Wenn Du schreibst, dass der Strom für Dich kostenlos ist, dann herzlichen Glückwunsch! Aber irgendjemand muss ihn trotzdem bezahlen. Und der wird früher oder später stutzig werden. 28 Cent pro kWh sind nunmal kein Pappenstiel.
Ich zahle halt eine Flatmiete für mein Büro, all-inclusive+ ;-) Da ist Telefon, Strom, Heizung, Internet und die Putzfrau schon bezahlt, das heißt nicht, daß ich dort eine Farm mit 20 oder 30 Geräten aufstellen könnte, aber ein oder zwei Geräte sind problemlos machbar im Serverraum, der auch noch klimatisiert ist.
Die Rechnung ist doch einigermassen simpel:
Der S5 erzeugt (bei aktueller Difficulty und aktuellem Börsenkurs) Einnahmen von rund 2,15 Euro pro Tag.
Beim deutschen Endverbraucherstrompreis kostet der Betrieb des S5 zu hause rund 3,45 Euro pro Tag.
Der Strom darf beim S5 höchstens 17 Cent kosten, damit man nicht im Minus landet.
So einfach ist es ja eben nicht, denn die Anschaffungskosten müssen ja auch noch reinkommen, und Gewinn möchte man auch machen.
Deshalb versucht man, die Geräte im Ausland zu betreiben (China, Island, Norwegen, ...). Bei Strompreisen um die 10 Cent pro kWh (brutto) kann man einen S5 dort noch einigermassen effektiv betreiben. Allerdings kommen dazu noch Zusatzkosten für Betrieb/Wartung, Versand u.ä.
Bei neueren ASIC-Minern ist das Kosten/Nutzen-Verhältnis im Betrieb noch besser. Allerdings schöpfen die Hersteller und Händler mit ihren Mond-Preisen vorher schon eine Menge vom erzielbaren Gewinn ab. Wann und ob man den ROI erreicht, hängt wiederum von der Entwicklung der Difficulty und des Kurses ab.
Kannst Du Dir jetzt einen Reim drauf machen?
Nur bedingt, also sind die ganzen Miner alles Glücksritter und Spekulanten, die auf niedrige Difficulty und/oder hohen BTC-Kurs setzen? Das will ich nicht glauben. Mir kommt es eher so vor als wenn gerade die großen Privatminer sehr bewußt möglichst viele der neuen Geräte kaufen, weil sie zu wissen scheinen, daß dies eine totsichere Geldanlage ist, die sich binnen eines Jahres mit Gewinn rentiert. So scheint es zumindest beim Lesen der ganzen Threads.
Andererseits, wenn ich die nackten Zahlen betrachte und selber nachrechne, erkenne ich eben genauso wenig wie Du die Möglichkeit für einen Gewinn, selbst wenn die Stromkosten bei nur 10 Cent liegen, dafür sind die Anschaffungskosten zu hoch. Deshalb vermutete ich ja bereits, daß der Verkaufswert des gebrauchten Gerätes den Gewinn darstellen könnte. (Was aber das Problem nur auf den Gebrauchtkäufer verlagert, können ja nicht alle so bescheuert sein wie ich.) (Oder sind sie es, und DAS ist das Geheimnis?)
Darüber hinaus wundere ich mich, daß ASIC-Hersteller überhaupt nur einen einzigen Chip verkaufen, sie müßten neben ihrer Chipschmiede eigentlich gleich eine riesige Miningfarm bauen, in die jeder einzelne hergestellte Chip sofort verbaut wird. Tun sie aber scheinbar nur teilweise, so als hätte eine Miningrig irgendeinen geheimen Zusatznutzen, der nur auftritt, wenn er in die Massen gestreut wird.