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Topic: [Berlin] Das Zeitalter der Crypto-Charity bricht an (Read 2654 times)

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Wären Decken, Essen und Bücher, sowie soziale Kompetenz nicht wesentlich sinnvoller als "Tablets" ?

Was bringt es irgendeinem Ugandischen Kind/Jugendlichen jetzt den Umgang mit sowas zu lernen  und dann auch noch sowas abstruses wie Bitcoins dazu...
sinnvoller als essen und decken sind tablets mit sicherheit. feel-good-charity wird in afrika seit jahrzehnten betrieben, das ergebnis sieht man ja. was afrika braucht ist bildung, infrastruktur und wirksame mittel gegen aids und malaria. grundbedürfnisse decken sieht zwar kurzfristig gut aus, aber solange eine selbstversorgung nicht in aussicht ist, verschlimmert sich dadurch das problem langfristig nur.
bildung, infrastruktur und wirksame mittel gegen aids und malaria - ergo "Tablets"
aber solange eine selbstversorgung nicht in aussicht ist, .. brauchen wir natürlich "Tablets"
^^
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nach 6 monaten kann man immer noch nicht per btc spenden....aber paypal  Roll Eyes
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Wie schon gesagt, ein reines Wechselstubenkonzept, und den Leuten gleich Fiat in die Hand zu geben, halte ich für problematisch. Der Wechselkurs müsste nicht nur sehr transparent für den Spender gemacht werden, die Kosten um die Bitcoins ausser Land zu wechseln, und wieder in Uganda Schilling zu konvertieren würden den Zweck in BTC zu spenden komplett verfehlen. Es braucht also erst einen Markt, dann kann man internationale Spender mit lokalen Individuen/Organisationen verbinden.

Schon das "unter die Leute bringen" scheint schwierig. Wenn ich richtig gegoogled habe, dann hat das Land > 50% mobil aber nur etwa 15% Smartphone Penetration. Ein(e) Bitcoin Wallet ist aber nicht ohne Smartphone/internet sicher zu verwenden. Wenn SMS Wallets einiger maßen sicher wären, damit könnte man einen Grossteil der Bevölkerung befähigen BTC unter ihrer Mobil Nummer zu empfangen.

Ich würde gerne sehen, dass Bildung belohnt wird. Ich hab ne Zeit lang in Kambotscha gelebt, und fand es erschreckend zu sehen, dass Eltern ihre Kinder auf die Strasse schicken, statt in die Schule, denn auf der Strasse können die Kinder mit kleinen Verkäufen ein paar $ verdienen, welche die Familie bitter nötig hat.

Würden Kids für den Abschluss von Kursen und Klassen Geld bekommen, dann wäre das schon mal ein Anreiz für die Eltern sie dort hin zu schicken. Aber das Geld würde vielleicht am Ende doch mit dem Vater, Alk und Nutten enden.

Was ist aber, wenn dieses Geld so neu ist, dass man dafür noch keinen Alk und keine Nutten kaufen kann? Wenn die Kids dafür nur Bücher und Medizin für die Omi kaufen könnten, dann bilden sich ein positiver Kreislauf und ein erster Markt.

Pie in the sky Cheesy


Was denkst du, johba?

Ente

Ich hab's aufgeschrieben, was denkst du denn?

Im Großen und Ganzen stimme ich dir zu. Damit hast du aber noch nicht verraten, wie man auf die richtige Weise Bitcoin z.B. in Afrika etabliert..
Ich sehe mich da eher als Realisten. Ja, die Mobilfunk- und Smartphonequote ist noch zu gering, um von heute auf morgen Bitcoin als flächendeckende Währung zu etablieren. Deshalb ist ja auch so ziemlich der erste (für Aussenstehende sichtbare) Schritt ein Haufen Tablets dorthin zu bringen (und die Leute mit IT fit zu machen). Das Ganze ist natürlich in eher kleinem Rahmen - wir sprechen hier von einem Pilotprojekt mit einer Berufsschule! Andererseits hat es absolut das Zeug die Keimzelle für eine große Bewegung zu werden. Aber eben mit organischem Wachstum, unter beschaulichen, aber eben nachvollziehbaren und kontrollierbaren Bedingungen, ohne gleich zu Anfang große Risiken zu haben. Keimzelle implantieren, beobachten und lernen. Und das Konzept gegebenenfalls noch weiter verfeinern.

Und, ich bleibe dabei:
Cryptocharity gibt normalen Leuten vor Ort ganz neue Möglichkeiten der Organisation und Präsentation, unmittelbar und auf Augenhöhe mit Interessierten und Spendern aus aller Welt.
Über Chryptocharity Bitcoins direkt vor Ort nach Uganda zu senden schafft dort eine unmittelbare Nachfrage nach (zuerst) Wechselstuben und (bald?) direkten Handel. Verbunden mit den niedrigen Implementationskosten für Wechselstuben und Handel ist das ein hoher Anreiz, dort eine echte Bitcoinwirtschaft zu etablieren. Und durch die Armut vor Ort einerseits, und die vergleichsweise unbürokratische, entspanntere Mentalität in Afrika sehe ich da viel mehr Erfolgschancen als z.B. in Deutschland.

Ich war noch nicht in Afrika, meine Ideen und Gedanken sind also prinzipbedingt "von Aussen". Ich bin immer ganz Ohr für andere Konzepte. ;-)

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Was denkst du, johba?

Ente

Ich hab's aufgeschrieben, was denkst du denn?
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Wie schon gesagt, ein reines Wechselstubenkonzept, und den Leuten gleich Fiat in die Hand zu geben, halte ich für problematisch. Der Wechselkurs müsste nicht nur sehr transparent für den Spender gemacht werden, die Kosten um die Bitcoins ausser Land zu wechseln, und wieder in Uganda Schilling zu konvertieren würden den Zweck in BTC zu spenden komplett verfehlen. Es braucht also erst einen Markt, dann kann man internationale Spender mit lokalen Individuen/Organisationen verbinden.

Schon das "unter die Leute bringen" scheint schwierig. Wenn ich richtig gegoogled habe, dann hat das Land > 50% mobil aber nur etwa 15% Smartphone Penetration. Ein(e) Bitcoin Wallet ist aber nicht ohne Smartphone/internet sicher zu verwenden. Wenn SMS Wallets einiger maßen sicher wären, damit könnte man einen Grossteil der Bevölkerung befähigen BTC unter ihrer Mobil Nummer zu empfangen.

Ich würde gerne sehen, dass Bildung belohnt wird. Ich hab ne Zeit lang in Kambotscha gelebt, und fand es erschreckend zu sehen, dass Eltern ihre Kinder auf die Strasse schicken, statt in die Schule, denn auf der Strasse können die Kinder mit kleinen Verkäufen ein paar $ verdienen, welche die Familie bitter nötig hat.

Würden Kids für den Abschluss von Kursen und Klassen Geld bekommen, dann wäre das schon mal ein Anreiz für die Eltern sie dort hin zu schicken. Aber das Geld würde vielleicht am Ende doch mit dem Vater, Alk und Nutten enden.

Was ist aber, wenn dieses Geld so neu ist, dass man dafür noch keinen Alk und keine Nutten kaufen kann? Wenn die Kids dafür nur Bücher und Medizin für die Omi kaufen könnten, dann bilden sich ein positiver Kreislauf und ein erster Markt.

Pie in the sky Cheesy
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Mich würden Details zum lokalen Bitcoin Markt in Uganda interessieren.

Wenn es keinen gibt, und das Projekt-Team Wechselstuben einrichtet, dann ist die freie internationale Transaktion nur Fassade. Denn dann nehmen Sie den Empfängern die BTC zu einem Preis aus der Hand, den Sie frei bestimmen können. (Wie setzen die Empfänger denn überhaupt eine Wallet auf, ohne Internet?)

Ein Einsatz von BTC in Afrika müsste doch auch mit dem Aufbau eines Marktes beginnen. Sonst stürzt man die Menschen nur in eine weitere Abhängigkeit.

Wenn man eine Brücke bauen könnte zu Mobile Payment, wie M-Pesa in Kenya, dann wäre das natürlich schon eine bessere Sache.

Tja, klassisches Henne-Ei Problem, oder?
Also, was ist hier am erfolgsversprechendsten, zuerst die Nachfrage, oder zuerst das Angebot zu erhöhen?
"Nachfrage erhöhen" hieße die Währungshändler, oder besser gleich die Verkäufer von Bitcoin zu überzeugen.
"Angebot erhöhen" hieße Bitcoins unter die Leute zu bringen, und zu schauen wer sie (mit kleinem Gewinn) annehmen wird.

Was denkst du, johba?

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Super! Find ich klasse. Smiley
Vielleicht mini tablets.

Ich gehe davon aus das Bitcoins in einem Land in West Afrika z.B. Ghana oder Nigeria schneller ihren Weg in den Alltag finden koennten durch solche Projekte.
Ein Anfang ist immer gut. VIel Erfolg!
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Mich würden Details zum lokalen Bitcoin Markt in Uganda interessieren.

Wenn es keinen gibt, und das Projekt-Team Wechselstuben einrichtet, dann ist die freie internationale Transaktion nur Fassade. Denn dann nehmen Sie den Empfängern die BTC zu einem Preis aus der Hand, den Sie frei bestimmen können. (Wie setzen die Empfänger denn überhaupt eine Wallet auf, ohne Internet?)

Ein Einsatz von BTC in Afrika müsste doch auch mit dem Aufbau eines Marktes beginnen. Sonst stürzt man die Menschen nur in eine weitere Abhängigkeit.

Wenn man eine Brücke bauen könnte zu Mobile Payment, wie M-Pesa in Kenya, dann wäre das natürlich schon eine bessere Sache.
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Die Projektpräsentation am Donnerstag war super!
Alles nette Menschen, schön auch von den Organisatoren und Planern "im Hintergrund" etwas erzählt zu bekommen.

Das Projekt ist auch für mich eine Herzensangelegenheit. Cryptowährungen und Afrika gehört einfach zusammen!
Und für alle Skeptischen und Zweifler: Das ist erst der Anfang! Ich sehe das Projekt als Wegbereiter und Katalysator. Cryptocharity bringt alles mit, um sich sehr schnell zu verselbstständigen. Nein, ist sogar darauf ausgelegt, würde ich sagen! :-)

Ente
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Spitzensache ! Wie schnell und einfach gespendet werden kann, ist einfach nur cool.
Das Projekt ist eine ehrenhafte und unterstützungswürdige Sache. 
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Wären Decken, Essen und Bücher, sowie soziale Kompetenz nicht wesentlich sinnvoller als "Tablets" ?

Was bringt es irgendeinem Ugandischen Kind/Jugendlichen jetzt den Umgang mit sowas zu lernen  und dann auch noch sowas abstruses wie Bitcoins dazu...

Die spezifischen Menschen, denen wir in Uganda helfen wollen, haben Decken und haben was zu essen.

Die Idee, dass wir Europäer 'soziale Kompetenz' nach Afrika exportieren sollten, will ich nicht mal kommentieren. Die Situation, in der dieser Kontinent ist, ist nicht zuletzt auf die 'soziale Kompetenz' der Europäer zurückzuführen.

Was die Leute da nicht haben, ist die Möglichkeit, auf das Weltwissen zuzugreifen, Ihr Wissen mit uns zu teilen, uns ihre Situation und Bedürfnisse zu schildern und zwar ohne dass diese Schilderungen von Unicefsen und Entwicklungsministern gefiltert werden, und vor allem haben sie keine Möglichkeit Geld empfangen zu können, ohne Banken 20% abdrücken zu müssen.

Ich war zwar selbst noch nicht vor Ort, aber soweit die Mitarbeiter von Afrika Rise berichten, halten die Leute da unten Bitcoin nicht für was 'abstruses' sondern für eine 'fucking great idea'.

Selbstverständlich wären Bitcoin-Tablets für Menschen, die gerade verhungern, gerade keine sehr sinnvolle Zuwendung (wobei solche Absurditäten gerade bei den grossen zentralisierten Hilfsorganisationen passieren). Aber wir sind nicht ausgezogen den Hunger auf der Welt zu beseitigen (das können wir nicht) sondern wir wollen einer definierten Gruppe von Menschen helfen, den Anschluss an die IT-Welt zu finden. Das Projekt-Budget beinhaltet eine ordentliche Internet-Anbindung der betreffenden Schule und Ausbildung an den Geräten mit dem Ziel, dass die Schüler in die Lage versetzt werden, nach Abschluss der Klasse selbst online publizieren zu können. Das bereits bekundete Interesse, an diesem Unterricht teilnehmen zu können, übersteigt bereits jetzt jegliche Erwartungen und unsere Kapazitäten, ganz so abstrus und irrelevant scheint das für die Leute da also nicht zu sein.

Wir müssen da aber ja nicht einer Meinung sein und ich freue mich über jedes Buch, welches Du in ein Entwicklunglsland schickst Wink.

Joe

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Wären Decken, Essen und Bücher, sowie soziale Kompetenz nicht wesentlich sinnvoller als "Tablets" ?

Was bringt es irgendeinem Ugandischen Kind/Jugendlichen jetzt den Umgang mit sowas zu lernen  und dann auch noch sowas abstruses wie Bitcoins dazu...

Wenn das Kinder/Jugendliche sind die in ihrem Leben irgendwann mal die Chance haben werden sowas ihr eigen zu nennen dann ist das Projekt eh sinnlos, denn diese haben ja schon die Chance.

sinnvoller als essen, decken sind tablets mit sicherheit. feel-good-charity wird in afrika seit jahrzehnten betrieben, das ergebnis sieht man ja. was afrika braucht ist bildung, infrastruktur und wirksame mittel gegen aids und malaria. grundbedürfnisse decken sieht zwar kurzfristig gut aus, aber solange eine selbstversorgung nicht in aussicht ist, verschlimmert sich dadurch das problem langfristig nur.


Sehe ich genauso. Besser wäre es in Lebensmittel wie sauberes Trinkwasser zu investieren. Davon kann es nicht genug Organisationen und Spenden geben.
Allerdings ist auch das besser als gar nichts....
sr. member
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Das ist doch genau was ich meinte. Wink
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Wären Decken, Essen und Bücher, sowie soziale Kompetenz nicht wesentlich sinnvoller als "Tablets" ?

Was bringt es irgendeinem Ugandischen Kind/Jugendlichen jetzt den Umgang mit sowas zu lernen  und dann auch noch sowas abstruses wie Bitcoins dazu...

Wenn das Kinder/Jugendliche sind die in ihrem Leben irgendwann mal die Chance haben werden sowas ihr eigen zu nennen dann ist das Projekt eh sinnlos, denn diese haben ja schon die Chance.

sinnvoller als essen, decken sind tablets mit sicherheit. feel-good-charity wird in afrika seit jahrzehnten betrieben, das ergebnis sieht man ja. was afrika braucht ist bildung, infrastruktur und wirksame mittel gegen aids und malaria. grundbedürfnisse decken sieht zwar kurzfristig gut aus, aber solange eine selbstversorgung nicht in aussicht ist, verschlimmert sich dadurch das problem langfristig nur.
sr. member
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Wären Decken, Essen und Bücher, sowie soziale Kompetenz nicht wesentlich sinnvoller als "Tablets" ?

Was bringt es irgendeinem Ugandischen Kind/Jugendlichen jetzt den Umgang mit sowas zu lernen  und dann auch noch sowas abstruses wie Bitcoins dazu...

Wenn das Kinder/Jugendliche sind die in ihrem Leben irgendwann mal die Chance haben werden sowas ihr eigen zu nennen dann ist das Projekt eh sinnlos, denn diese haben ja schon die Chance.

Wenn es welche sind die so oder so nie die Chance haben werden, dann ist es sinnvoller denen "Decken, Bücher und Essen" zu besorgen, als sie mit technischem Mumpitz vertraut zu machen.

Da wird doch völlig falsch an die Sache rangegangen.

Sorry, aber solche Hilfsprojekte bringen mich echt zum kopfschütteln.

Davon abgesehen unterstützt man mit sowas eh nur das herrschende System das zu immer mehr ausbeutung dieser Länder führt.




P.S. Jaja ich weiß, irgendeins der Kinder könnte ja mal irgendwann die Möglichkeit haben der nächste Nobelpreisträger zu werden...mhm ja ne is klar.
sr. member
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interessant.

wieso akzeptiert afrikarise.de denn keine bitcoin spenden? auf der webseite gibt es dazu nichts.

Werden die im Laufe der nächsten Zeit auch implementieren.

Joe

sr. member
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Dann registriert die Domain crypto-charity.org ganz schnell, weil aktuell ist sie noch frei...

oh shit Typo-Teufel:

cryptocharity.org

ohne minus, soll das heissen, sorry!

Joe

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