühstück an
- bieten Sie immer kostenlose Stornierungsmöglichkeiten an
- bieten Sie Rabatte für "Premium-Kunden" an
Also eine Art FAQ für Leute, die nicht wissen, wie man sich auf einem Buchungsportal vermarktet.


Bei der Zufriedenheit dagegen könnten ja auch alle Smiley oder Sad sein, das würde ja an der Gesamtheit der Bewertung nichts ändern (außer dem Durchschnittsergebnis).
Okay, es gibt in dem Fall tatsächlich 5 Bewertungsstufen.
Würden nun tatsächlich z.B. 60% der Leute die höchste Punktzahl vergeben, hätte ich da einen besseren Score Wink


Ja, ich weiß, es gibt überdurchschnittlich viele Meckerer, die guten bewerten weniger.
Das Gerücht ist weit verbreitet, aber nach meiner Erfahrung nicht zutreffend.
Mittlerweile habe ich jetzt schon so ca. 20 Jahre Erfahrung mit Bewertungen im Internet, und ich bin zu dem Ergebnis gekommen, dass es eher umgekehrt ist.
Diejenigen, die sehr zufrieden sind, wollen sich auch positiv äußern.
Diejenigen, die mittel bis weniger zufrieden sind, aber die nicht wirklich etwas zu beanstanden haben, bewerten eher selten.
Diejenigen, die total unzufrieden waren, bewerten sicherlich auch wieder häufiger, sind aber insgesamt eine winzige Minderheit, schließlich machen wir ja an sich gute Arbeit. Es ist klar, dass unter Tausenden von Gästen gelegentlich mal bei einem was schiefgeht, und der sich hinterher darüber beklagt, und das ist auch in Ordnung.


Ich hoffe auch das du schon mehr als 1000 Gäste hattest.
Ist mir erst gar nicht aufgefallen, aber ein wenig merkwürdig.
Das Haus, um das es sich handelt, hat bei dem Portal ca. 2.500 Bewertungen (in den letzten zwei Jahren), warum hier nur von 1.000 die Rede ist, ist mir schleierhaft, aber könnte damit zusammen hängen, dass die Auswertung sich auf einen kürzeren Zeitraum bezieht.
Insgesamt hat das Haus natürlich auch deutlich mehr als 1.000 Gäste.
Bei ca. 20.000 Übernachtungen im Jahr und einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von knapp zwei Tagen etwas über 10.000 im Jahr.
Allerdings kommen die natürlich nicht alle über ein und dasselbe Portal rein.
Der Marktanteil des fraglichen Portals liegt in dem Haus bei ca. 25%, also 2.500 Gäste im Jahr, wenn also 2.500 Bewertungen in zwei Jahren reinkommen, bedeutet das, das jeder zweite Gast, der über dieses Portal bucht, auch bewertet. Ein erstaunlich hoher Wert.


Hotelgäste sind manchmal komisch. Sie buchen ein Hotel nahe der Hauptstraße und beschweren sich über Straßenlärm oder das in einer Pension, das vegane 10-Korn-Brötchen nicht gab etc. Ich übernachte oft mal in Pensionen und kann die Bewertungen oft nicht nachvollziehen. In den Bewertungen kann man auch die Dauernörgler schon aus machen.
Ja, die Dauernörgler gibt es, aber da kommt es sehr auf das Hotel und dessen Zielgruppe an.
Wir machen im Wesentlichen Geschäftsreisende, die sind nicht so.
Schlimm sind in der Hinsicht diejenigen, die nur alle paar Jahre mal ein Hotel brauchen, und ansonsten die 5-Sterne-Hotel-Anlage in Antalya gewöhnt sind, die verstehen dann eben nicht, dass wir hier in Deutschland mit deutlich weniger Personal eine "Basisleistung" bieten müssen.


Wenn die Tendenz der Bewertungen in eine Richtung geht, dann stimmt was nicht.
Absolut, allerdings mit der Einschränkung, dass das ausschließlich für die Bewertungen in den Buchungsportalen gilt.
Die sind ziemlich zuverlässig. Das Gedöns bei TripAdvisor ist zu großem Teil Fake.
Holidaycheck ist so ein Mittelding, die tun einiges gegen Fakes, und haben auch deutlich mehr Masse (zumindest bei den Urlaubshotels in Antalya).

Das hat einfach den Hintergrund, dass eine Fake-Bewertung bei booking.com, Expedia oder HRS mich als Hotelier eine Menge Geld kosten würde, schließlich muss ich dafür in jedem Fall buchen und die entsprechende Kommission zahlen.
Selbst wenn ich da ein Zimmer für 60 EUR buche, kostet mich die Bewertung also 12% oder 7,20 EUR, das wird in Anbetracht von Tausenden Bewertungen schnell teuer.
In diesem Sinne darf man davon ausgehen, dass Bewertungen umso zuverlässiger sind, je mehr Bewertungen insgesamt vorliegen.
Wenn man sich dann noch die Mühe macht, zumindest mal oberflächlich zu prüfen, ob die einzelnen Bewertungen sehr "wechselhaft" sind, also mal eine gute, dann wieder eine schlechte, oder ob sie eher konstant in einem Bereich liegen, kann man schon recht gut vorhersagen, wie brauchbar ein Hotel tatsächlich ist.
yxt
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jetzt möchte ich aber "mehr erfahren" Smiley
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-> morgen, ist heute, schon gestern <-
Ich verbringe Beruflich doch einige Zeit in Hotels und habe bis jetzt
noch nie ein Negativ vergeben (auf den "old School Bögen die Ausliegen).
Es kommt immer darauf an wie hoch die Erwartungen sind die man an ein Hotel stellt.
Das scheint mir das größere Problem bei einigen Herrschaften zu sein.

Ich Nutze HRS wenn ich "kurzfristig" eine Übernachtungsmöglichkeit benötige
und in der Slovakai hat es dann mal nicht gut funktioniert, wurde aber Anstandslos
Erstattet. Soetwas kann passieren, es sind alles nur Menschen.

Online Portale oder Preisvergleiche Nutze ich nicht, ich bitte den Kunden (der sich Auskennt) darum
mir ein Hotel bzw. Pension zu Buchen.
Bei den meisten Kunden bin ich "Wiederholungstäter", soll heißen das ich nicht wechsel solange mir das Bett,
die Sauberkeit und das Frühstück (nicht die Menge an Auswahl, sondern die Qualität) gefällt.
Wenn das Personal dann auch noch freundlich ist, gibt es keinen Grund mehr sich etwas anderes zu suchen.


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Hotelgäste sind manchmal komisch. Sie buchen ein Hotel nahe der Hauptstraße und beschweren sich über Straßenlärm oder das in einer Pension, das vegane 10-Korn-Brötchen nicht gab etc. Ich übernachte oft mal in Pensionen und kann die Bewertungen oft nicht nachvollziehen. In den Bewertungen kann man auch die Dauernörgler schon aus machen.
Wenn die Tendenz der Bewertungen in eine Richtung geht, dann stimmt was nicht. So war ich mal in einer Pension, wo viele schrieben, das Frühstück 0815 und teuer, da hab ich eben nicht gebucht und als ich dann zahlen war, sah ich die billige Aldi-Wurst, TK-Semmeln und das für 6€.
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Hau mich wenn ich falsch liege, aber:
die Intelligenz wird ja aus der Summe der Schlauheit gebildet, und da ist korrekterweise am meisten "durchschnittlich", weil das so definiert ist und für jeden der schlau ist gibt's einen der doof ist.

Bei der Zufriedenheit dagegen könnten ja auch alle Smiley oder Sad sein, das würde ja an der Gesamtheit der Bewertung nichts ändern (außer dem Durchschnittsergebnis).
Von daher ist doch der Hinweis das es viele Sad gibt eigentlich richtig und gut.
Ja, ich weiß, es gibt überdurchschnittlich viele Meckerer, die guten bewerten weniger. Ich hoffe auch das du schon mehr als 1000 Gäste hattest. Wink

Aber ich mein so vom Prinzip her würde ich sagen "von 1000 Stimmen sind viele Sad da könnte noch was gemacht werden" ist korrekt.
qwk
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Na, mit irgendwelchen "wertvollen" Statistiken muss man seine 18% Kommission dem Hotelier gegenüber dann doch versuchen zu rechtfertigen
Ganz so schlimm ist es dann in dem Fall doch nicht, da gelten prinzipiell 12%, 15% wenn man "bevorzugte Behandlung" wünscht und natürlich kann man "freiwillig" auch mehr bezahlen, wenn man weiter oben gelistet werden möchte Wink
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Na, mit irgendwelchen "wertvollen" Statistiken muss man seine 18% Kommission dem Hotelier gegenüber dann doch versuchen zu rechtfertigen  Grin Wink
qwk
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So als Hotelier erlebt man schon die eine oder andere Stilblüte.
Wenn Gäste unsere Häuser bewerten, erhalte ich da im "Intranet" eines großen Buchungsportals regelmäßig tolle Auswertungen, die mir erklären möchten, wie ich es denn in Zukunft besser machen könnte.

Da fällt mir doch heute glatt folgender gutgemeinte Ratschlag auf:

Sensation! Die Hälfte aller Gäste ist unterdurchschnittlich zufrieden!

Breaking! Die Hälfte aller Deutschen ist unterdurchschnittlich intelligent!
(bei den Mitarbeitern der Buchungsportale sind's vielleicht ein paar mehr Tongue)

Da ist dann wohl "gut gemeint" erkennbar das Gegenteil von "gut gemacht". Roll Eyes
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