@Nestade
Also wenn ich von Selbstbestimmung und Entbevormundung spreche, dann gehe ich natürlich in erster Linie von mir und meinen Erfahrungen aus.
Als Kind der späten Underground-Techno Zeit habe ich so ziemlich alles durch, Ausnahmen waren Heroin und Crystal. Letzteres war damals in unseren Kreisen aber nicht so en vogue wie heute, bsw. in Sachsen, und Heroin stand irgendwie immer nie zur Debatte. Wenn ich so zurückblicke würde ich behaupten, daß ich aus unseren Freundes- und Kumpelkreisen eigentlich nur ein, zwei Personen kenne, bei denen man heute von
hängengeblieben sprechen würde. Ich will sagen, ganz überwiegend funktioniert das mit dem selbstbestimmten Konsum, mit der Eigenverantwortung.
Also ich persönlich sehe bei einer Legalisierung unter Berücksichtigung der gesellschaftlichen, der wirtschaftlichen und der sozialen Verhälnisse tatsächlich keine Gesellschaft in Lethargie.
@lassdas
Natürlich gab es damals auch Zeiten, da hätte ich mir schon ein gut sortiertes Supermarktsortiment gewünscht. Denn in meiner Lehr - und späteren Studienzeit war es natürlich auch oft eine Frage des Geldes. Und die kontrollierte, zertifizierte Herstellung von Papers, Pappen etc, also das Betröpfeln von Löschpapier, wäre nach meiner Vorstellung schon damals eigentlich günstig und somit das Produkt erschwingliche(r). Der Kauf während einer Party in Rotterdam hingegen, wo man neu und unbekannt war, barg immer ein gewisses Risiko.
Aber muß ja nicht der Supermarkt, kann auch die gute alte Drogerie sein. Und daß die Apotheker immer parat stehen, wenn es was zu verkaufen bzw. verdienen gibt, wissen wir ja.
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Zur Entkriminalisierung würde ich auch noch anmerken wollen, daß es in meinen Augen nicht nur um die Beschaffungskriminalität geht, vielleich in erster Linie. Aber selbst Leute mit Potte im Portemonnaie mußte zusehen, daß ein BtM Eintrag eben nicht im Führungszeugnis landet, wenn man bsw. Lehramt studieren wollte. Ich persönlich kenne zwar die Praxis bei Lehrerinnen und Lehrern, bei Beamten nicht wirklich, aber all meine Bekannten, die in dieser Richtung später tätig sein wollten, hatten Bammel davor.
Und was ich mir auch noch vorstellen kann: die Legalisierung in den Konsumentenländern kann ja auch zu einer Veränderung in den Produzentenländern führen. Also der Schlafmohn-Bauer im Goldenen Dreieck, der auf Fair Trade und Bio setzt, somit legal seine Familie ernähren kann. Oder eine Kooperative, die den Koka-Anbau in Columbien, Peru, wo auch immer kontrolliert und legal betreibt. Ganz zu schweigen von Afghanistan... das wäre in meinen Augen zumindest überlegenswert. Mir sind jedenfalls keine Kartelle, keine Paramilitärs oder Warlords bekannt, die ihre Aktivitäten mit dem legalen Weizen-Anbau finanzieren.