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Topic: [16.10.2022] Kryptowährung Bitcoin – jetzt erst recht? | ZDFNeo MAITHINK X (Read 182 times)

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Naja, ein "positives ROI" ist schon was anderes als "schnell reich werden". Es ist ja die Art des Investments, die für viele Altcoins typisch ist - ganz am Anfang dabeisein (ob als "Teammitglied" per Premine oder per ICO), dann ohne irgendeinen Mehrwert zu generieren, hypen und schließlich verkaufen, also der typische Pump and Dump - der viele Bitcoiner stört.

Ansonsten gäbe es schon einige Gründe für mehrere Blockchains nebeneinander. Man kann nahezu unbegrenzt skalieren, es wird also weniger Speicher/CPU-kapazität bei Fullnodes und Minern benötigt, ohne dabei auf das bewährte Modell der On-Chain-Transaktion verzichten zu müssen (das ja gegenüber LN einige Vorteile bietet, z.B. kein Online-Zwang für Zahlungsempfänger). Das könnte sich mit Sidechains ändern, es gibt dafür aber bisher kein (dezentrales) funktionierendes Modell.

durchaus auch in der Praxis eingesetzten Technologien wie Smart Contracts.
Welche meinst du da, doch nicht etwa DeFi? ;-) (Ich wäre ja wirklich interessiert an Beispielen für Contracts, die den dezentralen Charakter von Kryptowährungen ausnutzen und so wirklich einen Mehrwert bieten, aber nicht nur, um interne Token einer einzigen Blockchain gegeneinander auszutauschen. Am ehesten fällt mir da noch Dai ein aber auch die haben zentrale Points of Failure und Schwächen.)
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außer dass jemand schnell reich werden will.
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Das haben denke ich sowieso alle Assets, ganz egal ob Bitcoin, Immobilien oder Aktien, gemein. Kaum einer investiert aus ideologischen Gründen, der Großteil der Investoren möchte einfach am Ende des Investments (wann immer das auch sein wird) mehr Geld in der Tasche haben als zuvor ... auch, wenns wie in meinem Fall, nicht dazu führen würde, dass ich Bitcoin verkaufen würde. Diese Last sollen später meine (Kindes-)Kinder tragen ;-)

Ansonsten sehe ich die "Konkurrenz" durch Altcoins durchaus positiv. Angefangen von der gestiegenen Bekanntheit des Cryptomarktes ansich bis hin zu durchaus auch in der Praxis eingesetzten Technologien wie Smart Contracts.
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Ich glaube, ganz fair bekommt man das nie hin.

Man hätte den Reward nach der Normalverteilung (Gauß) ausschütten können. Am Anfang gibt es wenig, dann immer mehr und am Ende wieder wenig. Ob Bitcoin sich damit genauso erfolgreich entwickelt hätte, ist jedoch reine Spekulation. Bei Bitcoin finde ich all das aber verzeihlich, weil es tatsächlich das erste System gewesen ist. Das macht mir Altcoins auch so unsympathisch. Smart Contracts und anderes wird zwar vorgeschoben, aber ich sehe keine harten Gründe warum es immer neue Blockchains braucht, außer dass jemand schnell reich werden will. Ansonsten würde man sich stärker um Off-Chain oder Merged-Mining-Lösungen bemühen und so an der enormen Sicherheit des Bitcoin-Netzwerkes partizipieren. Das tun aber nur die wenigsten. Stattdessen hat Etherum jahrelang viel Energie in einen schlechten Mining-Algorithmus gesteckt. Angeblich damit jeder mitmachen kann. Was für ein Quark.  
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Satoshi hat ja auf unterschiedlichen Adressen gemint. Man weiß bis heute nicht, welche es genau waren. Es gibt aber natürlich Schätzungen wie die bekannte von Sergio Lerner (The Well Deserved Fortune of Satoshi Nakamoto, Bitcoin creator, Visionary and Genius), auf deren Basis wir ja oft von "Satoshis Coins" sprechen (auch wenn wir nicht wissen, wer der Miner war, Lerner spricht daher von "Patoshi"). Und klar: die Coins, die seit 2009 nicht bewegt wurden, könnten alle von Satoshi sein.

Dabei war Satoshi wohl zumindest teilweise von Begin an "altruistisch" gesinnt, denn er hat die ersten 5 Minuten der ersten Blockintervalle auf Mining verzichtet, wohl, wie Lerner spekuliert, um anderen Minern eine Chance zu geben.

Sowas hatte natürlich bei Altcoin-Devs Seltenheitswert Wink (wenn es überhaupt jemals vorkam). Man muss ja bedenken, dass Altcoin-Devs bei "dezentral organisierten", auf PoW basierenden Coins womöglich nicht unbedingt die Mining-Kapazitäten haben, um am Anfang zu dominieren. Denn seit spätestens 2013 gab es Miner mit teils größeren GPU-Farmen (und wohl auch Botnets), die sich sofort auf jeden neuen Coin gestürzt haben, der sich mit ihrer Hardware minen ließ. Darum drehte sich ja die ganze Instamine-Diskussion ca. 2013/14, dass die Devs daher ein paar Stunden auf eine Veröffentlichung des Codes verzichtet haben, um ungestört minen zu können. Bei diesen Coins ist die Machtstruktur natürlich wesentlich zentralisierter.

Die Frage ist natürlich, ob Bitcoin eine andere Machtstruktur hätte, wenn Satoshi sich weniger altruistisch verhalten hätte und als Riesenwal auftreten würde, also z.B. den Markt bewegen würde, wenn irgendwas ihm nicht passt. Vielleicht besitzt er ja seinen Fabelreichtum noch, plant also seine Coins zu bewegen, wenn sie noch mal x10 oder x100 gehen Wink. In dem Fall wäre er sicher ein mächtiger Player im Bitcoin-Ökosystem, das "dezentral" müsste man dann anders bewerten.
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Es gibt aber auch Projekte wie Namecoin und Monero, bei denen die Machtverteilung in der Theorie ähnlich wie bei Bitcoin ist, da es beim Launch nicht zu einer Bevorzugung einer Entität ("Dev-Team") kam.
Ich glaube, ganz fair bekommt man das nie hin. Die Entwickler sichern sich in der Regel ja einen großen Stack des jeweiligen Coins, alleine schon dadurch, dass sie die ersten sind, die Transaktionen durchführen können. Irgendwie aber auch verständlich, dass diejenigen, die von Anfang an dabei waren, auch das größte Stück vom Kuchen haben werden/können/sollten. 100% faire Systeme bekommt man aber so oder so nicht hin, auch wenn manche Coins, die PoW unterliegen, hier schon recht nahe rankommen.

In diesem Zusammenhang wundert mich fast, dass auf der "ersten" Bitcoin-Adresse "nur" insgesamt etwas mehr als 68 Bitcoin liegen: https://www.blockchain.com/btc/address/1A1zP1eP5QGefi2DMPTfTL5SLmv7DivfNa
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Das ist eben ein Unterschied zwischen Bitcoin und Altcoins.
Jein. Wink Es ist ein Unterschied zwischen Bitcoin und premined/zentralisiert gemanagten Altcoins.

Es gibt aber auch Projekte wie Namecoin und Monero, bei denen die Machtverteilung in der Theorie ähnlich wie bei Bitcoin ist, da es beim Launch nicht zu einer Bevorzugung einer Entität ("Dev-Team") kam.

In der Realität kann es natürlich selbst bei (vom Code her) dezentral organisierten Coins vorkommen, dass "de facto" eine Zentralisierung besteht, weil es einfach nicht genug Interessierte gibt, die ihre "Machtpositionen" auch nutzen. Also beispielsweise nur ein einziges Entwicklerteam aktiv ist, den Exchanges der Code egal ist, und es nur eine Handvoll Influencer gibt, die mehr oder weniger auf Linie mit dem Entwicklerteam sind, usw.

Das ändert aber nichts daran, dass ein dezentraler Altcoin mit der gleichen Machtverteilung wie bei Bitcoin prinzipiell möglich ist. Also würde ich deine Aussage so ganz pauschal nicht unterschreiben.
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Aber wie ist das mit der Macht der Entwickler über den Code? Das ist ja eines der Hauptargumente, die für mich gegen Coins wie Ethereum sprechen, da dort die Entwicklung des Protokolls weitgehend zentral vorangetrieben wird.


Das ist eben ein Unterschied zwischen Bitcoin und Altcoins.
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Ich fand genau wie einige andere hier den Anfang der Show gut, aber zum Ende hin fiel die Qualität tatsächlich ab. Die "persönliche Meinung" ist insgesamt OK, aber sie bekam ein zu großes Gewicht weil sonst kein Fazit eingebaut wurde und somit die Meinung einer Laien (in diesem Fachgebiet - ansonsten ist sie sicher brilliant) als einzige Antwort auf die Frage "ist Bitcoin sinnvoll?" dastand.

Die Frage über die "Trustlessness", also im Fall von Bitcoin den Wegfall von Vertrauen in eine zentrale Institution wie einer Bank, die dann Rene Pickhardt im Spektrum-Artikel etwas vertieft, finde ich aber tatsächlich hochspannend.

Ich bin da natürlich auf der Seite von Pickhardt. Dass der Code nicht von jedem Laien nachprüfbar sein muss, ist schließlich auch beim Browser so, den man fürs Homebanking nutzt. Aber wie ist das mit der Macht der Entwickler über den Code? Das ist ja eines der Hauptargumente, die für mich gegen Coins wie Ethereum sprechen, da dort die Entwicklung des Protokolls weitgehend zentral vorangetrieben wird.

Ich denke, die Essenz ist die, dass Core immer nur solange Macht über den Code hat, wie die Funktionen von der Mehrheit der Nutzer als sinnvoll erachtet werden. Wobei es hier sicher Abstufungen gibt - Börsen, Miner und auch "Influencer" (also Nutzer, die kommunikative Macht haben und damit auf andere einwirken können) haben eher mehr Gewicht als der Otto-Normal-Nodebetreiber. Dennoch glaube ich auch, dass wenn eine größere Minderheit benachteiligt würde, sich Influencer finden würden, diese zu verteidigen, weitere Interessengruppen dafür zu gewinnen und Core von diesem Update abzuhalten - oder im Ernstfall ein neues Entwicklerteam aufzustellen.

Ethereum dagegen könnte sich gegen einen größeren Teil seiner Nutzer entscheiden, wenn auch nicht unbedingt gegen eine absolute Mehrheit der "wirtschaftlichen" Macht (wobei hier durch PoS die Konstellation noch etwas anders ist).

Ein Beispiel: Ethereum konnte PoS einführen, weil es zentralisiert ist, und somit den Walen noch mehr Macht verleihen (und dagegen nicht nur die Miner, sondern auch die User, denen an Zensurresistenz gelegen ist, benachteiligen). Bei Bitcoin würde dieser Schritt mit hoher Wahrscheinlichkeit verhindert werden oder einen Hardfork auslösen.
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Bitcoin wirkt der monetären Inflation der Zentralbanken entgegen. Und man besitzt es tatsächlich und ist nicht nur Eigentümer. Dass man dazu eine Software nutzt ist keine Zentralisierung. Man ist schlicht selbst Verantwortung für die Coins. Das ist das Gegenteil von Zentralisierung.  

Das Problem mit dem globalen Einsatz von Bitcoin ist, dass dieses Geldsystem freie Marktwirtschaft auf Steroiden bedeutet. Mit Bitcoin als alleinigem Zahlungsmittel gäbe es früher oder später soziale Unruhen. Aber ohne etwas wie Bitcoin könnte unsere Welt in der Zukunft eine Mischung aus 1984 und "Schöne neue Welt" werden. China ist dort schon angekommen. Bitcoin sind dort fast die einzige real verbliebenen Möglichkeiten sich der faktischen Zwangsenteignung durch die KP zu entziehen.

Und nur weil Zuhälter mit Geldscheinen um sich werfen, beziehe ich das nicht auf mich oder mein Geld. Warum ich etwas mit Zuckerbergs Schwester zu tun haben soll, verstehe ich schlicht nicht. Es ist mir auch egal.
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Also die ersten 10 Minuten von der Sendung sind wirklich nicht so gut gemacht finde ich irgendwie !
Ansonsten ist der ansatz gut gemacht und für neueinsteiger gut einfach erklärt .
Wäre aber doch noch mehr Informativer gewesen wenn die teilweise speziellen Begriffe die dort verwendet wurden auch erklärt worden würden.
Im großen und ganzen ist die Doku ok , aber es gibt bessere finde ich.
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Ich fand den Beitrag vom ZDF ziemlich schlecht:

  • keine ordentliche Unterscheidung von Bitcoin und Altcoins
  • Kryptowährungen/Bitcoin wurden als von Influencern gepuschter Scam dargestellt (was für Altcoinsl auch oft stimmt, aber mit Bitcoin nichts zu tun hat)
  • Das Beispiel Celsius wurde als Argument gegen Bitcoin benutzt obwohl Celsius mit Bitcoin nichts zu tun hat. Gerade dieses Beispiel zeigt doch wie wichtig es sich, selber seine geheimen Schlüssel zu verwahren
  • wesentliche Eigenschaften von Bitcoin (begrenzte Menge, Dezentralität und Unabhängigkeit von einer verantwortlichen Institution) wurden nicht erklärt
  • Unabhängigkeit von einer Zentralbank wurde als Nachteil dargestellt
  • Eigene Meinung ohne Begründung gehört nicht in diese Sendung
  • und schließlich seltsame Tierfotos wodurch die Sendung unseriös erschien (was sie dann inhaltlich auch war)
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Der in dem verlinkten Video zu Wort kommende Lightning Entwickler Rene Pickhardt hat hier noch einen Gastbeitrag geschrieben und ebenfalls einige Punkte klargestellt, die in dem Video - vor allem zum Schluss - in nicht ganz korrekten Zusammenhang gestellt worden sind. Sehr lesenswert wie ich finde:

https://www.spektrum.de/news/bitcoin-die-debatte-um-die-kryptowaehrung-ist-entgleist/2067687

Auch ein sehr gutes, hohes Level der Debatte insgesamt, weil sich alle Parteien sichtbar mit dem Thema beschäftigt haben. Die fehlende 1% Präzision kann man sicherlich verschmerzen.
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Unser Geldsystem steckt regelmäßig in der Krise. Aber auch Bitcoin und Co. schwanken immer wieder. Was wäre, wenn man Banken komplett abschaffen würde und ist Bitcoin die Lösung?

Videolänge:30 min Datum:16.10.2022
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 16.10.2027

Link: https://www.zdf.de/show/mai-think-x-die-show/maithink-x-folge-16-100.html

Meine persönliche Meinung: Starker Beginn, vor allem auch mit den Punkten Energie und Lightning, die Tiefe lässt dann aber komischerweise irgendwann nach. Grenze zwischen Geld / Währung sowie Bitcoin / Altcoin wird nicht durchgehend gehalten. Ihre persönliche Einschätzung am Ende muss man akzeptieren und ist auch voll okay. Ist natürlich aber schade, weil die Argumente dort mit am schwächsten sind. Vor allem den einen Schwenker von Celsius hin zu eigener Wallet zu nehmen, was ja nun mal der Kerngedanke von Bitcoin ist, wäre noch schön gewesen. Auch das feste 21-Millionen-Cap zu erwähnen hätte das Thema rund gemacht und super zur plakativ vorgestellten Zahl der Geldmengenausweitung gepasst. Aber alles in allem ein extrem starker Beitrag - der Kontrast zum WDR Beitrag vor einigen Tagen könnte nicht größer sein. Hier wurde sich wirklich mit dem Theme befasst! Einzig die Einspieler sind in der Masse nicht so ganz meins.

Wie findet ihr den Beitrag?

Grüße
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