Stimmt. Bei den Geschäftsmodellen wo vorher ein Betrag "reserviert" werden muss, um später, wenn der finale Betrag feststeht, die Buchung (Capture) erfolgt, ist die Kreditkarte besser. Das gilt für Hotel, Autovermietung, usw.
Es gibt auch andere Anwendungsbereiche, in denen "Krypto" derzeit nicht wirklich brauchbar ist.
Man denke nur an Abonnements, wo regelmäßige Zahlungen einmal im Monat erfolgen, hier ist das Lastschriftverfahren an Bequemlichkeit für den Verbraucher nur schwer zu schlagen. Das gilt natürlich auch z.B. bei Mitgliedsbeiträgen für Vereine o.ä.
Kompliziert wird es, wenn ein Kunde mit Bitcoin bezahlt, die Ware zurück schickt und ich ihm eine Gutschrift geben will. Bekommt er die Gutschrift jetzt in Euro oder in BTC? Was mache ich, wenn der Kurs sich verändert hat....
Das ist relativ eindeutig, es wird immer nur der Betrag zugrunde gelegt, in dem die Ware / Dienstleistung ausgepreist war.
Solltest du also z.B. 100 EUR in Bitcoins überweisen, steht dir auch nur eine Rückzahlung i.H.v. 100 EUR in Bitcoins zu.
Hier ist der Euro die Rechnungseinheit und Bitcoin lediglich der Zahlungsweg.
Ganz ähnlich verhält es sich bei Fremdwährungszahlungen, wenn du z.B. eine Ware in den USA bestellst, von deinem Euro-Konto Dollar überweist und du dir das Geld später erstatten lässt. Selbst die Wechselgebühren darf der Händler hierbei zu deinen Lasten verrechnen.
die ganzen Geschäftsmodelle auf Basis von Micropayments, die dann endlich möglich werden...
Ich bezweifle stark, dass es überhaupt einen Markt für Micropayments gibt.
Klar, auf den ersten Blick wirkt das immer einleuchtend, nur würde ich es als empirisch belegt ansehen, dass hierfür kein Markt existiert.
Micropayments sind seit Jahren und Jahrzehnten prinzipiell möglich.
Paypal oder Amazon könnten heute von einem Tag auf den anderen Micropayments einführen, ohne dass sie hierzu besonderen Aufwand treiben müssten.
In den Neunziger Jahren (wenn ich mich recht erinnere) gab es schon "Microsoft Wallet" im Internet Explorer.
Selbst bei BTX in den Achtzigern konnte man für den Abruf einzelner Seiten bezahlen.
Auch heute gibt es immer mal wieder Versuche in die Richtung.
Durchgesetzt hat sich nichts von alledem.
Der Grund dürfte ganz einfach sein, dass es keinen Bedarf / keinen Markt gibt.
Eine der Grundregeln der Ökonomie lautet an sich "wenn ein Bedarf für etwas existiert, dann gibt es dieses Etwas auch, sofern es möglich ist".
Micropayments sind möglich.
Es gibt sie nicht.
Daraus folgt: es existiert kein Markt für Micropayments.
q.e.d.
Tatsächlich gibt es in gewisser, übertragener Weise andererseits doch Micropayments: dort, wo Kleinstbeträge z.B. für den Aufruf von Inhalten verlangt werden könnten, hat sich Werbung als Zahlungsmittel etabliert.
Wir sind offensichtlich eher bereit, unsere Daten als Zahlungsmittel hinzugeben, als Kleinstbeträge für den Abruf von Webseiten zu bezahlen