Satoshi hat ja auf unterschiedlichen Adressen gemint. Man weiß bis heute nicht, welche es genau waren. Es gibt aber natürlich Schätzungen wie die bekannte von Sergio Lerner (
The Well Deserved Fortune of Satoshi Nakamoto, Bitcoin creator, Visionary and Genius), auf deren Basis wir ja oft von "Satoshis Coins" sprechen (auch wenn wir nicht wissen, wer der Miner war, Lerner spricht daher von "Patoshi"). Und klar: die Coins, die seit 2009 nicht bewegt wurden, könnten alle von Satoshi sein.
Dabei war Satoshi wohl zumindest teilweise von Begin an "altruistisch" gesinnt, denn er hat die ersten 5 Minuten der ersten Blockintervalle
auf Mining verzichtet, wohl, wie Lerner spekuliert, um anderen Minern eine Chance zu geben.
Sowas hatte natürlich bei Altcoin-Devs Seltenheitswert
(wenn es überhaupt jemals vorkam). Man muss ja bedenken, dass Altcoin-Devs bei "dezentral organisierten", auf PoW basierenden Coins womöglich nicht unbedingt die Mining-Kapazitäten haben, um am Anfang zu dominieren. Denn seit spätestens 2013 gab es Miner mit teils größeren GPU-Farmen (und wohl auch Botnets), die sich sofort auf jeden neuen Coin gestürzt haben, der sich mit ihrer Hardware minen ließ. Darum drehte sich ja die ganze Instamine-Diskussion ca. 2013/14, dass die Devs daher ein paar Stunden auf eine Veröffentlichung des Codes verzichtet haben, um ungestört minen zu können. Bei diesen Coins ist die Machtstruktur natürlich wesentlich zentralisierter.
Die Frage ist natürlich, ob Bitcoin eine andere Machtstruktur hätte, wenn Satoshi sich weniger altruistisch verhalten hätte und als Riesenwal auftreten würde, also z.B. den Markt bewegen würde, wenn irgendwas ihm nicht passt. Vielleicht besitzt er ja seinen Fabelreichtum noch, plant also seine Coins zu bewegen, wenn sie noch mal x10 oder x100 gehen
. In dem Fall wäre er sicher ein mächtiger Player im Bitcoin-Ökosystem, das "dezentral" müsste man dann anders bewerten.