Evergrande scheint ja wohl bald zu Plätzen und ich bin mal gespannt, wie unser Digitaler Vermögenswerte darauf reagiert. Die Inflation heizt sich gerade auch richtig an.
Alle News bezüglich Bitcoin sind ultra Bullish bis auf die geplante zu harte Regulierung der EU.
Ich bin gespannt was der Markt macht aber auch ich werde langsam Bearisch und kann mir den 30er Bereich vorstellen.
Ich bin mir gar nicht sicher, wie man das beurteilen kann.
Denn einerseits hatten die Behörden bzw. die chinesische Zentralbank einst durchblicken lassen, daß es sich bei Evergrande um einen "normalen" Vorgang handelt, also fast schon marktwirtschaftlich, daß man nichts retten müsse, weil Evergrande nach deren Meinung nicht systemrelevant sei. Andererseits aber wurde der Konkurrent Kaisa Group mittlerweile auch von einer Ratingagentur auf Restricted Default herabgestuft, mehr geht ja fast nicht, was dann doch den Kritikern recht geben könnte, die schon vor Jahren von einer Blase sprachen.
Nun soll, wenn die Fachleute richtig liegen, der Immobiliensektor in China zwischen 25% und 30% der gesamten Wirtschaftsfähigkeit des Landes ausmachen und hatte auch einen direkten Einfluß auf bsw. die Stahl - und Baustoffindustrie, deren Boom der letzten Jahre maßgeblich davon beeinflußt war bzw. noch ist. Und bei Evergrande selbst gehen die Fachleute davon aus, daß es neben den direkten Arbeitnehmern indirekte Abhängigkeitsverhältnisse von etwa 3,5 Millionen Beschäftigten gibt, mal ganz abgesehen von den vielen Millionen Bürgern und Haushalten, die in den letzten Jahrzehnten ihr Geld bzw. ihre Ersparnisse in Betongold angelegt hatten.
Dann denke ich mir natürlich: wenn das mal nicht too big to fail für Xi Jinping ist! Denn eigentlich kann sich China, besser gesagt die Kommunistische Partei, einen unkontrollierten Zusammenbruch schon auf Grund der zu erwartenden sozialen Verwerfungen, aber auch auf Grund der dadurch in Mitleidenschaft gezogenen Gesamtwirtschaft gar nicht leisten. Also ich denke, sie werden die Bude irgendwie sanieren, die chinesischen Kleinanleger und die chinesischen Investoren irgedwie befriedigen, wie auch immer.
Und was könnte das für Bitcoin bedeuten? Keine Ahnung.
Früher hätte man gedacht, die geprellten oder die nun vorgewarnten Chinesen flüchten mit ihrem Geld dorthin. Aber betreffend Bitcoin hat die Partei ja bereits an der Schraube gedreht und dem gesetzlich einen dicken Riegel vorgeschoben. Stellt sich also die Frage, ob das Gros der Chinesen ein solches Risiko eingehen würde. Die ausländischen Investoren und Gläubiger dürften einen Teil ihrer Kohle schon abgeschrieben haben, vielleicht zieht es die ja in "neue Häfen"? Aber gut, auch recht spekulativ.