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Topic: Bitcoin als Zahlungsmittel: Meinungen, Aussichten & News (Read 238 times)

tyz
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So, Einführung ist lang genug. Wollte dann mal in die Runde fragen: Was haltet ihr von der Shopify-Integration? Kann diese den Durchbruch von Bitcoin als Zahlungsmittel bringen? Man muss ja auch die Psychologie betrachten: viele wollen ihre wertvollen Bitcoins nicht hergeben.

Das mit dem nicht Herausgeben mag stimmen sofern wir in einem Bullenmarkt sind, aber wie man auch gerade immer wieder merkt, suchen viele Besitzer einen Ausweg. Der Tausch direkt gegen Fiat ist natürlich eine Option, aber es gibt in diversen Foren und Gruppen (nicht zuletzt auch hier) immer öfters die Frage wo man am besten seine BTC ausgeben kann. Das mit dem langfristigen Hodln betrifft meiner Meinung nach nur wenige, die meisten wollen nach einem Gewinn früher oder später raus. Deshalb kann so eine Shopify-Integration, die potenzielle Bitcoinzahlungen für Millionen von Shops zugänglich macht, durchaus eine Initialzündung sein.
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Ich habe viele Jahre in der Payment Branche gearbeitet und kenne die "Probleme" die es für die klassische Zahlungsabwicklung gibt.

Als Problemlöser sehe ich in zahlreichen Punkten Lightning.

Bitcoin ist für mich Wertaufbewahrungsmittel und Lightning ist das Zahlungsmittel.
Jeder auf der Welt kann Lightning Zahlungen akzeptieren und muss Niemanden um Erlaubnis bitten.
Stimme zu. Die Vorteile für Händler sind sicherlich ein gewichtiges Argument für Bitcoin als Zahlungsmittel, ob in der Form von Lightning oder nicht.

Neben der Tatsache, dass man keine Erlaubnis benötigt (bzw: angenommen wird man ja bei zentralen Diensten in der Regel einfach, aber man kann jederzeit von Problemen/Kündigungen betroffen sein) wären da natürlich die Gebühren zu nennen und, dass Probleme wegen Streitigkeiten um Rückerstattungen (Chargebacks).

Schon allein wenn Händler die 2-5% Gebührenersparnis an die Kunden weitergeben würden, ergäbe sich (bei breiter Adoption) eine Kostenersparnis, die mindestens alle angeblichen "steuerlichen" Nachteile (von wegen höherer Ermittlungskosten wegen angeblich höherer Kriminalität etc.) aufwiegen sollte.

Natürlich müssten Händler Vertrauen aufbauen, um Lightning zur Akzeptanz zu verhelfen, da ja in der Regel kein Escrow besteht, aber bei "ordentlichen" Onlineshops mit Impressum usw. sollte das gegeben sein - bei größeren Beträgen kann ja ein Escrow angeboten werden, der gebührenmäßig trotzdem unter PayPal und Co. liegen dürfte (BTC-Asia, einer der wohl weltweit größten Escrowdienste für BTC, liegt z.B. bei 1%).
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Ich habe viele Jahre in der Payment Branche gearbeitet und kenne die "Probleme" die es für die klassische Zahlungsabwicklung gibt.

Als Problemlöser sehe ich in zahlreichen Punkten Lightning.

Bitcoin ist für mich Wertaufbewahrungsmittel und Lightning ist das Zahlungsmittel.
Jeder auf der Welt kann Lightning Zahlungen akzeptieren und muss Niemanden um Erlaubnis bitten.

Prädestiniert sind Lightning Zahlungen für Internet Zahlungen und da besonders im Bereich Micropayment und digitale Produkte und Services. Denn da gibt es keine Konkurrenz bei den bisherigen Bezahlmethoden und Lightning kann seine Vorteile perfekt ausspielen.

Ich engagiere mich dafür, dass Bitcoin und Lightning bei immer mehr Händlern als Zahlmethode integriert wird. Dazu betreibe ich die Webseiten Coinpages und Coincharge.

Denn ich möchte, wenn ich in Rente gehe, meine Bitcoin nicht in Fiat wechseln, sondern bei Geschäften damit bezahlen können. Denn dafür ist Bitcoin mal entwickelt worden.
 
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Die Frage die sich mir dabei stellt: wer will Bitcoin als Zahlungsmittel überhaupt haben? Welche Vorteile bringt es, die mir wirklich was bringen?
In "entwickelten Industrieländern" gibt es, wenn man nicht selbst Bitcoin sowieso schon (als Investment, Sparvehikel usw.) benutzt und daher indirekt von einem Popularitätsanstieg profitiert, tatsächlich relativ wenige Gründe mit einer Bitcoinzahlung einen Vorteil zu erhalten. Das ist aber in vielen Ländern anders, in denen beispielsweise Devisenbeschränkungen existieren oder es generell kompliziert ist, ein Bankkonto zu eröffnen oder elektronisch zu zahlen. Ich sehe auch Bitcoin nicht für alle Zahlungsvorgänge als den besten Weg an, wohl aber für viele internationale Zahlungen sowie teilweise bei Online-Einkäufen.

Zum Thema Kriminalität/Drogenkonsum denke ich, da kann man sich schon mal Gedanken drum machen - aber abgesehen von einigen Nischen wie Ransomware wird eigentlich kein Kriminalitätszweig direkt von Bitcoin begünstigt, mehr als es von bestimmten Fiatdiensten und Bargeld der Fall ist. Eine Zunahme von Delikten "dank Bitcoin" würde sich in entsprechenden Statistiken niederschlagen - das sehe ich eigentlich nirgendwo, auch nicht in Deutschland, wodurch auch die (relative) Steuerlast aufgrund der Verfolgung sinken sollte. Dito Drogentote (wobei es hier in der Tat seit 2011 in Deutschland einen leichten Anstieg gab, gerade das Jahr 2020 - indem Deutschland hier wieder beinahe "in die 90er zurückfiel" - sehe ich aber wegen den psychischen Auswirkungen der Coronapandemie als Spezialfall an, und ich kann mir nicht vorstellen, dass hier Bitcoin eine Rolle spielt.)

Dagegen dürfte die erhöhte Effizienz des Bitcoin-Systems insgesamt (wenn man Lightning mit einbezieht) bei einer wirklich breiten Adoption in einer geringeren Bedeutung des Banken- und Finanzsystems und damit Kostenersparnis/Effizienzsteigerungen in der Gesamtwirtschaft niederschlagen, von denen wiederum jeder (zumindest etwas) profitieren könnte. Bitcoin wäre sozusagen ein Teil des technischen Fortschritts.
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Die Frage die sich mir dabei stellt: wer will Bitcoin als Zahlungsmittel überhaupt haben? Welche Vorteile bringt es, die mir wirklich was bringen?

Zuerstmal sehe ich Bitcoin (oder alle Kryptowährungen generel) also eher für Geschäfte geeignet, bei denen man seinen Geldfluss verschleiern will. Unabhängig davon wie gut oder schlecht das letztendlich geht. Sobald ich also ohne das ich es müsste Bitcoin zum bezahlen nutze, helfe ich nicht mir sondern Menschen, die Dinge tun, von denen ich nicht will das sie das tun. Sei es Drogen kaufen oder Waffen. Bei Waffen könnte es mich selbst treffen, bei Drogen trifft es mich in jedem Fall. Den jeder Drogentote und jede Kriminalität aufgrund von Drogenkonsum zahle ich mit. Die Behandlungskosten, die Diebstahlkosten der Beschaffungskriminalität, etc.

Also gibts auch handfeste Gründe, keine Kyrptowährung zu nutzen. Direkte Vorteile als jemand der damit seine täglichen Lebensmittelkäufe, Strom, Gas, Versicherungen bezahlt sehe ich nicht. Den all diese Zahlungsempfänger haben meine Daten aus anderer Quelle, da muss ich nicht verheimlichen. Der Gaslieferant weis wo ich wohne, der Stromlieferant auch. Kennt auch meinen Namen etc. Alles was ich online bestelle und materiell geliefert wird, weis der Händler wer ich bin. Tanken mit Karte...ok, hier könnte man die ersten Zweifel haben. Geht ja keinen was an, wieviel Sprit ich im Monat brauche. Aber eigentlich auch wieder Blöd, weil ich dem Staat diese Angaben direkt liefere, wenn ich meine Steuererklärung mache. Also egal mit der Kartenzahlung.

Ich benutze aber auch viel Bargeld. Lebensmittel zb. Kommt jeden Monatsanfang entsprechend Geldmenge in Haushalsgeldbeutel. Anonymer als Bitcoin. Seit 10 Jahren keine Probleme.

Unterm Strich lande ich immer wieder an der Überlegung: wem helfe ich wenn ich Bitcoin zum bezahlen nutze und wieviel Schaden verursacht der den ich über sozialen Ausgleich mitbezahle. Sozialer Ausgleich = Versicherungen aller Art, incl den Preiskalkulationen der Händler, die Diebstahlkosten mit einpflegen. Das es kurzfristig nicht wegfällt liegt in der Natur der Sache. Sowas dauert. In meiner Jugend zb waren allerlei Massnahmen gegen Taschendiebe nötig. Inzwischen gibt es kaum noch welche. Taschendiebstahl wurde ausgetrocknet, weil extrem unrentabel. Es hat nur 20 Jahre gebraucht bis die letzen vollends verschwunden waren. Inzwischen sind selbst auf Kirmes diese Diebe weg. Nicht plötzlich fleisige Arbeiter geworden, aber klauen anderen Sachen.

Deswegen: wer mit Bitcoin zahlen will, soll das machen. Es werden im großen und ganzen genau die selben sein, die auch von den Vorteilen in krimineller Hinsicht profitieren. Und ja, solange ich steuern bezahle damit eine Polizei bei Kryptodiebstahl einschreitet und versucht die Täter zu finden, solange sind für mich alle die versuchen via Bitoin Steuern nicht zahlen zu müssen, kriminell. Sie beklauen mich.
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Interessant, dass man erst bei einer direkten Frage darüber nachdenkt. Jedenfalls ist das so bei mir.

Ich persönlich würde Bitcoin erst als Zahlungsmittel nutzen, wenn keine Rückverfolgbarkeit möglich ist. Also wenn durch eine Zahlung erkennbar ist, wieviel Bitcoins ich noch habe, wäre das ein no-go. Hier muss also die Regulierung dafür sorgen, dass es nicht möglich ist bzw weiterhin erlaubt, gemixte Coins einzusetzen.

Wie schon angesprochen wurde, braucht Bitcoin einen eigenen Kreislauf. Ich denke über diese Brücke wird auch das Einstiegstor zur allgemeinern Akzeptanz erreicht. Erst wenn Käufer, Verkäufer und Wiederverkäufer nicht mehr in Fiat umwandeln/rechnen, sondern Preise in Bitcoin angegeben werden, dann wird sich Bitcoin als Zahlungsmittel durchsetzen.
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Ich glaube der deflationäre Charakter macht Bitcoin als "Brot und Butter" Währung unbrauchbar. Ich muss ja jetzt nicht auf die BTC Pizza verweisen aber viele sitzen einfach auf ihren Bitcoin und würden den Teufel tun und Sats für irgendwelche "Standard" Einkäufe zu verballern, verstehe ich auch total und mache ich genau so.
Hier wären technische Lösungen denkbar, bei denen bei einer Bitcoin/Lightning-Zahlung automatisch ein Kauf in gleichem Wert erfolgt. Hatte nicht Strike mal sowas geplant oder erinnere ich mich falsch?

Seitdem die Steuerreform in Österreich in Kraft ist (prinzipiell 1.1.2022) zahle ich nichts mehr in BTC.
Der Hintergrund ist: Altbestand ist steuerfrei, Neubestand (gerechnet seit 1.3.2021) ist mit 27,5% zu versteuern beim Tausch in Fiat (also auch beim Kauf von Gütern). Entweder opfert man also "wertvollen" Altbestand oder nimmt gleich mal in Kauf, dass man 27,5% mehr zahlen muss für Artikel. Diese gelten zwar "nur" auf den Gewinn, Bounty- oder Staking-Rewards zählen hier jedoch mit 0 Euro Eingangspreis dazu und fallen somit voll unter diese Besteuerung.
Hier sehe ich allerdings den Unterschied zwischen einer Zahlung und einem Umtausch in Fiat (der "neuen" Coins) nicht. Wenn man in beiden Fällen 27,5 % zahlen muss (hab mal kurz die Österreich-Steuer-FAQ durchgelesen) ergibt sich kein Vorteil durch das Zurückhalten der Coins - es sei denn, man spekuliert darauf, dass die Steuer irgendwann wieder zurückgenommen/geändert wird oder wieder eine Haltefrist kommt.

Problematisch bei solchen Regelungen ist aber tatsächlich, dass Bitcoin gegenüber Fiat-Währungen bei Zahlungen zusätzlichen administrativen Aufwand verursacht.

Volatilität sehe ich eher weniger als Hemmnis an (oder nur als geringes Hemmnis). In vielen Ländern sind die traditionellen Währungen häufig deutlich volatiler als Bitcoin und die Volatilität besteht nicht selten aus einer steten Bewegung in die für die Konsumenten negativen Richtung (z.B. Türkei).
Es ist imo ein Hemmnis beispielsweise für die Attraktivität, das Gehalt in Bitcoin zu bekommen oder wesentliche Teile davon monatlich in BTC umzutauschen. Gerade wenn man mit BTC Banking ersetzen möchte (und gerade die "Unbanked" haben ja nicht viel Geld übrig).

Das wäre die Voraussetzung, dass sich Bitcoin als Zahlungsmittel wirklich etabliert (und man nicht nur ab und zu ein paar Kursgewinne, Bounties o.ä. für Zahlungen verwendet). Es ginge letztendlich darum, einen kompletten Wirtschaftskreislauf zu erschaffen, der Bitcoin nicht verlässt. Die Volatilität macht aber oft den Wechsel in Stablecoins oder Fiat nötig, wenn man nicht (kurzfristige) Risiken auf sich nehmen will, die sich viele einfach nicht leisten können, gerade außerhalb der "reichen" Länder.

Zu allererst, weise ich auf folgendes hin: Mastercard und Visa beenden Zusammenarbeit mit Pornhub

Ich möchte nicht diskutieren, was Pornhub falsch gemacht hat, oder das die Branche stets unter skeptischer Beobachtung steht. Es gilt in der Erotik-Welt die höchste Art der Diskretion und die bestmögliche Vorsicht, aber das wissen 9-10 Männern sehr gut. Und jetzt zur offline Erotik: Sexarbeit ist das älteste Gewerbe und Sexworker (SDL) haben einen nicht besonders ungefährlichen „Job“.
Sicherlich ist Erotik/Sexarbeit ein Markt, in dem eine Bitcoinnutzung attraktiv sein kann und auch bereits teilweise ist. Allerdings doch eher eine relativ kleine und dazu noch teilweise ethisch fragwürdige* Nische - für eine "Etablierung" als Zahlungsmittel müssten wesentlich mehr Nischen dazukommen.

*Klar gibt es Menschen, die komplett freiwillig in diesem Bereich tätig sind, das ist aus meiner Sicht nicht zu beanstanden. Die Mehrheit ist es aber wohl nicht; solange sich das nicht ändert (was auch mit generellen Ungerechtigkeiten in der Gesellschaft zu tun hat) trägt eine Etablierung von Bitcoin in diesem Bereich m.E. nicht unbedingt zu einer Etablierung in anderen Bereichen bei.
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Seitdem die Steuerreform in Österreich in Kraft ist (prinzipiell 1.1.2022) zahle ich nichts mehr in BTC.
Der Hintergrund ist: Altbestand ist steuerfrei, Neubestand (gerechnet seit 1.3.2021) ist mit 27,5% zu versteuern beim Tausch in Fiat (also auch beim Kauf von Gütern). Entweder opfert man also "wertvollen" Altbestand oder nimmt gleich mal in Kauf, dass man 27,5% mehr zahlen muss für Artikel. Diese gelten zwar "nur" auf den Gewinn, Bounty- oder Staking-Rewards zählen hier jedoch mit 0 Euro Eingangspreis dazu und fallen somit voll unter diese Besteuerung.

Stimmt diese neue Regelung hat den Altbestand (zumindest in Österreich was weltweit gesehen ja wieder egal sein sollte) noch wertvoller gemacht.
Also in AT ist es die alten BTC auszugeben noch viel uninteressanter geworden dadurch.

Durch die Entwicklung in den letzten Jahren und den Hype um div. Blasenbildungen hat es der BTC wirklich schwer als Zahlungsmittel akzeptiert zu werden. Es dreht sich alles nur um Gewinnmaximierung (in FIAT gerechnet) und daher stehen wir aktuell ziemlich in der Sackgasse.
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Mir geht es da ähnlich wie dir und ich zahle nur selten etwas in BTC, habe aber inzwischen wie in der klassischen Finanzwelt mir getrennte Konten Wallets eingerichet. Eine fürs Hodlen und eine für Zahlungen. Wenn die Zahlungswallet leer ist muss halt entweder ein Bounty Betrag drauf eingezahlt werden oder mit Fiat etwas BTC drauf geschaufelt werden.
Seitdem die Steuerreform in Österreich in Kraft ist (prinzipiell 1.1.2022) zahle ich nichts mehr in BTC.
Der Hintergrund ist: Altbestand ist steuerfrei, Neubestand (gerechnet seit 1.3.2021) ist mit 27,5% zu versteuern beim Tausch in Fiat (also auch beim Kauf von Gütern). Entweder opfert man also "wertvollen" Altbestand oder nimmt gleich mal in Kauf, dass man 27,5% mehr zahlen muss für Artikel. Diese gelten zwar "nur" auf den Gewinn, Bounty- oder Staking-Rewards zählen hier jedoch mit 0 Euro Eingangspreis dazu und fallen somit voll unter diese Besteuerung.
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Man muss ja auch die Psychologie betrachten: viele wollen ihre wertvollen Bitcoins nicht hergeben.

Kenne ich und kann mich leider nicht ausnehmen. Bringen es nur sehr selten übers Herz etwas in BTC zu bezahlen. Mit der Wirex geht es noch so halbwegs da es sich wie klassiches Geld (also FIAT) anfühlt. Aber Handy raus, Wallet starten, Adresse scannen etc. schmerzt einfach immer wieder Roll Eyes Lips sealed Grin

Der Psychologische Effekt ist sicher nicht zu unterschätzen, wenn jemand Bitcoin hauptsächlich als Spekulationsobjekt, Rentenabsicherung oder gedanklich ähnliches erworben hat. Aber da ist ja bei anderen Finanzprodukten wie Aktien oder Fondsanteilen auch nicht anders, diese nutzt man ja auch nicht für die täglichen Zahlungen.
Mir geht es da ähnlich wie dir und ich zahle nur selten etwas in BTC, habe aber inzwischen wie in der klassischen Finanzwelt mir getrennte Konten Wallets eingerichet. Eine fürs Hodlen und eine für Zahlungen. Wenn die Zahlungswallet leer ist muss halt entweder ein Bounty Betrag drauf eingezahlt werden oder mit Fiat etwas BTC drauf geschaufelt werden.

Eine breite Integration des Lightning Network als Lösung für tägliche Zahlungen mit Bitoin wäre daher in meinen Augen die Richtige Lösung. Die Ankündigung geht daher völlig in die richtige Richtung um eine bereite Massenadoption als Zahlungsmittel zu forcieren.
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Für das zweite Problem, die Skalierbarkeit, scheint sich Lightning Network als Lösung durchzusetzen. Man kann sich Lightning vereinfacht wie eine Prepaid-Karte vorstellen: Man "lädt" einen Channel mit einer Bitcoin-Transaktion auf und kann dann mit diesem Guthaben so lange andere Netzwerkteilnehmer ohne eine On-Chain-Transaktion bezahlen, bis dieses Guthaben aufgebraucht ist - und noch besser: man kann das Guthaben auch über das gleiche Netzwerk wieder aufladen, indem man selbst Bitcoins über Lightning annimmt.
Die langsamere Verbreitung des Bitcoins als Zahlungsmittel hilft dabei sogar, Zeit zu schaffen, um eine Verbesserung der Skalierung zu erreichen.
Mit dem technischen Stand aus 2017 / 2018 wäre das deutlich wackliger, was man ja auch an den damals hohen Transaktionsgebühren erkennen konnte.
Mit der Zeit ist der Bitcoin einfach technisch besser aufgestellt.

Und das ganz ohne Schummelei, wie es oft bei den Shitcoins betrieben wird.  Cheesy



Beim Thema Volatilität gibt es mehrere Ansätze. Von vielen wird einmal erwartet, dass langfristig die Volatilität sinken dürfte. Es gibt einen Index namens BTCVol, der dies auch mehr oder weniger bestätigt - selbst wenn es bei manchen Crashes nicht so aussieht, früherTM waren die Achterbahnfahrten noch viel heftiger.

Bis dorthin könnte als Übergangslösung das Nutzen von Stablecoins für Käufe auf der Bitcoin-Blockchain eine Lösung sein.
Volatilität sehe ich eher weniger als Hemmnis an (oder nur als geringes Hemmnis). In vielen Ländern sind die traditionellen Währungen häufig deutlich volatiler als Bitcoin und die Volatilität besteht nicht selten aus einer steten Bewegung in die für die Konsumenten negativen Richtung (z.B. Türkei).
Letztlich sind wir in Deutschland auch an einem Punkt, an dem wir eine erhöhte Inflation bekommen (Volatilität) und die geht tendenziell in die des Bitcoin entgegengesetzte Richtung.

Als größeres Ausgabe-Hemmnis wirkt schon eher der Punkt, dass Bitcoin eher als Wertspeicher angesehen wird und dadurch nicht so gerne ausgegeben wird. Den Punkt nennst du später ja auch:

viele wollen ihre wertvollen Bitcoins nicht hergeben.

Allerdings wäre dieser Punkt ein Argument für Händler, Bitcoin als Zahlungsmittel zu akzeptieren, da sie als Empfänger vom steigendem Wert des Bitcoins profitieren.  Tongue
Ist natürlich dann wieder doch die kurzfristige Volatilität, die gleichzeitig eine Schwierigkeit für die Händer darstellt.



Ich möchte nicht diskutieren, was Pornhub falsch gemacht hat, oder das die Branche stets unter skeptischer Beobachtung steht.
Natürlich mal wieder richtig einseitig und unreflektiert.
Diesmal sogar mit Ansage.  Roll Eyes



Der next big step ist Lightning mMn. auf jeden Fall. Die Vorteile werden sich sicher noch auswirken aber das muss auch erst in die Köpfe der Leute rein.
Ja, es fehlt irgendwie so ein bisschen die Durchschlagskraft, um einen signifikaten Teil der Nutzer dafür zu gewinnen.
Das ist so ein bisschen wie die SegWit-Adressen. Schon länger auf dem Markt aber irgendwie sieht man doch sehr häufig noch Legacy-Adressen. Und im Forum würde ich das Bewusstsein schon sehr hoch einschätzen.
Im Forum gibt es ja auch einige Nutzer, die immer wieder gute Fäden zu Lightning bringen.
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Also ich seh da eher schwarz. Bin jetzt auch nicht mega lange dabei aber was ich den letzten 3-4 Jahren mitbekommen habe, stimmt mich eher pessimistisch. Ich glaube der deflationäre Charakter macht Bitcoin als "Brot und Butter" Währung unbrauchbar. Ich muss ja jetzt nicht auf die BTC Pizza verweisen aber viele sitzen einfach auf ihren Bitcoin und würden den Teufel tun und Sats für irgendwelche "Standard" Einkäufe zu verballern, verstehe ich auch total und mache ich genau so. Beispielsweise hat Steam mal Bitcoins akzeptiert, dies aber aufgrund niedrigem Volumen (imho) und hohen Kosten eingestellt. Tesla hat ebenfalls Bitcoinzahlungen eingestellt.

Und klar gibt es jetzt Leute. die z.B. darauf verweisen, dass sie service x mit bitcoin bezahlen und das Lightningnetzwerk ja jetzt da ist aber ich bin mir ziemlich sicher, dass dies ein ziemlich kleiner Teil der Cryptocommunity ist und sich da auch auf lange sichts nichts ändern wird.
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Ich habe etwas zu Aussichten.

Zu allererst, weise ich auf folgendes hin: Mastercard und Visa beenden Zusammenarbeit mit Pornhub

Ich möchte nicht diskutieren, was Pornhub falsch gemacht hat, oder das die Branche stets unter skeptischer Beobachtung steht. Es gilt in der Erotik-Welt die höchste Art der Diskretion und die bestmögliche Vorsicht, aber das wissen 9-10 Männern sehr gut. Und jetzt zur offline Erotik: Sexarbeit ist das älteste Gewerbe und Sexworker (SDL) haben einen nicht besonders ungefährlichen „Job“. Der Austausch von werten Erfolg in so gut wie allen Fällen in Bargeld. Ich habe zuletzt mal ein paar Adressen vorgeschlagen, die mit Kryptowährungen ihre Dienstleistungen vermitteln, aber das Bargeld ist nach wie vor die Nummer 1. Das heißt, jeder wird einen gewissen Anteil an Bargeld besitzen und damit seinen Lebensunterhalt finanzieren. Falls man dieses Geld in digitaler Art auf sein Bankkonto transferieren möchte, wird es mit der Zeit ungemütlich. Auch bei größeren Unternehmen in der Branche, ist es schwer mit einer Bank einen gemeinsamen Nenner zu finden. Kurz ausgedrückt: Man möchte so jemanden nicht wirklich als Kunde. Also was bleibt jemanden in Zukunft als Alternative… wenn ihr mich fragt, dann sind es Kryptowährungen.

Warum Krypto eine Rettungsleine für Sexarbeiter ist, die von Banken verbannt werden

Lösung kann sein: Strike oder Cashapp in der EU und die Vermarktung durch wichtige Multiplikatoren. Und falls das passiert, dann sollte ich mit einer der ersten sein, die es sehen.



Bargeld… Bitcoin… Cashapp… done?
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Danke für den Thread und die schöne Einleitung Smiley
Schade aber, dass es bisher so wenig Rückmeldungen gab.

Was haltet ihr von der Shopify-Integration? Kann diese den Durchbruch von Bitcoin als Zahlungsmittel bringen?

ad1) Finde ich ich gut!
ad2) Da bin ich mir (leider) nicht so sicher... mehr dazu unten.

Man muss ja auch die Psychologie betrachten: viele wollen ihre wertvollen Bitcoins nicht hergeben.

Kenne ich und kann mich leider nicht ausnehmen. Bringen es nur sehr selten übers Herz etwas in BTC zu bezahlen. Mit der Wirex geht es noch so halbwegs da es sich wie klassiches Geld (also FIAT) anfühlt. Aber Handy raus, Wallet starten, Adresse scannen etc. schmerzt einfach immer wieder Roll Eyes Lips sealed Grin

Und Bitcoin nachkaufen kann man ja immer ...

Habe ich bisher auch mehrfach gemacht nachdem ich irgendwo BTC ausgegeben habe aber irgendwie geht das ja auch am Ziel vorbei Tongue

Der next big step ist Lightning mMn. auf jeden Fall. Die Vorteile werden sich sicher noch auswirken aber das muss auch erst in die Köpfe der Leute rein. Bitcoin ist für viele User (oder eben nicht User) noch immer alt/schwerfällig/teuer und daher nichts für den Alltag Roll Eyes
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Hallo,

ich wollte mit diesem Thread (wie schon angekündigt) eine Ergänzung zum Kursverlaufthread eröffnen, in dem frei über die langfristigen Aussichten von Bitcoin als Zahlungsmittel diskutiert werden kann. Hier können also Meinungen abgegeben sowie relevante News ausgetauscht werden.

Der Zeitpunkt scheint gut, denn gerade gestern wurde auf der Bitcoin-Konferenz in Miami beispielsweise eine Integration von Bitcoin in die bekannte eCommerce-Plattform Shopify angekündigt, über die man bei McDonalds, Walmart usw. zahlen kann. Auch Zahlungsdienstleister wie PayPal, CashApp und andere integrierten Bitcoin immer enger in der letzten Zeit. Also es tut sich was!

Eine kleine Einführung, gerade für die, die noch relativ neu bei Bitcoin sind:

Bitcoin als Zahlungsmittel steht auch 13 Jahre nach seiner Einführung noch etwas in den Kinderschuhen - es wurde von vielen Unternehmen zeitweise eingeführt, aber einige gaben es wieder auf - und wird daher mehr als spekulative Geldanlage wahrgenommen. Es gibt zwei große Hürden zu bewältigen: einerseits die Volatilität des Kurses, die für Konsumenten und Händler Risiken birgt und es schwer macht, Preise in Bitcoin festzulegen, und andererseits die Skalierbarkeit - ohne weitere Lösungen wären maximal 15 Zahlungen pro Sekunde möglich. Für Nutzer besteht das Problem, dass wenn man sich an dieses Limit annähert, die Transaktionsgebühren immer höher werden, da immer mehr Transaktionen um Blockchainplatz konkurrieren.

Für das zweite Problem, die Skalierbarkeit, scheint sich Lightning Network als Lösung durchzusetzen. Man kann sich Lightning vereinfacht wie eine Prepaid-Karte vorstellen: Man "lädt" einen Channel mit einer Bitcoin-Transaktion auf und kann dann mit diesem Guthaben so lange andere Netzwerkteilnehmer ohne eine On-Chain-Transaktion bezahlen, bis dieses Guthaben aufgebraucht ist - und noch besser: man kann das Guthaben auch über das gleiche Netzwerk wieder aufladen, indem man selbst Bitcoins über Lightning annimmt.

Mit Lightning sind potenziell Tausende, Zehntausende oder noch mehr Zahlungen pro Sekunde möglich, ein hartes Limit gibt es nicht. Lightning ist auch die Lösung, die etwa für die Shopify-Integration verwendet wird.

Beim Thema Volatilität gibt es mehrere Ansätze. Von vielen wird einmal erwartet, dass langfristig die Volatilität sinken dürfte. Es gibt einen Index namens BTCVol, der dies auch mehr oder weniger bestätigt - selbst wenn es bei manchen Crashes nicht so aussieht, früherTM waren die Achterbahnfahrten noch viel heftiger.

Bis dorthin könnte als Übergangslösung das Nutzen von Stablecoins für Käufe auf der Bitcoin-Blockchain eine Lösung sein. Natürlich ist auch hier Lightning nützlich: über die Softwarelösung OmniBOLT wurden Ende März erstmals Tether-Transaktionen durchgeführt (Tether ist ein - umstrittener - Stablecoin, der an den US-Dollar gebunden ist). Andere Protokolle wie RGB und Taro können sogar algorithmische Stablecoins, die derzeit nur auf speziellen Smart-Contract-Blockchains wie Ethereum funktionieren, auf Bitcoin- und eventuell gar Lightningbasis ermöglichen. Für Merchants gibt es bereits seit Langem Payment-Prozessoren, die Bitcoin direkt in Fiatwährungen umwandeln und damit das Wechselkursrisiko verringern.

Schließlich gibt es noch das Thema Regulierung. In einigen Ländern wie China und der Türkei gibt es eine ausgesprochen Bitcoin-feindliche Regulierung, die die Nutzung als Zahlungsmittel verbietet. In anderen Ländern wie Bolivien ist die Nutzung nicht verboten, aber die Verbindung zum Finanzsystem stark eingeschränkt. In Europa und den USA dagegen ist die Regulierung im Bereich "Zahlungen" bisher relativ Bitcoin-freundlich, und in El Salvador ist Bitcoin gar gesetzliches Zahlungsmittel (möglicherweise bald auch in einer Region im benachbarten Honduras sowie auf Madeira). Allerdings könnte in der EU die Nutzung von Payment-Prozessoren, die Bitcoins in Fiatwährungen umwandeln, wegen schärferer Anti-Geldwäsche-Regeln deutlich komplizierter werden, siehe dazu diesen Thread.



So, Einführung ist lang genug. Wollte dann mal in die Runde fragen: Was haltet ihr von der Shopify-Integration? Kann diese den Durchbruch von Bitcoin als Zahlungsmittel bringen? Man muss ja auch die Psychologie betrachten: viele wollen ihre wertvollen Bitcoins nicht hergeben. Aber vielleicht ist das doch eine Initialzündung, da man ja oft zu wenige Gelegenheiten hat, um Bitcoin auszugeben, und sich dann kaum damit befasst (ist zumindest bei mir so), dazu kommen möglicherweise je nach Land/Region Bedenken wegen der Versteuerung der Gewinne vor dem Zahlungsvorgang. Wenn ich aber jetzt bei vielen Merchants plötzlich Lightning verwenden kann, sieht das vielleicht ganz anders aus. Und Bitcoin nachkaufen kann man ja immer ...
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