Mixer schmeissen viele Coins aus den unterschiecdlichsten Quellen in einen Topf(eine Adresse) und verteilen es wieder neu. Deine Auszahlung erfolgt zügig und scheinbar von einer völlig anderen Adresse aus. Stell es dir so vor, du wirfst alles in den blauen Topf und aus dem Roten kommt es wieder zu dir zurück. Und zwar stückchenweise, möglichst an mehr als eine Btc Adresse. Bis dahin scheint es so, als wäre nun die Spur kalt.
Früher oder später kommen welche die in den gelben Topf zahlen und aus dem Blauen bedient werden. Und irgendwann hat ja auch mal irgendwer in den Roten gezahlt, aus dem du bedient wirst.
Man bekommt nach und nach raus, welche Adressen zum Mixer gehören. Und kann dann über statistische Zuordnungen mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder die Summen sortieren und die Empfänger ermitteln. Möglicherweise Zeitversetzt, das gibt einem die Möglichkeit, die Spuren zu verschleiern.
Kommt natürlich darauf an, welchen Mixer man verwendet. Generell gibt es unterschiedliche "Qualitätsstufen". Eine gute Studie gibt es dazu
hier, der Nutzer hat einige Mixer untersucht. Bei manchen konnte er die Zahlungsströme nachverfolgen, bei anderen nicht.
Neben den direkten Verknüpfungen von Transaktionen vor und nach dem Mixvorgang könnte man bei einer Analyse weitere Parameter anwenden, wie Adresstyp oder genutzte Gebühr etc. Es gibt nicht umsonst professionelle Analyseunternehmen, die Exchanges und selbst Regierungen beraten.
Das Problem beim Mixen: Ehrliche Menschen brauchen es nicht. Kostet extra Geld, also wenn ich nichts zu verbergen habe erschliesst es sich mir nicht, wieso ich 1% meines Geldes dafür verwenden soll, die Herkunft zu verschleiern. Vorallem um mir dann einen Urlaub oder Luxusgegenstände zu kaufen und damit prahlen, das es meine Bitcoin-Spekulationen waren.
Nun, das ist eine sehr undifferenzierte Sichtweise, alle Menschen als nicht ehrlich hinzustellen, die Mixer gutheißen. Es ist generell bekannt, dass die Bitcoin-Blockchain pseudonym ist und wenn einmal eine Adresse einer Person zugeordnet werden kann, gibt es Möglichkeiten, das Puzzle zu entschlüsseln. Die Entschlüsselung dieses Puzzles gewinnt bei zunehmender Relevanz des Bitcoins an Wert, weshalb es Kandidaten jeder Art darauf abgesehen haben könnten, seien es Konzerne aufgrund von Profitoptimierung oder große Hacker-Netzwerke, die die nächten Raubüberfall planen.
Bitcoin ist dem Bargeld in Sachen Privatsphäre nunmal unterlegen. Da mache ich keinen Hehl draus.
Auch beim Bargeld gibt es immer wieder Unkenrufe, die es pauschal verteufeln. Und es gibt auch einige Länder, die es komplett verbieten wollen und stattdessen ein digitales, nachverfolgbares System schaffen wollen, versehen mit Sozialkreditsystem, um "unehrliche" Bürger in ihrem Sinne zu erziehen.
Kann man machen.
Meine Favorit wäre das wahrlich nicht.
Es mag ein Stück weit verwunderlich sein, als Kryptowährungsnutzer die Vorteile des Bargelds zu erwähnen. Ist es aber auf den zweiten Blick nicht: bei aller Innovation sollte man nicht vergessen, das Digitalität in gewisser Weise auch einen ganzen Schwung Nachteile mit sich bringt.
Aber dazu hat nullCoiner bereits einen sehr treffenden Beitrag geschrieben:
Versteht mich nicht falsch... Ich bin auch der Meinung, dass Bargeld viele Nachteile hat, es sei denn der Strom fällt aus, oder "Netz" ist weg, oder gibt es vielleicht noch gar nicht
Nicht nur in Schweden und anderen fortschrittlichen Ländern wird immer mehr mit "e-cash" gezahlt, auch in anderen Teilen der Welt, wo Menschen keinen Zugang zum Bankensystemen haben, wird schon lange alles bargeldlos über Handys bezahlt. Der Punkt ist aber, dass wir viel zu fahrlässig mit unseren Daten umgehen, und Facebook und Konsorten "ungefragt" mit unseren Daten Geld macht. Und hier geht es nicht nur um das Konsumverhalten und personalisierter Werbung.
SocialMedia Diskussion will ich erst gar nicht anfangen. Aber den Menschen muss klar werden, dass wenn sie diese Produkte nutzen, die Anbieter ALLES über sie wissen. Was ihr zuletzt eingekauft habt, wo ihr im Urlaub gewesen seit, welche Wehwehchen ihr habt und welche Hobbies, und darüberhinaus noch die euer Familienmitglieder. Über SocialMedia lässt sich das alles noch schön vernetzen, und man weiß wer mit wem Befreundet ist usw. blöd wird's dann nur, wenn deinem WhatsApp Freund plötzlich dein Psychiater als gemeinsamer Freund vorgeschlagen wird, weil er ja schließlich auch in deinen Kontakten steht, oder die Freundin der Frau
Weder gehe ich zum Psychiater noch gehe ich fremd, ich versuche es nur zu veranschaulichen, ersterer sollte ich vielleicht mal probieren, zum Cryptopsychiater
nein ich will hier niemandem zu nahe treten, sorry!
Ein weiteres Problem ist, wenn Facebook mal wieder aus versehen einem Dritten Millionen von Kundendaten offenbart, natürlich aus versehen. Oder eine Regierung WhatsApp technisch unterbindet oder Zensur betrieben wird. Oder das nächste Trumpeltier von der russischen Trollarmee zum Präsidenten gemacht wird.
Es gibt auch Berichte von gezieltem Social Engeneering, wo "Carla" hier im Forum um Hilfe bittet weil sie ein Problem mit ihren Cryptos hat, und im Verlauf der netten Kommunikation dann die Facebook Daten ausgetauscht werden. Dann werden Facebook Freunde angefragt, "Hey ich bin eine alte Klassenkameradin von ... und will ihn überraschen, kannst Du mir sagen, wo er wohnt? Dann dauert's nicht mehr lange, bis man weiß, wann die Wohnung unbeaufsichtigt ist, und dann gibt's physikalischen Besuch mit großer Überraschung (PC, Laptop, Tablets alles weg).
Was das alles mit ano Coins zu tun hat? Ganz einfach, der Geldfluss ist der Dreh- und Angelpunkt unseres Verhaltens. Das beginnt mit der Herkunft des Geldes, geht über die Miete bis hin zu Arzt Rechnungen und anderen Ausgaben.
Stell Dir vor man kann anhand deiner Coin Adresse sehen, zu welchem Arzt Du gehst, wo Du arbeitest, wo Du im Urlaub warst usw. wenn einmal ein Bezug hergestellt werden kann bist du ein gläserner Nutzer, und zwar für immer, nix mit Recht auf Löschung
Klar im Moment haben wir noch viele Coins und es wird schwer dich anhand deiner Cryptos zu tracken, ja jetzt werden viele lächeln, aber Leute, stellt euch einfach mal vor eine Börse oder ein Projekt mit euren KYC wird gehackt, und zack haben wir einen Einstiegspunkt (nämlich mindestens ein Adresse, oder gleich alle Ein- und Auszahlungen). Bis letztes Jahr war das alles noch nicht so schlimm, aber jetzt wo man sich auf fast allen Börsen verifizieren muss... Ich könnte auf Anhieb nicht sagen, wo ich überall meine Daten angegeben habe (eher die, wo ich dies noch nicht getan habe
).
Da schließt sich dann auch der Kreis wieder zum freundlichen Finanzamt um die Ecke
ich hoffe mal wir bekommen noch mehr Input, ich weiß, dass schon viel und oft diskutiert wurde, aber ich finde da darf man nicht müde werden, also aufwachen!
Nicht umsonst hat Satoshi großen Wert auf den Schutz seiner Privatsphäre gelegt. War er unehrlich? Ich denke nicht.
Bringt einem zur Erkenntniss, das alles was bei Mixern reingeht und rausgeht auch Dreck am Stecken hat.
Auch das entspricht nicht den Fakten, wie eine Studie von Chainalysis ergeben hat:
Chainalysis research reveals: only a small percentage of mixed coins are illegalWie seriös diese Studie ist, kann ich nicht beurteilen, Chainalysis gilt aber als fundierte Anlaufstelle für Blockchainanalysen und dessen Rückverfolgung.
Bevor man solche Behauptungen bringt, sollte man vielleicht erst einmal prüfen, ob die (harsche) getätigte Aussage auch korrekt ist.
Notiz an mich: Merit für dich! (sobald ich wieder neue hab, bist du die Nr.1 auf der Liste)
Vielleicht ein de-Merit für die einseitige Darstellung und schlecht recherchierten Fakten. Aber im verlinkten Beitrag von bct_ail fällt mir auf, dass ich bei teilweise sehr guten Beiträgen nur spärlich Merit verteilt habe.
Danke für die guten Links.