Das klingt interessant. Wie gehst Du damit um, wenn sich z.B. ein Trend entwickelt, der länger anhält als die Anzahl der Zeiteinheiten des RSI? Also sagen wir, der RSI(14) zeigt im Stundenchart 90 und Du verkaufst einen Teil, zum Ausbalancieren.
Nun bleibt der Preis auf seinem Level für, sagen wir, 30 weitere Zeiteinheiten und der RSI stabilisiert sich in der Mitte. Danach folgt ein weiterer Anstieg, was den RSI wieder in Richtung 90 drückt. Vielleicht wiederholt sich das Ganze sogar noch einmal, sodass z.B. ein RSI von 10 unterhalb des ursprünglichen Preises zum Rebalancing kaum noch erreicht wird.
Ich sehe gerade, dass der Kurvenverlauf des RSI(14) sich mit dem gewählten Zeitraster verändert. Wenn ich beim NXT statt einer Stunde hoch gehe bis auf 12 Stunden, wird nur noch der RSI-Wert 80 erreicht. Mir erscheinen die absoluten RSI-Beträge nicht so wichtig. Ich nutze ihn eigenlich nur als eine Art "Wecker".
Ich sehe zwei Möglichkeiten: entweder wird beim ersten Erreichen der 90 nur ein Teil "ausbalanciert" (wobei ich nicht weiß, ob das dann noch unter dem Begriff "Rebalancing" laufen würde), oder, mal einfach formuliert, "der Markt hat seinen Zweck getan" und spielt im weiteren Rebalancing (vorerst?) keine Rolle mehr, da sich in anderen Märkten dann passendere Gelegenheiten bieten würden.
Man kann nach wie vor versuchen, z.B. mit Marios Vorhersagen optimalere Handelszeitpunkte zu erwischen. Selbstverständlich versuche ich das auch. Doch mit diesen Versuchen steigt zugleich die Wahrscheinlichkeit, diesen optimalen Zeitpunkt zu verpassen, und auch der Zeitaufwand ist versenkte Lebensenergie. Und wie ich schon anhand eines Wals erwähnt habe, dieser könnte den optimalen Zeitpunkt nie erwischen, da er den Kurs selbst zu massiv beeinflusst. U.U. so massiv, dass er sich den Kursverlauf so formt, wie er ihn braucht.
In der Tat ist es so, dass ich nur einen Teil ausbalanciere, ich empfehle die Hälfte. Hat sich der Kurs verdoppelt, könnte man max. die Hälfte verkaufen, ich empfehle bei Unsicherheit ein Viertel.
Imho wird beim Traden gerne verkompliziert. Tradingview ist z.B. voll mit irgendwelchen "Gartley-Patterns", wo ich gar nicht wüsste, wie mir das eine Erkenntnis bringen könnte. Aber es sieht ja immerhin schonmal wie ein schöner Schmetterling aus.
Sich auf einfache Signale und Indikatoren zu beschränken erscheint mir oftmals wesentlich sinnvoller.
Komplexität ist inhuman.