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Topic: Bitcoin soll durch Simplicity Smart Contracts On-Chain integrieren (Read 573 times)

legendary
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Habe ich das vielleicht falsch verstanden? Ich dachte immer Taproot/Schnorr stellen eine Erweiterung dar aber bringen nicht mehr Flexibilisierung ins Bitcoin Script.
Taproot/Schnorr nicht, sondern Simplicity selbst. Man soll nicht für jeden neuen Opcode einen neuen Softfork brauchen, sondern mit dem Simplicity-Softfork wäre es möglich Taproot/Schnorr usw. ohne weitere Softforks zu realisieren.

Allerdings scheint auch bei Taproot eine Skriptsprache namens "Tapscript" mit ähnlichen Zielen wie Simplicity eingebaut zu sein. So ganz blicke ich da auch noch nicht durch.

Gibt es mittlerweile eigentlich einen Zeitpunkt, an dem es für Taproot/Schnorr nun ernst werden soll? Ich meine mich erinnern zu können, dass es dieses Jahr kommen sollte.
Das neueste was ich gefunden habe ist dieser Artikel auf Coindesk von Ende April, aber es scheint noch getestet zu werden, ohne ETA:

Wenn es hier keinen Loop gibt, dann wir der Smart Contract quasi nur einmalig ausgeführt? Hättest du vielleicht hierfür ein anschauliches Beispiel wie so ein Smart Contract aussehen könnte? Also was der Endverbraucher damit anstellen könnte.
Hab da jetzt auf die Schnelle kein Beispiel parat, müsste mal stöbern. Aber grundsätzlich werden wohl HTLCs wie bei Lightning und bei Atomic Swaps flexibler gestaltet werden können. Also generell Contracts bei denen eine Transaktion ausgelöst wird (genauer: das auf gewisse Coins von einem bestimmten Private Key aus zugegriffen werden kann), wenn eine bestimmte Bedingung erfüllt ist. Wie gesagt werden auch Taproot und Schnorr als Beispiele für mögliche Contracts genannt.

Edit: Ein Beispiel, was vielleicht möglich sein könnte und was mich selbst interessieren würde (wegen diesem Thema hier (Absicherung gegen Crashs)): Put- und Call-Optionen mit reiner Bitcoin-Technologie.

Call-Optionen können als Atomic Swaps mit langer Laufzeit beschrieben werden (Atomic Swaps = Austausch zweier Coins, ohne dass jemand den anderen übers Ohr hauen kann). Bei Atomic Swaps gibt es immer eine Seite, die während der Laufzeit des Contracts entscheiden kann, ob der Austausch ausgeführt wird. Das wird als "ungerecht" angesehen. Nun könnte die Gegenseite eine zusätzliche Zahlung eines Betrags ("premium") fordern, dann wäre das ganze äquivalent zu einer Call-Option (die man auch in eine Put-Option umbauen kann, wenn man die Coins austauscht). Man zahlt also, um die Option zu haben, während der Laufzeit (z.B. 30 Tage) Coin A für eine festgelegte Summe von Coin B zu kaufen.

Das Problem ist derzeit, dass diese "Premium"-Zahlung (also die Bezahlung des Kaufpreises der Option) etwas "tricky" ist - wahrscheinlich muss mit aktuellem Bitcoin Script das Premium immer in dem Coin bezahlt werden, den der Optionskäufer kaufen möchte (siehe hier). Er muss also schon vorher über einige dieser Coins verfügen. Eventuell könnte das mit Simplicity so organisiert werden, dass auch der Ausgangs-Coin für die Zahlung verwendet werden könnte.
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Vielen Dank für die Antwort d5000!

Habe ich das vielleicht falsch verstanden? Ich dachte immer Taproot/Schnorr stellen eine Erweiterung dar aber bringen nicht mehr Flexibilisierung ins Bitcoin Script. Muss mich dazu noch mal reinlesen. Gibt es mittlerweile eigentlich einen Zeitpunkt, an dem es für Taproot/Schnorr nun ernst werden soll? Ich meine mich erinnern zu können, dass es dieses Jahr kommen sollte.

Wenn es hier keinen Loop gibt, dann wir der Smart Contract quasi nur einmalig ausgeführt? Hättest du vielleicht hierfür ein anschauliches Beispiel wie so ein Smart Contract aussehen könnte? Also was der Endverbraucher damit anstellen könnte.

Okay, dann hab ich da wohl etwas zu viel interpretiert. Mir war zwar klar, dass es den Funktionsumfang von Ethereum nicht erreichen kann auf dem 1 Layer aber dachte dennoch, dass es in diese Richtung läuft. Bin auf jeden Fall sehr gespannt wie das umgesetzt wird. Wir werden es ja wahrscheinlich zuerst bei Liquid sehen. Ich bin sehr bullish auf die Entwicklung von Bitcoin.

DeFi macht für mich sowieso erst richtig Sinn, wenn auch BTC da vollumfänglich integriert werden kann. Danke für das Whitepaper!
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Decentralization Maximalist
Finde das Thema eigentlich schon spannend genug für einen eigenen Thread. (Wenn bitcoin-2go zu oft auftaucht können die Posts ja reportet werden, bei bisher 2mal finde ich es bisher noch nicht störend)

Zu Simplicity: Es handelt sich wohl um eine Art "Flexibilisierung"  von Bitcoin Script. Man soll neue Features implementieren können, ohne gleich einen Softfork vornehmen zu müssen. Gedacht wird laut Adam Back z.B. an Taproot/Schnorr oder an SIGHASH_NOINPUT, was von der LN-Erweiterung "eltoo" benötigt würde (siehe z.B. diesen Artikel auf Englisch, der wahrscheinlich das Original des bitcoin2go-Artikels ist).

Es wird aber nicht am Prinzip gerüttelt, dass Bitcoin keine turingmächtigen Smart Contracts anbietet. Es sind also keine Loops wie mit Ethereum möglich. Somit gibt es nicht die Gefahr von "Contracts, denen irgendwann das Gas ausgeht".

Bezüglich der Skalierbarkeit wird sich das m.E. von selbst erledigen - Contract-Entwickler werden sich es bei der Konzeption einer Plattform mehrmals überlegen, ob sie auf der Mainchain hohe Transaktionsgebühren riskieren oder auf "2nd Layer" ausweichen. Hier würden sich Sidechains anbieten, die in ihrer "dezentralen" Fassung aber noch in den Kinderschuhen stecken.

Grundsätzlich sehe ich die Entwicklung also positiv. Zumal ich auch an erweiterten DeFi-Möglichkeiten von Bitcoin Script interessiert bin, z.B. Put/Call-Optionen mit Atomic Swaps (die jetzt wahrscheinlich schon möglich sind, aber einige Nachteile besitzen).

Hier übrigens das Whitepaper: https://arxiv.org/pdf/1711.03028.pdf
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Ich hab natürlich wie jeder von euch meine Lieblingspublisher. Dennoch geht es mir hier um Smart Contracts für Bitcoin. Daher würde ich mich freuen, wenn jemand mehr dazu weiß oder mich auf andere deutschsprachige Seiten zu diesem Thema verweisen könnte. Ich würde gerne verstehen, wie und ob es überhaupt funktionieren kann. Mir erscheint nämlich die Idee nicht wirklich zuende gedacht.
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https://t1p.de/6ghrf
Und der Kreis schließt sich  Cheesy

Link zu einer Internetseite aus dem aktuellen Beitrag oben

Link zur gleichen Internetseite vom allerersten Beitrag des Users am 18.05.2020

Meine Vermutung zum allerersten Beitrag des Users am 18.05.2020:
Aber vielleicht will der User ja einfach nur auf seine Domain verweisen  Wink  Roll Eyes
newbie
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Hallo zusammen,

ich bin gestern auf einen spannenden Beitrag gestoßen, indem es darum geht, dass in Zukunft Bitcoin mit einem Soft Fork Smart Contracts unterstützen könnte. Mir ist aber nicht ganz klar geworden, wie das nun wirklich funktionieren soll. Die Bitcoin Blockchain ist ja in der Anzahl der Transaktionen pro Sekunde stark begrenzt und das wird sich nur minimal On-Chain verbessern. Wenn wir also nun auch Smart Contracts On-Chain möglich machen, dann ist doch die Blockchain sofort verstopft oder habe ich hier einen Denkfehler?

Ich stell mir eher vor, dass man sowas über Second/Third Layer lösen sollte. Die Hauptchain sollte nur für Value Transaktionen ab einem mittleren Bereich genutzt werden. Simplicity kommt selbst wohl von Blockstream und wird bis Ende dieses Jahres in die Sidechain Liquid integriert. Danach wird man erstmal schauen, wie es funktioniert und ob es wirklich einen Vorteil bringt und überhaupt bei Bitcoin integriert werden kann.

Wenn es letztendlich klappen sollte und zu keinen großen Tradeoffs kommt, dann werden doch Ethereum und alle anderen Smart Contract Plattformen direkt obsolet oder wie seht ihr das?
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